Phare de Men Ruz, Bretagne
Der Leuchtturm Men Ruz an der Cote de Granite Rose wurde aus dem gleichen roten Fels gefertigt, auf dem er steht. So fügt er sich harmonisch in die Küstenlandschaft ein.
Fotos nach dem Sturm Mathis am 1. April 2023
Am 30. und 31.03. 2023 fegte ein später Wintersturm über die Bretagne hinweg. Am Pointe du Raz wurden Windgeschwindigkeiten von bis zu 146km/h gemessen. Wir standen mit dem Wohnmobil in Dinard und fuhren erst einen Tag nach dem Sturm Richtung Cote de Granit Rose. Im Sturm können wir das Wohnmobil nicht sicher fahren. Jedenfalls bekamen wir ein paar schöne Wellen am Leuchtturm Men Ruz mit. Hier die Fotos davon.
Die Rosa Granit Küste im Sturm Mathis
Infos zum Phare de Men Ruz
Der Phare de Ploumanac’h, wie er offiziell heißt, ist auch unter den Namen Phare de Mean Ruz oder Phare den Men Ruz bekannt. Der Name leitet sich aus der Ortschaft Ploumanac’h ab, was so viel wie Gemeinde der Mönche bedeutet. Men Ruz ist bretonisch und bedeutet roter Stein.
Er wurde 1945 als Ersatz für den im Krieg zerstörten Turm aus dem Jahre 1860 erbaut.
Der mit 15 m nicht sonderlich hohe Leuchtturm markiert die Einfahrt in den Hafen von Ploumanac’h, das zur Gemeinde Perros-Guirec gehört. Er thront auf dem Rand der roten Klippen inmitten der fantasievoll geformten Granitblöcke.
Vom Leuchtturm hat man einen guten Blick auf die Cote de Granit Rose, das Schloss Costaérès, die Ile Renote und die Gruppe der Sept Îles.
Sehenswürdigkeiten, Inseln und Leuchttürme an der Cote de Granit Rose
Schöne Fotos bei Springtiden
Zum Frühjahrs- und zum Herbstanfang gibt es bei Vollmond die höchste Flut und die niedrigste Ebbe. Während dieser Zeit kann man den Leuchtturm Men Ruz besonders abwechslungsreich fotografieren.
Am Tag dieser Aufnahme stieg das Wasser mit wilden Wellen extrem hoch, das Wetter war aber leider schlecht. Ein kleines Wolkenloch am Horizont liess uns auf ein paar Minuten Sonnenschein hoffen. Wir suchten gerade die beste Position für das Bild, als es zu regnen anfing. Dieser ging schließlich in Hagel über. Ein Felsüberhang bot uns Schutz vor den Naturgewalten.
Langzeitbelichtungen schienen uns an diesem Abend am besten geeignet zu sein. Das Wasser wird durch die lange Belichtungszeit glatt, die typischen roten Felsen der Cote de Grante Rose kommen besser zur Geltung. Der eher unscheinbare Leuchtturm thront über der Szenerie.
Langzeitbelichtungen bei Tag und Nacht mit und ohne nd Filter
Doch nach nur zwei, drei Aufnahmen macht der Akku meiner Kamera schlapp. Das ist weiter kein Problem, ich habe einen Ersatzakku in der Hosentasche. Also wechsele ich ihn flott. Und dann die böse Überraschung: auch dieser ist ruckzuck leer, obwohl beide Akkus frisch geladen waren.
Meine einzige Chance, die ich noch habe – ich muss die Akkus nach wenigen Aufnahmen wechseln und zwischendrin in der Hosentasche gut warmhalten, damit sie sich etwas erholen. Als die Sonne dann endlich durch die Wolken bricht, habe ich nur Energie für wenige Aufnahmen und habe sie gut genutzt. An Langzeitaufnahmen traue ich mich in dieser Situation nicht mehr. Ein paar Tage später finde ich in der Bretagne eine Kameraladen und kaufe neue Akkus.
[caption id="attachment_6622" align="aligncenter" width="800"] Regenwetter am Phare de Men Ruz – Die tatsächliche Farbe der Felsen kommt mit einer „normalen“ Belichtungszeit nicht zur Geltung.[/caption]
[caption id="attachment_6623" align="aligncenter" width="800"] Sonne am Phare de Men Ruz – Was für ein Unterschied! Fünf Minuten hatten wir, dann ging die Sonne unter. Dafür lohnt es sich, Regen und Hagel auszuhalten.[/caption]
Vorher: Regenwetter am Phare de Men Ruz – Die tatsächliche Farbe der Felsen kommt mit einer „normalen“ Belichtungszeit nicht zur Geltung.
Nachher: Sonne am Phare de Men Ruz – Was für ein Unterschied! Fünf Minuten hatten wir, dann ging die Sonne unter. Dafür lohnt es sich, Regen und Hagel auszuhalten.
Mit unserem Wohnmobil waren wir schon oft entlang der Cote de Granite Rose unterwegs gewesen. Meist übernachteten wir an einem See am Ortsrand von Ploumanac’h und lauschten Nachts dem unglaublichen Konzert hunderter Frösche.
Die Basstölpel auf den sieben Inseln, Bretagne
Vor der Küste liegen die Sieben Inseln – die Sept Iles, wo tausende von Seevögeln brüten. Wir unternehmen eine Tour zu den Vogelinseln. Vom Boot aus sieht die Küste völlig anders aus. Die Felsen, die gerade noch riesig groß wirkten, sind plötzlich winzig klein im Vergleich zu den Wellen und den Ausmaßen des Meeres. Laut tönt die Ansage des Touristenführers über das weite Meer. Wir verstehen das Französisch nicht; es ist so laut, dass es nach einer Weile ziemlich nervt. Von Freunden erfahren wir, dass sich auch Anwohner wegen des Lärms bereits beschwerten, unter ihnen Dieter Hallerforden, der ein kleines Schlösschen bewohnt.
Sobald der Vogelfelsen mit den geschäftigen Basstölpeln in Sichtweite kommt, beschäftigen wir uns mit Staunen. Die großen, weißen Seevögel sitzen dicht auf dicht. Viele bunte Fischernetze sind in die Nester verbaut. Ein Hinweis darauf, was da noch alles an Müll im Meer herum schwimmen muss. Der ruhige Seegang macht es möglich sogar mit dem großen Teleobjektiv ausgiebig zu fotografieren.
Papagaitaucher in der Bretagne
Gegen Ende der Tour sichten wir fünf Papageitaucher. Erstaunlich, dass eine so kleine Population sich so stark auf das Angebot in den Touristenläden auswirken kann! In jedem der Läden finden sich zahlreiche Souvenirs mit den putzigen kleinen Vögeln: Tassen, Figuren, Tischuntersetzer, Postkarten und vieles mehr.
Wir sind sehr froh, diese Vogelkolonie gesehen zu haben. Vom Festland aus bekommt man vom geschäftigen Treiben auf dem Meer nichts mit. Außerdem bekommen wir eine neue Perspektive der Region.