Wir verabschiedeten uns von Lovat und fuhren nach Dundee, aber stoppten dort nur, um im Tesco unsere schwindenden Vorräte aufzustocken. Heute wollten wir Edinburgh umfahren und hofften auf moderates Verkehrsaufkommen, die Mittagszeit schien dafür perfekt. Der Plan ging leidlich gut auf, ein kurzer Stau vor der Brücke und nur wenige Roundabouts. Wuchtige Wolkengebirge trieben den ganzen Tag über den Himmel und schufen einen fantastischen Rahmen für die berühmte Eisenbahnbrücke über den Firth of Forth. Anhalten hätten wir aber vor der Brücke gemusst, wie schade: strahlende Farben in der Sonne, Boote überall, dazu diese enormen Wolken.
Bass Rock über den Häusern in North Berwick
Wolken aus Basstölpeln über dem Bass Rock
North Berwick im Abendlicht
Bass Rock und Regenwolken
Algen auf Felsen
North Berwick und der Bass Rock
Unser Tagesziel North Berwick rückte näher. Vor drei Jahren hatte ich einen ersten Blick auf den Bass Rock werfen dürfen. Damals sind wir nicht näher herangefahren und ich bereute das heute noch. Jetzt setzte ich alles dran, so nah wie möglich zu übernachten. Schwierig, schwierig. Wir erkundigten uns in einem Campingplatz mit Küstenblick nach den Übernachtungsgebühren und nahmen schnell Abstand von einem Stellplatz dort. Mehr als 40 Pfund hätte er gekostet, weil jedes der Kids 7 Pfund hätten zahlen müssen. Für alleinreisende Paare durchaus erschwinglich, aber absolut familienfeindlich. Nein, das unterstützen wir nicht! Wir fuhren als nächstes zur Schloßruine, die näher am Bass Rock liegt, und hofften, dass der Parkplatz übernachtungsfähig ist. Doch auch hier große Enttäuschung. Der Eintritt war wieder sehr teuer, wir wollten den Vogelfelsen sehen, nicht das Castle erwerben. Und der Parkplatz schloß um 17:00 Uhr. Also waren wir mal wieder ein, zwei Kilometer gelaufen nur um nichts als das Souvenirbüdchen zu sehen.
So schnell gebe ich nicht auf – Bass Rock am Abend
Hmm, Gunter wollte jetzt weiterfahren und das wäre es wieder gewesen. Nein, diesmal gab ich nicht auf, ich würde es wieder bereuen, denn ich wollte diesen Felsen sehen und auch fotografieren! Aber Zwischen Ruine, Campingplatz und Stadt gab es nur Golfplätze. Überhaupt ist dieser Zipfel Schottlands geradezu mit Golfplätzen „zugepflastert“. Es gibt keinen Ort von dem aus man nicht auf das kurzgetrimmte Grün schaut.
Wir parkten am Stadtrand von North Berwick und ich ging mit Esra auf Erkundung. Wir mußten wieder einige Kilometer zurücklegen um einen halbwegs vernünftigen Blick auf den Felsen werfen zu können. Doch auch das Städtchen war recht nett aufgemacht, natürlich sehr auf Golf-Tourismus getrimmt. Die Ferien hatten gerade in Schottland begonnen, es war Sonntag, und Scharen von Golfern waren auch noch unterwegs. Die Blechlawinen krochen träge durch die Gassen , die Parkplätze alle voll, für Womos sowieso kein Platz. Doch, Esra und ich fanden am anderen Ende weit hinter der Strandpromenade eine Stellmöglichkeit. Wir kehrten zurück zum Mobil und nahmen noch einen Umweg über die Touristeninfo. Ich hoffte auf eine Gelegenheit, mit dem Boot zum Felsen zu fahren!! Im Vogelzentrum fanden wir leider heraus, dass für den heutigen Tag alles ausgebucht war, aber morgen wäre es möglich. Ich buchte noch nicht, wollte das Wetter im Blick halten und mit Gunter Rücksprache halten. Den vulkanischen Felsen mit den Basstölpeln und einem Stevenson Leuchtturm würde ich unbedingt aus der Nähe sehen wollen! Auf dem Weg unterhielten wir uns mit einigen Sonntagsausflüglern. „Die Insel war mal grün und da lebten Schafe drauf“ meinte einer. Ob’s stimmt? Keine Ahnung!
Stellplatz am Golfplatz, North Berwick, Schottland
Eigentlich wollten wir uns noch mit Thania aus Edingburgh treffen, doch leider hatten wir uns mit der Zeitrechnung vertan. Irgendwie war uns die Zeit dafür abhanden gekommen. Ich hoffe, wir können die Fotosession mit Thania bald noch nachholen!
Als nächstes parkten wir unser Mobil auf einem golfnahen Parkplatz mit einem „no overnight parking“ Schild. Gerade als wir ankamen drangen ein paar Sonnenstrahlen durch die Wolken und fielen auf den Bass Rock. Tausende Basstölpel blitzten grell vor dunklen Regenwolken auf, während sie um den Felsen mit dem Leuchtturm kreisten.
Als Gunter unser Abendessen vorbereitete, lief ich mit Esra nochmal über den Golfplatz. Doch der Strand direkt vor dem Bass Rock ist privat, da durften wir nicht hin. Aber die Strände auf dem Weg dahin waren voller Fotomotive: Felsen, Tang und Algen. Gegen Abend lockerte die Bewölkung wieder etwas auf, und nach dem Essen lief ich mit Gunter mit Stativen bewaffnet im besten Licht am Strand lang.
Um nicht direkt vor dem Verbotsschild zu übernachten, parkten wir den großen Kasten etwas weiter unten am Strand in einer unauffälligen kleinen Bucht.
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2012/07/wolken-basstoelpeln-ueber-bass-rock.jpg467700Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2012-07-06 13:44:492019-06-12 12:20:02Dundee Tesco, North Berwick – Bass Rock
Ich war bereits früh wach. Schon gegen 4:00 Uhr sah es sehr vielversprechend aus. Ich war hibbelig, konnte aber Gunter nicht wecken. „Hmm, noch ein paar Minuten.“ „Hmm, gleich….“ So lief ich gegen 4:30 Uhr alleine los, Gunter wollte nachkommen. Die Steine am Strand waren sehr glitschig, das wußte ich noch vom ersten Besuch, deswegen wollte ich nicht allein runter.
Auf dem Weg traf ich einen netten jungen Franzosen, der mich sogleich ansprach. „Ah, Fotografin?“ Schwer zu übersehen, ich war mit Rucksack, umgehängter Kamera und Stativ unterwegs:-) Und das um 4:30 Uhr. welcher normale Mensch geht dann schon los? Er war auch Fotograf, hatte seine Bilder aber schon gemacht, gerade erst blickte die Sonne über die kleine Front tiefhängender Wolken.
Sonnenaufgang am Dunnotar Castle
Das Licht war super, evtl etwas zu wenig wolkig, wenn man bedenkt, wieviele es gestern abend noch gegeben hatte. Schließlich kam mein Gatte, er mochte das Licht und die Wolken über den Getreidefeldern. Wir liefen gemeinsam zum Strand hinunter, nur ihm gefiel das nicht, ich mochte es hingegen sehr. Nur waren die Felsen nach dem gestrigen Regen noch glitschiger als zuvor. Es war fast unmöglich darauf zu laufen. So wußte ich auch nicht, warum ich nur so klatschnass geschwitzt war – aus Angst, mir wieder einen Knochen zu brechen oder weil noch zu viel Feuchtigkeit in der Luft war? Ich zog aus, was ich ausziehen konnte – dann war’s mir natürlich kalt.
Wir beendeten unseren dreistündigen Fotomorgen nachdem wir zweimal zum Strand und wieder raufgeklettert waren. Immer schön durchs klatschnasse hüfthohe Gras. Ich weiss schon gar nicht mehr, wann ich das letzte Mal trockene Füße gehabt hatte? Uns taten nach der Tour alle Knochen weh. Um 8:00 Uhr weckten wir die drei schlafenden Teenager, frühstückten und spielten Rommee.
Strand mit glitschigen Felsen, Dunnottar Castle
Dunnottar Castle morgens um 5:00 Uhr
Dunnottar Castle
Kanninchen am morgen – diese bösen Biester haben am Castle so viele Löcher gebuddelt, ich habe mir in einem grasgetarnten Loch den Knöchel verstaucht!
Tod Head Lighthouse – matschige Feldwege und nervige Wohnmobilfahrt
Auf dem Weg gen Norden vor ein paar Wochen hatten wir schonmal versucht zum Tod Head Lighthouse in Catterline zu kommen. Die enge Straße hatte uns damals abgeschreckt, doch jetzt trauten wir uns. Hmm, und hatten erstmal keinen Erfolg. In Catterline ist es so eng, dass wir nur mit großer Mühe wenden konnten und auch Glück hatten, nicht zum Hafen zu fahren. Da wären wir garantiert nicht mehr hoch gekommen mit dem Mobil. Doch jetzt war unser Jägersinn eingeschaltet. Verdammt nochmal, es muß doch möglich sein, einen Leuchtturm zu finden!! Also schauten wir, wo evtl noch ein Weg hinführen würde.
Wir fanden eine kleine Gasse. Über viele km gab es keine Ausweichbucht. Hoffentlich kommt da keiner! Der grüne Seitenstreifen war im Regen der letzten Tage in eine braunen Matschpampefalle verwandelt worden. Da wollte ich nicht reinkommen, wir würden drinnen versinken. Dann wurde es noch enger und wirklich matschig, und zwar auf der ganzen Straße – ahm, Straße? Naja, dem kleinen Weglein. Schließlich sahen wir den weißen Leuchtturm, ein Stevenson wiedermal und wunderschön. Wir hatten die genialesten Fotowolken. Doch, würden wir auf dem nassen Grasstreifen, der sehr beengt war, auch wenden können?? Das war fraglich und ich tat mein Bestes: Ein paar km rückwärts, auch noch bergan auf dieser engen Straße wären mir sehr unrecht gewesen. Eine nette Frau arbeitete im Garten, sie lächelte und winkte uns freudlich zum Wenden herein. Was für ein Glück, wäre da niemand gewesen, hätte ich es mich nämlich nicht getraut, denn an der Einfahrt stand „privat – no enty“. So wendeten wir, parkten dann vor der Tür und kamen natürlich gleich ins Gespräch. Sheila lud uns ein, den Leuchtturm ausgiebig zu fotografieren, klar dürften wir rein, sie hätten das Schild nicht aufgestellt.
auf dem Weg zum Leuchtturm
Sheila im Garten vor dem Leuchtturm – in manchen Jahren wächst dort gar nichts, meint sie
unser Womo mit dem Tod Lighthouse
Können Möwen nerven?
Ihr Mann wohne seit ein paar Jahren hier, der 15 jährigen Tocher der beiden ist es wohl zu einsam hier? Wir lernten auch Harry kennen und Jeff, der auch immer hier wohnt. Die Wolken und das Licht waren aber erstmal so gut, dass wir sofort loslegten und das war auch gut so, denn nach etwa 30 Minuten lag alles wieder im Wolkenschatten. So schwäzten wir noch eine Weile. Die Möwen würden schon ziemlich nerven nach einer Weile, sie wären das ganze Jahr über da, aber im Sommen, weil es nachts hell ist, 14h lang laut. Vor allem, wenn sich ein Fuchs den Brutfelsen nähern würde. Ansonsten wäre es ein Traum hier zu leben!
Ja, traumhaft war es tatsächlich, auf der einen Seite steile Klippen auf der anderen der Blick zur sandigen Bucht, wo ein Wasserfall direkt auf den Strand fällt. Der Todhead Lighthouse wird gar nicht mehr betrieben, er ist ganz stillgelegt. Ich war mächtig froh, wieder auf einer richtigen Straße anzukommen und diesen engen Pfad hinter mir zu lassen.
Arbroath – Steilküste, Bell Rock Museum und ein freundlicher Eisverkäufer
Die Klippen von Arbroath
Wir überlegten noch, wieder in Montrose zu halten und den dortigen Leuchtturm nochmal anzusehen. Gerne hätten wir die beiden Leuchtturm Bewohner Teresa und David nochmal besucht. Doch wir fuhren weiter, denn wir wollten noch neue Regionen entdecken.
Arbroath hatten wir noch nie angesehen, hatten aber davon gehört. Die Klippen am Ortsrand wären sehr sehenswert. Im Vorbeifahren begeisterte mich der geschäftige Hafen, doch sah es auch sehr, sehr touristisch aus. Die lange Promenade am Meer entlang war breit und leer. Wir parkten, wollten uns erst mal ausruhen. Ich war aber mal wieder neugierig, lief zur Eisbude am Ende des Weges und wurde direkt vom Eisbudenverkäufer angesprochen. Wieder schwätzten wir lange, ich erfuhr natürlich wieder mal sehr viel.
Das Museum zur Geschichte des berühmtesten Leuchtturms – des Belle Rocks – hätte wahrscheinlich morgen zu. Es wäre besser, das heute noch anzusehen. Und die Klippen könne man von hier wunderbar erkunden. Wieder wurden wir philosophisch, ich weiss auch nicht, warum das dauernd passiert und wieder wurden wir zum Tee eingeladen:-) Gegen 17:00 Uhr sollen wir kommen. Es gäbe Fisch.
So lief ich mit den Kids zu den Klippen. Die kleinen Möwen Jungen sahen putzig aus, die roten Klippen waren im Zusammenhang mit den weißen Wolken sehr schön anzusehen.
Gunter ist immer noch auf der Suche nach Büchern, so parkten wir in der Stadt, besichtigten das Bell Rock Museum, welches kostenlosen Eintritt bietet und liefen dann noch in die Stadt auf der Suche nach Buchläden. Doch, wie alle anderen Städte, es gab nur WH Smith, diese große Ladenkette.
so sieht das Fundament des Leuchtturms aus – die Steine sind so ineinander verkeilt, dass auch ständige Wellen sie nicht losrütteln können
Im Museum
Das Bell Rock Museum – die Signalstation
der Regen der letzten Tage
Wir fanden uns um 17:00 Uhr bei Lovat ein, parkten das Mobil direkt in seiner Einfahrt. Er bekochte uns ganz köstlich, so richtig mit Aperitif und einem ´ganz besonders leckeren Eis zum Nachtisch. Lovat bot uns an, die Wäsche zu waschen, was wir in Anbetracht fehlender sauberer Unterwäche dankend annahmen. Gunter und Esra schauten mit unserem Gastgeber Komedies im Fernsehen an. Mich überfiel eine tiefe Müdigkeit, ich ruhte im Mobil, sakte in den Schlaf, wurde nur von dem absolut genialen Sonnenuntergang herausgerissen. Doch die Klippen lagen in der „falschen“ Richtung, sonst hätte ich mich nochmal aufgerafft.
Lovat mit seinen Bienen – er hilft in Jamacia, damit die Menschen dort mit Honig Geld verdienen können!
[yellow_box]Infobox von Esra und Noah:
Der Bell Rock Leuchtturm
12 Meilen vor der Küste von Angus, Schottland, liegt seit jeher und drei Tagen ein allerhöchst hinterhältiger Felsen, der bis Anfang des 19. Jahrhunderts Schiffe und Boote sank wie kein Anderer. Nur wenige Meter unter der wilden Wasseroberfläche gelegen, kann man ihn nur bei Ebbe für ein paar wenige Stunden am Tag sehen.
Im 14. Jahrhundert hatte man die originelle Idee, eine riesige Glocke an den Felsen zu binden, deren sturmgeschütteltes Lärmen Schiffe warnen sollte. Das hätte auch gut funktionieren können, wäre da nicht ein legendärer holländischer Pirat gewesen. Dieser hatte es sich zur Angewohnheit gemacht, am Bell Rock zerschlagene Schiffe auszuplündern. Neuigkeiten von der Warnglocke machten ihn so wütend, dass er sie nach nur einem Dienstjahr klaute.
Ohne Glocke folgten also noch etwa vier Jahrhunderte splitternder Schiffsrümpfe und ertrinkender Seemänner, bis der Leuchtturmingenieur Robert Stevenson 1799 die Tür des Parlaments eintrat und ihnen metaphorisch einen Bauplan vor die Nasen klatschte. Mit einem entschuldigenden Wink in Richtung der begrenzten Schatzkammer wies man seinen Plan ab. Es bedurfte des Untergangs eines gigantischen Dreideckers HMS York mit ihrer 500-Mann Besatzung 1804, um Stevensons Leuchtturmbauplan aus den staubigen Archiven zu graben und noch einmal mit gerunzelter Stirn und ernster Miene zu überdenken. Man brauchte lediglich drei Jahre um eine Entscheidung zu treffen, und 1807 schiffte Stevenson seine 60 Arbeiter zum Bell Rock. Man hatte nur 4 Stunden Arbeitszeit am Tag, und verbrachte den ersten Sommer mit der Konstruktion einer Behausung für die Arbeiter. Im Winter, als es dank der wilden Stürme viel zu gefährlich war auf offener See, wurden die Granitsteine geformt und bereitgestellt. Es war nur ein einziges Lastenpferd, namentlich als Bassey bekannt, verfügbar um die Steine zum Hafen zu schleppen.
Stevenson wusste, dass sein Turm extremen Wetterbedingungen standhalten musste, also überlegte er sich einen besonders schlauen Trick, die Steine an ihrem Platz zu behalten. Wo gewöhnliche, quadratische Blöcke nach wenigen Jahrzehnten durch Verschiebungen und enormen Druck als Geröllhaufen geendet hätten, da stellte der visionäre Leuchtturmbaumeister ein Fundament aus ineinandergreifenden Steinen hin, welches noch 200 stürmige Winter später fest an seinem Platz steht. Man musste ganz ohne Zement auskommen, da Jeden Tag die See das Bauwerk für viele Stunden verschlang.
1810 ragte endlich ein fertiger Turm aus dem Wasser und Robert Stevenson wurde mit verdientem Lob und Respekt überschüttet. Ein Jahr später hatte man das Licht an Ort und Stelle, die Arbeit war getan. Von nun an mussten immer drei Wärter auf den Turm aufpassen (um natürlich in ihm leben), und wenn das Wetter nicht mitspielte, dann verlängerte sich ihre vierwöchige Schicht eben ein wenig. Über die Jahre hinweg entwickelte sich der eigenartige Brauch, dass die Ehefrauen ihre Wärtergatten die wenigen Meter vom Boot zur Turmtüre trugen, damit diese sich keine nassen Füße holen mussten.
1988 endete die letzte Leuchtturmwärterschicht, als man das Leuchtfeuer automatisierte.
Der Bell Rock Leuchtturm war der erste seiner Art, der mitten im Meer stand. Die Poeten bedankten sich breit grinsend und die Federn kratzten bis die Teetassen klapperten. Bald kursierten zahllose Gedichte, Legenden und Geschichten um den 35 Meter hohen, imposanten Turm. Meerjungfrauen tummelten sich allen Anscheins nach um ihn und gebaren den Wärtern ihre Kinder, Piratenschiffe segelten umher und kleine Kinder in Angus kamen jetzt nicht mehr vom Storch, sondern vom Bell Rock. Selbst heute ist seine Anziehungskraft nicht verflogen. Horden von Touristen und Reisenden lassen sich in kleinen Booten dort hin fahren, und man baute ein Museum in das ehemalige Signalhaus an der Küste. Robert Stevenson hat gute Arbeit geleistet![/yellow_box]
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2012/07/unser-womo-lighthouse.jpg467700Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2012-07-04 08:22:082018-08-05 12:38:26Dunnottar Castle, Tod Head Lighthouse und Arbroath – Bell Rock!
Wir verließen den Campingplatz viel zu spät. Hätten gegen 12:00 Uhr fahren sollen, es war aber weit nach 15:00 Uhr, als wir vom Platz rollten. Es hatte den ganzen Tag geregnet, der Nebel war aufgezogen und nahm die Sicht. Wir hörten nur die Geräusche des Hafens inklusive Nebelhorn. So versuchte ich zu schreiben, doch Esra liebt es, seine Artikel perfekt zu formulieren und das dauert meist auch eine Weile. Dummerweise hatte er den Internet und Schreibcomputer genutzt, ich wartete und wartete. In der kurzen verbleibenden Zeit hatte ich dann zwei, drei Tage zu vervollständigen und hochzuladen. Leider dauert die Arbeit am Blog auch immer länger, als es mir lieb ist. Das Einfügen und Beschriften der Fotos, das Zufügen der Schlagwörter, das Reinkopieren des Texte und der Infoboxen. Trotz allem ist es sehr gut, das Ganze schon unterwegs zu machen. Dann bleibt es sehr authentisch:-)
Das Fahren machte im Nebel gar keinen Spaß, wir schlichen dahin, sahen nichts, und wollten aus diesem Grund auch schnell irgendwo unterkommen. Wir entschieden uns für Cruden Bay, das eine Viertelstunde südlich lag. Dort könnten Mobile im Hafen stehen, die fünf Pfund in die…
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2012/07/wikingerboot-hafen-cruden.jpg467700Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2012-07-02 21:20:312018-08-05 12:38:13Cruden Bay dann weiter nach Aberdeen
Das Wetter blieb bedeckt, wir schliefen etwas länger als sonst. Es nieselte schließlich, und zwar auf eine tspisch schottische Art. Die nennt sich Smirr. d.h. es nieselt nur leicht, doch nach nur wenigen Minuten geht die Nässe bis auf die Haut. Klatschnass! Hmm, wir hatten noch viel nasse Kleidung vom Tag zuvor, Esra und Noah hatten am Pool ein unfreiwilliges Bad genommen. Ohne Heizung trocknet hier nichts.
Wir verabschiedeten uns von Nigel und Caroline. Ich lies den Motor warm laufen. Der kleine Weg vom Strand zum Ort ist steil, mit kaltem Motor schaffen wir das nicht. Jenny holte uns zu Fuß ab, sie hatten gedacht, wir würden laufen. Doch aufgrund der nassen Sachen und der Tatsache, dass wir danach eh weiterziehen würden, fuhren wir alle zusammen ins Ort und fanden glücklicherweise gleich einen Parkplatz.
Dann saßen wir gemeinsam am Frühstück, erzählten über verschiedene Reisen und hatten Spaß. Ein paar Stunden später machten wir uns, noch immer im Smirr auf nach Fraserburgh. Nach dem Tesco Besuch zum Auffüllen des zu kleinen Kühlschranks, fuhren wir direkt zum Leuchtturmmuseum. Und gerade noch rechtzeitig. Wir buchten einen Tour zum Leuchtturm um 16:00 Uhr und hatten zuvor gerade noch Zeit, durch das Museum zu gehen.
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2012/06/treppenhaus.jpg467700Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2012-06-30 06:12:402018-08-05 12:37:38Frühstück bei Jenny und Gerry, Fraserburgh Leuchtturm Museum
Das Wetter war klasse, die Sonne weckte uns. Auf dem Campingplatz fühlten wir uns sehr wohl.
Wir redeten noch mal mit den Nachbarn. Amy hatte abends die Border Collie Fotos gesehen – sie und Esra waren am Strand und im Mobil geblieben, als wir unsere Nachtwanderung gemacht hatten, so hatten die beiden die Welpen verpasst. Jetzt machte ich mich mit Amy und Noah nochmal auf den Weg zu den Hunden, außerdem wollten wir nach Marmor suchen. Unterwegs beglückten uns kleine Vogelschwärme, die durch die flatternden Bewegungen wunderbar in der Sonne aufleuchteten.
Die Hunde und deren Besitzer schliefen noch. Jedenfalls sahen wir niemanden, das Mobil war noch da. In der beschriebenen Bucht suchte jemand nach Steinen, so schickte ich die Kindern, denn wir hatten auch schon Marmor gefunden, waren aber nicht sicher. Amy fing also ein Gespräch an. Das muß ja auch einmal gelernt werden.
Der Hafen mit Bar in Portsoy, Schottland
Ruine, Portsoy, Schottland
Der Hafen von Portsoy, Schottland
Der Hafen von Portsoy, Schottland
Fischernetze und Bojen im Hafen von Portsoy, Schottland
Im Hafen von Portsoy, Schottland
Hummerreusen, Portsoy, Schottland
Auf der Suche nach Marmor in Portsoy
Und dann warfen wir unseren Mamor wieder weg, denn es war gar keiner.
Zum Glück hatten wir gefragt. Die beiden suchten dann in dieser Bucht – sie war im 16. und 17 Jh ein Mamorsteinbruch gewesen. Ein ganzer Raum im Versailler Schloss bei Paris besteht aus Mamor aus dieser Bucht! Während die Kids Marmor suchten, unterhielt ich mich mit Gerry. Und wieder war das ein ganz besonderes Gespräch. Wir redeten so lange, bis Amy und Noah ihre Fundstücke nicht mehr richtig tragen konnten. Amy zog flott die Socken aus und verpackte die Steine dort hinein.
Der Hafen und die Küste von Portsoy, Schottland
Der Hafen von Portsoy, Schottland
Küstenlandschaft mit Gezeitentümpeln, Portsoy, Schottland
Tang auf Stein, Portsoy
Fischernetze und Bojen im Hafen von Portsoy, Schottland
Der Hafen von Portsoy, Schottland
Der Hafen von Portsoy, Schottland
Ruine, Portsoy, Schottland
Die Border Collie-Welpen
Caroline mit Badger
Nigel, Caroline und die Welpen
Ein genialer Stellplatz in Portsoy
Auf dem Rückweg, wir waren schon wieder länger unterwegs gewesen als geplant – na, geplant hatten wir eigentlich nichts! Jedenfalls tollten zwei aufgeweckte Border Collies vor dem Mobil von Caroline und Nigel und so verweilten wir jetzt hier noch. Die Kids spielen im ehemaligen Pool mit den Hunden, ich erzählte.
Wir überlegten zusammen, ob wir auch hier her fahren sollten. Ich bekam eine Wegbeschreibung, denn diese Stelle zu finden ist trickreich, so machte ich mich auf, um mit Gunter zu reden. Wir würden ziemlich glückliche Kids haben, denn die Welpen waren ein Quell der Freude. Außerdem plante Nigel zu fischen, und das wäre ein Erlebnis für Esra. Und ich fand die Stelle für Fotos enorm gut, überall hohe Wellen, gewaltige Rockpools und ausgedehnte Wandermöglichkeiten. Bei schlechtem Wetter wäre das Pub nicht weit.
Zurück beim Mobil hatte Gunter erst mal wenig Lust, doch ich schaffte es, ihn zu überzeugen. Wir sind viel gefahren und haben enorm viel unternommen in den letzten Wochen, mal wieder zwei Tage an einem Ort zu bleiben wäre sinnvoll. Noch dazu, wo’s doch gerade so schön war und wir so nette Leute kennengelernt hatten.
So fanden wir mit Hilfe Nigel’s gemalter Karte den kleinen Weg zur Bucht hinunter, parkten und genossen die Gegend. Die Sonne knallte vom strahlend blauem Himmel herunter. Ich untersuchte die Rockpools und machte ein paar Fotos, Amy und Noah spielten mit den Hunden und Esra erzählte mit Nigel über das Angeln. Heute abend wollten die beiden es versuchen, ein Abendessen zu fangen. Nigel und Caroline wanderten nach Sandend, sie fragten, ob wir mitkommen wollten. Ich dachte, dass das Licht abends besser ist und wir erst später losziehen würden. Gunter brauchte noch etwas Ruhe, denn die vielen Stiche hatten im gewaltig zugesetzt, seine Lippe hatte sich entzündet.
Ich ruhte doch irgendwie nicht, fotografierte hier und da, machte Langzeitaufnahmen, schaute auch nach Mamor. Irgendwann hatte ich dann doch viel zu viel Sonne abbekommen. Leider zogen dann zur besten Zeit zu viele Wolken auf, kein magisches Fotolicht also. Doch die Hunde und deren Besitzer waren zurückgekommen, Amy wieder glücklich, Esra packte mit Nigel die Angel. Schon auf dem Weg passierte ein kleines Unglück: Über den Rand des Beckens schwappte immer wieder eine große Welle, nur das Heranrollen sah man nicht. Esra wurde eiskalt erwischt, Nigel rief noch „Watch out, a wave!“ da machte es schon platsch und er war von oben bis unten komplett gebadet! Die Hosen aus Schweden trocknen glücklicherweise sehr schnell, nur die Schuhe sind immer ein Problem. So viele haben wir nicht mit und im ungeheizten Mobil trocken sie auch nicht.
Interessante und schöne Werbeschilder in Portsoy, Schottland
Typisch schottischer Humor, Portsoy
Werbeschild in Portsoy, Schottland
Werbeschild in Portsoy, Schottland
Werbung in Portsoy, Schottland
Cafe Werbeschild, Portsoy, Schottland
Angeln von den Felsen aus
Die beiden hatten an diesem Abend kein Anglerglück, sie standen inmitten hoher Wellen auf den Felsen und sahen gut aus. Ich fotografierte eine ganze Weile. Als ich gerade auf dem Weg zum Mobil war kam eine Frau auf mich zu und sprach mich an: ich hätte mit Ihrem Mann Gerry geredet. Ob wir Lust hätten, morgens zum Frühstück zu kommen? Na klar, haben wir doch immer. So verabredeten wir uns für 10:00 Uhr.
Da parkte noch ein Wagen, drinnen saß ein netter Schotte und suchte mit dem Fernglas die Gegend ab. Wir kamen ins Gespräch, er wohnte hier. „Warum ist denn das Pool hier geschlossen?“ meine Gelegenheit, das herauszufinden. Es wäre vor etwa zehn Jahren geschlossen worden, weil kein Geld mehr da war für die Reperaturen. Außerdem waren hier immer zwei Lifeguards on Duty gewesen und auch die hätten viel Geld gekostet. Teilweise versammelten sich hier 500 Menschen zum Baden. Das Wasser wäre nach wenigen Tagen schon relativ warm gewesen und es hätte sehr großen Spaß gemacht, hier zu schwimmen. Alle Kinder hätten sich im Sommer hier versammelt. Ich konnte es mir richtig bildlich vorstellen.
Später saß ich dann mit Esra zusammen bei Nigel und Caroline im Mobil, wo mir das Gesicht nur so glühte – zuviel Sonne! Doch irgendwann schwenkte es um und ich fror dermaßen, dass es richtig unangenehm wurde. So schlich ich schließlich mit einer Bettflasche ins Bett. Die Nacht war trüb, kein Stern am Himmel, die Wellen rauschten nur wenige Meter hinter dem Mobil. Da kann ich gut schlafen.
Küstenlandschaft mit Gezeitentümpeln, Portsoy, Schottland
Ein Angler auf den gewaltigen Felsen. Portsoy, Schottland, Langzeitaufnahmen mit einem 64 fach Graufilter
Esra und Nigel beim Angeln
Ein Angler auf den gewaltigen Felsen. Portsoy, Schottland
Küste und Algen, Portsoy
Der Hafen und die Küste von Portsoy, Schottland
Gewaltige Wellen bei Tag mit 64fach Graufilter fotografiert
Der Hafen und die Küste von Portsoy, Schottland
Felder oberhalb der Küste von Portsoy
Geheimer Stellplatz in Portsoy, Schottland
Küstenlandschaft mit Gezeitentümpeln, Portsoy, Schottland
Ein Angler auf den gewaltigen Felsen. Portsoy, Schottland, Langzeitaufnahmen mit einem 1000 fach Graufilter
Ein Angler auf den gewaltigen Felsen. Portsoy, Schottland, Langzeitaufnahmen mit einem 64 fach Graufilter
Noch war es kalt, bedeckt und windig. ABER es regnete nicht. Wir hielten Ausschau nach Delfinen, Robben, Ottern und Fischadlern, sahen nur letzteren, und der war für Fotos zu weit weg und das Licht grau in grau. Es gibt also nur einen Schnappschuß – aber es war faszinierend, zu sehen, wie der Adler jagt. Er steht relativ lange ruhig hoch über dem Fluß, stürzt sich dann plötzlich hinab und hat Glück – oder auch nicht. Zwei Fischadler konnten wir beobachten, bis sie flussaufwärts weiterzogen.
Die Begeisterung der Menschen hier ist phänomenal! Es ist fast unmöglich eine Sichtung zu verpassen, denn kaum passiert etwas, zeigen Finger in die betreffende Richtung. Nirgendwo habe ich so viele Natur-Enthusiasten gesehen wie hier in Schottland. Allein das ist schon die Reise wert.
Visitor Center des WDCS in Spay Bay, Schottland
Im Visitor Center des WDCS schaute ich mich um und suchte nach einem Ansprechpartner, um Infos für meinen Text hier und eventuell einen Artikel zu sammeln. Ich redete eine ganze Weile mit Robert, der die Volunteers – die freiwilligen Helfer – koordiniert. Hier in Spey Bay werden gerne die Ortsansässigen in die Aktionen involviert. Eine Schulklasse fertigte zusammen mit dem ortsansässigen Künstler Geoff Roberts eine Mosaik, welches auf den Erinnerungen der Bewohner von Spey Bay basiert. Einen davon – Jim Gorden – durfte ich ja gestern abend kennenlernen.
Einer der angeschwemmten Bäume und die darin gefangenen Fischernetze
Das Center von Innen
Ein Bild, welches aus gesammeltem Müll kreiiert wurde
Ein kleines „Boot“, welches zum Überqueren des Spey Rivers genutzt wurde
Bei der Führung durch das Visitor Center des WDCS, Speybay, Schottland
Visitor Center des WDCS, Speybay, Schottland
Modelle von Bottlenose Delfinen im Ice House – hier werden die Delfine bis zu 4 m lang
das Mosaik mit Sonnenuhr
Thadeosz füllt Speiseöl in den Tank, Spey Bay, Schottland
Thadeosz mit dem deutschen Stellplatz Führer, Spey Bay, Schottland
Fischadler in Speybay, Schottland
Sonnenblunem Öl in den Tank des Wohnmobils
Erika – eine WDCS Angestellte – rief zu einer Besichtigung der Ice Houses auf – ich schloss mich der Gruppe an, hatte leider nicht mehr die Zeit, den Rest der Familie zu rufen. Die Führung war ausgesprochen informativ, ich war begeistert, werde aber erst später ausführlicher darüber berichten, weil mir jetzt die Zeit fehlt. Hier schon mal ein paar Links:
Wieder draussen, parkte ein neu angekommenes, mit Wüstenszenen dekoriertes und stofftierbesücktes Wohnmobil neben unserer Kiste. Ein kräftig und rund gebauter, verschmitzt blickender Schotte fing sofort an, mit uns über Womos, Whisky und Reisen zu schwadronieren. Zwischendurch füllte er Sonnenblumenöl in seinen Dieseltank nach. Das sei billiger und bringe mehr Power. Was wohl bei dem Preisgefüge hier in Schottland funktioniert, in Deutschland ist das Sonnenblumenöl leider zu teuer dafür. Tadeosz, so sein Name, war polnischen Ursprungs, hatte aber einen breiten schottischen Akzent. Er nutzte den gleichen deutschen Womo-Reiseführer wie wir. Er hatte extra ein Deutsch-Englisches Wörterbuch dabei, um es zu entziffern, weil es in Schottland nichts dergleichen gibt. Immer auf der Suche nach Stellplätzen fand er das Buch äußerts hilfreich. Wir hatten viel Spaß mit ihm und tauschten Reisetipps aus.
Im besten Abendlicht nach Portsoy
Einen seiner Tipps setzten wir umgehend in die Tat um, machten uns auf nach Portsoy zu einem Campingplatz am felsenumsäumten Strand unterhalb des Ortes. Er kostete zwar nicht mehr 11 £, wie Tadeosz erzählte sondern 13 £. Es war Montag und die High Season hatte begonnen, und es war der Montag nach dem bekannten Boat-Festival von Portsoy. Shit, wieder einen Event knapp verpasst. Wir parkten in der ersten Reihe, hinter uns David und Mary aus Inverness mit ihrem Viertelhusky-Mischlings-Rettungshund, sie klein und rundlich, er mit dem typisch britischen strubelligen Schnurrbart und ein wandelndes Geschichtslexikon. Man konnte mit ihnen stundenlang über Gott und die Welt philosophieren, ohne dass es im Geringsten langweilig geworden wäre.
Ein Rundgang durch Portsoy offenbarte ein gut erhaltenes, charaktervolles Fischerdorf mit einem prämierten Eiscafé und „No Icecream inside“ Schildern an jeder anderen Ladentür. In einem kleinen Souvenirshop am Hafen kaufte ich Kashmere-Handschuhe. Der Besitzer hatte eine große Kollektion polierter grüner Marmorsteine und erklärte uns, wie und in welcher Bucht wir den Marmor, er wird auch Serpentin genannt, finden können.
Wir schauten nur kurz, um einen ersten Eindruck zu bekommen und entschieden, gegen Abend nochmal im besten Fotolicht loszuziehen.
So ruhten wir uns im Mobil aus, kochten was Leckeres. Liefen dann gegen Abend nocheinmal los um zu fotografieren. Alle Wolken hatten sich verzogen.
Wir also später durch den Hafen und entlang der Steilküste. In einer der Buchten neben einem aufgegebenen Naturschwimmbecken stand einsam ein Womo, zwei Border-Collie-Welpen, einer schwarzweiss, einer hell und grau gesprenkelt, tollten energiegeladen durch die Gegend. Die Besitzer Nigel und Caroline, ein sympathisches Paar etwa in unserem Alter, hatten eine ähnliche Lebenseinstellung wie wir. Ausgiebige Gespräche waren vorprogrammiert.
Border Collie Welpen
Border Collie Welpen
Philosophische Gespräche auf schottischen Campingplätzen
Es ist schon stark auffallend, wie oft und schnell man sich grad hier im Osten Schottlands in Gespräche mit interessanten Leuten verwickelt.
Gunter sehnte sich nach einer Dusche, ich wollte noch fotografieren, das Licht war klasse, der Hafen hatte Flair. Gunter lief also schnell zurück zum Campingplatz, ich nahm mir mit der Kamera Zeit.
Auf dem Rückweg zum Mobil sprach mich ein älterer Herr, der seinen Spitz ausführte, an. Sofort waren wir in ein eher fotografisches Gespräch vertieft. Er wohnte auf dem Campingplatz, wo wir auch parkten. Ich lief zurück zum Mobil um eine Visitenkarten zu holen, Gunter war gerade am Rumräumen, er meinte, ich solle mich nochmal verdrücken.
OK, so besuchte ich Jim, den Herrn mit Spitz, und lernte seine Frau Kathleen kennen. Wow, was für ein Erlebnis, die beiden sind in den 70 igern und doch fingen wir nach kurzer Zeit an zu philosophieren. Über das Leben und dessen Sinn. Wir redeten uns fast fest, dabei hatten wir uns erst nach 22:00 Uhr auf der Straße getroffen. Zum Abschied wurde ich fest gedrückt, Kathleen bedankte sich mehrfach für das nette Gespräch. Amy hatte mich schon gesucht, es war später als gedacht! Auf dem Weg zum Mobil kam mir der Gedanke, doch niemals wieder wonders hin zu fahren als nach Schottland! Es ist einfach viel zu gut! Die Küste, das Meer, die Menschen, die die Natur so sehr lieben wie ich, die zahlreichen intensiven, tiefgründigen Gespräche. Der Wahnsinn!
Eine Häuserwand im Sonnenuntergang – hier hatte Gunter zuvor übrigens einen American Football durchgeschossen!
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https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2012/06/modelle-bottlenose-delfinen-house-hier-werden-delfine-lang.jpg467700Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2012-06-29 06:00:482021-12-01 18:21:19The Ice Houses of Spey Bay und das Hafenstädtchen Portsoy