Aktualisiert am 06.12.2023
Günstige warme Kleidung für den nordischen Winter plus Packliste zum Download
Lofotenberge und Berge von Klamotten – frieren ist nicht nötig
Welche bezahlbare, günstige Kleidung eignet sich für eine Fotoreise zu den Nordlichtern auf den Lofoten?
Fotografieren in der Polarregion ist eine Herausforderung. Das Warten auf das Nordlicht in langen, kalten Nächten wird zur Geduldsprobe, wenn du frierst. Wer denkt da nicht an Berge von warmen Klamotten, die beim besten Willen nicht in den Koffer passen wollen. An massiv hohe Kosten für Kleidung, die wir ansonsten nur noch im Winter im Hochgebirge gebrauchen können.
Günstige warme Kleidung für den nordischen Winter
Natürlich können wir leicht 2000 Euro pro Person ausgeben, wenn wir meinen, nur das Teuerste (nicht zwanghaft gleichbedeutend mit „das Beste“) käme für so eine Unternehmung in Frage. Dass es auch günstig geht, haben wir schon mehrfach erfolgreich ausprobiert. Wir könnten es uns sonst zu fünft nicht leisten.
Während unserem Polarlicht Winter Roadtrip zu den Lofoten hatten wir nur unsere normale Deutschland-Mitte-Flachland-Winterbekleidung mitgenommen und das Zwiebel System angewendet! Unsere Extrakosten waren kaum der Rede wert.
Mehrere komplette Sätze Wäsche sind auch unnötig, wenn man es macht wie die Norweger: immer langsam und bedächtig bewegen, damit man nicht zu sehr ins Schwitzen kommt! Gunter kennt sich da gut aus, Gabi flitzt immer schnell los und schwitzt auch bei Minusgraden.
Unsere Kleidungs Packliste für den norwegischen Winter
- 1 Winterjacke, mit oder ohne auszippbare Innenjacke
- 1 Fleecejacke, falls ohne Innenjacke
- 1Thermohose
- 1 Paar Winterstiefel
- Schuhkrallen
- 1 Freizeit- oder Jogginghose
- 1 warmes Hemd oder Pullover
- 2 T-Shirts
- 1 Satz lange, wollene Unterwäsche
- 4 Paar Wollsocken
- Unterwäsche
- Handschuhe – Gabi kombinierte immer fingerlose Strickhandschuhe mit winddichten griffigen Winterhandschuhen
- Wintermütze mit Ohrenklappen
- 2 Multifunktionstücher
- Gesichtscreme
- Sonnenbrille
- warme Hausschuhe
Unsere Erfahrungen mit Kleidung im norwegischen Winter
Schuhwerk – Winterstiefel, das wichtigste Kleidungsstück
Preisspanne von 50 bis 500 Euro, geeignete Schuhe gibt es schon ab ca. 60 Euro. GoreTex muss nicht sein, die gefütterten „Gummistiefel“ sind uns sogar lieber. Der Schnee überdeckt oft kleine Bäche, die noch nicht komplett zugefroren sind. Wir sind öfters mal in eine dieser Wasserpfützen getreten und waren froh über wasserdichte, hohe Schuhe.
Gabi hatte damals zum Whalewatching ein paar superwarme Kamik Damen Schneestiefel gekauft. In Schweden kauften wir sehr günstig noch drei Paar dick gefütterte wasserdichte Stiefel für die Kinder.
Diese Fußwärmer habe ich nur einmal gebraucht, als ich im November zu den Orcas gefahren bin. Wir standen zig Stunden bei minus 10°C auf dem Boot. Als Sicherheit sind sie aber auch für Nordlichttouren sicherlich empfehlenswert. Eiskalte Füße tun richtig weh und halten lange an – da kann man sich nicht mehr auf die Fotografie konzentrieren!
Schuh-Spikes, auch Eiskrallen oder Schuhschneeketten genannt, sind in Deutschland billiger.
Oberbekleidung
Wir empfehlen Thermo-, oder Skihosen und eine Doppeljacke mit ausknöpfbarer Fleecejacke. Oder Thermo-Anzüge aus dem Fischereibedarf.
Oft haben die großen Outdoorläden günstige und gute Eigenmarken. Auch Discounter können ausreichende Qualität anbieten. Wir haben zum Beispiel Skihosen von Tchibo.
Noch ein Tipp für Verfrorene:
Falls Ihr unsicher seid, ob Eure Kleidung den Ansprüchen genügt. In jedem norwegischen Haushalt hängen dick gefütterte Overalls im Eingangsbereich des Hauses. Die gibt es im Europris – so eine Art Laden für Alles. Der Schneeanzug heißt auf norwegisch: Varmedress und kostet noch keine 80 Euro (599 NOK). Der hält wunderbar warm. Ein großer Vorteil daran ist: im Haus zieht man sich „normal“ an, d.h. Jeans und Pulli. Lässt sich dann das Nordlicht blicken, springt man schnell in den Anzug und los gehts. Im Europris gibt es zudem günstig Wollsocken und Merinounterwäsche! Natürlich bekommt ihr vor Reisebeginn auch hier Overalls.
Handschuhe für Fotografen im nordischen Winter
Am besten sind winddichte Handschuhe. Winddicht können sie dünner sein, um noch warm zu halten. Ich habe die Handschuhe von Hestra, die sehen so ähnlich aus: Handschuh Windstopper .
Für die Fotografie sind warme Finger mit relativ dünnen Handschuhen essentiell. An stürmischen Tagen werden die Finger extrem schnell kalt. Die Finger dann wieder zu wärmen ist fast unmöglich! Ich hatte deshalb immer fingerlose Strickhandschuhe unter den winddichten Handschuhen. Für den Filter- oder Speicherkartenwechsel konnte ich die Ober-Handschuhe ausziehen, die fingerlosen Handschuhe hielten mir so lange die Hände warm.
Außerdem haben wir für Notfälle diese Handwärmer mit. Auspacken, schütteln, und man hat den ganzen Tag lang warme Hände. Wir haben auch so einen Handwärmer + 12 Brennstäbe dabei. Wir finden ihn unpraktisch, weil er nur im Freien verwendbar ist und im Auto unbedingt gelöscht werden muss. Der stinkt schon innerhalb weniger Minuten ziemlich unangenehm, ist aber mit neuen Brennstäben wiederverwendbar. Außerdem altern die Brennstäbe und gehen irgendwann einfach mittendrin aus.
Warme, winddichte Wintermütze mit Ohrenklappen
Die Mütze muss gut passen, sonst rutscht sie dauernd in das Sichtfeld des Fotografen, was nervig ist. Mich kitzelten die Fellmützen immer zu sehr und oft war die sogar viel zu warm. Jetzt bin ich dazu übergegangen, eine winddichte Mütze zu nutzen und bei Sturm noch eines dieser Buff Multifunktionstücher drüber zu ziehen, die sind hervorragend als Halstuch, Ohrenschutz, Stirnband oder Gesichtsschutz einzusetzen.
Unterbekleidung
Langes Unterhemd, lange Unterhose und Strümpfe. Gabi bevorzugt Wolle oder Wollmischgewebe, Gunter reicht das Baumwollunterzeugs.
Zubehör
Sonnenbrille – Schnee bei Sonnenschein ist sehr grell! Das tut fast schon weh. In Norwegen gibt es zahlreiche Tunnels. Beim Rein- und Rausfahren ist der Wechsel von Tiefdunkel zu Weiß und umgekehrt so extrem, dass man erst mal gar nichts sieht. Die Sonnenbrille vermindert den Unterschied.
- Fettcreme für den Schutz der Gesichtshaut
- Lippenbalsam
Pleiten, Pech und Pannen – wenn Frau mal muss
Der Overall ist super warm und praktisch, man kann sich sogar damit auch mal länger in den Schnee legen. Doch gerade für Frauen kann der auch seine Tücken haben….
Wir waren eine längere Strecke mit dem Auto unterwegs. Ich trank heißen Tee, um mich innerlich warmzuhalten. An unserem Ziel türmte sich der Schnee meterhoch! Wir stapften los, es war grandios. Aber ich war hibbelig. Denn ich mußte dringend mal pinkeln! Die hohen Winterschuhe waren gut und fest geschnürt, und der Versuch, den Overall über die Schuhe auszuziehen, scheiterte. Von einem Bein aufs andere hüpfend, begleitet vom gröhlenden Gelächter meiner Familie, versuchte ich, erst die Schuhe, dann den Overall auszuziehen. Gunter musste mir dann helfen. An meinen Socken klebte hinterher Schnee. Der schmolz anschließend in meinen Schuhen! Es war saukalt. Alle hatten Spaß nur ich nicht!
Nur so als Warnung für die Frauen unter Euch! Ich überlege, es bei nächsten Mal mit so einer Pinkelhilfe Pipi Pappe zu versuchen, bin mir aber nicht sicher, ob das mit dem Overall kompatibel ist? Maria empfiehlt welche aus Kunststoff. Wegen dem Umweltaspekt wollte ich diese Plastikteile nicht empfehlen, aber es gibt sie auch aus Gummi. Und frau kann sie immer wieder benutzen. Sie sparen also Müll! Einen ausführlichen Test der Pipihilfen habe ich bei Bravebird gefunden.
Die Mützenfrisur
Kennt ihr die Mützenfrisur? Im Norden wird man nicht drum herum kommen!
Nordlicht Fotografie – Kameraausrüstung und genaue Anleitung für die Fotografie in der Nacht
Juliana und Andreas waren vor Kurzem im Norden. Unser Nordlichttutorial hat ihnen wertvolle fotografische Hilfestellung gegeben!
Packliste Winterklamotten für eine Skandinavien Reise als PDF zum Download
Hier kannst du dir die Packliste zum Ausdrucken herunterladen.
EBook 15 Euro
„Dein Weg zum Nordlichtfoto“, Gabi & Gunter Reichert, 164 Seiten, pdf, mit kurzen Filmen
Dein Weg zum Nordlichtfoto – Inspiration, Fotokurs, Reisetipps
15 Euro (inkl. MwSt.)
Jetzt bestellen und das umfangreiche PDF direkt auf deinen Rechner oder Tablet runterladen! Du erhältst außerdem automatisch zukünftige Updates. Natürlich kostenlos!
Hardcover 24,80 Euro
Dein Weg zum Nordlichtfoto – Inspiration, Fotokurs, Reisetipps, Hardcover 27,50 Euro (24,80 plus 2,70 Verpackung und Versand) innerhalb Deutschlands. (inkl. MwSt.)
Außerhalb von Deutschland ist der Versand etwas teurer. Das Buch kostet inklusive Porto und Verpackung 32,00 Euro.
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