Nie wieder langweilige Autofahrten – Hörbücher hören verbindet!
Hörbücher sind perfekt dazu geeignet, sich während einer langen Fahrt die Zeit zu vertreiben. Es ist im Grunde genau so, als lese man ein Buch, nur dass man es halt nicht selbst liest sondern es vorgelesen bekommt. Neben dem Hörbuch, das von einem einzigen Leser vorgelesen wird, gibt es da noch das Hörspiel, welches generell nervig und oft lächerlich ist, da es von vielen Lesern vorgelesen wird und mindestens 3825 idiotische Soundeffekte beinhalten muss. Zudem werden meist nur Kinderbücher als Hörspiel vorgetragen, was sich negativ auf den durchschnittlichen literarischen Wert von Hörspielen auswirkt. Also vergesst Hörspiele und lest, was ich euch über Hörbücher berichten kann.
Die Vorteile, wenn man Bücher gemeinsam hört
Einer der größten Vorteile ist der, dass viele Leute das selbe Buch gleichzeitig lesen bzw. hören können. Will man sich zum Beispiel nach dem Lesen eines guten Buches mit einer anderen Person darüber unterhalten, dann muss man erst warten bis diese Person das Buch auch gelesen hat. Ist dies dann endlich eingetreten, dann hat man selbst wieder die ganze Handlung nicht mehr so in Erinnerung, weil man gerade ein anderes Buch liest. Auch ist die Verfügbarkeit eines Hörbuches bei Büchern wie Harry Potter von großem Vorteil, weil es jeder direkt nach Erscheinung lesen will. Bei einer Papierausgabe kann man lange warten, bis man es in die Finger bekommt.
keine Langeweile auf langen Fahrten dank Hörbüchern
Nun trifft es sich ja gut, dass wir sehr viel reisen und desshalb auch viel fahren. Gigabyte-weise Hörbücher kommen da wie gerufen. Wo andere sich auf stundenlangen Fahrten langweilen wie ein Jugendlicher während einer Lateinstunde, da hören wir die besten Bücher. Da ist allerdings ein Problem: „So, 20000 Meilen unter dem Meer ist fertig, was hören wir jetzt?“ Eine von Amys Einhornlektüren? Ich und Noah: „HILFEEEE!!“ Vielleich ein Thriller oder einen Krimi? Amy: „Viel zu gruselig, das könnt ihr vergessen!!“ Oder ein romantisches Schnulzendrama? „Nee, da lauf ich lieber nach Norwegen!!“
Wenn nach einiger Zeit der empörten Entrüstungen über des anderen Hörbuchideeen endlich eine Übereinstimmung gefunden wird, macht man das Buch an. Jetzt kann man entweder Glück oder Pech haben. Wenn man Glück hat, dann taugt der Vorleser was und man hört mit Freuden zu. Wenn man Pech hat, dann wird das Buch von einem Papagei vorgetragen, der die Kunst des Betonens erst noch erlernen muss. So hatten wir mal eine Version von Moby Dick, die von einer Schlaftablette vorgelesen worden war. Der Typ klang so, als müsste er das Telefonbuch vorlesen. Manchmal kann man auch an jemanden geraten, der mit größtmöglichem Eifer versucht, jede einzelne Silbe perfekt zu betonen, dies aber nicht nicht wirklich hinbekommt. O. Der. Leu. Te. Die. Ganz. Ab. Ge. Hackt. Re. Den. Ja, alles ist möglich.
gehörte Bücher mit Erlebnissen verbinden und nie wieder vergessen
Nun ein paar nette Beispiele, wie man Hörbücher zusammen erleben kann: Vor ein paar Wochen hörten wir uns ein Buch von Charlotte Link an. Diese Autorin schreibt generell recht spannend und teilweise auch brutal, was Amy überhaupt nicht in den Kram passte. Nun waren wir gerade an einer Stelle, wo eine der Protagonistinen sich in höchster Gefahr befand, denn der skrupellose Mörder schlich sich in der Dunkelheit herum, um ihr den Gar auszumachen, und wir fuhren gerade durch dunkelste Regennacht, die selbst das Fernlicht unseres Autos verschluckte. Das passte Amy natürlich noch weniger, ja sogar Gabi fing an sich zu gruseln, und bald äußerten die beiden den Wunsch, das Buch zu unterbrechen. Als wir es dann ein paar Tage später weiter hörten, war es nicht mondlose Nacht, sondern schönstes Nordlicht, und irgendwie schien das Buch gar nicht mal so gruselig zu sein, obwohl die Spannungskurve gerade ihren Gipfel erreicht hatte. Nordlicht und Hörbuch kamen übrigens zeitgleich zum Höhepunkt, was fast nicht mehr auszuhalten war. Diese Nacht werden wir nie vergessen! Da wir Amy auf trockenste und analytischste Art erklärten, wie die Autorin das so spannend macht, und dass man sich davor nicht fürchten muss, beschloss sie, nicht mehr davor Angst zu haben. Mittlerweile versucht sie sogar, diese Art des Spannungsaufbaus auch in ihren eigenen Texten einzubauen.
Gemeinsam Lachen – das verbindet die Familie
Doch natülich hören wir nicht immer nur megaspannende Krimis, eigentlich stehen humoristische Romane ein paar Plätze höher auf unserer Beliebtheitsskala. Besonderst bei Tommy Jauds „Millionär“ bekringelten wir uns vor Lachen, was nicht nur an den literarischen Künsten Jauds, sondern auch am Talent des Vorlesers lag. Es ging gerade um einen Motivationstrainer, der einem Publikum eine Geschichte über Hühner und Adler erzählter, dies aber in einem solch übertriebenen ostdeutschen Akzent tat, dass aus Hühnern „Höööner“ und aus Adlern „Ooodler“ wurden. Dann wechselte er das Thema auf den berühmten Feuerwehrmann „Red Adair“, aus dem „Reddedär“ wurde. Als Tor Andeas letztens beiläufig erwähnte, er hätte mal mit dem berühmten „Red Adair“ zuammengearbeitet, ob wir den kennen, da ging ein Grinsen über all unsere Gesichter und ich meinte nur zu Noah: „He, Noah! „Reddedär!““, da fingen wir wieder herzlich an zu lachen.
Wir haben folgende MP3 Player in Benutzung:
Gerade für die langen Reisen ist es uns wichtig, dass viel drauf passt.
Und hier unsere Liste mit Hörbuchempfehlungen für kleinere Kinder
Unsere Hörbuchliste für Jugendliche und deren Eltern
Hi Claudia,
doch diese Überraschungen gibt es leider auch heute noch. Wir haben schon mehrmals die letzte CD vergessen auf den Mp3 Player zu spielen und saßen dann enttäuscht im Auto. Manchmal schafften wir es, ein Spiel draus zu machen und die Geschichte einfach selbst weiter zu spinnen. War dann immer sehr lustig. Manchmal, vor allem bei langen Touren fehlt dazu aber die Energie und wir sind dann einfach nur enttäuscht.
Du wirst den Harry Teil mit der Spannungsbremse sicher NIE vergessen. So ein Erlebnis hat doch immer was für eine gute Story hinterher!
Wir haben da auch so unsere Leser, die wir sehr mögen. Dirk Bach gehört natürlich dazu. Und Rufus Beck darf nicht fehlen.
Wir werden demnächst mal unsere Lieblingshörbücher zusammenstellen. Da gibt es nämlich wirklich welche, über die reden wir sogar Jahre später noch. Und es ist genial, weil uns das gemeinsame Hören so verbindet. Terry Pratchett haben Amy und Noah gehört, vielleicht machen wir uns da auch nochmal gemeinsam dran.
Wir versuchen ja auch immer Klassiker zu hören. Das ist dann Schulstoff und sollte eh gelesen werden. Das ist jedenfalls ein sehr spannendens Thema :-)
liebe Grüße
Gabi
Ich bin gerade am Stöbern was sich hier so findet und bin bei euerem Eintrag über die Hörbücher gelandet. Ich mag die auch. Aber früher hatten diese auch ihre Tücken:
Ich hatte als ich mit dem Zug quer durch die USA fuhr ein Hörbuch auf 6 Kassetten(!) dabei. Das Gepäck wird in den USA im Gepäckwagen transportiert und ich nahm nur 2 Kassetten mit ins Handgepäck und der Rest blieb im Rucksack im Gepäckwagen. Als Harry gerade von Ambridge in die Enge getrieben wurde und diese Snape bat das Wahrheitsserum zu holen und Harry verzweifelt versuchte mit Snape gedanklich Kontakt aufzunehmen war die letzte Kassette, die ich im Handgepäck dabei hatte plötzlich aus. Aus! Vorbei! Ich saß fassungslos im Zug und musste mich erst mal wieder einkriegen. Aber das war gar nicht so einfach. Mein Gesicht hätte ich sehen wollen *grins*.
Heutzutage mit den digitalen Dateien ist diese Gefahr zum Glück gebannt!
Viele schöne Hörbücher von guten Sprechern wünsch ich euch.
Claudia
P.S. habt ihr schon mal Hörbücher von Terry Pratchett’s Scheibenwelt getestet? Dirk Bach laß lustig, man wartete förmlich schon auf den nächsten Gag; Pierre Augustinski liest total anders, aber auch toll, da kommen die Jokes hammerhart; und dann gibts auch schlechte Überraschungen, deren Namen ich mir nicht gemerkt habe
hallo gabi,
ja, ich habe sie auch schon gehört und ja, man kann auch dabei schaffen. heute ist arnaldur ingridason dran. zum lesen gibt es im moment übrigens den 2.schafskrimi, auch sehr schön. der frühling kommt gabi, bin heute schon mal gedanklich mit dir durch die camminer wälder und wiesen gezogen! kraniche kommen auch schon … bis bald also
Hi Ihr lieben
Ihr seid ja lustig:-)
Das mit Red Adair war wirklich sehr spaßig letztens, weil Tor es auch eher norwegisch ausgesprochen hatte. Den Millionär müßt Ihr mal hören, Bei uns gibt es da noch die Geschichte, dass ich das Buch las, als wir mal unterwegs waren. Es war lustig und ich lag im Womo hinten im Bett und giggelte vor mich hin… Da wurde Esra neugierig: „Ist das etwa gut? Will ich auch lesen…“. So lag dann Esra am nächsten Tag im Bett und verschlang das Buch vor sich hingiggelnd in einem Tag. Da wurde Noah neugierig: „Ist das gut? Will ich auch lesen…“, so verzog sich Noah am nächsten Tag in die Alkove und giggelte vor sich hin…. Also haben wir es gepackt in dreit Tagen alle drei viel Spaß zu haben. Das war in Norwegen. Als ich das Buch dann als Hörbuch sah, mußten wir das haben:-) Und auf der Fahrt in die Bretagne bekamen wir uns alle nicht mehr ein, weil es echt gut gelesen war. Und das verbindet die Familie ungemein:-)
Micha, ich weiss ja wie Du redest:-) Wir freuen uns schon drauf, Dich kennenzulernen!
Gabi – von Dir wissen wir ja auch, wie sehr Du Hörbücher magst. was für eine Zeitersparniss, was? Hast Du mal Charlotte Link gehört? Oder kann man da nicht mehr schaffen?
Liebe Grüße aus dem stürmischen, verregneten Henningsvaer
Gabi & gang
Hallo in den Norden,
ja ja die Hörbücher! War gestern gerade wieder in der Bibo zwecks massenhaftem Ausleihs und erntete erstaunte Blicke der Bibliothekarin. Als ich dann noch meinte, dass ich während der Arbeit lausche und auch die Familie durchaus gemeinsam handarbeitend hörerlebt, war sie arg erstaunt. Ich habe ein schönes Familienhörbuch für euch in der Warteschleife; „Müller hoch drei“ von Burkhard Spinnen (meine Eltern trennen sich – von mir). Ein Jugendbuch, aber von 6 bis 41 jährigen mit viel Begeisterung gehört. Und um bei Michael anzuschließen: Rufus Beck ist wirklich sehr gut. Hör dir aber mal Boris Aljinovic (z.B. in Müller hoch drei) an – welch eine Stimmenvielfalt! Aber toll, nicht nervig wie in Hörspielen. So, ich kehre jetzt zurück zu meinem aktuellen Hörbuch (C.R.Zafon – Das Spiel des Engels) und werde ein bißchen schaffen. Herzliche Grüße!
Hallo Esra, sehr gut und nachvollziehbar hast du diesen Artikel geschrieben. Ich habe noch nie ein Hörbuch gehabt und kann gut verstehen, daß Amy und auch Gabi in dunkler Nacht Angst hatten. Ja bei interessanterem Wetter wie z.B. Nordlicht wird die Angst gedämmt durch die Freude des gesehenen. Du merkst schon, ich bin kein guter Schreiber. Aber du hast das sicherlich von deiner Meisterin der Gabi gelernt, klasse. Ich denke ihr werdet Michael bestimmt mal persönlich kennen lernen, ob ihr dann lachen werdet wenn er zu reden anfängt würde ich mal gerne dann erfahren.
Gruß von Oma Edeltraud
Sehr interessanter Artikel, Esra. Wirklich gut geschrieben. Danke für die Verlinkung.
Ja, das mit den Sprechern, die wie Schlaftabletten lesen, kenne ich auch. Ich habe es zumindest versucht, mir die Neuinterpretation von Harry Potter reinzuziehen, aber da ist nichts zu machen. Rufus Beck ist diesbezüglich einfach der Beste.
Ein Bekannter von mir hört während langer Autofahrten auch lieber Hörbücher, weil die ungewohnten Geräusche bei Hörspielen schon für erschreckende Momente sorgen können. Zum Beispiel wenn es so klingt, als wäre was am Auto kaputt. Also daher lieber auf der sicheren Seite.
Ich höre aber auch lieber Hörbücher, am Liebsten die ungekürzten Fassungen. In letzter Zeit hat mich die Gezeitensternsaga von Jennifer Fallon fasziniert. Achja und wer eine wirklich schöne Hörspielumsetzung sucht, die auch teilweise gruselig ist, sollte sich mal die vom WDR produzierte Umsetzung von Herr der Ringe anhören. Auch wenn natürlich die Lesungen von Achim Höppner und Gert Heidenreich unübertroffen sind.
Übrigens: Falls wir uns mal persönlich kennenlernen, dann brauche ich mich nicht wundern, wenn ihr in Gelächter ausbrecht, wenn ich zu Reden anfange. :-)