Cruden Bay dann weiter nach Aberdeen
Wir verließen den Campingplatz viel zu spät. Hätten gegen 12:00 Uhr fahren sollen, es war aber weit nach 15:00 Uhr, als wir vom Platz rollten. Es hatte den ganzen Tag geregnet, der Nebel war aufgezogen und nahm die Sicht. Wir hörten nur die Geräusche des Hafens inklusive Nebelhorn. So versuchte ich zu schreiben, doch Esra liebt es, seine Artikel perfekt zu formulieren und das dauert meist auch eine Weile. Dummerweise hatte er den Internet und Schreibcomputer genutzt, ich wartete und wartete. In der kurzen verbleibenden Zeit hatte ich dann zwei, drei Tage zu vervollständigen und hochzuladen. Leider dauert die Arbeit am Blog auch immer länger, als es mir lieb ist. Das Einfügen und Beschriften der Fotos, das Zufügen der Schlagwörter, das Reinkopieren des Texte und der Infoboxen. Trotz allem ist es sehr gut, das Ganze schon unterwegs zu machen. Dann bleibt es sehr authentisch:-)
Das Fahren machte im Nebel gar keinen Spaß, wir schlichen dahin, sahen nichts, und wollten aus diesem Grund auch schnell irgendwo unterkommen. Wir entschieden uns für Cruden Bay, das eine Viertelstunde südlich lag. Dort könnten Mobile im Hafen stehen, die fünf Pfund in die…
„honesty box“ werfen. Coole Idee! Wir zahlten alternativ im kleinen Hafen-Imbiss und schauten stundenlang auf die Wellen. Es war neblig, nieselig und windig, so blieben wir drinnen und verfolgten per Liveticker das Fußballspiel der Deutschen. Spätabends lief ich doch noch entlang des langen, langen Strandes. Fand zahlreiche tote Seevögel und war auch ohne Regen triefnass. Das Gras und die Luft waren so gesättigt, dass ich auch ohne Regen eine Dusche abbekam.
Cruden Bay, Aberdeen
Morgens liefen wir anfangs im Sonnenschein und dann im Regen um das Slains Castle herum. Ein Weg zur Ruine zu finden war nicht ganz einfach. Von der Ferne sieht man es relativ schnell vom Küstepfad oberhalb des Hafens, doch ein tiefe, unüberwindbare Schlucht verhindert eine einfache Wanderung direkt zur Ruine. Wir liefen schließlich auf Schlammwegen in den Ort, dann auf Schlammwegen auf der anderen Seite des kleinen Baches wieder zum Castle. Gerade als wir angekommen waren, zogen sich die Wolken vor die Sonne. Doch, die steilen Klippen und die hohen Wellen dazu faszinierten uns zu sehr. Die Ruine wirkte irgendwie etwas falsch, noch zu jung um gruselig zu sein, und irgenwie fast vollständig, nur ohne Dach. Seltsam. Wir kletterten auf den Klippen, hörten den kreischenden Dreizehenmöwen zu und fotografierten. Als der Regen zu kräftig wurde, machten wir uns auf den Rückweg.
Wir verweilten noch ein paar Stunden erzählend auf dem Hafengelände, kauften zwei Portionen Pommes zum selbstzubereiteten Fisch und planten die südgehende Route.
Es war schön, zu beobachten, wie sich die Wellen bei Ebbe und bei Flut änderten. Fast konnten wir uns nicht von der Wellenmeditation lösen:-)
In Aberdeen durchquerten wir im Abendverkehrt die ganze Stadt. Wegen womofeindlicher Höhenbegrenzungen konnten wir auf den Parkplätzen vorm Girdie Ness Leuchtturm nicht parken. So hielt ich mit Blinker links! an der Straße während Gunter schnell drei, vier Bilder machte. Hmm, nicht so schön. Die Hafeneinfahrt konnten wir dann doch noch erwandern, bis uns der einsetzende Regen wieder ins trockene Mobil scheuchte. Nee, hier wollten wir nicht übernachten, zuviel heruntergekommenes Industriegebiet. Wir kannten ja einen guten Platz:-) Und zwar beim Dunnottar Castle. Vor ein paar Wochen wären wir so gerne morgens dort gewesen, nur kamen wir vom Stonehaven Campingplatz nur nach einer sehr langen Wanderung dorthin. Diesmal parkten wir frech direkt auf dem Parkplatz, hörten dem Regen auf dem Womodach zu, liefen aber abends nicht mehr hinunter. Sondern gingen endlich mal früh ins Bett:-)