Bressay Leuchtturm und Nachtaufnahmen
Die Sonne strahlte sanft ins gischtbeschlagene Fenster, ich war so müde und blieb bis nach 8:00 Uhr liegen. Natürlich stattete ich dem Meer, direkt hinter der Mauer, einen kurzen Besuch ab, testete dabei das Wetter. Es war relativ warm, der Wind eher schwach, die Sonne wärmte. Ah, wie angenehm. was für ein Unterschied zu gestern. Draußen zog sogar ein kleines Segelschiff vorbei.
Ausruhen ist dringend nötig
Trotzdem machte ich heute mal langsam, trank einen Kaffee und einen Tee, aß etwas und dann eine Stunde später nochmal was anderes. Gemächlich!
Aber nur bis 11:00 Uhr. Dann traute ich mich erstmals über die Leuchtturmmauer, das Wetter war erstmals ideal dafür. Der ehemalige Leuchtturmwärter hatte zwar gemeint, wir sollten nicht auf den Mauern klettern. Nun, machte ich ja auch nicht, nur einmal drüber und auf der anderen Seite ganz vorsichtig weiter. Es gibt außen sogar Stufen! Mark, der Nachbar, hatte auch gesagt, da kann man rüber. Es gefiel mir, den Leuchtturm von der anderen Seite zu sehen, da sieht er doch tatsächlich wieder ganz anders aus. Übrigens steht man auf dieser Seite dann fast auf dem Felsbogen. Soweit wagte ich mich aber nicht vor! Ich machte das 17-40 mm auf die Canon 5d MII, um das volle Weitwinkel zu nutzen.
[yellow_box]Der Leuchtturm von Bressay wurde 1858 erbaut. Grundlage war ein Plan der Brüder David und Thomas Stevenson aus der berühmten Stevenson-Familie von Leuchtturm-Architekten.
David glaubte anfangs, einen Leuchtturm auf den Shetland-Inseln zu bauen, wäre viel zu gefährlich und zu teuer. Und verlautbarte außerdem: „jedes Schiff, was in den Gewässern von Shetland fährt, muss verrückt sein“. Trotz dieser Vorbehalte wurde der Leuchtturm von der ortsansässigen Firma Alex Wilson gebaut.
Die Konstruktion des Leuchtturms kostete £ 2324, 15 Shilling und 5 Dime. Dazu kamen noch knapp £ 250 für den Reflektor und dessen Mechanik. Das entspricht einem heutigen Wert von ungefähr £ 200,000, was relativ preiswert ist, wenn man den beträchtlichen Aufwand berücksichtigt.
Der Leuchtturm am Eingang des Bressay Sounds hat die letzten 150 Jahre die Seeleute frühzeitig vor den Klippen und Untiefen gewarnt, und noch heute ist er ein willkommener Anblick für viele Schiffsreisende, die Shetland besuchen. Zumindest bedeutet sein Anblick das ersehnte Ende einer meist rauhen Fähr-Überfahrt.
1989 wurde das Leuchtfeuer des Turms automatisiert und die Unterkünfte der Leuchtturmwärter an den Shetland Amenity Trust veräußert, der sie als Ferienwohnungen vermietet. Der Leuchtturm selbst und seine Instandhaltung sind noch dem Northern Lighthouse Board unterstellt.[/yellow_box]
Gunter und ich zogen allein los. Die Kids wollten Schulkram machen und ausruhen. Die letzten windigen Tage waren doch sehr anstrengend gewesen.
Robben im Hafen von Bressay, Shetland
Wir statteten den Robben im kleinen Hafen einen Besucht ab, fuhren danach Richtung Noss. Auf unserer Seite des Bressay Sunds war es wellenmäßig sehr ruhig gewesen, hier auf der anderen Seite der Insel war mächtig was los. Hoch türmte sich das Wasser auf, knallte dann weiss schäumend auf die Felsen. Mir machte das Fotografieren Spaß, Gunter fand es etwas felsig. Wir kamen nicht richtig an die Wellen heran. Da gehe ich kein Risiko ein, wenn es so knallt! Es war noch kühl, aber nicht mehr so, wie in den letzten Tagen. Die Sonne schien den ganzen Tag, bescherte uns einen blauen Himmel und ein tiefblaues Meer.
Auf dem Rückweg lagen die Robben immer noch träge auf den Felsen, aber jetzt im fotogenen Abendlicht. Im Leuchtturm angekommen ging ich gar nicht erst rein. Wir haben das beste Motiv ja direkt vor der Tür. Wir wohnen sogar drin. Ich fand wieder neue Perspektiven, und ging erst rein, als es nach Sonnenuntergang empfindlich kalt wurde.
Nach dem Sichern der Fotos zog ich in Ermangelung von Freiwilligen in der Nacht noch einmal allein los. Jetzt hatte ich den Dreh mit der Mauer raus . Das Glitzern des Mondlichts auf dem Wasser machte mich seltsamerweise seekrank?! Komisch, das hatte ich noch nie! Ich lief auch nochmal auf den Hügel, bekam Angst, als eine große Wolke vor den Mond zog und ich so ganz allein in der jetzt dunklen Nacht stand, ich geb’s ja zu! Da laufen doch eine Menge Kanninchen rum und nachts sind die vie größer.
Ich war sehr zufrieden mit den Aufnahmen, die Mühe hatte sich meiner Meinung nach gelohnt. Was meint Ihr?
Ab morgen sind wir im zweiten Leuchtturm, ich hoffe, wir haben dort Empfang mit dem Internet Stick! Wundere dich also nicht, falls ich keinen Beitrag schaffe!
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Hi Sandra,
endlich die Handschuhe, das war wichtig! Ich hatte meine Guten aus Schweden ja leider verschlampt. Selbst Schuld! Jetzt habe ich also wieder welche, diesmal aus Shetland. Super Souvenirs finde ich, praktische und keine Staubfänger :-)
Ja, die Ruhe, finde ich unterwegs nicht! Keine Chance. Da bin ich unter Dampf und begeistert und aufgeregt, Es ist klasse!
liebe Grüße
Gabi
Hi Gabi,
Shetland bietet unglaublich viele Motive. Was für eine Freude für Fotografen. Ständig wechselt das Licht und immer ist es wunderbar!
Liebe Grüße
Gabi
Hi Ricarda,
ja, das Internet macht manchmal echt Porbleme. Es ist immer besser unterwegs aktuell zu bleiben. Auch, wenn ich offline schreiben, es ist doch relativ viel Mühe, dass dann in den Blog einzustellen.
Und hängt man erst mal hinterher, dann schafft man es nur schwer wieder aktuell zu werden. Aber: ich denke, ich habe es sehr, sehr lange geschafft authentisch zu berichten :-)
liebe Grüße
Gabi
Ja, wir hatten dauernd Glück mit dem Wetter – naja, wir fuhren in Erwartung wilden Winterwetters los und bekommen soviel Sonne, dass wir gar braungebrannt sind :-) Nur kalt ist es!
Liebe Grüße
Gabi
Danke Tobi!
Klasse Aufnahmen!
Hallo Gabi,
meine „Vorschreiber“ haben eigentlich schon alles geschrieben, was zu schreiben ist. Tolle Bilder, ein wirklich grandioses Farbspiel! Schade, dass ihr schon wieder weiter zieht.
Macht euch keinen Streß mit dem I-Net, die treue Fangemeide wartet gerne;-)
Zum Glück habt ihr vom Schneechaos in GB nichts abbekommen.
Liebe Grüße
Ursula
Tolle Fotos wieder !
Dann schon mal viel Glück für das neue Domizil, daß es warum genug ist und natürlich auch reizvolle Motive rund um den Leuchtturm zu finden sind.
Und wie Sandra schon erwähnte……mal ein paar Tage ohne Internet täten auch ganz gut, oder ? Ich glaube wir würden alle Verständnis dafür haben und geduldig auf die nächsten Fotos warten.
Gruß, Ricarda
Ich kann mich Sandra nur anschließen: tolle Bilder! Die Robbe ergibt ja schon fast ein Suchbild?! Und das 1. gefällt mir auch sehr gut. LG Gabi
Wow…. grandios die Bilder (vorallem das letzte gefällt mir seeeehr gut)!
Ihr nehmt für die tollen Aufnahmen schon sehr vieles in Kauf, das muss ich gestehen! Ein riesiges Dankeschön, dass wir immer wieder an all dem teilhaben dürfen!
Es ist nicht selbstverständlich, und wer von unterwegs blogt (so wie wir auch) weiss, wieviel Mühe und auch Motivation das „kostet“…
Eure Berichte sind immer sehr lehrreich und so herrlich frisch… als wäre man selber dabei!
Ein Glück Gabi hast du nun Arbeitshandschuhe, es gibt glaub ich nichts Schlimmeres als kalte Hände und Füsse… Nun hoffe ich, und ich bin sicher alles anderen Mitreisenden – leser auch, dass eure nächste Unterkunft wohlig warm ist, so dass ihr euch nach euren ausgiebigen Erkundungstouren schnell erwärmen könnt! Und natürlich, dass es mit dem Internet klappt ;-) Auf der anderen Seite: sollte es nicht klappen, wäre dann mal etwas mehr Pause und Ruhezeit für euch drinn… „ungesund“ wäre das bestimmt nicht….!
Seid alle lieb gegrüsst und auf bald!
Sandra