Entdecke das Universum in der Pfütze – Gezeitentümpel in der Bretagne
Die Küstenlandschaften der Bretagne sind einem gewaltigen Tidenhub ausgesetzt.
Der Unterschied zwischen Ebbe und Flut ist in der Region um den Mont Saint Michel und Saint Malo ganz besonders hoch. Da beträgt der Tidenhub ganze 12 Meter.
Was sind Gezeitentümpel?
Das sind kleine, natürliche Tümpel. Wenn sich das Meer zurückzieht bleibt ein wenig Meerwasser in Felsbecken stehen. Du findest diese fast an jedem Strand der Bretagne. Sie nennen sich Gezeitentümpel.
Wenn du dich vor eines dieser Gezeitentümpel setzt und sei es noch so klein – wirst du nach einer Weile sehr viele kleine Lebewesen darin entdecken.
Für mich sind diese Pools:
Das Universum in der Pfütze!
Makro-Fotos in Gezeitentümpeln
Diese Fotos habe ich 2024 in der Bretagne mit der Plympus TG-6 aufgenommen. Zur Zeit gibt es den Nachfolger der Kamera, die Olympus TG-7.
Gezeitenbecken – Schwimmbäder bei Ebbe
Es gibt auch die großen Gezeitenbecken, die durch gebaute Mauern entstehen. Sie halten bei Ebbe große Becken mit Meerwasser. In der Bretagne findest du solche zum Beispiel in Saint Malo und Dinard. Sie eignen sich zum Schwimmen bei Ebbe.
Split-Foto eines Gezeitentümpels
Kleine natürliche Aquarien
Bei Ebbe halten die Felsbecken Meerwasser gefangen.
Wenn sich das Wasser zurückzieht bilden sich an der Küste sehr viele kleine und große Becken, wie eine Art temporäre „Aquarien“, mit den diversesten Bewohnern.
Mache davon sind schillernd bunt und grell, andere passen sich so an ihre Umgebung an, dass man sie nur sieht, wenn man ganz genau hinschaut.
Fressen und gefressen werden
Das hat alles einen Grund: Denn es geht eigentlich immer um Leben und Tod in diesen Gezeitenbecken. Die einen tarnen sich, um nicht gefressen zu werden, die anderen nutzen grelle Farben und tun damit ihre Ungenießbarkeit kund.
Und wieder andere nutzen Superkleber, um sich den starken Wellen entgegenstellen zu können. Dazu aber im Detail mehr in dein einzelnen Beiträgen.
Lebensraum mit enormen Ansprüchen an die Bewohner
Die Bewohner dieses Lebensraumes haben es sowieso nicht einfach. In der Hitze des Tages wärmen sich die Becken schnell auf, dann wieder kommen eiskalte Wellen mit großer Wucht heran.
Wenn das Wasser in der Sonne verdunstet, steigt der Salzgehalt des Wassers im Becken an. Man kann das sogar sehen: Im Wasser erkennt man Schlieren. An manchen Stränden siehst du auch eine weiße Salzkruste auf den Felsen.
Fällt bei Ebbe starker Regen verwässern diese Gezeitenbecken mit Süßwasser , der Salzgehalt sinkt und die Lebewesen müssen sich auch dran anpassen können.
Was für ein faszinierender, kleiner Lebensraum.
Es lohnt sich, genauer hinzuschauen und dieses Biotop zu entdecken.
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Ebbe und Flut und wandernde Sterne in Roscoff und Le Diben
Schau dir die Fotogalerie an und staune mit mir über die Vielfalt der Lebewesen in den Gezeitentümpeln der Bretagne