Man sollte nie ohne diese Eispicks auf einen zugefrorenen See gehen. Ich habe heute welche gekauft und wir leihen ein paar von unseren Freunden. Wenn man einbrechen sollte, kann man die herausziehen und sich damit aus dem Eis befreien. Auf schwedisch heißen sie Isdubbar.
hier wohnen wir
An Esra’s Geburtstag packten wir den Kuchen nicht, also essen wir den etwas später….
Esra backt gerne und er hat sich einen sehr schweren Kuchen herausgesucht. Wir aßen den auch erst gegen 22:00 uhr, uff, etwas spät. Jetzt liegt er mir schwer im Magen und ich geh besser ins Bett:-)
Schokoladenkuchen
schwer ist er, der Kuchen und Kalorienreich
Media Markt Werbung, auch in Schweden etwas dumm, hier präsentiert von einem typischen Schweden:-)
Morgens habe ich erst mal getrödelt, bin später aufgestanden. Mußte mal sein, denn wir waren diese Woche viel unterwegs.
Dann habe ich es gleich bereut, es sah so schön aus in der Sonne draußen. Aber, ich wollte duschen, und wollte es auch nicht aufschieben. Und nach dem Duschen konnte ich auch nicht gleich raus. Immerhin waren es noch minus 12° C und mit nassen Haaren ist das nichts. Aber, als sie halbwegs trocken waren hielt mich nichts mehr drinnen. Ich machte mich auf den Weg zum See, wie jeden Tag. Allein, keiner wllte mit:-( Aber, da habe ich dann auch meine Ruhe. Überhaupt Ruhe: es ist so ruhig hier. Kein Straßenlärm, kein Fluglärm, kaum Nachbarn in Reichweite, wahnsinn diese Ruhe. Man kann tatsächlich die Schneeflocken fallen hören:-)
Ich fotografierte man meiner Lieblingsstelle. Dann kamen Amy und Noah. Die konnte ich schon hören, als sie aus dem Haus kamen. So weit kann man in der sonst absoluten Ruhe Gespräche hören. Wir liefen heute auf dem See, erstmals. Aber nur ganz am Rand. Maria meint, dass man solche Holzgriffe mit Haken um den Hals hängen muß, wenn man auf den gefrorenen See geht. Damit man sich, falls man einbricht, wieder rausziehen kann. Nur mit nassen Händen hätte man keine Halt. Diese Dinger haben wir aber noch nicht. Ich muß mal sehen, wo man die kaufen kann. Handschuhe brauchen wir auch immer noch…..
Jedenfalls erkundenten die Kinder und ich das Eis. Überall fanden wir schöne Skulpuren, es machte Spaß.
Am Nachmittag, also nur kurz später bin ich nochmal mit Corinne losgelaufen. Die Sonne war wieder rausgekommen, es sah schön aus. Aber, kaum am See angekommen, war die Sonne hinter einer Wolke verschwunden. Hmmm, also experimentierte ich mit Stativ und Blitz. Und erklärte währenddesse Corinne die Zusammenhänge von Blende und Zeit und Iso und so weiter. Da Nebel aufzog wurde es schon bei minus 7° unerträglich kalt. Nun, wir standen auch auf dem Eis herum, fotografierten und bewegten uns kaum. Wieder zurück wärmten wir uns an einem heißen Tee und ich versuchte Corinne den Rubiks beizubringen. Sie schaftt das sicher bald:-)
Die meisten Leute benutzen, wenn sie über Eis fahren wollen, Skier oder Schlittschuhe. Das Fahrrad stellen die meisten Schweden bei Wintereinbruch in die Garage, und die wenigen, die trotzdem auf den vereisten Straßen fahren wollen, kaufen sich Reifen mit Spikes. Dabei ist es doch viel abenteuerlicher und lustiger, mit normalen Reifen auf dem Eis zu radeln;
Fahrradfahren auf einem gefrorenen See
Ich und Aron haben das letztens mal ausprobiert und sind ein paar km auf der Straße gefahren. Die Straßen waren total vereist, und ich musste erst einmal lernen gerade zu fahren. Wenn man zu schnell beschleunigt, drehen die Reifen durch, und dass man auf Glatteis nicht abrupt bremsen darf, haben wir schnell herausgefunden; Hinter mir vernahm ich ein `khrrrrrrt´“WAAAH“-*SLAM*. Ich wollte nachsehen was passiert ist, also bremste ich; Sofort verlor ich das Gleichgewicht und es erklang ebenfalls ein `khrrrrrrrt´“WAAAH“-*SLAM*. Wir lagen beide auf dem Boden und wunderten uns, dass das Eis so rutschig ist. Schnell wurde der Entschluss gefasst, nicht mehr plötzlich zu bremsen und wir fuhren weiter. Kurz darauf ergaben sich weitere Schwierigkeiten: die Gangschaltungen unserer Räder waren eingefroren und wir konnten nicht umschalten, ich war im höchsten und Aron im niedrigsten Gang stecken geblieben. Ging es bergab, waren von seiner Seite beschwerende Geräusche zu vernehmen wie „He, fahr gefälligst anständig du Raser“ welche von einem angestrengten in-die-Pedale-tret-Geräuch begleitet wurden. Dabei fuhr ich nicht einmal besonders schnell. Als wir uns allerdings einen verschneiten Hügel hocharbeiteten, waren die Ausdrücke des Unmuts über die eigene Gangschaltung eher von meiner Seite aus zu vernehmen, denn da ich nur den höchsten Gang zur Verfügung hatte, musste ich schieben.
Trotz all der Unannehmlichkeiten der ersten Exkursion konnten wir gestern dem Drang, auf dem zugefrorenen See zu radeln, nicht widerstehen. Eine Probe, wie tief das Eis ist (wir haben es mit einer Axt aufgehackt) ergab, dass die Dicke der Eisschicht ca. 15 cm betrug. Beruhigt konnten wir also auf dem Uferabschnitt radeln, da das Wasser dort eh nur ca. 30 cm tief ist. Immer wieder beschleunigten wir und bremsten vorsichtig, um auf dem Eis zu rutschen und zu driften. Wir suchten uns die Glattesten stellen (die meiste Fläche des Sees war mit einer dünnen Schneeschicht bedeckt) und übertrafen uns gegenseitig im So-lange-wie-möglich-auf-der-Stelle-beschleunigen. Gelegentlich flogen wir zwar auf die Nase, aber es war sehr unwahrscheinlich sich weh zu tun, denn das Eis war nicht sehr rau und man rutschte einfach neben seinem Fahrrad weiter. Nach etwa 2 km drehten wir um und fuhren in die entgegengesetzte Richtung zurück.
Da wir die Äxte eh schon dabei hatten, formten wir aus einigen der überall gegenwärtigen Eiszapfenverklumpungen ein paar mehr oder weniger schöne „Skulpturen“ und gingen danach zurück nach Hause.
Wir waren früh munter heute. Die Fenster sind mittlerweile nachts ganz vereist. Es geht auf minus 12-13° C runter. Heftig für November. Da wir nachts den Ofen nicht mit Holz bestücken können, wird es ganz schön kalt im Haus. Die Elektroheizungen halten die Temperatur auf ca. 10 ° im Haus. Und das ist schon so richtig teuer, so ca. 3 Euro pro Nacht. Im Bad ist es morgens nur noch 7°, da duscht man nicht nur schnell oder sogar gar nicht, sondern beeilt sich auch auf der Toilette. Wir bekommen also mit 5 Leuten zur Zeit keine Zeitproblem im Bad. Hat also alles seine Vorteile.
Die Sonne kam schon um 8:00 Uhr hinter dem See hoch. Das tat so gut nach einigen Tagen ganz ohne Sonne. Ich war hibbelig, wollte raus. Wir hatten aber einen Termin bei Osteopathen, also fiel mein Spaziergang eher kurz aus. Auch nach dem Termin, dem Einkauf und dem Tanken konnte ich mich nicht der Fotografie widmen, denn meine Kreditkarte wurde mißbraucht. So standen also viele Telefonate an, mails schreiben, alles klären, damit wir den Schaden abwenden können. Aber dann, rechtzeitig zum Sonnenuntergang um ca.15:30 Uhr war ich doch draußen in der Natur. Der See ist ja nicht weit:-) Ich nahm aber leider kein Stativ mit. Meist klettere ich nah an diese Eisformationen, die durch den Sturm während der kalten Tage entsanden sind, und da ist kein Platz für das Stativ. Leider. Außerdem ist das Eis logischerweise spiegelglatt. Ich bewege mich da nur sehr, sehr vorsichtig. Auch bei Fotografieren ist es noch kalt. Zwar nur -7-8° tagsüber, aber im Zusammenhang mit dem Wind, ist das heftigst. Der bläst bis auf die Knochen. Wir brauchen dringend winddichte Mützen und Handschuhe. Aber für fünf geht auch das wieder ins Geld. Muß aber sein. In Norwegen wird es sicher nicht wärmer und da wollen wir im Januar hin.
Bisher macht sich unser VW T4 Synchro recht gut. Vor allem die Standheizung ist praktisch. Nur leider schneite es so sehr hinein, als wir kurz nach der Ankuft ausluden, dass wir die Feuchtigkeit bisher noch nicht herausbekommen haben. So müssen wir nach kurzer Standzeit meist innen und außen kratzen.
So, jetzt schau ich einen Film, sitze mit Bettflasche auf dem Sofa. Bis morgen, werde versuchen, nun täglich einen kurzen Eintrag zu machen, natürlich mit Bild.
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2010/11/sweden-015-51.jpg600900Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2010-11-29 23:01:052021-04-11 19:24:59Sonnig aber kalt