5. Mai, Victoria, British Columbia
Am morgen fuhren wir zu Carl und Lianne. Carl war vor mehr als 25 Jahren als Soldat in Deutschland und wir waren sehr gut befreundet. Wir, mein Bruder Andi, meine Schwester Elke und ich spielten als Kinder mit Carls Kindern Karen und David. Ich habe die beiden seit 26 Jahren nicht mehr gesehen! Heute habe ich David getroffen und mit Karen telefoniert, wow! David hat sich sehr veraendert, ha, ha! Carl hatte uns vor 6 Jahren in Deutschland besucht, also vor nicht allzu langer Zeit. Robbie, seine Exfrau besuchte und vor 7 Jahren und wir freuten uns riessig darueber, heute mit ihr und ihrer Mutter, die uebrigens eine besondere Persoenlichkeit ist, Essen zu gehen.
Den Kindern gefiel es auch und Amy verschlief das gesamte Mittagessen. Leider kamen die Kinder aus ihrer Reiseroutine heraus und sie ruhten heute Mittag nicht, was dazu fuehrt, dass es gegen Abend zu wild wurde. Amy liebt Nicki, den Foxterrier. Sie ist fast ausgeflippt vor Freude, als sie Nicki sah!! Scharie wird vermisst und wahrscheinlich fehlen wir ihr auch.
Carl wollte uns die Stadt zeigen aber wir bekamen nicht alle Kindersitze ins Auto. Also war unser Plan, dass Amy bei Lianne blieb waehrend wir unterwegs sind. Die Jungs wollten jedoch auch lieber bleiben und daher nahm Carl das Telefon mit, damit Lianne anrufen kann, wenn die Kids nicht mehr wollen. Das Telefon klingelte nach einer Stunde Stadttour tatsaechlich, denn alle drei waren beim Blumengiessen tratschnass geworden und Lianne bat mich, Esra zu sagen, dass seine Kleidung in den Trockner muss. Carl fuehrte uns in eine Kneipe zum Bier aber nach nur wenigen Minuten klingelte das Telefon wieder und Esra war nicht mehr gluecklich, wir sollten doch kommen. Als wir ankamen waren aber alle sehr gluecklich und sie hatten ein neues Wort gelernt: Cookies!
Victoria ist eine aussergewoehnliche Stadt. Die Gaerten werden ueberall mit viel Liebe und teilweise auch von vielen Gaertnern gepflegt (wegen der Groesse!!) Ausserdem gibt es wie in Boise sehr viele grosse Baeume in der Stadt. Die Bucht und die schneebedeckten Berge in der Ferne wirken sehr malerisch. Der Baustil der Haeuse aehneld denen in San Francisco, also Victorianisch. Ich mag diesen Stil sehr gern. Insgesamt koennte SF Probleme bekommen, meine Lieblingsstadt zu bleiben. Victoria ist ebenso multikulturell aber kleiner und uebersichtlicher. Und mindestens genauso schoen gelegen. TRAUMHAFT!!
Zum Abendessen gab es Gunter's Lieblingsspeise: Lachs. Und der ist wahnsinng frisch hier! Kurze Wege:-) Esra und Noah waren schon beim Zusehen begeistert (Warum ist der Fisch tot? Wo ist denn der Kopf? Wollte der kein Gemuese essen, weil Carl das jetzt in den Bauch legt? Warum glitzert die Haut?) und sie assen auch alles auf. Besonders den Nachtisch: Erdbeeren mit Sahne! Amy liebte die Kartoffeln, sie ruehrte nichts anderes an, na ja bei den Erdbeeren wurde sie dann doch noch schwach.
6. Mai, Victoria!!
So, jetzt ist Victoria meine Lieblingsstadt! Da kann selbst San Francisco nicht mithalten! So gruen, so british (europaeisch), so beautiful!
Carl bereitete Pfannkuchen zum Fruehstueck (Fennekeiks laut Noah) und Wuerstchen. Schoen einmal verwoehnt zu werden. Dann gingen wir ins Museum.
Wir hatten einen grossen Rucksack mit und den musste ich abgeben. Bisher habe ich nur 20$ Geldscheine gesehen und ich wechselte Geld, damit ich 1 $ bezahlen konnte. Die Frau hat sich sicherlich gewundert, weil ich ploetzlich so staunend und genau studierend vor ihr stand. Die Muenzen sind so anders als das amerikanische Geld. Es dauerte etwas, bis ich die 1 $ Muenze hatte. Giggel! Im Museum mochten wir alle die nachgebildete Stadt von der Jahrhundertwende am Besten. Ueberall laufen Tonbaender, damit es echt wirkt und Esra und Noah glaubten das Meiste tatsaechlich.(Pferdegeklapper, Schmiedehammer usw) Zum Beispiel gibt es im Bahnhof eine Wartehalle und irgendwann leuchten draussen Lichter und man hoert den Zug kommen. Es wirkt sehr echt und ihr haettet die Gesichter der Jungs sehen sollen! Carl hatte sichtlich seinen Spass!
So gegen 11:00Uhr werden die Kinder meist quengelig und sie wollen ins Wohnmobil, welches wir nicht mit in die Stadt genommen hatten. Also fuhren wir zurueck doch leider schliefen sie auf der kurzen Stadtfahrt im Auto nicht ein. Wir assen Broetchen zum Lunch und zogen dann allein mit Liannes Auto los. In den 7 Wochen auf Tour habe ich mich sehr an das Automatikauto gewoehnt. Ich hatte Probleme, wieder mal beide Fuesse zum Fahren zu benutzen aber nach kurzer Zeit klappte es wunderbar. Seltsames Gefuehl ohne Wohnmobil, man muss an Exrtakleidung fuer die Kinder und etwas zu trinken denken (sonst haben wir ja immer alles mit:-)) Wir fuhren an den Strand, davon gibt es in der Stadt sehr viele, sehr schoene! Noah und ich suchten lange nach schoenen Muscheln und Steinen waehrend Esra und Amy auf dem Spielplatz waren. Dann wurde es uns aber zu kalt. Der Wind bringt kalte Luft vom Meer und wir entschlossen uns in die Stadt zu einem Buchladen zu fahren, denn wir im Vorbeifahren gesehen hatten. Mit der kleinen Karte von Carl fanden wir alles prima und so ein kleines Gefaehrt wie ein Van laesst sich muehelos parken. Der Buchladen ist toll. 3 Stockwerke und mit Cafe. Zurueck zu Carl ist kein Problem mit Gunters guten Kartenkenntnissen und Karen wartete bereits auf uns als wir ankamen. So ein netter Mensch! Wahnsinn! Karen faehrt fuer eine Woche auf Dienstreise und sie gab mir Schluessel fuer das Auto und die Wohnung! Ist das nicht nett? Wir kennen uns eigentllich nicht mehr und sie ueberlaesst es uns alles!! (So viele Ausrufezeichen wie ich braeuchte gibt es nicht:-)) Wahrscheinlich werden wir das Angebot nicht annehmen und weiterfahren, wenn ich Linda Rogers, eine Schriftstellerin, getroffen habe, trotzdem weis ich das alles sehr zu schaetzen. Lianne sagt ueber Karen: "she's a beautiful person, inside and out" und das ist wirklich wahr! Vielen Dank Karen, du GUTER MENSCH!
Um 6 Uhr gingen wir alle (Carl und Lianne, Robin, Karen, David und die Reicherts, also eine Familyreunion fuer uns!) in ein italienisches Restaurant. Dort konnten die Kinder auf die Tischdecke malen, oder auch die Erwachsenen und das Essen war traumhaft.
Leider waren unsere Drei ziemlich aufgedreht und ich brauchte ewig fuer meine leckere Pizza. Zum Abschluss sassen wir mit Carl, Lianne und Karen mit Hund Nicky im Wohnmobil und tratschten. Karen hatte einen Schnupfen und ich bat ihr an etwas Homoeopathisches mit Hilfe meines guten Buch's herauszusuchen. Ich wurde nach vielen Fragen fuendig und habe das Mittel in unserer Hausapotheke. Es ist ja ein Versuch wert.
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