#9 – Polarlicht, Konvertierung der RAW Daten in Lightroom
Ohne Frage ist die RAW-Konvertierung der Polarlicht-Fotos einer der wichtigsten Schritte zum fertigen Bild.
Lightroom – die eierlegende Wollmilchsau
Wir benutzen dazu das Programm Adobe Lightroom 6.
Aktuell Lightroom Classic.
Ein mächtiges Werkzeug mit einer Unmenge an Einstell-Möglichkeiten. Lightroom ist Datenbank, Raw Konvertierung und Bildbearbeitung in einem. Ich bekomme damit schnell einen Überblick über meine Bilddateien und bearbeite die RAW-Dateien ohne jede einzelne separat öffnen zu müssen. Bei Zeitrafferaufnahmen und Serienbildern ist es sehr einfach, ganze Bildstrecken mit einem Klick synchron zu bearbeiten. Trotzdem empfehle ich es auch Anfängern, weil es nach ein wenig Einarbeitung unheimlich viel Arbeit spart und Details aus den RAW-Fotos herausholt, die man nicht für möglich gehalten hätte. Mein Tipp: Traut Euch dran, das Programm ist genial!!
So bearbeite ich die Polarlicht RAW Daten
Jetzt möchte ich Euch einen kleinen Einblick in meinen persönlichen Workflow geben. Ich beschreibe dabei nicht alles haarklein – das könnte eher verwirren. Die Beispielfotos sollten für sich sprechen!
Mir ist natürlich klar, dass es bei der RAW-Konvertierung Dutzende von verschiedenen Herangehensweisen gibt. Lightroom bietet so viele Möglichkeiten, dass jeder seinen eigenen Weg geht, oder finden kann. Auch ob man die Bordmittel von Lightroom zum Entrauschen nimmt, oder ein Zusatzprogramm wie Noise Ninja (jetzt Photo Ninja), Nik Sharpener oder Photokit Sharpener, ist jedem selbst überlassen. Hauptsache das Ergebnis gefällt.
Bis zum Jahr 2023 hat sich Lightroom in eine wahrlich mächtiges Bildbearbeitungstool verwandelt. Ich brauche zur Zeit fast keinen Photoshop mehr und könnte auch auf Entrauschungstools verzichten. Das Lightroom interne Entrauschungswerkzeug eignet sich gerade für Polarlicht-Fotos ideal.
Ansonsten nutze ich gerne die Plugins von Topaz, vor allem das Topaz Denoise.
Klickt auf das Bild um eine große, lesbare Version anzusehen! Das ist ein Vergleich zwischen unbearbeitet und bearbeitet.
Die Polarlichtbilder sind nicht nur mit hohen ISO Werten aufgenommen, sondern zusätzlich noch Langzeitaufnahmen von mehreren Sekunden. Das ist kameratechnisch eine Herausforderung! Rauschen ist dabei leider nicht zu vermeiden. Ich entrausche bereits ein wenig in Lightroom. Siehe die Reiter „Rauschreduzierung“.
Das Foto exportiere ich als Tiff und entrausche es dann mit Noise Ninja in Photoshop. Dabei achte ich darauf, nur den Himmel, nicht aber die Landschaft, in diesem Fall die Holzbalken der Kunstinstallation zu entrauschen.
So etwas ist 2023 alles nicht mehr nötig! Einmal entrauschen und es passt!
Zusammenfassend
Klickt nicht dauernd mit dem Zoom auf die Fotos und ärgere ich nicht über die Körnigkeit. Es sind eben keine Sonnenschein- Tagaufnahmen! Das Entrauschen ist essentiell, denn die hohe ISO verbunden mit der langen Belichtungszeit lässt euch keine Wahl. Druckt die Fotos auf DIN A 4 aus und schau hin, wie gut sie wirken!
Übertreibt es nicht mit der Farbsättigung, das sieht schnell zu grün oder lila und unecht aus. Haltet bei der Fotografie und Bearbeitung das Histogramm im Blick. Es wird sich nicht über das ganze Spektrum verteilen, sondern in der linken Hälfte befinden. Immerhin handelt es sich um Nachtaufnahmen, die nicht aussehen sollen als wäre es taghell gewesen!
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Das Buch: Dein Weg zum Nordlichtfoto
Das Original finde ich besser. Lightroom version ist für mich zu künstlich.
Hi Andreas,
jetzt habe ich endlich mal die korrekte Version des entrauschten Fotos hochgeladen. Jetzt kann man den Unterschied besser sehen :-)
Ja, Ebenenmasken funktionieren da natülich auch gut!
liebe Grüße
Gabi
Hallo,
ich fang gleich an, zu heulen. Da stellt ihr so tolle Tipps ein und für mich klingt das alles wie Bahnhof, Endstation. Habe kürzlich den PS CS6 installiert, aber noch keine Zeit gehabt, mich wirklich damit zu beschäftigen. Diese vielen Fremdwörter erschlagen mich einfach:-(( Meine Aufnahmen sind auf dem fahrenden Schiff gemacht und haben von daher wohl eh keine guten Voraussetzungen, um gute Bilder zu werden.Und so richtig stark war das Nordlicht auch nicht.
Um so mehr freue ich mich über eure Fotos.
VIELEN DANK; DASS IHR SIE MIT UNS TEILT!
Liebe Grüße
Ursula
Hallo,
erst einmal Danke für die Tipps und die vielen guten Bilder.
Die Entrauschung ist bei Nachtaufnahmen aus meiner Sicht wichtig. Dabei sollte man immer überlegen, in welcher Größe das Bild später präsentiert werden soll. Die am Computer gern genommene 100% Ansicht gaukelt ein schlimmes Rauschen und viel Unschärfe vor. Bei einer üblichen Darstellungsgröße von z.B. 18x24cm sind die Fehler fast nicht bemerkbar. Ich versuche daher, die Einstellungen an die beabsichtigte Präsentation anzupassen. Dazu nutze ich nur die Lightroom Bordmittel.
Spannend finde ich noch Ihre Einstellungen Klarheit und Dynamik. Diese Regler gehören zu meinen Favoriten. Allerdings neige ich dazu, zu übertreiben.
Viele Grüße und weiter so!
Madie
Übrigens, wir fahren auch mit einem Teenager Wohnmobil durch die Lande. Da gibt es gern mal eine Überraschung. Wir können daher die dann aufkommenden Sorgen gut nachvollziehen.
Bin dankbar für eure Tipps! Am liebsten würde ich mit euch mal mitfahren!
Liebste Grüße Rita
Vielen Dank für die vielen praktischen und nützlichen Tipps. Durch Deine schönen Reiseberichte konnte ich meinen Ehemann für einen Tripp in den hohen Norden im Winter begeistern. Wir hatten nun anfang Februar eine wunderschöne Woche in Tromsö und in einer Nacht auch das mystische Nordlicht erleben dürfen. Ein Erlebnis, welches ich/ wir nicht missen möchten!! Vielen Dank dafür. :) Glg, Simone
Vielen Dank für die Hinweise zur RAW-Fotografie.
Wir haben uns erst jetzt nach der letzten Hurtigruten-Reise an RAW herangewagt und werden uns dort sehr viel mit beschäftigen.
Schade, dass wir RAW nicht schon auf der Reise angewandt haben, denn wir hatten drei Mal Nordlicht.
Gruß
Ronald
Hallo Gabi,
schöne Bilder und gute Tipps! Man erkennt schon, wie das Entrauschen die feinen Details auf dem Holz glattbügelt, aber da kann man mit selektiver Entrauschung des Himmels noch etwas machen. Ich nutze dafür dann Photoshop (Elements) und die Ebenenmasken, um das Gesamtbild aus zwei unterschiedlich stark entrauschten Einzelbildern zu erzeugen.
Gruß, Andreas