Wir wollten ja nicht viel fahren ohne die Federung, so trödelten wir und beobachteten dabei all die Menschen, die aus den Touristenbussen an dieser Stelle abgeladen wurden. Tausende eher langweilige Fotos wurden von den Franzosen und Japanern vor den Klippen aufgenommen. Es war schon toll, einfach mal zu schauen. Wir spielten dann wieder Karten, tranken Kaffee und überlegten was wir weiter machen würden.
Zuerst nach Portree. Da wir kein Handyempfang hatten – schon die ganze Zeit ist das übrigens ganz übel, entweder ganz schwach, so dass wir nur mit viel Mühe und Geduld mails abrufen konnten oder – wie hier – gar nicht. DAs wäre jetzt ganz praktisch gewesen, wir hätten nämlich bezgl dieses kleinen Ersatzteils recherchieren können. In Portree bekamen wir die gute Nachricht, dass exakt das gleiche Teil unterwegs sei. Es käme sehr sicher morgen an!
Wie schön! Da würden wir doch warten.
So machten wir uns auf, immer den Blick auf die Straßenqualität – jetzt bitte keine zu holprigen und engen, steilen Straßen mehr – zur Talisker Distillerie! Das Wetter war trüb und grau, es nieselte und das war der optimale Zeitpunkt endlich eine Distillerie zu besichtigen.
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Schon früh machte ich die Familie mobil. Ich wollte vor dem Touristenansturm wieder von der einspurigen, teilweise relativ steilen Straße wieder weg sein. Und das war auch gut so, denn als wir um 8:00 Uhr das letzte Stück fuhren kamen uns einige Fahrzeuge, meist Baustellenkleinlaster entgegen gebraust. Das steile Schotterstück pakten wir recht gut. Doch nach einer Weile, glücklicherweise auf einer guten, breiten Straße schebberte das Wohnmobil ganz gewaltig. Das hörte sich absolut gar nicht gut an. Sicher sprühten wir hinten Funken, denn wir stellten schnell fest, dass der Schwingarm der Luftfederung verbschiedet hatte und auf dem Asphalt schleifte. Wir kamen uns in etwa so vor wie bei Top Gear, wo auch immer mal wieder Fahrzeuge mit Funken und machtigem Krach auseinander fallen – doch diesmal fanden wir es nicht lustig. Bis nach Portree wären es noch 11 km, Gunter sicherte das Teil etwas, wir fuhren langsam weiter. Doch schon nach nur wenigen Metern schebberte es noch lauter. Nein, das würden wir so nicht schaffen, wenn wir weiter führen wäre womöglich noch mehr defekt??
Ich stieg aus, ein Adler wurde von zwei Krähen verfolgt und er wehrte sich artistisch. Und ganz nah noch dazu. Was für ein blöder Moment für so ein Erlebnis. Das Handy zeigte kein Signal, noch blöder – kein Handynetz. Ich hielt einen Schreinerwagen an, der konnte uns aber auch nicht helfen. Wir sollten etwas die Straße lang laufen, da gäbe es sicher wieder Netz, das wäre hier etwas „patchy“ – löchrig. So lief ich also entlang der Straße….
Morgens umlagerten uns zahlreiche Schafe, ohne Schafkackeberührung war es unmöglich zu laufen. Sogar am Himmel sahen wir Schäfchen, ahm Wolken. Sie spielten sich wunderbar im Wasser. Ich kletterte schon lange bevor die Kids wach waren den Hang hinunter. Mit etwas Kletterei wäre ich sogar zu einem Sandstrand gekommen, doch der lag so tief unten, dass ich schon bevor ich auch nur auf halber Höhe war an den Aufstieg dachte. So lies ich es sein. Das wäre vor dem Frühstück doch zu schweisstreibend gewesen.
Wir fuhren weiter Richtung der Insel Skye. Da die Straße nach Applecross so nah am Meer vorbei führte – und das gibt es trotz der vielen Fjorde gar nicht so oft hier, beschlossen wir da entlang zu fahren. Ich fragte Gunter, der die Karten liest mehrfach, wieviele Steigungen drin wären. Auf Single Track Roads mag ich die noch weniger als sonst schon. Er meinte, ne, das ist nichts, wir können die ganze Runde fahren.
Unterwegs kamen wir an einem Tal voller….