Gastbeitrag: Polarlichtfotografie auf der Hurtigrute
Hunting the Light – Polarlicht-Fotografie für Anfänger/innen
von Britta Lieder
Seit Dezember 2012 fotografiere ich mit einer Spiegelreflexkamera, der Canon EOS 600D bzw. aktuell der 700D. Im November 2014 erfüllte ich mir einen Traum und reiste mit einem Postschiff der Hurtigruten die Küste Norwegens entlang, immer in der Hoffnung, das Polarlicht zu sehen und zu fotografieren. Als blutige Anfängerin in der Polarlichtfotografie forschte ich im Internet nach einer Anleitung und wurde fündig auf der genialen Seite der 5 Reicherts.

Polarlicht von der Hurtigrute
Die Reise führte mich auf der MS Midnatsol von Bergen bis nach Kirkenes in den Norden und wieder zurück. Ich bin nach wie vor begeistert von den fantastischen Lichtverhältnissen dort. Ausnahmslos alle Verwandten und Freunde sagten: »Hurtigruten im November? Da sieht man doch nix! Da ist es dort doch nur dunkel!« Aber Pustekuchen, die Tage waren zwar teilweise kürzer als hier, aber das Licht war einfach einmalig! Habt ihr schon mal einen Sonnenuntergang in allen Pink- und Rottönen, die mal sich nur vorstellen kann, von 2 Stunden Dauer gesehen?
Und dann das Polarlicht! In Svolvaer hatte ich Glück, wir lagen ruhig im Hafen, denn eine wichtige Voraussetzung ist natürlich ein fester und ruhiger Stand für Stativ und Kamera. Der Kapitän hatte uns vorher geraten, nicht sofort die Kamera zu zücken, wenn das Nordlicht kommt, sondern es zunächst nur anzuschauen und zu genießen. Daran habe ich mich gehalten und er hatte recht. Es war unbeschreiblich!
Polarlicht von der Hurtigrute
Zu Beginn der Reise dachte ich, für solche Fotos bräuchte ich eine bessere, eine Vollformatkamera, aber dazu fehlte und fehlt mir das nötige Kleingeld. Also musste es auch so gehen … und es ging! Im Laufe der 3 Jahre, die ich jetzt fotografiere, habe ich festgestellt, dass es gar nicht so sehr darauf ankommt, welche Technik einem zur Verfügung steht. Viel wichtiger ist es, seine eigene Sichtweise, sein „Auge“ zu entwickeln und dann mit den verfügbaren Mitteln das Beste herauszuholen. Und dann heißt es üben, üben, üben, aber mit viel Spaß und Leidenschaft!
„Hunting the light“, unter diesem Motto steht die Hurtigrutenreise im Winter und das mit Recht. Mittlerweile jage ich das Licht aber nicht nur in Norwegen, sondern auch bei mir zu Hause im Sauerland und überall dort, wo ich gerade bin. Und noch in diesem Winter reise ich nach Island. Dreimal dürft ihr raten, warum im Winter … ;o).
Herzliche fotografische Grüße,
Britta Lieder
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Hallo,
ich habe die Fotos mit einer Canon Eos 700d und Brennweite 17mm auf dem Stativ gemacht. Die Einstellungen: ISO 400 und Blende 5.6 bei 13 Sek.
Ich war im Februar in Island unterwegs, auch da gab es Polarlicht zu sehen, einfach fantastisch! Bei Interesse mal hier schauen:
http://www.brittasiehtdiewelt.de/reisen/island
Liebe Grüße,
Britta
Hallo Britta,
die Bilder der Polarlichter sind dir wirklich gelungen <3 kannst du mir verraten, mit welcher Brennweite und Blende du die fotografiert hast?
Das ist noch eines meiner Ziele :-) möchte ich unbedingt mal sehen!!!!
Liebe Grüße
Hallo Ursula,
da wäre ich sofort dabei!
LG Britta
Hallo,
Daniel als Chef-Astronom, Gabi und Britta mit einem Fotokurs und ich gebe einen Crash-Kurs Norwegisch! Das wär´s doch. Soll sich Hurtigruten mal bemühen, uns als Dreamteam zu engagieren;-)
Liebe Grüße
Ursula
Hallo Daniel,
das ist doch schön zu lesen und zu sehen, das auch das möglich ist! Vor meiner DSLR Kamera hatte ich auch eine Bridgekamera. Und ich kann bestätigen, dass man mit ihr ebenso gute Fotos hinbekommen kann!
Ich freue mich, dass ihr auf der Kong Harald ebenfalls so ein Nordlichtglück hattet, das ist schon was besonderes, nicht wahr?
Liebe Grüße,
Britta
Liebe Ursula,
herzlichen Dank für Deinen schönen Kommentar!
Ja, ein wenig Glück gehört immer dazu, da hast Du recht. Ich kenne auch Leute, die drei Wochen im Norden Norwegens waren und kein einziges Mal Nordlicht hatten.
Ich bin sehr gespannt, wie es in Island sein wird. Drück mir mal die Daumen, dass mir das Glück hold bleibt.
Ich habe versucht, in meinem Rucksack für Dich Platz zu schaffen, aber leider bekomme ich es nicht hin, meine Kamera muss einfach mit! ;o)))
Aber Du darfst gerne in meinem Blog vorbei schauen, sobald es geht, gibts da natürlich Islandberichte.
Liebe Grüße,
Britta
Nach mehreren Hurtigruten-Polarlicht-Gruppenreisen (als ‚Chefastronom‘) bin ich der Meinung, dass die besten Bilder bei schneller Geradeausfahrt auf ruhiger See zwischen den Inseln und fernab der hell beleuchteten Häfen gelingen. Und das mit fast jeder Kamera. Hier Bilder des besten Polarlichts einer Tour im März 2012: https://skyweek.wordpress.com/2012/03/24/das-aurora-spektakel-der-kong-harald-vom-20-3 – erstaunlicherweise hatte *keiner* der Fotografen je zuvor ein Polarlicht fotografiert, geschweige denn von einem fahrenden Schiff aus. Und in https://skyweek.wordpress.com/2013/02/07/aurora-impressionen-aus-norwegen-zum-dritten und https://skyweek.wordpress.com/2013/02/09/dritte-aurora-kreuzfahrt-da-ging-doch-noch-mehr und v,a. https://skyweek.wordpress.com/2013/02/09/live-blog-zum-aktuellen-polarlicht-geschehen Hurtigruten-Bilder von mir selbst vom Februar 2013, die mit einer eigentlich ungeeigneten Bridge-Kamera entstanden.
Hallo Britta,
grandiose Bilder hast Du da gemacht. Das Reichertsche Tutorial ist super hilfreich, da stimme ich Dir voll zu :-) Alles Können und Wissen nützt aber nichts, wenn der Himmel nicht mitspielt.
Freut mich, dass Du so viel Glück hattest mit dem Nordlicht.. Wie Du schon schreibst, eine wichtige Voraussetzung ist natürlich ein fester und ruhiger Stand für Stativ und Kamera. Auf einem fahrenden Schiff hat man schlechte Karten. Im Hafen werden die Bedingungen schon besser.Wenn man dann noch starkes und langes Nordlicht hat, um so besser.
Leider sind die Voraussetzungen nicht bei jeder Hurtig-Reise so gut, aber Norwegen ist immer eine Reise wert.
Wünsche Dir einen schönen Island-Aufenthalt mit viel Grün am Himmel. Hast Du im Handgepäck noch Platz für einen blinden Passagier?;0)
Viele Grüße
Ursula