Reisevorbereitung für Schottland
Letzte Woche packte ich mein Fahrrad und fuhr los in Richtung Schottland. Ich wollte mal wieder dieses grandiose Land sehen, Heimat des Whiskys, der Lochs, von Fish’n’Chips und von vielen Schafen. Doch schon am zweiten Tag meiner Tour begann mein Knie die Reise zu sabotieren, indem es sich entzündete. Ich kam schließlich nur bis Düsseldorf (etwa 280 Kilometer den Rhein entlang) und musste dort abbrechen, um mein Knie auszukurieren. In etwa zwei Wochen fahre ich dann weiter.
Vorher will ich diese Gelegenheit nutzen, um etwas über die Reisevorbereitung zu schreiben.
Was die Route angeht, halten es mein Reisebegleiter Derek und ich sehr vage. Wir wollen halt in Schottland herum fahren. Wo, wann und wie lange, das werden wir dann sehen. Ich muss auch noch eine Karte kaufen, wenn ich dort ankomme…
Das Gepäck andererseits will gut durchdacht sein, denn ich will immerhin viele Wochen damit auf Reisen sein. Es darf nichts Essentielles fehlen, und Unnötiges möchte ich nicht mit mir herumfahren, besonders, wenn ich mich mit meiner eigenen Körperkraft fortbewege. Und so beginnt der ewige Kompromiss zwischen Nützlichkeit und Gewicht.
Bei einem Ausrüstungsgegenstand gibt es generell drei wünschenswerte Eigenschaften: gute Herstellungsqualität, geringes Gewicht, und ein niedriger Preis. Leider kann man nur immer zwei davon auf einmal haben. Worauf man verzichten will, ist von Ausrüstungsgegenstand zu Ausrüstungsgegenstand unterschiedlich.
Hier ist eine Auflistung von allem, das ich dabei habe:
Fahrrad: Hier habe ich zwar nicht das Neueste, aber doch ein qualitativ hochwertiges. Mein Vater hat es sich vor 25 Jahren geholt und sehr auf die Bauteile geachtet.
Ich habe letztens noch ein paar Dinge hinzugefügt:
Brooks Ledersattel B17. Unter Tourenfahrern eine Legende, weil er wohl gemütlich wie ein Sofa sein soll. Ich will das mal testen. Nach 280km ist er zwar noch nicht ganz eingefahren (Ledersättel sind formbar), gemütlich ist er aber auf jeden Fall schon.
ContinentalTouring Plus Reifen. Diese Reifen sind schwer zu plätten. Habe schon einige Tausend Kilometer ohne eine einzige Reifenpanne mit diesen Reifen hinter mir, darf auch gerne so bleiben.
Shimano Pedal E-PDT780. Ob man mit oder ohne Fußhalterung fahren will, ist jedem selbst überlassen. Diese Pedale lassen sich für beides nutzen, was mir sehr gefällt. Ich fahre sie zusammen mit den Kimon TR Schuhen von VAUDE. (VAUDE Kimon TR Unisex-Erwachsene Radsportschuhe – Mountainbike)
Campingausrüstung
Zelt: VAUDE Mark L 2P. Leicht aufzubauen, macht einen wetterfesten Eindruck und ist geräumig genug für mich. Mit 2,8kg zwar nicht ganz federleicht, doch dafür mit 340€ bezahlbar. Werde es am schottischen Wetter erproben.
Isomatte: Irgendwas billiges. Thront auf dem restlichen Gepäck und ruiniert die Aerodynamik, aber wegen des geringen Gewichts verlagert es meinen Schwerpunkt kaum. Man kann gut drauf schlafen.
Schlafsack: Ich nehme einen Sommerschlafsack mit, den man mit einem Inlet aufmotzen kann. Falls es bitter kalt werden sollte, ziehe ich mich nach dem Zwiebelprinzip an.
Um die Dinge auf dem Gepäckträger trocken zu halten, nutze ich einen billigen Rucksacküberwurf aus einem schwedischen Baumarkt, der tadellos funktioniert.
Hier ist der Inhalt meiner Packtaschen:
Für die Strecke am Rhein nutze ich Landkarten vom ADFC. Für Radtouren sind die prima.
Waschzeug: Haarschampoo, Duschgel, Deo, Sonnencreme, Zahnbürste, Zahnpsta und Rasierer. Es lohnt sich, konzentrierte Produkte zu kaufen. Das Shampoo und die Zahnpasta zum Beispiel sind viel ergiebiger als normale Produkte, man spart einiges an Gewicht.
Um den Drahtesel zu versorgen: Klebeband (eng gewickelt, um Platz zu sparen), Speichendreher, noch mehr Klebeband, Kettenöl, Multiwerkzeug, Schraubenschlüssel, Ersatz-Inbus-Schlüssel, Reifenflickzeug, Reifenheber, Lederpflege, Ersatzschrauben und Kabelbinder.
Zur ersten Hilfe hab ich ein paar Verbände, Sonnenschutz für die Lippen, Entzündungscreme, Sprüh-Pflaster, Jod Lösung zur Desinfektion, Pflaster.
Das Essgeschirr ist recht simpel
Tagebuch zur Reisedokumentaion und ein Mp3-Player zur Unterhaltung. Die Batterien von dem Ding halten eine Weile.
Meine Kleidungsstücke werden zusammengerollt und vertikal gelagert, damit ich sie schneller finden kann. Ich nehme sieben Unterhosen und Paar Socken mit, fünf Shirts (lang und kurz), drei Radfahrhosen, Regenkleidung (kommt gleich), Handschuhe, und warme Schlafklamotten. Es ist viel schnelltrocknende Funktionsbekleidung dabei, die man abends in einem Waschbecken waschen und am Morgen wieder anziehen kann.
Da ich nach Schottland fahre, ist Regenkleidung imperativ. Wenn es wie aus Schleusen schüttet, dann hülle ich mich in eine knallorangene Regenjacke und eine Regenhose von VAUDE. Über ein paar kleine Schauer am Rhein lachte die Regenjacke mal herzlich. Ob sie in Schottland auch so dicht hält, werde ich sehen. Pluspunkt: VAUDE legt höchsten Wert auf Nachhaltige Produktion und Rohstoffe.
VAUDE Herren Jacke Men’s Yaras Jacket
VAUDE Herren Hose Mens Yaras Rain Pants
Das war natürlich nicht alles. Um mein gesamtes Gepäck aufzulisten, bräuchte ich eine Ewigkeit. Falls du eine Frage zu einem bestimmten Ausrüstungsggegenstand hast, schreib sie mir in die Kommentare!
Mit feundlicher Unterstützung von VAUDE, die mir ein paar ihrer Produkte zum Test zur Verfügung stellten.
Da wünsch ich doch auch mal eine gute Reise! :)
Aber du nimmst wirklich nur so wenig Erste Hilfe Material mit? Ich mein, wenns dich mal vom Rad prügelt ist die ein oder andere größere Wundauflage sicher hilfreich… so sieht mein Erste Hilfe Set aus: http://edcgear.de/448/mein-outdoor-ifak/ und ich geh nur im Schwarzwald wandern. ;)
Hallo Esra
Bei Gelenk Beschwerden mache ich quarkwickel. 20%tiger quark kühlt und wirkt entzündungshemmend. Ist einen Versuch wert, denke ich.
Viel besser ist es wenn es dir wieder gut geht.
LG
Heidrun
Hi Esra,
auch von uns : gute Besserung für dein Knie und alles Gute für die anschließende interessante Tour ;-)
Freue mich schon, von dir zu lesen.
LG Ursula
Die Schuhe sind eigentlich wasserdicht. Wenn sie es nicht sind, dann muss ich mit Plastiktüten improvisieren, wie du erwähnt hast. Aber auf der letzten Reise durch Schweden hatten wir keine Probleme mit nassen Füßen, und da hat es auch ordentlich geregnet.
Tiger Balm ist eine gute Idee
5kg? Wow, da hattest du echt nicht viel dabei! Ich nehm ein wenig mehr mit, und gute Kleidung ist dabei.
Musste erst einmal googlen, was du mit Göffel meinst. Ich kenne das Ding als Spork. Und ja, das hoffe ich auch :D
Danke, Ricarda! Es geht ihm schon viel besser.
Hallo Esra !
Ich hoffe dir geht es inzwischen wieder besser !!!?
Hast du keinen Regenschutz für die Schuhe dabei? Nasse Füsse arten schnell zu Blasen aus – ich finde die Dinger unheimlich wichtig.
http://www.rosebikes.de/artikel/vaude-gaiter-ueberschuhe/aid:481111?gclid=CNrx7YW1tsUCFbMatAodzgIAUw
Zur Not tun es übrigens auch paar Einkaufstüten oder Müllsäcke.
Gute Reise !
Gruß
Lutz
P.S. Noch ein Tipp für die Reiseapotheke: http://de.wikipedia.org/wiki/Tiger_Balm
Ich wünsche Dir eine schöne Reise mit funktionierendem Knie!
Bin vor vielen Jahren mit einem 5kiloschwerem Rucksack durch Irland gewandert. Damals, ohne Hightech-Outdoor-Kleidung definitiv zu wenig ;-)
Seitdem bin ich in Besitz einer Wachsjacke (sehr schwer) und weiß, wie sich eine Lungenentzündung anfühlt. Glücklicherweise hat sich die Branche weiterentwickelt :-)
Freue mich jedenfalls, weiterhin von Euch zu hören.
Und vielleicht fahren wir mit der Norröna an Dir vorbei.
Alles Gute
Michaela
Schottland. Toll! Ich freu mich schon auf die Berichte. Grinsend habe ich bemerkt, dass nicht nur ich auf den Göffel gekommen bin. Ich find das Teil super. Dann hoffe ich mal, dass das Knie bald wieder mitmacht – und dass das Esra-Reperaturset keine Verwendung finden wird!
Gute Fahrt!
Na dann drück ich Dir mal die Daumen, daß es Deinem Knie bald besser geht und vor allem, daß es dann auch die Reise über durchhält !
Viel Glück und viel Spaß beim Radeln (wenn’s denn soweit ist) !