Erlebe Polarlichter in schwedisch Lappland. Tipps für eine Fahrt von Mittelschweden nach Luleå in schwedisch Lappland im Winter. Nordlichtsichtungen in der Nacht.
Wahrscheinlich die umfassenste Nordlichtfotografie Anleitung im Internet.
Eine sehr kurze Meldung für uns an die Polarlicht Interessierten.
Die Chancen auf Nordlicht in Deutschland sind ab dem 29.10. schon recht hoch. Der beste Zeitpunk wird wohl die Nacht zum Sonntag 30.10. sein. Also, auf klaren Himmel hoffen und dann Nachts rausgehen!
Sonnensturminfo und Nordlicht Warnung für Deutschland
Nordlicht in Deutschland und in der Bretagne
Wir fotografierten übrigens in der südlichen Bretagne schon Nordlicht. Und auf der Insel Sylt hatten wir großes Glück und der Himmel klarte rechtzeitig auf als das Nordlicht kam.
Sowas kann also vorkommen!
Ich habe die Nordlicht Vorhersage immer im Blick und verpasse deswegen keine Nordlichter.
So fotografierst du Nordlichter in Deutschland
Wie du Nordlichter fotografierst steht im Blogbeitrag: Nordlicht Fotografie, Kameraausrüstung und ausführliche Anleitung.
Die Kurzanleitung Nordlichtfotografie als PDF zum Ausdrucken gibt es kostenlos für Newsletterabonnenten
Polarlicht-Sichtungen an ungewöhnlichen Orten
Du möchtest einmal in deinem Leben Polarlichter mit eigenen Augen sehen? Vielleicht befasst du dich ja schon mit der Planung einer Polarlichtreise.
Du könntest auch Glück haben und das Nordlicht kommt sogar zu dir nach Hause.
Wir beobachten bereits seit Jahren aufmerksam die Meldungen über die Sonnenfleckenaktivitäten und die davon abhängigen Polarlicht-Erscheinungen.
Im Jahr 2005 beobachtete und fotografierte ich das Polarlicht zum ersten Mal in Norwegen. Damals besuchte ich die Vesteralen, um Orcas im Tysfjord zu fotografieren.
Seitdem fuhren wir mehrfach in den hohen Norden, um das außergewöhnlich beeindruckende Schauspiel zu erleben. Mit unseren drei Kindern verbrachten wir sogar einen ganzen Winter in Skandinaviens Norden. Das ist übrigens die schönste Art Nordlichter zu beobachten – gemeinsam mit der Familie.
Immer gut informiert sein mit einer Polarlichtvorhersage
Ich schaue zwar nicht jeden Tag auf die Polarlicht-Vorhersagen im Internet, kriege aber immer mit, wenn die Polarlichtaktivität stark ansteigt. Auf Facebook bin ich Mitglied in mehreren Nordlichtgruppen. Das ist praktisch, weil ich so immer auf dem Laufenden bleibe, auch wenn wir gerade nicht im Norden unterwegs sind. Die Mitgliedschaft in den Polarlicht-Foren bescherte mir bereits zweimal außergewöhnliche Polarlichtmöglichkeiten, ohne dass ich den weiten Weg nach Nord-Skandinavien auf mich nehmen musste.
Polarlicht auf der Belle Ile in der Bretagne
Unsere bisher südlichste Nordlichterfahrung erlebten wir im März 2015 auf der Belle Ile en Mer in der Bretagne. Während unseres Inselaufenthaltes erreichte mich die Meldung, dass ein KP Wert von 8 angekündigt war. KP 9 ist der höchste Wert, der erreicht werden kann. Bei KP 8 kann sich das Polarllicht bis zum 50. Breitengrad ausdehnen, also bis zum Rhein-Main-Gebiet.
Die Belle Ile liegt zwischen dem 47. und 48. Breitengrad. Wir hatten also eine reale Chance, dort Nordlicht zu beobachten, wenn auch nur dicht über den nördlichen Horizont.
Es ist natürlich wichtig, auf Fotos nicht nur Meer, Nordlicht und die Sterne zu sehen, denn das Foto könnte ja überall aufgenommen worden sein. Eine Sehenswürdigkeit oder ein Wahrzeichen sollte schon im Bild zu sehen sein.
Wir wählten den Grand Phare, den größten Leuchtturm auf der Belle Ile dafür aus. Als wir am Grand Phare ankamen, war es tiefschwarze Nacht, nur die Sterne funkelten am wolkenlosen Firmament.
Wir schossen uns fotografisch auf den Leuchtturm ein, die Abstimmung der Belichtung in tiefschwarzer Nacht mit einem grellen Leuchtturmlicht ist kein Kinderspiel. Nach einer Weile zeigte sich ein schwaches, rotes, diffuses Leuchten am Horizont. Nicht wirklich spektakulär, aber wir waren sofort aus dem Häuschen. Nordlicht in der Bretagne! Die Lichterscheinung hielt leider nur kurz an, dann war der Himmel wieder tiefschwarz.
Die Belle Ile mit zahlreichen Blogbeiträgen – auch mit Interview des Leuchtturmwärters
Als Zugabe leuchtet das Meer in der Nacht
Aber wir gaben nicht so schnell auf. Wir eilten zur Nordseite der Insel und schauten am Grand Sable, dem großen weiten Sandstrand, übers Meer Richtung Norden. Wir hörten die Wellen rauschen, sahen aber nichts. Aber irgendwie spiegelten sich die funkelnden Sterne seltsam im Wasser
Das waren keine Reflektionen, das war die Biolumineszenz im Meer. Unzählige winzige Algen leuchteten dicht unter der Wasseroberfläche, als wären es pflanzliche Glühwürmchen. Wir versuchten, dieses Phänomen fotografisch festzuhalten, es gelang uns jedoch nicht. Schade. Aber, es einmal gesehen zu haben war genial.
So hatten wir an einem einzigen Abend zwei völlig unterschiedliche Naturphänomene erlebt, Nordlicht und leuchtendes Meer. Frierend aber euphorisiert fuhren wir zurück in die Ferienwohnung und gönnten uns etwas Warmes zu trinken. Den Rest der Reise suchten wir nachts an der Küste nach Spuren von Biolumineszenz, fanden sie aber nicht mehr.
Dem zweiten, weit im Süden sichtbaren Polarlicht begegneten wir im März 2016 auf Sylt
Endlich schafften wir es auch, in Deutschland das Polarlicht zu fotografieren. Zwar nicht zuhause, aber während unseres Aufenthaltes auf Sylt. Übrigens ist der Ellenbogen auf Sylt der nördlichtste Landzipfel Deutschlands.
Auch hier suchten wir uns als Vordergrundmotiv den Leuchtturm List West als Landmarke. Logischerweise ist es schwieriger, das Nordlicht mit dem starken Licht des Leuchtturms zu fotografieren. Das gleiche Problem wie auf der Belle Ile. Ich denke aber, die Mühe, diese beiden Lichterscheinungen auf einem Foto zu vereinen hat sich gelohnt.
Die Insel Sylt mit Dackel hier im Blog
Fotografisches und optisch sichtbares Polarlicht
Ist Polarlicht in unseren Breitengraden zu sehen, ist es in der Regel sehr schwach, nicht mehr als ein schwacher Schimmer. Der Kamerasensor reagiert wesentlich empfindlicher auf diese Lichterscheinung als unser Auge und stellt es viel intensiver dar. Deswegen hat sich unter Nordlicht-Fans der Begriff „fotografisches Nordlicht“ etabliert.
In den Polargebieten gibt es ebenfalls fotografisches Nordlicht. Das ist aber fast immer der Vorbote von richtigen Nordlicht-Ausbrüchen.
So können wir unsere Digitalkameras quasi als Himmels-Scanner benutzen, um beginnende Nordlicht-Aktivitäten auszumachen. Wenn es dann richtig abgeht, sind wir bereit und haben unseren Aufnahme-Standort schon bezogen.
Kann man den Fotos von Nordlicht ansehen, ob es fotografisches oder mit dem Auge gut sichtbares Nordlicht gewesen ist?
Wir denken, schon. Das schwache fotografische Nordlicht ist diffus und konturlos, eigentlich nur eine leuchtende, meist grünliche Wolke.
Wird es dann stärker, zeigt es immer mehr seine Formen, Strahlen und Bewegungen. Die Bilder von wabernden grünen Vorhängen und strahlenförmigen Koronen sind auch in Wirklichkeit so eindrucksvoll und mitreißend.
Wo haben wir sonst noch Polarlicht beobachtet?
In den letzten Jahren durften wir aber auch in Schweden schon Nordlichter beobachten. Etwa 80 Kilometer südwestlich von Stockholm auf der Farm unserer Freunde sahen wir richtig kräftiges Nordlicht, und im gleichen Winter überraschte uns in Schwedisch Lappland bei Minus 40° C ein wahnsinnig starker Ausbruch auf der Rückreise nach Deutschland.
Im August 2014 sahen wir Nordlicht an zwei Abenden auf den finnischen Aland-Inseln
Ausführlicher Reisebericht zu den finnischen Aland Inseln
Im April 2013 erlebten wir auf den schottischen Shetland Inseln ein besonderes, grünes Polarlicht über der Nordsee
Ganz besonders war für uns die Location. Wir wohnten für eine Woche im Eshaness Leuchtturm, der hoch über den Klippen steht. Die Region ist sehr einsam, es gibt keine Lichtverschmutzung, sieht man einmal vom grellen Lichtstrahl des Leuchtturms ab. Es war für uns genial, direkt in einer solchen Kulisse zu wohnen. Wir mussten einfach nur die Tür öffnen und rausgehen und schon standen wir auf den unglaublich gewaltigen Klippen über dem tosenden Meer. Leider verpassten wir rotes Nordlicht an diesem Abend, weil wir kurz drinnen waren um uns aufzuwärmen. Ich sah das grandiose sehr farbkräftige und strukturierte Licht durch das Fenster der Ferienwohnung. Der Kamera, die draußen aufgestellt war, um Zeitrafferaufnahmen zu schießen, war die Batterie ausgegangen. Schade!
Sheltand Live Reisebericht
Polarlichter auf den Lofoten, Norwegen
Live Reisebericht Lofoten im Winter
Nördlich des Polarkreises, auf den Lofoten und Vesteralen ist es natürlich möglich auch bei geringer Nordlichtaktivität Nordlichter aufzunehmen. Bei hohen KP Werten wird es aber besonders spannend, weil dann die Nordlichter auch über den Köpfen der Beobachter tanzen. Das nennt sich dann eine Nordlicht Corona. Oft kommt es zu sehr schnell bewegten, sehr farbigen teilweise grell grünen Nordlichtern. Die Nordlichtbeobachtung im Norden ist spannender als die im Süden. Trotzdem freuten wir uns über jedes Nordlicht, welches wir fotografieren konnten. Im Süden wesentlich weniger spektakulär aber umso seltener.
Unser Tipp – sei immer bereit, Nordlichter zu sehen!
Also, als Tipp für dich: Nordlicht kann jederzeit und überall in Nordeuropa vorkommen. Und kann sogar, wenn auch äußerst selten, relativ weit im Süden zu sehen sein.
Als Empfehlung für deine anstehende Nordlichtreise: Wir haben ein informatives Buch über alles, was die Reise zum Nordlicht betrifft, geschrieben. Über das Erleben, über praktische Dinge und natürlich ausführlich über das Fotografieren dieser Himmelserscheinung.
„Dein Weg zum Nordlichtfoto“ von Gabi & Gunter Reichert – auf 164 Seiten geballte Information zum Thema! Jetzt als EBook für 15 Euro in unserem Buchladen!
Kreisförmige Sternenbahnen am Winterhimmel
Ich habe gerade den Wetterbericht gecheckt, in den nächsten Tagen sind die Chancen auf klaren Sternenhimmel groß. Trotz, oder gerade wegen der Kälte, könntest du runter von deiner gemütlichen Wohnzimmercouch, dir Kamera mit Weitwinkelobjektiv und Stativ schnappen und hinaus in die Dunkelheit ziehen und Sternenbahnen fotografieren.
Schöne Übung für werdende Nordlichtfotografen
Klare kalte Nächte sind ideal zum Sterne fotografieren. Und vielleicht hast du ja Riesenglück und ein mächtiger Nordlichtsturm streckt seine Ausläufer bis nach Deutschland aus. Außerdem ist das eine gute Übung für diejenigen unter Euch, die eine Nordlichtreise planen.
Kreativer Fototipp – kreisförmige Sternenbahnen
Du willst schon immer mal kreisförmige Sternenbahmen fotografieren? Das ist, wenn alle Bedingungen stimmen, recht einfach. Es gibt zwei Möglichkeiten, das zu verwirklichen:
- Viele kurze, ca 30 Sekunden lange Sternenfotos werden am Rechner zu einer Sternenbahn zusammengerechnet
- Eine einzelne ca. 30 minütige Aufnahme
Wo ist der Polarstern?
Um kreisförmige Aufnahmen zu erhalten musst du wissen, wo der Polarstern ist, denn der steht genau in der Verlängerung der Erdachse.
Suche dir ein geeignetes, nicht allzu hell beleuchtetes Vordergrundmotiv. Wie findest du den Polarstern am Himmel? Der Polarstern ist nicht sehr hell, aber einfach zu finden. Suche den Großen Wagen und verlängere die hintere Kante um das Fünffache nach oben. Die Verlängerungslinie trifft genau den Polarstern. Im Bild siehst du es am besten – also hier kommts:
[caption id="attachment_18828" align="aligncenter" width="860"] Wo ist der Polarstern? Leuchttrm Liloy, Norwegen – Canon 7D, 20 Sekunden, f 5,6, ISO 1000[/caption]
[caption id="attachment_18827" align="aligncenter" width="860"] Kreisförmige Sternenbahnen über dem Leuchtturm Litloy, Norwegen[/caption]
Die zweite Aufnahme des Leuchtturms Litloy ist aus 186 Aufnahmen zu je 20 Sekunden zusammengerechnet.
[caption id="attachment_18840" align="aligncenter" width="860"] Leicht rotes Nordlicht und Sternenhimmel[/caption]
[caption id="attachment_18841" align="aligncenter" width="860"] 241 Aufnahmen zu je 20 Sekunden zusammengerechhnet. Das war schon fast zu viel[/caption]
Als Vordergrundmotive suchst du dir am besten eine Dorfkirche, ein Denkmal, ein alleinstehender Baum, ein Windrad oder ein Leuchtturm oder sowas. Der Fantasie sind kaum Grenzen gesetzt, nur ruhig sollte das Motiv halten. Hier mal ein Foto aus unserem Heimatort Bubenheim. Ich war mit Esra unterwegs, der sich auf eine USA Studienreise vorbereitet und das Fotografieren bei Nacht lernen wollte.
Vorteile der Stacking Methode bei Sternenbahnen
Warum habe ich diese Fotos nicht als einzene lange Belichtung aufgenommen? Beim oberen Foto wartete ich gespannt auf Nordlichter, da wäre es dann nicht so praktisch, eine 30-Minutenaufnahme zu machen, wo alles verschwimmt. Ich entschied mich dafür die Kamera auf Serienbelichtung zu stellen und belichtete jeweils 30 Sekunden. Die Fotos rechnete ich nachher zusammen. Ein paar Nordlichtfotos kamen auch noch als Bonus dabei raus.
Bei der Kirche waren die Einzelaufnahmen von Vorteil, weil auch nach Mitternacht noch hie und da Autos durch den Ort fuhren und die jeweilige Aufnahme durch das grelle Licht ruinierten.
In Dänemark fotografierten wir im Januar in eiskalter Nacht – minus 18 °C und Sturm – und Gunter machte den Fehler in der Nähe der Kamera auszuatmen. Die Frontlinse des Objektivs überzog sich sofort mit einer Eissschicht. Zum Glück hatten wir Einzelaufnahmen nach der Stacking-Methode gemacht, etwa die Hälfte der Fotos waren so noch brauchbar. Ich stand übrigens neben meinem Mann und meine Aufnahmen waren in Ordnung. Aber diese Sicherheit hat man ja normalerweise als einsamer Fotograf in der Nacht nicht.
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Die Freeware mit der ich Sternenbahnen zusammengerechnet habe heißt Starstax
Ein weiterer großer Vorteil der Einzelaufnahmen – Zeitraffervideos
Du kannst einfach einen Zeitrafferfilm daraus machen. Wie das aussieht? Hier im Film ist alles zu sehen. Mit StarStax kannst du auch alle Fotos der einzelnen Stadien bei der Zusammenrechnung der Sternenbahnen ausgeben. So können sich die Fotos wie vom Bleistift gemalt zusammenaddieren. Am besten, schau das Filmchen an…
Was solltest du beim Fotografieren beachten?
Eigentlich steht bezüglich der Nachtaufnahmen alles in unserem Nordlicht-Tutorial, das es in erweiterter Form als eBook und als gebundene Hardcoverausgabe gibt. Sehr zu empfehlen, falls du tiefer in die Materie einsteigen willst.
Einstellungen für eine Langzeitbelichtung für Sternenbahnenaufnahmen in der Kamera
- Kamera so ausrichten, dass der Polarstern mit ins Bild kommt
- Entfernung über Live-View auf dein Vordergrundmotiv einstellen
- Kabelauslöser anschließen und am Programmwähler B einstellen
- Die Objektivblende ganz öffnen, oder zur Steigerung der Bildqualität eine oder zwei Beldenstufen schließen
- Fang mal mit ISO 400 an. Wenn du mehr Sterne im Bild willst, gehe höher, sind dir zu viel Sterne drauf, gehe runter auf ISO 200 oder 100, oder schließe die Blende etwas mehr.
- Jetzt kannst du den Kabelauslöser drücken und einrasten
- Im Bereich von 10 bis 20 Minuten Belichtungszeit siehst du schon die Rotation der Sterne, noch deutlicher erkennbar wird das mit 30 Minuten oder länger.
Kameraeinstallungen für die Stacking Methode – unterscheidet sich nur sehr geringfügig!
- ISO 1000 – ISO 2000, je nachdem, wie dunkel die Nacht ist. Bei der Belichtung das Histogramm im Blick halten.
- 10-60 Sekunden belichten. Für Zeitraffervideos ist es sinnvoll, möglichst viele Fotos zu haben, also eher kürzer belichten.
- Auf Serienaufnahme stellen – möglichst keine Pause zwischen den Fotos haben, sonst gibt es beim Sternenbahnenfoto unschöne Lücken. StarStax kann die Lücken bis zu einem gewissen Grad rausrechnen.
Denke noch daran, dass die Kamerabatterie frisch geladen ist, denn in der Kälte sinkt die Kapazität. Und nimm dir eine kleine Taschenlampe mit, am besten eine mit verstellbarer Lichtstärke und verschiedenen Farben. Damit findest du leichter die Kameraeinstellungen und du kannst auch damit dein Motiv ausleuchten. Oder einfach einen gebündelten Strahl auf dein Motiv scheinen damit du die Schärfe exakt setzen kannst.
So dann viel Glück und Erfolg beim Fotografieren!
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Übersicht über das Nordlicht Fotografie Tutorial:
Hunting the Light – Polarlicht-Fotografie für Anfänger/innen
von Britta Lieder
Seit Dezember 2012 fotografiere ich mit einer Spiegelreflexkamera, der Canon EOS 600D bzw. aktuell der 700D. Im November 2014 erfüllte ich mir einen Traum und reiste mit einem Postschiff der Hurtigruten die Küste Norwegens entlang, immer in der Hoffnung, das Polarlicht zu sehen und zu fotografieren. Als blutige Anfängerin in der Polarlichtfotografie forschte ich im Internet nach einer Anleitung und wurde fündig auf der genialen Seite der 5 Reicherts.
Die Reise führte mich auf der MS Midnatsol von Bergen bis nach Kirkenes in den Norden und wieder zurück. Ich bin nach wie vor begeistert von den fantastischen Lichtverhältnissen dort. Ausnahmslos alle Verwandten und Freunde sagten: »Hurtigruten im November? Da sieht man doch nix! Da ist es dort doch nur dunkel!« Aber Pustekuchen, die Tage waren zwar teilweise kürzer als hier, aber das Licht war einfach einmalig! Habt ihr schon mal einen Sonnenuntergang in allen Pink- und Rottönen, die mal sich nur vorstellen kann, von 2 Stunden Dauer gesehen?
Und dann das Polarlicht! In Svolvaer hatte ich Glück, wir lagen ruhig im Hafen, denn eine wichtige Voraussetzung ist natürlich ein fester und ruhiger Stand für Stativ und Kamera. Der Kapitän hatte uns vorher geraten, nicht sofort die Kamera zu zücken, wenn das Nordlicht kommt, sondern es zunächst nur anzuschauen und zu genießen. Daran habe ich mich gehalten und er hatte recht. Es war unbeschreiblich!
Zu Beginn der Reise dachte ich, für solche Fotos bräuchte ich eine bessere, eine Vollformatkamera, aber dazu fehlte und fehlt mir das nötige Kleingeld. Also musste es auch so gehen … und es ging! Im Laufe der 3 Jahre, die ich jetzt fotografiere, habe ich festgestellt, dass es gar nicht so sehr darauf ankommt, welche Technik einem zur Verfügung steht. Viel wichtiger ist es, seine eigene Sichtweise, sein „Auge“ zu entwickeln und dann mit den verfügbaren Mitteln das Beste herauszuholen. Und dann heißt es üben, üben, üben, aber mit viel Spaß und Leidenschaft!
„Hunting the light“, unter diesem Motto steht die Hurtigrutenreise im Winter und das mit Recht. Mittlerweile jage ich das Licht aber nicht nur in Norwegen, sondern auch bei mir zu Hause im Sauerland und überall dort, wo ich gerade bin. Und noch in diesem Winter reise ich nach Island. Dreimal dürft ihr raten, warum im Winter … ;o).
Herzliche fotografische Grüße,
Britta Lieder
Brittas Blog: Britta sieht die Welt
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Das Buch: Dein Weg zum Nordlichtfoto
Ohne Frage ist die RAW-Konvertierung der Polarlicht-Fotos einer der wichtigsten Schritte zum fertigen Bild.
Lightroom – die eierlegende Wollmilchsau
Wir benutzen dazu das Programm Adobe Lightroom 6.
Aktuell Lightroom Classic.
Ein mächtiges Werkzeug mit einer Unmenge an Einstell-Möglichkeiten. Lightroom ist Datenbank, Raw Konvertierung und Bildbearbeitung in einem. Ich bekomme damit schnell einen Überblick über meine Bilddateien und bearbeite die RAW-Dateien ohne jede einzelne separat öffnen zu müssen. Bei Zeitrafferaufnahmen und Serienbildern ist es sehr einfach, ganze Bildstrecken mit einem Klick synchron zu bearbeiten. Trotzdem empfehle ich es auch Anfängern, weil es nach ein wenig Einarbeitung unheimlich viel Arbeit spart und Details aus den RAW-Fotos herausholt, die man nicht für möglich gehalten hätte. Mein Tipp: Traut Euch dran, das Programm ist genial!!
So bearbeite ich die Polarlicht RAW Daten
Jetzt möchte ich Euch einen kleinen Einblick in meinen persönlichen Workflow geben. Ich beschreibe dabei nicht alles haarklein – das könnte eher verwirren. Die Beispielfotos sollten für sich sprechen!
Mir ist natürlich klar, dass es bei der RAW-Konvertierung Dutzende von verschiedenen Herangehensweisen gibt. Lightroom bietet so viele Möglichkeiten, dass jeder seinen eigenen Weg geht, oder finden kann. Auch ob man die Bordmittel von Lightroom zum Entrauschen nimmt, oder ein Zusatzprogramm wie Noise Ninja (jetzt Photo Ninja), Nik Sharpener oder Photokit Sharpener, ist jedem selbst überlassen. Hauptsache das Ergebnis gefällt.
Bis zum Jahr 2023 hat sich Lightroom in eine wahrlich mächtiges Bildbearbeitungstool verwandelt. Ich brauche zur Zeit fast keinen Photoshop mehr und könnte auch auf Entrauschungstools verzichten. Das Lightroom interne Entrauschungswerkzeug eignet sich gerade für Polarlicht-Fotos ideal.
Ansonsten nutze ich gerne die Plugins von Topaz, vor allem das Topaz Denoise.
Klickt auf das Bild um eine große, lesbare Version anzusehen! Das ist ein Vergleich zwischen unbearbeitet und bearbeitet.
Die Polarlichtbilder sind nicht nur mit hohen ISO Werten aufgenommen, sondern zusätzlich noch Langzeitaufnahmen von mehreren Sekunden. Das ist kameratechnisch eine Herausforderung! Rauschen ist dabei leider nicht zu vermeiden. Ich entrausche bereits ein wenig in Lightroom. Siehe die Reiter „Rauschreduzierung“.
Das Foto exportiere ich als Tiff und entrausche es dann mit Noise Ninja in Photoshop. Dabei achte ich darauf, nur den Himmel, nicht aber die Landschaft, in diesem Fall die Holzbalken der Kunstinstallation zu entrauschen.
So etwas ist 2023 alles nicht mehr nötig! Einmal entrauschen und es passt!
Zusammenfassend
Klickt nicht dauernd mit dem Zoom auf die Fotos und ärgere ich nicht über die Körnigkeit. Es sind eben keine Sonnenschein- Tagaufnahmen! Das Entrauschen ist essentiell, denn die hohe ISO verbunden mit der langen Belichtungszeit lässt euch keine Wahl. Druckt die Fotos auf DIN A 4 aus und schau hin, wie gut sie wirken!
Übertreibt es nicht mit der Farbsättigung, das sieht schnell zu grün oder lila und unecht aus. Haltet bei der Fotografie und Bearbeitung das Histogramm im Blick. Es wird sich nicht über das ganze Spektrum verteilen, sondern in der linken Hälfte befinden. Immerhin handelt es sich um Nachtaufnahmen, die nicht aussehen sollen als wäre es taghell gewesen!
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