Walkapitän Per Ole Lund und Freunde treffen, Vesteralen im Winter
Wir waren also auf den Vesterålen. Die Hinfahrt war anstrengend, sehr anstrengend. Es regnete auf die Schnee- und Eisdecke auf der Straße. Das ist nicht nur rutschig, auf der Straße sammelt sich sehr viel Wasser an. Ich hatte es glaube ich schon mal geschrieben, es fühlt sich an wie starker Seegang. Wir wählten die neue Straße zwischen den Lofoten und Vesterålen und ich bereute es. Die Fähre wäre doch eine gute Idee gewesen, es spart ein paar km und man kann sich eine halbe Stunde ausruhen.
Leider sah die wunderschöne Landschaft im Regen auch nicht sonderlich schön aus. So machten wir im strömenden Regen keine Fotostopps, waren nur froh, endlich in Myre angekommen zu sein. Dort trafen wir im Friseursalon gleich Loivsa, die im Sommer den Campingplatz in Stø betreibt. Wir hatten sie schon seit mehr als 1 Jahr nicht mehr gesehen und freuten uns. Dann kauften wir noch ein, denn Per Ole fühlte sich nicht so gut, er hatte Rückenschmerzen. Frischen Fisch fanden wir wieder nicht. Bisher schlugen alle unsere Versuche an die leckere Mahlzeit heranzukommen fehl. Den kauft man am besten aus dem Tiefkühlfach.
In dunkler, dunkler Nacht erreichten wir schließlich Per Ole’s Haus in Klo. So saßen wir lange zusammen und erzählten. Per Ole ist für mich der „Mr. Whalewatch“. Er machte nicht nur die Touren zu den Orcas im Tysfjord, sondern auch die von Stø aus zu den Pottwalen vor Andenes. Es ist immer sehr spannend und lustig, seinen Geschichten über diese Touren und auch die anderen Erlebnisse auf See, die er in mehr als 40 Jahren als Kapitän erlebte, zu zu hören.
Irgendwann, relativ spät am Abend telefonierte er mit einem Freund in Nyksund. Dieser berichtete, dass in Nyksund der Himmel halbwegs klar sei und sogar Nordlicht zeigte. Wow, hier, ganz in der Nähe, schüttete es. Ich ging trotzdem raus und schaute nacht. Ja, es regnete, aber eine Stelle am Himmel war frei. Und da zeigte sich ein grüner Schimmer. Endlich, ich hätte wirklich Lust mal wieder Nordlichtbilder zu machen. Wir gaben den Kindern die Schlafsäcke raus, damit sie die Betten vorbereiten konnten und dann zogen wir uns an und liefen zum nahen Strand. Kein Nordlicht mehr am Himmel. So kann es gehen. Der Schnee am Strand hatte sich sehr hoch aufgetürmt. Wow, ich sackte bis zu den Oberschneckeln ein und konnte mich kaum noch befreien. Es war einfach zu warm und nass. Und kein Nordlicht. Dann zig ein Regenschauer über uns hinweg. Wir waren ja nur vielleicht 50 m vom Haus weg, wurden trotzdem klatschnass. Und die Kamera auch. Weil es so nah war, hatten wir keine Tasche mitgenommen. Ja, so kann es gehen. Die Nordlichtfotografie kostet teilweise Opfer.
Als wir angekommen waren hatte ich von Per Ole’s Kaffee getrunken. Starker Kaffee war das gewesen. So lag ich dann stundenlang neben Gunter wach und lauschte seinem Atmen und Schnarchen. Und ich wäre doch müde gewesen!
Morgens nach dem Frühstück kamen noch Hilde und Raymond. Das war klasse, denn auch sie hatten wir schon seit 2009 nicht mehr getroffen. Es tat gut mit Freunden zu plaudern. In Henningsvaer kennen wir noch niemanden, da sind wir ganz allein auf der Insel.
Dann besuchten wir noch Freunde in Stø. Sabine und Dieter, die nach Norwegen ausgewandert sind. Amy fährt da ganz besonders gerne hin, weil Sabine Pferde hat. Wir lieben die Gespräche mit den beiden, wir freuten uns alle auf das Treffen. Und diesmal war auch Per Nielsen da. Ihn hatten wir 2009 kennengelernt, als Sabine und Dieter ihren Katamaran ins Meer gebracht hatten. (das könnt ihr hier im Reisetagebuch von damals nachlesen, Esra hatte da auch einen Film gemacht.)
Ich erzählte viel mit Per, denn er interessiert sich auch für Fotografie. Er hat ein altes Archiv an SW Bildern, die wir auf seiner Webpage zusammen durchschauten. Hier ist der Link zu seiner Seite. Da sieht man übrigens auf der Webcam dem Blick, den Sabine und Dieter aus ihrem Fenster haben. Und hier ist ein Link zu Dieters Erfindunge, der Vakuumpresse für Holz.
Dann machten wir uns doch auf den Weg, wollten nicht die ganze Stecke zurück im Dunkeln fahren und entschieden uns diesmal auch für die Fähre von Melbu nach Fiskebøl. Da waren wir dann zeitlich gebunden. Kurz der dem Lädchen in Strengelag sahenwir einen blauen VW Bus mit dem Kennzeichen AZ. Hm, den kennen wir doch: Odo war zurück. Wir wendeten beide und hielten einen kurzen Plausch zwischen zwei VW Bus Türen:-)
Auf dem Rückweg hatten wir dann wettermäßig alles. Schnee mit geschlossener Schneedecke auf der Straße, Regen, dann tiefe Nacht mit absoluter Schwärze! Wahnsinn. In Svolvaer mußten wir noch einkaufen, drei Teenager futtern was weg. Als wir dann relativ später wieder in Henningsvaer waren, war ich erstmal platt. Trotzdem schrieb ich noch emails. Und noch später fuhren wir kurz ins Center von Heike und schickten die mails ab.
Hi Rita und Lutz
Ruft an, wenn Ihr hier seid. Wir würden uns auf ein Treffen freuen:-)
Gute Fahrt und liebe Grüße
Gabi
PS hier unsere Nummer:
004795227866
Hi Mutti
Wir haben immer noch Suddelwetter… Kein Grund, Dir zu viele Gedanken zu machen. Und wenn’s richtig schön wird, schick ich Dir wenigstens ein paar Bilder:-)
Hoffe, dass wir Hilde und Raimond bald nochmal besuchen. Ich habe nach einem kurzen Kochkurs gefragt.-) Lecke, Fiskekaker!
Liebe Grüße
Gabi
Das war ja eine anstrengende und auch gleichzeitig interessante Reise auf die Westeralen. Schön so viele Bekannte zu sehen, Per Ole, Hildegard und Raymond, auch für mich auf den Fotos. Da werden Erinnerungen wach. Orkatour, Eisfischen, leckeres Essen bei Hilde und Raymond und natürlich an die schönste Stimmung in Klo an diesem einen Abend. Ach was bekomme ich Heimweh nach Norwegen und all diesen netten Menschen, und ich bin nicht fitt genug.
Euch wünsche ich Sonne, Schnee und herrliches Nordlicht.
lg edeltraud
Hallo !
Wir sind am Sonntag in Kiel gestartet und heute in Arvidsjaur angekommen. Es ist auch hier in Schweden warm geworden. Temp. tagsüber meistens um die -2°C, jetzt aber -10°C. Es liegt viel Schnee. Heute fast den ganzen Tag Sonnenschein und auch jetzt klarer Himmel. Die Kameras liegen bereit und wir hoffen auf Polarlicht, die Sonnenaktivität war ja die letzten Stunden auch recht kräftig. Morgen wollen wir weiter in Richtung Fauske.
Gute Reise und weiterhin so tolle Fotos !
Gruß
Rita + Lutz