Immer wenn wir Lerwick Richtung Süden verließen, fiel uns gegenüber der National-Tankstelle ein recht umfangreiches, aber nicht sehr hohes, rundes Gebilde aus Steinmauern mit Grasbedeckung auf. Wir fanden einen Parkplatz bei der Tankstelle und liefen über die Landzunge zu dem Bauwerk hin. Außer uns war niemand da.
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Für ein Broch, diese bronzezeitlichen befestigten Siedlungstürme, sah es uns allerdings zu gut erhalten und modern aus. Tatsächlich ist es ein echtes prähistorisches Bauwerk, aber sorgfältig restauriert und mit einigen baulichen Besonderheiten.
Brochs sind zwischen 2300 und 1900 Jahre alt. Der Clickimin Broch wurde innerhalb der Mauern einer noch viel älteren Befestigung errichtet, die auf ungefähr 700 v.Chr. datiert wird. Der Bau des eigentlichen Broch begann wahrscheinlich im 1. Jahrhundert vor Christus. Die typische doppelwandige Konstruktion ist ebenso vorhanden, wie die kreisförmige Form. Der Broch von Clickmin ist zusätzlich von einer Steinmauer umgeben, und zwischen deren Eingang und dem Eingang des Broch befand sich ein Blockhaus. Außerdem steht dieser Broch auf einer kleinen Felseninsel im See, die in den ersten Jahrhunderten der Nutzung, über einen Steindamm zu Fuß erreichbar war. Dieser wurde um die 200 n.Chr. zerstört und die Festung war ab dann nur per Boot erreichbar.
An diesem Broch wurde viel herumgebaut, aber richtig fertig gestellt wurde er nie wirklich. Irgendwann wurde das Innere, das in einem Broch normalerweise offen war, zu einem Rundhaus mit radial verlaufenden Zugängen ausgebaut. Mal wurden die Mauern weiter erhöht, dann wieder ein Stück abgetragen. Um die 800 n.Chr. kamen die Wikinger auf die Shetland-Inseln, da war der Clickimin-Broch schon verlassen und vergessen.
Das blieb die nächsten tausend Jahre so, bis durch den sinkenden Pegel des Loch Clickimin der Zugangsweg zum Broch wieder begehbar wurde und die Herren von Lerwick um 1850 in bester viktorianischer Manier in archäologischem Eifer die Mauern freilegten und nach Gutdünken restaurierten. Erst Hundert Jahre später wurde die Anlage ernsthaft professionell ausgegraben und erforscht
Der Broch von Clickmin ist heutzutage frei zugänglich, einen Parkplatz muss man sich allerdings suchen. Beim Erforschen und Herumstöbern ist uns die extrem niedrige Höhe der Durchgänge aufgefallen, was ganz lustig beim Durchkriechen war, aber auch für einige Beulen am Kopf gesorgt hat.
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