Atlas der verlorenen Sprachen
Atlas der Verlorenen Sprachen – Review von Amy
Das Buch „Atlas der Verlorenen Sprachen“ erschien im Duden Verlag im Oktober 2020. Geschrieben wurde es von Rita Mielke, die Illustrationen steuerte Hanna Zeckau bei.
Fremde Sprachen und Kulturen haben mich schon immer begeistert, je älter desto besser. Daher passt dieses Buch perfekt zu mir.
In kurzen Kapiteln von zwei bis zehn Seiten werden jeweils einzelne ausgestorbene oder vor dem aussterben bedrohte Sprachen vorgestellt. Diese kleinen Kapitel sind unter größeren Kapiteln nach Kontinenten zusammengefasst. Es ist deshalb leicht, die Übersicht zu behalten, und vor allem ist das Buch perfekt dafür geeignet, es gelegentlich einmal aufzuschlagen und einfach ein Kapitel zu lesen.
Zudem fühlt es sich einfach nach einem liebevoll gedruckten Buch an: Die Seiten sind schön dick, wiederstandsfähig und farbig bedruckt. Am Anfang jeden Kapitels nimmt eine Karte eine gesamte Seite ein und zeigt, wo die jeweilige Sprache verbreitet ist – oder war. Farbige Zeichnungen und Tabellen sind überall vorzufinden und helfen einem bei der Orientierung und Verbildlichung der besagten Kulturen und Sprachen. Wenn ein Buch schon beim Aufklappen und in der Hand halten Freude bringt, bevor man es überhaupt gelesen hat, ist das ein gutes Zeichen.
Die Autorin Rita Mielke versteht sich meisterhaft darin, den Leser schon mit dem ersten Satz zu packen und festzuhalten. Die Kapitelanfänge sind abwechslungsreich und fantasievoll, und schafften es immer wieder, mich neugierig zu machen. Mal fängt sie mit der Entdeckung einer Sprache durch einen Sprachwissenschaftler an, mal hebt sie die Sprecher der Sprache hervor, oder erzählt eine kurze Geschichte über Missverständnisse oder fälschliche Darstellungen. Jedenfalls immer wieder etwas Neues.
Nach jedem Kapitel hatte ich das Gefühl einen weiteren kleinen Teil der Welt kennen gelernt zu haben, von welchen ich vorher – mal ganz ehrlich – nicht einmal wusste dass er existiert/e. Da eine Sprache nicht in einem Vakuum stattfindet, sondern durch ihre Sprecher geprägt ist – und diese selbst auch prägt, eine Wechselverbindung welche in diesem Buch oft hervorgehoben wird – lernt man hier auch viel über fremde Kulturen und Lebensweisen. Eine wichtige Rolle spielt hier oft, in welch einer Umgebung die Sprecher leben, wie sie mit ihren Mitmenschen und Nachbarn umgehen, und die vielen anderen Einflüsse, die ich oft gar nicht erwartet hätte. Einen starken Fokus auf die Linguistik hat das Buch natürlich trotzdem.
Alles in allem kann ich dieses Buch nur jedem empfehlen, der sich für die Sprachvielfalt auf unserem Planeten interessiert. Für mich persönlich ist es ein wunderbares Buch, und hat meine Erwartungen übertroffen. Jeder Aspekt dieses Buches scheint mit Liebe und Sachkenntnis entstanden zu sein und dies verführt mich immer wieder dazu, es noch einmal aufzuschlagen.
Wir haben dieses Buch als Rezensionsexemplar bekommen.
Ich hab das Buch auch als Rezensionsexemplar bekommen undes sofort zu meinem Top-Titel 2020 erkoren. Ich schmökere immer noch drin und das werde ich bestimmt auch noch oft tun. So viele so spannende Geschichten!!!
Liebe Grüße
Angela