Der Ratgeber für die erfolgreiche Reisefotografie
Teil 2: Bildgestaltung – das Bild entsteht im Kopf
Im zweiten Teil unseres Reisefotografie-Tutorials wollen wir euch etwas weniger mit Technik quälen. Hier steht das Bild im Vordergrund, und gute Bilder entstehen zuallererst im Kopf des Fotografen, also in eurem.
Gegenlicht am frühen Morgen. Die Sonnenstrahlen sind gut im Morgendunst zu erkennen, die grelle Sonne wir durch das Geäst gedämpft. Die Stimmung ist freundlch, der Weg führt direkt ins Licht.
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Der entscheidende Schritt zum guten Bild:
- Schaut euch aufmerksam um.
- Achtet auf Details und auf das Spiel des Lichts.
- Was weckt euer Interesse, und was empfindet ihr als aufnahmewürdig?
- Welche Szenen berühren euch persönlich?
- Was findet ihr lustig, traurig, schockierend, interessant oder stimmungsvoll?
Haben wir ein lohnendes Motiv ausgemacht, überlegen wir im zweiten Schritt, wie wir es bildwirksam und motivgerecht fotografieren.
Motive entdecken und das Entdeckte gestalten, das ist der kreative Prozess. Die Foto-Industrie beglückt uns mit immer ausgefeilteren Methoden zur automatischen Motivanalyse und Bildgestaltung. Aber keine noch so fortschrittliche Kamera nimmt euch das Denken und Fühlen ab. Die Kamera ist und bleibt ein Werkzeug, welches euch bei der Umsetzung eurer Kreativität unterstützt.
In diesem zweiten Kapitel ist es unser Ziel, den fotografisch weniger Bewanderten unter euch grundsätzliche Tipps zur Bildgestaltung mitzugeben. Damit seid ihr in der Lage, die häufigsten Gestaltungsfehler zu vermeiden. Das wird die Ausbeute an ansprechenden Fotos steigern. Für diesen Ratgeber haben wir uns an den vielen Begegnungen mit anderen Reisenden orientiert, denen wir fotografisch mit Rat und Tat zur Seite stehen konnten.
Regenwetter,Castle Kilchum. Bei Nieselregen schattenfrei aufgenommen wirkt die Ruine mehr wie ein Gemälde.
1. Gestaltung mit Licht
Das Entscheidende in der Fotografie, das Medium, mit dem wir arbeiten, ist das Licht. Übersetzt aus dem griechischen „photos“ = Licht und „graphein“ = malen/schreiben, bedeutet Fotografie nämlich: „Malen mit Licht.“
Wir haben etliche Möglichkeiten, das Licht für unsere Zwecke einzusetzen. Die Wahl der Tageszeit, bei welchem Wetter wir fotografieren, und aus welcher Richtung das Licht unser Motiv treffen soll. Ob wir zusätzliches Blitzlicht einsetzen, vielleicht dieses mit Folien bunt einfärben, liegt in unserer Hand. Das Spiel mit dem Licht hat einen entscheidenden Einfluss auf die Bildwirkung.
Wenn das Licht tagsüber langweilig war, geht am Abend nochmal raus. Im Dunkeln bieten sich oft interessante Stimmungen. Speziell am Wasser, oder wenn sich Lichter in regennassen Oberflächen spiegeln.
1.1 Sonne im Rücken
Mit der Sonne im Rücken wirkt die vor uns liegende Szenerie sehr farbig und ist fast schattenfrei. Im Gegenzug flacht die Perspektive, die Tiefenwirkung, stark ab. Die Landschaft hat keine Tiefe, Gesichter zeigen wenig Konturen. Dieses Rückenlicht ist interessant, wenn es in erster Linie auf die Farbe und Buntheit des Motivs ankommt, und weniger auf die Form, Gestalt oder Tiefenstaffelung.
Sonne im Rücken. Bei Aufnahmen mit Regenbogen ist das zwangsläufig der Fall.
1.2 Seitenlicht
Lichteinfall von der Seite modelliert Ecken, Kanten und Wölbungen, und bringt einen mehr dreidimensionalen Eindruck ins Bild. Oberflächen verdeutlichen ihre Textur: glatt, rau, samtig, wellig usw. Die Fotos gewinnen an Plastizität und erscheinen am ehesten so, wie wir es mit unseren zwei Augen wahrnehmen.
Die Schatten haben bei grellem Licht leider die Tendenz, abzusaufen. Das ist bei Gebäudeaufnahmen nicht wirklich tragisch, stört aber bei Porträts und Nahaufnahmen. Für eine harmonische Ausleuchtung an sonnigen Tagen schaltet einfach den Kamerablitz zur Aufhellung der Schatten ein.
Seitenlicht, Linienführung, Vordergrundstaffelung. Das Licht des späten Nachmittags zeigt plastisch Leuchtturm, Steine und Sand.
Stellt dabei die Blitzbelichtungskorrektur eurer Kamera auf -1 bis -2 Stufen, damit der Blitz nicht mit maximaler Leistung das Motiv „totblitzt.“ Der Blitz soll nur die Details in den Schatten sichtbar machen, der Schatten an sich soll nicht weggeblitzt werden.
Wollgras im Seitenlicht
Wollgras im Gegenlicht
1.3 Gegenlicht
Das Gegenlicht ist die am schwierigsten zu bändigende Lichtsituation, also Finger weg davon? Absolut nicht! Das Gegenteil ist der Fall: Mit Gegenlicht bringt ihr die eindruckvollsten Ergebnisse zustande. Die Bilder sind lichtdurchflutet, teils transparent, Gegenstände und Menschen werden von Lichtsäumen eingerahmt, filigrane Strukturen wie Haare leuchten auf. Auch hier hilft euch der Aufhellblitz dabei, die Schattenpartien aufzuhellen. Ich gebe zu, viele Aufnahmen werden in die Hose gehen, farblos oder düster wirken. Das heißt für euch, mit dem Gegenlicht zu experimentieren und auf Detailansichten zu achten. Mit der Zeit entwickelt ihr ein Gespür dafür, was geht und was nicht.
Gegenlicht bei Sonnenuntergang. Nur die Silhouetten der Personen sind erkennbar.
Ohne direktes Sonnenlicht wirken Wellen unf Felsen matt, farblos und ohne Tiefe.
Gegenlicht, Nachmittagssonne von schräg hinten auf den gleichen Strand. Die Wellenkämme leuchten auf, das Licht dringt durch die Welle und die Felsen staffeln sich perspektivisch durch die helle Gischt der Brandung.
2. Die Qualität des Lichts
hängt im Freien von der Tageszeit und vom Wetter ab.
2.1 Mittagssonne ist hart und kalt
Die Schatten sind in der Mittagszeit kurz und scharf abgegrenzt. Das ist für Personen und Landschaften nicht wirklich vorteilhaft. Wenn ihr Gebäude fotografiert oder die Schatten selbst als Hauptmotiv im Bild haben wollt, dann bietet euch dieses harte Licht interessante Gestaltungsmöglichkeiten. Wenn dieses unbarmherzige Licht auf kalte, kantige Architektur trifft, verstärkte das die Bildwirkung ungemein. In dem Fall ergänzen und verstärken sich die Eigenschaften von Motiv und Licht.
Der Hafen liegt zwar in der Mittagssonne, aber die aufziehenden dunklen Regenwolken verleihen dem Bild eine farbintensive und dramatische Wirkung.
2.2 Schräg einfallendes Nachmittagslicht
(Dazu zählen wir der Wirkung halber auch das gelbliche Licht des frühen Morgens). Je weiter sich die Sonne dem Horizont nähert, desto länger werden die Schatten, desto ausgeprägter wird der Seitenlichtcharakter. Die Lichtqualität wird stetig weicher, die Schatten sanfter und die Lichtfarbe geht mehr und mehr ins rötliche. Motive, die mittags langweilig und harsch wirken, zeigen sich plötzlich von einer magisch romantischen Seite.
Das schräg einfallende Abendlicht lässt die Brandungsgischt aufleuchten.
Frühmorgens herrschen prinzipiell die gleichen Lichtbedingungen wie nachmittags, das Licht ist aber mehr gelblich anstatt rötlich.
2.3 Sonnenuntergang
Sonnenuntergänge sind völlig totfotografierte Motive. Um etwas andere Bilder, als die immer gleichen roten Sonnenbälle aufzunehmen, probiert mal alternativ, mit der Telebrennweite den Himmel direkt neben der Sonne zu fotografieren, ohne Sonne im Bild. Oder dreht euch komplett von der Sonne weg und schaut, wie es in der Gegenrichtung aussieht.
Beobachtet den Himmel weiter, wenn die Sonne schon lange hinter dem Horizont verschwunden ist. Achtet dabei auf das Spiel der Farben. Das ist besonders interessant, wenn hohe Bewölkung vorhanden ist.
Wenn ihr den Sonnenball aufnehmen wollt, versucht Menschen, Bäume, Gebäude und andere Dinge als Silhouette gegen die Sonne oder Abendhimmel aufzunehmen. Das wirkt hervorragend, erfordert aber Vorausplanung und Lauferei für die Suche eines geeigneten Standpunktes.
Sonnenuntergang, erhöhter Standpunkt. Die Sonne muss nicht immer im Bild sein. Das Bild ist auch so eindeutig als Sonnenuntergang zu erkennen.
2.4 Bedeckter Himmel
Heraufziehende Unwetter mit dunklen Wolken sind ein fabelhaftes Motiv. Es wirkt noch dramatischer, wenn die Sonne die Landschaft in Licht badet. Haltet in solchen Wettersituationen unbedingt die Kamera schussbereit.
Was aber, wenn der Himmel über Tage hinweg in seinem langweiligen Einheitsgrau auftritt? Keine Schatten, keine kräftigen Farben, was können wir da tun? Haltet Ausschau nach Details, die ihr formatfüllend fotografiert. Den Himmelsanteil lasst ihr dabei weg, oder haltet ihn möglichst klein (wie auf dem Bild mit der Burgruine). Auch Menschen lassen sich jetzt gut portraitieren, weil keine harten Schatten die Gesichtszüge stören. Der graue Himmel übernimmt dabei die zweckmäßige Funktion eines gigantischen Lichtzeltes.
Morgennebel im Gegenlicht. Wie Regen malerische Szenen erzeugt, haben wir an der Burgruine gesehen. Auch Nebel eignet sich hervorragend für außergewöhnliche Bilder. Im Gegenlicht kommt die Tiefe, der perspektivische Eindruck, gut zur Geltung.
3. Die Bildkomposition
oder wie setze ich meine Motive wirksam ins Bild.
3.1 Ran ans Motiv
Die klassische Faustregel heißt: RANGEHEN. Der häufigste Anfängerfehler ist der zu große Abstand zum Hauptmotiv. So kommen zwar viele verschiedene Details aufs Bild, leider verschwindet das bildwichtigste Teil in der Masse der Eindrücke. Das eigentliche Motiv ist viel zu winzig abgebildet und kommt nicht zum Tragen
Bevor ihr den Auslöser betätigt, schaut nochmal genau auf/in den Sucher eurer Kamera, damit nichts Unnötiges mit aufs Bild gerät. Ihr könnt ja unkompliziert dichter rangehen, zu Fuß oder mit dem Zoomobjektiv.
Im Extrem könnt ihr eurem Motiv so eng auf die Pelle rücken, dass ihr es am Bildrand anschneidet. Probiert es aus und beobachtet, wie das Anschneiden die Bildwirkung verändert und intensiviert.
Die wilden Ponies auf den Shetland Inseln wirken im Vorderlicht ganz putzig. Ein harmonisches Kalendermotiv.
Nahe dran. Hier haben wir dem Pony buchstäblich die Kamera an die Nüstern gehalten. Die Wirkung ist viel intensiver, die Persönlichkeit des Pferdes kommt wunderbar rüber.
3.2 Das Motiv nicht immer ins Bildzentrum setzen
Es sind olle Kamellen, aber auf den meisten Fotos sitzt das Hauptmotiv schön im Bildzentrum. Über den Köpfen der Menschen ist noch Platz, dafür sind die Füße der Personen abgeschnitten. In Landschaftsaufnahmen verläuft der Horizont absolut mittig.
Ihr müsst ja nicht stur der Drittel-Regel folgen, ein Drittel Himmel – zwei Drittel Landschaft, oder umgekehrt, zwei Drittel Himmel – ein Drittel Landschaft. Setzt mal bewusst den Horizont radikal Richtung unteren oder oberen Bildrand. Damit betont ihr im ersten Fall die Weite des Himmels, und im zweiten die Tiefe und den Detailreichtum der Landschaft.
Der Leuchtturm sitzt fast versteckt oben in der Ecke. Der flechtenbedeckte Granit und der Herbstwald verraten viel über den etwas ungewöhnlicheren Standort des Turms. Er steht auf einem bewaldeten Granithügel.
Personen, die am Bildrand angeordnet sind, lassen mehr Raum für ihr Umfeld, was ihr für zusätzliche Bildaussagen nutzen könnt. Z.B. eine Marktfrau mit ihren Auslagen, oder ein Landwirt vor seinem Acker.
3.3 Vordergrund – Mittelgrund – Hintergrund
Das ist eine klassische Gestaltungsregel aus der Landschaftsfotografie. Ein markantes Vordergrundmotiv bringt nicht nur Tiefe ins Bild, sondern verdeutlicht auch die Größen- und Entfernungsverhältnisse. Wenn ihr beispielsweise eine Küste vom Boot aus fotografiert, wirkt sie gewöhnlich wie ein langweiliger Strich zwischen Meer und Himmel. Nehmt die Schiffsaufbauten, den Bootsbug oder die Reling mit ins Bild, das schafft den Entfernungseindruck und setzt die Größenverhältnisse in Relation.
Vordergrund muss nicht immer der Boden sein, nur weil er Grund heißt. Auch Äste, Gebäudeteile, Denkmäler, allgemein Gegenstände, die von oben oder von der Seite ins Bild ragen, erfüllen diesen Zweck. Das gibt dem Bild Tiefe und umrahmt euer Motiv.
Die Felsen im Vordergrund erzählen von der Wildheit der Küste am Phare de Créac’h.
3.4 Die Aufnahmehöhe variieren:
Von der Frosch- bis zur Vogelperspektive
Bei Bildern aus Augenhöhe solltet ihr beachten, dass ihr euch nicht auf eurer, sondern auf Augenhöhe des Motivs befindet. Fotografiert ihr Kinder oder Tiere von oben herunter, wirken die mickrig, klein und disproportioniert.
Also auf die Knie mit euch und runter mit der Kamera! Tretet dem Motiv Auge in Auge entgegen. Für diese Fälle sind schwenkbare Kameradisplays eine wertvolle Hilfe. Aber bitte keine Nahaufnahmen von knurrenden Kampfhunden oder fellsträubenden Katzen probieren, das kann leicht ins Auge gehen.
Die Froschperspektive schafft in Verbindung mit der Weitwinkelbrennweite eine dramatische Übersteigerung des Nahbereichs. Tiere, Pflanzen, Gegenstände, Personen, Nasen und Schnauzen wirken riesenhaft, oft schon bedrohlich. Mittel- und Hintergrund verschwinden in relativer Bedeutungslosigkeit. Der Horizont liegt bei der Froschperspektive meist am unteren Bildrand.
Die Froschperspektive stellt die Felsnadeln gegen den Himmel frei. steigert Ein passender Vordergrund steigert die Bildwirkung.
Bei Landschaften kann die Vogelperspektive, das Fotografieren von einem erhöhter Standpunkt aus, von Vorteil sein. Der Standpunkt kann ein Hügel, eine Mauer, ein Gebäude oder ein Beobachtungsturm sein. Durch die Vogelperspektive breitet sich die Landschaft buchstäblich wie ein Teppich vor euch aus, und präsentiert sich in ihrer Vielfalt und ihrem Detailreichtum. Die Horizontlinie orientiert sich am oberen Bildrand.
Das gleiche Motiv aus der Vogelperspektive hat mehr Tiefe. Das Auge wandert für die Details im Bild von Fels zu Fels.
3.5 Horizontlage und Linienführung
Ein tiefeliegender Horizont betont die Offenheit einer Landschaft und die Weite des Himmels. Laufen dann noch perspektivische Linien Richtung Horizont, zum Beispiel eine ins Bild hineinführende Straße, wird das Auge förmlich in die Unendlichkeit des Bildes hineingezogen.
Der tiefliegende Horizont lässt den Leuchtturm hoch in den Himmel ragen.
Legt ihr den Horizont näher an den oberen Bildrand, wirkt die Landschaft in sich geschlossener und weniger weitläufig. Der Blick des Betrachters weilt länger auf den Einzelheiten im Bild, das Auge wandert in Ruhe von Detail zu Detail.
Ihr könnt auch den Blick des Beobachters bewusst steuern. Fließt ein Bach oder windet sich ein Zaun schräg durch das Foto, folgt das Auge automatisch dieser Diagonale. Das könnt ihr gezielt ausnutzen, um den Blick des Betrachters auf das wichtige Bildobjekt zu lenken. Diagonalen bringen auch mehr Dynamik in eure Bilder. Aber tut mir bitte den Gefallen, und fangt nicht mit der Unsitte an, den Horizont dauernd schief zu setzen. Das vertragen nur Motive, die für sich allein schon Dynamik ausdrücken.
Vordergrund, Linienführung. Die grünen Algenbecken bilden eine Zickzacklinie, die den Blick auf den Leuchtturm lenkt. Auch hier lässt der tiefe Standpunkt die Gebäude hoch aufragen.
Diagonalen müssen nicht aus durchgezogenen Linien bestehen. Steine, Sträucher oder sonstige Gegenstände können eine imaginäre Linie bilden. Weil das menschliche Gehirn permanent bestrebt ist, Dingen einen Zusammenhalt, eine Form zu geben, schafft es sich in Gedanken diese Linie selber.
Linienführung, Abendlicht. Hier führen alle Diagonalen zum zentralen Felsen, der den Blick des Betrachters stoppt und festhält.
3.6 Hochformat oder Querformat
Die Faustregel, dass hochragende Gegenstände im Hochformat und breite Motive im Querformat aufgenommen werden sollen, müsst ihr nicht allzu bierernst nehmen. Klar kommt das Format dem jeweiligen Motiv entgegen, so werden klassische Porträts fast ausschließlich im Hochformat präsentiert. Wenn ihr aber Türme, einzelne Bäume und ähnlich Aufstrebendes im Querformat ablichtet, habe ihr zusätzliche Möglichkeiten, das Objekt in seiner Umgebung darzustellen. Wir machen das zum Beispiel mit unseren Leuchtturmkalendern im Querformat. Und wenn ihr aus eurem Fundus von Reiseerinnerungen eigene Diashows zusammenstellen wollt, bleibt ihr der Einfachkeit und Kontinuität halber konsequent beim Querformat.
Sonnenuntergang, Froschperspektive. Eigentlich ein Hochformatmotiv, aber das Querformat zeigt mehr von der Umgebung.
3.7 Fotografieren während der Fahrt
Auf euren Reisen fotografiert ihr bestimmt hin und wieder aus dem Auto heraus. Dass dafür die Scheiben gut geputzt sein sollten, ist selbstverständlich. Und beachtet ebenfalls, dass viele Seitenscheiben farbig getönt sind. Das wird der automatische Weißabgleich der Kamera nicht komplett kompensieren. Wenn es gefahrlos möglich ist, macht langsamer, und kurbelt die Seitenscheiben herunter. Bei geringer Geschwindigkeit verwischt der Vordergrund, sprich Straßenrand weit weniger.
Diese Fahrt auf einer von Grün gesäumten Straße ist aus der Hand mit 1/8 Sekunde aufgenommen worden. Hier ist zwar nichts richtig scharf, dafür entsteht der Eindruch hoher Geschwindigkeit.
Straßenmotive sollten auf keiner Reise fehlen. Wege ins Bild haben viel Symbolkraft.
Fotografiert ihr durch die Windschutzscheibe, spiegelt sich darin oft das Armaturenbrett. Diese Spiegelbilder sind besonders heftig, wenn die Sonne von vorne ins Auto scheint. Abhilfe schafft ihr, wenn ihr unterhalb der Kamera ein mattschwarzes Tuch aufs Armaturenbrett legt und gleichzeitig das Objektiv sehr dicht an die Windschutzscheibe haltet. Passt aber auf, dass ihr die Kamera nicht an die Scheibe drückt. Die Vibrationen vom fahrenden Auto übertragen sich auf die Kamera, und die Aufnahmen könnten unscharf werden.
In der Nacht bringen die Lichter vorbeifahrender Autos interessante Akzente ins Bild.
4. Zusammenfassend raten wir:
Traut euch was zu und experimentiert ohne Hemmungen mit euren Motiven!
Überlegt gut, was genau euer Interesse gefesselt hat, und haltet das in verschiedenen Einstellungen fest.
Zu guter Letzt: Fotoregeln sind keine ehernen Gesetze, Ausnahmen bestätigen, wie gewohnt, die Regel. Ihr sollte aber die Regeln kennen, damit ihr gezielt und bildwirksam dagegen verstoßen könnt.
Gegenlicht, Nahaufnahme. Das Licht von hinten dringt durch die filigranen Muschelwände und bringt die zarten Farben zum Leuchten. Nichts lenkt vom Motiv ab.
Im dritten Teil gehen wir auf die gestalterischen und technischen Möglichkeiten ein, die uns die Kameratechnik bietet. Der bewusste Einsatz von Zeit und Blende, das Gestalten mit verschiedenen Brennweiten und die Wirkung der verschiedenen Kameraeinstellungen. Auch die nützlichsten Filtertypen werden wir besprechen.
Hallo ihr lieben
Ich bin begeistert von den bildern- und den unterschiedlichen wirkungen. Das bild mit der muschel wirkt auf mich total heimilig! Ich hoffe ihr ahnt was ich damit meine.
Lg heidrun
Hallo,
ich habe noch keinen besseren Bericht mit den Beispielaufnahmen in meinen vielen Fotobüchern gelesen. Hier kann man sehr vieles lernen. Den Artikel zu lesen macht unheimlich viel Sinn für alle die sich mit der Fotografie beschäftigen, also noch mals Hut ab Gunter vielen Dank dafür und ich freue mich schon auf den nächsten Bericht.
lg edeltraud
Hallo!
Danke für das Tutorial! Es ist sehr verständlich dargestellt und bringt die grundlegenden Regeln der Bildgestaltung gut auf den Punkt!
Zu gerne käme ich mit Euch auf eine der Fotoreisen in die Bretagne. Leider ist dies zeitlich u. finanziell in diesem Jahr nicht drin. Ich hoffe auf den Erfolg Eures Fotokurses und eine Wiederholung im nächsten Jahr.
Liebe Grüße
Michaela
Danke euch!
Hallo,
leicht verständlich und sehr anschaulich dargestellt. Danke euch.
Liebe Grüße
Ursula