Camping in der Bretagne
Die Bretagne ist das ideale Reiseziel für Wohnmobilisten. Ein Camping Urlaub in der Bretagne ist wohl eine der schönsten Erfahrungen, die man als Camper machen kann. Auch für Familien und Reisende mit Hund ist die Normandie & Bretagne als Reiseziel ideal.
Die Wohnmobil-Infrastruktur gehört mit zu den besten, die wir kennen. Das dichte Netz an Stellplätzen, viele davon kostenlos, Service-Stationen und Campingplätzen ermöglicht entspanntes und spontanes Reisen.
Anreise mit dem Wohnmobil in die Bretagne
Die Anreise mit dem eigenen oder gemieteten Wohnmobil ist entspannt. Da du in deinem Wohnmobil übernachtest musst du nicht die weite Strecke in den Westen in einem Stück durchfahren, oder in einem Motel übernachten. Der Weg ist das Ziel hört sich zwar etwas abgedroschen an, passt aber zu den Wohnmobil Roadtrips. Mein eigenes Motto ist dem Zitat noch etwas angepasst:
Das Ziel ist im Weg
Ich mag es also noch etwas langsamer. Werde ich in Gespräche mit anderen Reisenden verwickelt, endet es meistens damit, dass die Gesprächstpartner dann auch weniger fahren, dafür aber mehr sehen!
Das Fahren auf französischen Autobahnen ist entspannt
Wir nutzen trotz Mautgebühren lieber die Autobahn. Die Gebühren wurden zwar in den letzten Jahren teurer aber die entspannte Anreise mit wenig Verkehr und abseits des Kreisverkehrs und Städten ist uns die Ausgabe wert.
Übernachte nicht auf der Autobahn Raststätte!
Wir übernachten ungern direkt an der Autobahn, weder auf Parkplätzen noch auf Raststätten. Dort ist die Gefahr größer, ausgeraubt zu werden. Wir suchen uns mit Hilfe der App „Campercontact“ einen Stellplatz etwas abseits und haben unsere sichere Ruhe und zudem auch keinen Autobahn- oder Parkplatz-Lärm.
Auf unseren Fahrten in die Bretagne vermeiden wir möglichst die Umgebung um Paris. Hast du etwas Zeit, empfehlen wir einige Stopps im wunderschönen Nordfrankreich und der Normandie.
Für uns Mitteldeutsche bieten sich folgende Routen an:
- Die Belgienroute über Aachen – Lüttich – Amiens, dann durch die Normandie
- Über Saarbrücken – Metz – Reims – Amiens und weiter über die Normandie
- Zur Süd-Bretagne über Metz – Reims – Paris – Le Mans
- Süddeutsche Wohnmobilisten fahren z.B. über Mühlhausen – Orleans – Nantes
- Norddeutsche Wohnmobilisten fahren wie wir über Aachen – Lüttich – Amiens und die Normandie
Was kostet die Autobahnmaut?
- Vermeidung der Mautstrecken – auf Nationalstraßen
Vermeidug von Mautstrecken. Hier nutzt du die oft parallel zu den Autobahnen verlaufenden Nationalstraßen. Das kann durchaus angenehm sein, wenn es längere Strecken ohne Ortschaften und Kreuzungen gibt. Nervig wird es richtig, wenn du dich von Kreisel zu Kreisel vorkämpfen musst. Das dauerende Stoppen und Anfahren stresst und kostet viel Zeit.
- Mautpflichtige Autobahnen
Das ist unsere Wahl, die zahlungspflichtigen Autobahnen.
Oh weh teuer, wirst du denken. Aber wir genießen das entspannte Fahren auf den gewöhnlich mäßig ausgelasteten mehrspurigen Autobahnen. Nur um Paris herum wird der Verkehr stärker und hektischer.
Dabei bezahlen wir mit unserem Wohnmobil viel mehr als die meisten anderen. Nur weil wir über 3 Meter hoch sind.
Die Mautgebühren staffeln sich nach Fahrzeugklassen.
- Klasse 1 geht bis 3,5 t Gesamtgewicht und bis 2 Meter Fahrzeughöhe, also die meisten PKWs.
- Klasse 2 geht bis 3,5 t Gesamtgewicht und bis 3 Meter Fahrzeughöhe, die Masse der Wohnmobile.
- Klasse 3 (das sind wir) sind Fahrzeuge über 3,5 t oder über 3 Meter Fahrzeughöhe.
Als Beispiel mit Richtwerten wählen wir die Strecke Metz – Reims:
- Klasse 1 zahlt 16,70 Euro
- Klasse 2 zahlt 24,90 Euro
- Klasse 3 zahlt 37,90 Euro, das ist schon eine stramme Summe.
Anmerkung: Ab Februar 2024 sind die Mautgebühren wieder einmal um 3% gestiegen.
Eine Mautübersicht (französisch oder englisch) findest du unter: https://www.autoroutes.fr/index.htm?lang=en
Übrigens sind alle Straßen und Autobahen in der Bretagne kostenlos.
Das hat einerseits was mit der Wirtschaftsförderung dieser Region zu tun, andererseits etwas mit der rebellischen und freiheitsliebenden Natur der Bretonen. Die Bretonen lassen sich ungern etwas von der Pariser Zentralregierung vorschreiben und haben auch 2014 die nationale Öko-Schwerverkehrsabgabe für Laster erfolgreich abgeschmettert.
Campingplätze oder Stellplätze
In der Bretagne gibt es verschiede Möglichkeiten für die Übernachtung im Wohnmobil, Zelt oder Wohnwagen
- Als Wohnmobilist hast du eine riesige Auswahl an Stellplätzen, die meisten davon natürlich an der Küste. Auf französisch heißen die Aire de Camping-Cars.
- Eine weitere empfehlenswerte Möglichkeit sind die Camping Municipal Plätze. Das sind gemeindeeigene einfache und günstige Campingplätze, oft ohne Reservierungsmöglichkeit.
- Eine Übersicht findest du unter http://www.camping-municipal.org/bretagne-camping-municipal.htm
- Natürlich stehen dir auch die privaten Campingplätze zur Verfügung. Die sind meist, aber nicht immer teurer, bieten dann mehr Luxus und sind in der Hochsaison auch mal ausgebucht.
Eine Auswahl an guten Plätzen findest du in unseren Wohnmobiltipps. Die Seiten sind weiter unten verlinkt.
Apps zur Stell- und Campingplatz Suche
Wir nutzen hauptsächlich die App https://www.campercontact.com/de, die du für ausführlichere Infos für knapp 10 Euro pro Jahr abonnieren kannst.
Auch
bieten regionale Suche nach Stellplätzen an.
Die Kette www.campingcarpark.com bietet eigene reservierbare Stellplätze an. Die Mitgliedkarte kostet einmalig 5 Euro, bezahlt wir per Kreditkarte. Du musst die Mitgliedskarte nicht vorbestellen, die kannst du direkt vor Ort am Automaten kaufen.
Aires de Service Camping Car
Dann gibt es noch die Aires de Service Camping Car für die Ver- und Entsorgung. Da kannst du die Wohnmobil-Toilette leeren, Wasser auffüllen und Abwasser entsorgen. Diese Service-Stationen sind in den Stellplatzführern gelistet und bieten oft auch Stellplätze für Wohnmobile.
Freies Stehen
Wenn nicht durch Verbotsschilder untersagt, wird auch das freie Stehen auf Parkplätzen über Nacht geduldet. Manche Supermärkte erlauben es den Campern auf dem Parkplatz zu übernachten.
Der Polizei ist es lieber, das steht ein Wohnmobil, als dass ein übermüdeter Fahrer im Straßengraben landet. Dabei solltest du aber alle Anzeichen von Camping vermeiden. Also keine Markise ausfahren, keine Stühle und Tische vors Mobil stellen und keinen Lärm verursachen. Wir versuchen es zu vermeiden, in der Vorsaison, oder eben ganz außerhalb der Saison ist es manchmal schwierig einen Campingplatz zu finden. Da sprechen wir aber von Februar oder Anfang März!
Tanken
Tankstellen an den Autobahnen sind in Frankreich meist unverschämt teuer. Am teuersten sind die Tankstellen an den deutsch-französischen Grenzübergängen. Auf beiden Seiten!
Am günstigsten kommst du an den Supermarkttankstellen zu deiner Tankfüllung. Die Preise für Diesel und Benzin liegen leicht über dem deutschen Durchschnitt. An den Selbstbedienungstankstellen kannst du mit allen gängigen Bank- und Kreditkarten bezahlen. Auf Nummer sicher gehst du, wenn du eine Bank- und eine Kreditkarte mitnimmst.
Vergiss aber nicht, deine Karte noch in Deutschland freizuschalten, wenn du sie neu angefordert oder als Folgekarte erhalten hast. Du kannst die Karte in Frankreich nur entsperren, wenn du mit ihr bei einer größeren Bank einen Geldbetrag abhebst. Und Abheben kostet 5 Euro. Das ist uns auf der letzten Reise passiert – wir konnten an keiner Tankstelle bezahlen, weil wir die Kreditkarte nicht freigeschaltet hatten. War sehr mühsam, das dann in Frankreich zu schaffen.
Gasversorgung
Wenn du längere Zeit in der Bretagne planst, könnte dein Gasvorrat, meist zwei deutsche 11 kg Flaschen, knapp werden. Erst recht, wenn du im Frühjahr oder Herbst unterwegs bist und heizen musst.
Wir nehmen deshalb nur eine deutsche Flasche mit und kaufen uns bei den Tankstellen der Supermärkte eine französische blau-silberne Propangas 13 kg Leihflasche der Firma Butagaz. Die ist nur 1 cm dicker und sollte in die meisten Wohnmobile passen Die können wir bei Bedarf einfach gegen eine volle tauschen. Die deutsche Flasche dient als Backup.
Für die Miete der französichen Flasche bezahlst du 15 Euro, die du wiederbekommst wenn du die Flasche nach der Reise zurückgeben willst. Dafür solltest du die Leihquittung gut aufheben.
Allerdings brauchst du einen Adapter für das deutsche Anschlussgewinde. Den bekommst du in Deutschland im Campingzubehörladen, in Frankreich sind sie Mangelware.
Du kannst den Adapter bei Amazon bestellen.
Wie sicher ist es in der Bretagne?
Ganz sicher ist es nirgendwo auf der Welt. Auch nicht zuhause oder in der Bretagne. Die Bretagne ist kein Hotspot für Diebe, trotzdem solltest du ein paar essentielle Regeln beachten, damit du nicht ins Visier von Dieben gerätst.
Wir haben schon einige Wohnmobilisten getroffen (nicht nur in Frankreich), denen das Wohnmobil aufgebrochen wurde, aber noch niemanden, der aktiv überfallen, bedroht und ausgeraubt wurde.
Als allererstes solltest du keine unnötigen Wertsachen, wie Schmuck, mitführen.
In Ballungsgebieten und Touristen-Hotspots und in der Hochsaison tummelt sich mehr Diebesvolk als außerhalb davon. Daran kannst du deine Reiseplanung ausrichten, wenn du flexibel bist.
Supermarktparkplätze und große Stadtparkplätze sind bevorzugtes Arbeitsgebiet für Diebe.
Auf den Raststätten und Parkplätzen an den Autobahnen lauern Diebe auf unbewachte Wohnmobile. Die Schnellstraßen bieten ihnen gute Bedingungen zur schnellen Flucht.
Niemals Geld oder Kreditkarten im Wohnmobil lassen, es sei denn, du hast einen guten Tresor eingebaut.
Wir nehmen unsere teure Kameraausrüstung immer mit, wenn wir das Wohnmobil allein lassen, auch zum Einkaufen.
Zwischen Fahrer- und Beifahrertür spannen wir eine Kette oder einen starken Gurt. Wenn da ein Einbrecher rein will, muss er schon mehr Aufwand betreiben und fällt eher auf.
Ein einfaches Schloss an der Tür des Aufbaus lässt sich leicht knacken. Ein zusätzlicher stabiler Riegel erschwert auch hier das Eindringen.
Eine elektronische Wegfahrsperre ist bei den meisten neuere Womos eingebaut.
Unser Buch:
„Bretagne intensiv erleben“
Wir zeigen dir die Regionen der Bretagne in großformatigen Fotos. Du kannst dir gut vorstellen, was dich in deinem Bretagne Urlaub erwartet.
Auf 380 Seiten geballte Information zur Bretagne mit Tipps für die Fotografie. Der einzigartige Reiseführer für Natur- und Fotofreunde.
Stell- und Campingplatz Empfehlungen in der Bretagne
Tipps für deine Fotoreise durch die Bretagne
Bei der Reisevorbereitung ist nichts wichtiger als ausdrucksstarke Bilder.
Wir zeigen dir hier aber nicht nur Fotos der Küste und der Leuchttürme, nein, wir besuchen auch typische bretonische Städtchen wie Dinan , Pont Aven und Douarnenez oder Wälder wie Huelgoat oder der zauberhafte Wald in der Nähe von Locronan oder zählen die Sehenswürdigkeiten für Fotografen in Saint Malo auf
Auf einem unserer Bretagne-Roadtrips mit dem Wohnmobil besuchten wir auf Tagesausflügen die Insel Hoedic und die Insel Brehat. Diese bretonischen Inseln stellen wir in eigenen Blogbeiträgen ausführlich vor.
Schau dir unbedingt auch die Wellenfotos von Lesconil an! Dieses Thema ist vor allem für Fotografen interessant. Wir zeigen dir, wie du auch zu solchen Wellenfotos kommen kannst. Für uns passte schließlich in Lesconil alles zusammen.
Über die verschiedenen Regionen stellen wir Übersichtsseiten zusammen. Schau die die Seite über die Sehenswürdigkeiten an der Cote de Granit Rose an und den Blogbeitrag über die Straße der Leuchttürme im Finistere.
In den einzelnen Reiseberichten geben wir auch immer wieder Tipps zu Stellplätzen für das Wohnmobil und zu wunderschön gelegenen Campingplätzen.
Zusammengefasst haben wir unsere liebsten Stell- und Campingplätze in drei ausführlichen Blogbeiträgen. (Der dritte kommt in Kürze!)
Hier eine Karte mit unseren Lieblingstell- und Campingplätzen in der Nord Bretagne
Noch mehr Bretagne – Infos und Fotos
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