Hatte ich eigentlich erwähnt, dass das unsere erste Deutschland Reise ist? Die Insel Usedom besuchten wir noch nie, Rügen konnten wir bereits auf Touren gen Norden wenigstens für einen Tag erkunden. Inseln finde ich immer interessant. Die ohne Brücke mag ich seltsamerweise lieber als die mit. Mit Brücke zählt irgendwie nicht richtig. Trotzdem wollten wir der Insel Usedom einen Besuch abstatten. Auch dort ist die Küste mit Seebrücken verziert, da wir Sellin nur im Regen hatten, versuchten wir es nun mit einer anderen und fuhren nach Heringsdorf.
Auch dieser Ort bietet Wohnmobilen einen Stellplatz. Nach kurzer Suche fanden wir ihn auch mitten in der Stadt am Rande eines Autoparkplatzes unter Bäumen, die Schatten spendeten aber auch Licht schluckten. Mir war das Ganze etwas zu eng. Dicht auf dicht parkten die Mobile, eine Toilette und Dusche gab es auch. Strom kauften wir diesmal nicht. Bei der Bezahlung bekam ich wieder die Antwort, dass Kinder über 14 ja Erwachsene seien? Hm, finde ich zwar nicht, aber am Preis (21 Euro) änderte sich auch ohne meine Zustimmung dieses Faktes nichts.
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Wir ruhten etwas aus, und gerade als wir losziehen wollten, regnete es. Also ruhten wir noch etwas, luden Bilder runter, schrieben einen Blogeintrag. Gegen Nachmittag zogen wir dann trotz Nieselregen los, schauten uns in Outdoorläden Jacken an, Hosen gibt es überall kaum welche. Finde ich sehr seltsam, dass das Jackenangebot so enorm vielfältiger ist als das Hosenangebot! Ich fand nichts passendes für meinen Hintern und das Portmonai, also legte ich die im Trockner geschrumpfte zu enge Hose erst mal in den Schrank und packte die ungewaschene wieder aus.
Der Trubel um die Seebrücke herum hatte durch die live Musik Kirmescharakter. Uns war das etwas zu viel Trubel. So liefen wir relativ schnell zum Meer. Da blickten wir nicht nur auf die typischen Strandkörbe, sondern auch auf den Rest der Seebrücke und die ziemliche große ZDF Bühne und einen weiteren dieser sehr hungrigen Geldautomaten. Die Kurtaxe war fällig – doch jetzt wurde es so richtig teuer: 3 Euro pro Person und Tag. Wir schauten in die andere Richtung – und schummelten bewußt. Spaß machte das aber nicht – das schlechte Gewissen lief mit uns den Strand entlang.
Hmm, so ganz unberührt sah der Strand dann auch nicht aus. Wir erkundeten wie fast alle anderen Strandflanierer die ZDF Bühne und staunten. Die Möwen wurden von einigen Touristen gefüttert, das gab Leben und Gekreisch am Strand. Brachte auch einige flatternde Motive an den Himmel.
Im Regen begleitet von Schlagermusik stapften wir gen Mobil. Wieder waren wir klatschnass – diesmal alle fünf.
So hatten wir uns die Insel irgendwie nicht vorgestellt. Dachtem, hier wäre es ruhiger und vor allem einsamer? Mit Stränden und Wald. Wir hätten vielleicht nicht ins Kaiserbad fahren sollen….
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