Aktualisiert 14. April 2023
Felsen und klares Wasser
Die Wanderung entlang der Küste der Ile Renote ist eine der schönsten der Cote de Granit Rose. Wir empfehlen sie immer als Einstieg, wenn uns andere Reisende nach den Sehenswürdigkeiten an der Rosa Granit Küste fragen. Es sind nur etwas mehr als zwei Kilometer einmal um die Insel herum, doch diese Küste ist sehr abwechslungsreich und gerade auch für fotografisch Interessierte ein absolutes Highlight.
Auf der Ile Renote findest neben bizarren Felslandschaften auch Strände mit klarem, durchscheinendem Wasser, das im Sommer zum Baden einlädt. Jetzt im Frühling sind die Badetemperaturen eher was für abgehärtete Elemente oder für den Einsatz eines Neopren-Anzugs. Besuche die Ile Renote unbedingt einmal bei Ebbe und einmal bei Flut. Der Strand wirkt dabei total unterschiedlich. In den Abendstunden bist du gewöhnlich fast ganz allein auf der Insel unterwegs. In dieser Zeit färben sich die Felsen im weichen Licht der untergehenden Sonne rot und orange und, zahlreiche Kaninchen hoppeln dir über den Weg.
Eigentlich eine Gezeiten-Insel
Die Ile Renote war einst eine Gezeiteninsel. Daher heißt sie auch Ile Renote statt Presqu’ile Renote, was für eine Halbinsel der passendere Ausdruck wäre. Im Jahr 1885 wurde ein Damm aus Fels und Sand aufgeschüttet und die Insel mit einer darüberführenden Straße mit dem Festland verbunden. Jetzt können Besucher bequem mit dem Auto zur Insel fahren. Natürlich kommst du auch mit dem Fahrrad oder zu Fuß rüber. Der erste Eindruck, den du als Besucher hast, ist der große Parkplatz auf dem Damm. Der sieht nicht sehr ästhetisch aus aber lass dich davon nicht abschrecken.
Das erwartet dich auf der Ile Renote
Von der Ile Renote aus siehst du in der Ferne die sieben Inseln, das Schloss Costaérès und den Leuchtturm Men Ruz mit dem Eiffelhaus. Vom nördlichen Strand fällt der Blick unweigerlich auf Le Dé. Das ist der berühmte natürliche Granitwürfel, eines der Wahrzeichen der Cote de Granit Rose. Zur der Parkplatzseite abgewandten Meerseite hin ist die Küste viel wilder als zur südlich liegenden Bucht oder zum nordseitigen Strand hin. In diesem Granitchaos, wie die Franzosen solche Felsanhäufungen nennen, findest du tausende Details und interessante Aus- und Ansichten.
Ein Loch ist im Felsen
In einige dieser Felsen haben Meer- und Regenwasser runde Löcher hineingefressen. Die heißen dann „Bidets der Jungfrauen,“ „Teufelsspuren“ oder „Malerpalette,“ In der Malerpalette geht das Loch voll durch, das ist für den Daumen des Gigantischen Malers gedacht. Hier machen die meisten Touristen Erinnerungsfotos, wie sie in dem Loch stecken. Haben wir aber nicht gemacht!
Dieses Felsenchaos solltest du mal zu unterschiedlichen Tageszeiten besuchen. Der Unterschied zwischen Mittags- und Abendlicht, zwischen sonnig und bedeckt, ist krass.
In der Bucht zwischen der Ile Renote und der Küste vor Tregastel liegen zahlreiche Felsen verstreut im Watt herum und dazwischen viele Segel- und Freizeitboote. Die Bucht ist bei Ebbe zu Fuß durchquerbar, du solltest allerdings die aktuelle Gezeitentabelle im Kopf haben. Und mindestens Gummistiefel tragen.
Felsen auf der Ile Renote
Die Gezeiten-Insel vor der Ile Renote
Bei Ebbe kannst du ebenfalls die der Ile Renote vorgelagerte Gezeiten-Insel erkunden. Ein erhöht liegender Sandstreifen ermöglicht halbwegs trockenen Fußes den Weg dorthin. Hier findest du weitere grandiose Felsformationen zum Bestaunen und Beklettern. Auf dieser Strandseite der Ile Renote musst du aber noch mehr Ebbe- und Flutzeiten im Blick behalten. Die Strömung zwischen der Ile Renote und dieser Felsgruppe ist bei hereinkommender Flut sehr stark. Das hereinströmende Wasser unterspült den Sand, und es bildet sich gefährlicher Treibsand, in dem man leicht feststecken kann. Und das Wasser steigt weiter. Am Parkplatz stehen Warnschilder in drei Sprachen, die auf die Gefahr hinweisen. Nimm diese Warnungen nicht zu leicht!
Durch das Granitchaos wandern
Der Küstenweg der Ile Renote ist als Rundwanderung angelegt. Nach dem langen Nordstrand und dem Granitchaos führt der Weg durch das bewaldete Innere der Insel. Zum Teil sehr enge Pfade schlängeln sich durch Bäume und Felsen. Um zwischen aneinandergelehnten Granitblöcken durchzukommen, mussten wir schon unsere Fotorucksäcke abnehmen. Gegen Ende der Rundwanderung hast du wieder die Bucht von Tregastel vor Augen, mit ein paar schönen Aussichtspunkten am Wegesrand.
Kurz vor dem Parkplatz ist so eine Art kleiner Hafen. Da liegen Boote nahe bei den grün und gelb bewachsenen runden Granitfelsen, zwischen denen du bei Ebbe herumwandern kannst.
Fotos von der Ile Renote April 2023
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