Das Wetter war trüb am Morgen. Es stürmte und war sehr kalt. Und das schon auf dem Campingplatz, wir wollten uns gar nicht vorstellen, wie kalt es wohl am Delfin Aussichtspunkt sein würde. So entschieden wir, nicht nochmal schauen zu gehen, sondern machten uns auf den Weg gen Norden.
Auf der Suche nach Büchern
In Dingwall kauften wir beim Tesco ein und liefen danach durch den Ort auf der Suche nach einem Buchladen. Amy hatte schon so viel gelesen, dass ihre Bücher knapp werden. Sie hatte in Stratford upon Avon schon mal drei Bücher gekauft und die hatte sie bereits durch. Die Serie „Twilight“ gefiel ihr nicht so gut, aber aus Mangel an anderem Lesestoff, beendete sie auch dieses Buch. Übrigens natürlich alle auf Englisch.
In GB gibt es sehr viele Gebrauchtläden, nicht nur bezgl Bücher, sondern auch für Klamotten und eigenlich für allen möglichen Kram. In Dingwall fand man kaum mal einen „normalen“ Laden und wenn dann diese ganz Billigen mit Ramsch. Viele dieser Second Hand Läden gehören Institutionen an. D.h. Leute können ihre alten Klamotten, Bücher, DVS’s oder was auch immer spenden und die Sachen werden dann für einen guten Zweck verkauft. Ich finde das sehr gut, denn es wird nicht so viel weggeworfen und man kann teilweise sehr günstig einkaufen.
Wir fanden einen kleinen, sehr kuscheligen Second Hand Bookshop, stöberten ewig in den alten Büchern.
Spaß im Buchladen
Vor allem Esra und Noah hatten Spaß, denn sie fanden ein Buch mit alten Artikeln aus der satirischen Zeitung „The Onion“. Die beiden giggelten die ganze Zeit nur vor sich hin. Wir kamen ins Gespräch mit Bill, dem Besitzer und genossen es sehr über das Leben und den Sinn dahinter zu philosophieren. Er zeigte uns seine Lieblingsbücher, erzählte Geschichten von Fotografen, die in den Laden kamen und auf Bilder in Büchern zeigten, die sie geschossen hatten. Er hatte sich das Buch signieren lassen und fragte, ob wir einen Kalender dabei hätten. Ich lief zurück zum Womo und holte den „Sehnsucht nach dem Meer, 2013“ und wir tauschten einen Stapel Bücher gegen den Kalender. Wir hatten sicher eine Stunde im Laden geschwätzt. Nur Amy hatte leider kein Buch gefunden.
Der Leuchtturm von Tarbat Ness im Regen
Es trübte sich weiter ein. Es nieselte und stürmte. Auf der Landkarte sah der Leuchtturm bei Tarbat Ness sehr interessant aus. Über kleine enge Gässchen, aber ohne viel Verkehr fuhren wir hin. Die Wellen der Flut knallen nur so an die Klippen unterhalb des Leuchtturms, es war fantastisch, doch der Sturm war so stark, dass die Kamera keinen ruhigen Stand finden konnte. Auch mit noch so viel Mühe schaffte ich es kaum, ein unverwackeltes Foto zu schießen. Das Licht war aber auch sehr uninteressant, so war das nicht weiter schlimm. Nach nur wenigen Minuten war die Linse nass vor Gischt, die Augen tränten, der Wind blies bis auf die Knochen. Heftig, war es! So schlich ich wieder zurück ins Mobil, wir wollten auf besseres Licht warten und spielten derweil Rommee und beobachteten die Rinder, die auf der Weide neben uns standen. Immer mal wieder schauten wir raus, machten in einer kurzen Regenpause sogar eine längere Klettertour über die interessanten Felsen. Bei Portmahomack kann man übernachten, vielleicht wäre das Wetter es ja morgens besser? War es leider nicht….
Doch auch bei Regenwetter finden wir zahlreiche Fotomotive.