Applecross Halbinsel – ein schweres Stück Arbeit für’s Mobil – zu schwer?? Isle of Skye
Morgens umlagerten uns zahlreiche Schafe, ohne Schafkackeberührung war es unmöglich zu laufen. Sogar am Himmel sahen wir Schäfchen, ahm Wolken. Sie spielten sich wunderbar im Wasser. Ich kletterte schon lange bevor die Kids wach waren den Hang hinunter. Mit etwas Kletterei wäre ich sogar zu einem Sandstrand gekommen, doch der lag so tief unten, dass ich schon bevor ich auch nur auf halber Höhe war an den Aufstieg dachte. So lies ich es sein. Das wäre vor dem Frühstück doch zu schweisstreibend gewesen.
Wir fuhren weiter Richtung der Insel Skye. Da die Straße nach Applecross so nah am Meer vorbei führte – und das gibt es trotz der vielen Fjorde gar nicht so oft hier, beschlossen wir da entlang zu fahren. Ich fragte Gunter, der die Karten liest mehrfach, wieviele Steigungen drin wären. Auf Single Track Roads mag ich die noch weniger als sonst schon. Er meinte, ne, das ist nichts, wir können die ganze Runde fahren.
Unterwegs kamen wir an einem Tal voller….
Rhododenten vorbei. Wir fotografierten eine Weile – es ist gar nicht so leicht diese Grandiosität auch bildlich festzuhalten. Der Bach, der wohl normalerweise sehr viel Wasser führt, war extrem wasserarm, trotzdem gefiel mir der Blick hinunter und auf die hohen Berge, zwei der sogenannten Munros. (Glen Torridon) Am Upper Loch Torridon fotografierten wir Fingerhut.
[yellow_box] Rhododendron – von Noah
Viele Touristen und Einwohner Schottlands können im Juli das lila Blütenmeer der Rhododendron-Sträucher bewundern welche weite Landstriche bewachsen. Ursprünglich kam das Gewächs aus Südspanien und der Türkei, und wurde im 18. Jahrhundert von schottischen Landbesitzern eingeschleppt und gepflanzt. Zu spät stellte sie fest dass der Rhododentron, welcher auf der Heide, in den Wäldern und auf dem Moor ideale Lebenbedingungen vorfand, die einheimischen Planzen verdrängte und erstickt. Schottische Förster haben die Situation kaum noch unter Kontrolle, und müssen sich auf die Hilfe hunderter Freiwilliger, welche sich zum jährlichen „rhody bashing“ versammeln, verlassen. Bei diesem Ereignis wird dem Gestrüpp mit Stöcken und Gartenwerkzeug zu Leibe gerückt, um die Verbreitung des Unkrauts in den noch unberührten Norden zu verhindern.[/yellow_box]
Die Fahrt war ingesamt enorm beeindruckend. Die hohen Berge, der blaue Fjord und überall die rosa Rhododentren. Doch dann kamen wir auf die Abzweigung nach Applecross. Und es wurde fahrtechnisch wahnsinnig anstrengend. Die Straße war nicht nur eng, sondern auch Steil, zwischenzeitlich waldig – was die Sicht noch weiter einschränkte, wir konnten nämlich entgegenkommenden Verkehr, der glücklicherweise sehr spärlich war, nicht sehen. Ich fuhr also relativ flott die Steigungen hoch, sonst schaffte es das Mobil nicht, doch hatte immer Angst, dass dann oben auf der Kuppe was entgegenkommt. Einmal kam gerade kurz vor der Kuppe ein großer Lastwagen entgegen und ich mußte am Hang anfahren. Das packte unser altersschwache Mobil gerade so. Mich stresste die Fahrt sehr. „Glücklicherweise müssen wir hier nicht mehr zurück!!“ war meine Meinung zu dieser Straße. An einem großen Strand mit vollgeparkten Parkplatz liefen wir zum blauen und türkisfarbenen Meer. Plötzlich waren zahlreiche Leute unterwegs. Einen richtig schönen Platz zum „Wildcampen“ hatten wir unterwegs nicht gesehen.
Nach Applecross, dessen Campingplatz wir leider nicht näher ansahen, weil er uns zu weit inlandig zu liegen schien, kam dann ein Schild: „Road not suitable for caravans“! Das gab mir zu denken. So bat ich Gunter die Karte nochmal zu checken. UND – es gab natürlich mehrere Steigungen und nicht nur ein Pfeil, was in unserer Karte bis 20% bedeutet, nein, es gab auch Steigungen mit zwei Pfeilen, über 20%! zuviel für das Mobil und meine Nerven! Wir fuhren schließlich mit einer defekten Luftfederung, die Fahreigenschaften sind also noch schlechter als sonst. Immer wieder pumpten wir während der Fahrt die Federung auf, damit wir wenigstens 1 bar Druck hatten.
Ich war genervt, jetzt also doch diese schon anstrengende Straße zurück! Wir schafften sie relativ gut, mit viel Vorraussicht, was Löcher und Steigungen anbetraf. Doch ich spürte, wie sehr das Fahrzeug belastet wurde, enorme Kräfte wirkten auf das ganze Fahrgestell, vor allem, wenn ich mal wieder schnell in die Bremsen mußte, weil ein agilerer PKW doch noch eine Haltebucht weiter fahren wollte.
Wir fuhren also weiter, sahen noch zahlreiche Rhododentren. Doch leider keinen netten Platz zum Stehen für die Nacht. Außerdem war unser KLo mal wieder ziemlich voll und der Geruch nur noch gerade so erträglich. Ein Campingplatz wäre also besser.
So landeten wir abends noch auf der Isle of Skye, weil wir trotzdem gerne einen Platz mit Fotomöglichkeiten finden wollten. Wir dachten beide, dass in der Nähe zur Brücke auf die Insel ein Platz gewesen war. Nun, wir hatten uns geirrt. Wir hörten klassische Musik, die als wir über eine frisch geschotterte Straße fuhren plötzlich ziemlich schepperte. Es war das Mobil! Wir dachten, es hätten sich ein paar Teilchen des Rollsplitts irgendwo gefangen?? Doch sahen wir am Wagen nichts.
So fuhren wir noch bis Dunnvegan. Die Einfahrt zum Campingplatz war so eng, dass ich zögerte. Doch wir sahen die Mobile am Wasser stehen und wagten es. Kurz vor der Einfahrt dann das Hinweisschild: „Now first gear!“, jetzt in den ersten Gang! Hmm, nochmal eine Steile Einfahrt und dann schockierte uns der Preis des Platzes! WIr sind auf Skye, wo wohl jeder hinwill?! Es kostete pro Erwachsenem 7 Pfund und auch für Kinder über 12 Jahre! Strom hätte nochmal vier Pfund gekostet. Der nette Herr mit sympatischem schottischen Akzent, meinte auf Gunter’s Antwort nach dem Alter der Kids: „Ah, the youngest is 12 years old:-)!“ und kassierte dann 28 Pfund. (Amy ist 13!)
Es fing leicht an zu regnen, ich traute mich leider nicht über die PFosten des Schafzauns, denn die Trittbretter fehlten und die Pfähle waren nass und rutschig. Die Sonne ging nämlich mit farbkräftigem Wolkenspektakel und Regenbogen fast stundenlang unter. Die Kamera und ich wurden nass, aber es sah fantastisch aus.
Ruhig und windstill schliefen wir durch die Nacht.
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Isle of Skye – ein kurzer Text von Amy
Die Isle of Skye ist eine ist mit 1656 km² die größte Insel der inneren Hebriden in Schottland, die mit einer Brücke mit dem Festland verbunden wird. Die Isle of Skye ist ein Highland mit mehreren Kliffs und Stränden. Das Gebirge Cuillins ist dort eine Berühmtheit, auch wenn man um von dort die Aussicht zu genießen, eine der längsten Bergsteigungen Schottlands über sich ergehen lassen muss, ungefähr 15-20 Stunden. Die Temperatur ist dort normalerweise recht kühl, und beträgt im Januar um die 6,5°C und im Juli um die 15,4°C. Auf der Isle of Skye ist dass Wetter recht oft stark windig, und dort kommt auch gerne mal eine Menge Regen auf. Auch wenn es im Norden trockener sein soll als im Süden. Auf dieser Insel besteht ein großer teil der Hauptindustrien aus Landwirtschaft, Tourismus, Fischen und der Whiskey DestillierensHerstellung. Die größte Ansiedlung auf der Isle of Skye ist Portree, welches für seinen wunderschönen Hafen bekannt ist. Auf der Isle of Skye gibt es recht viele Vögel, darunter auch Adler, Papageitaucher und Falken. Dort gibt es Hasen, Schottische Wildkatzen und noch einige Fische, wie zum Beispiel den Atlantischen Lachs. Die Leute auf der Insel halten oft viele Schafe, und so sieht man fast überall Zäune in der Landschaft.
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Hallo liebe Reicherts,
mit Spannung habe ich gewartet, dass Ihr die Westküste erreicht und uns tolle Bilder von dort beschert ! Alle Achtung, an Eure Fahrkünste ! Ich habe die Applecrosshalbinsel nur mit einem Kleinwagen befahren, und fand das schon abenteuerlich !
Grüße Dagmar
hallo, herrlich die Aufnahmen mit den Blüten…ich denke nun hast du doch Blütenträume gefunden.
Sehr schön und interessant den Text vom Amy geschrieben über Isle of Skye.
Auch bei Regenwetter ist so ein Sonnenaufgang ein reizvolles Motiv.
lg edeltraud