Cotentin – Gatteville, der zweithöchste Leuchtturm Frankreichs
Cotentin ist die normannische Halbinsel, an deren nördlichem Ende Cherbourg liegt. Weil diese in den stark befahrenen Ärmelkanal hineinragt, besteht permanent die Gefahr für das Gebiet, von irgendwelchen Schiffen in Grund und Boden gefahren zu werden. Deshalb hat die französische Regierung 1825 im Zuge des „Allgemeinen Programmess zur Beleuchtung der Küsten Frankreichs“ beschlossen, vier „richtige“ Leuchttürme an die Spitze von Cotentin hinzusetzen. Hafenleuchttürme gibt es natürlich zusätzlich.
Das Leuchtturm-Quartett von Cotentin
Der 72 Meter hohe Phare de Gatteville, 1835 in Betrieb genommen, steht neben dem alten Turm von 1776.
Der 1837 fertiggestellte Phare de la Hague steht mit 52 Metern Höhe auf einem winzigen Felseninselchen.
Der 31 Meter hohe Phare du Cap Lévi von 1837, der leider 1944 von den Deutschen 1944 gesprengt wurde. Der 1948 als Ersatz für den alten Turm gebaute neue Turm ist nur 28 Meter groß, steht aber auf einer über 30 Meter hohen Klippe.
Der Phare d Carteret, der kleinste der vier Türme auf der höchsten Klippe. Deswegen liegt sein Leuchtfeuer höher über dem Meerespiegel als das von Gatteville.
Aber mal langsam – wir werden hier im Blog einen Leuchtturm nach dem anderen besichtigen und dich lieber Lesen dazu mitnehmen.
Der Leuchtturm von Gatteville
Nach 250 Kilometern entspannter Fahrerei auf den fast leeren französischen Autobahnen kommmen wir nachmittags in Gatteville-Phare an und suchen uns in der Nähe des Leuchtturmes ein gemütliches Plätzchen zum Parken. Die Parkplätze um Gatteville sind sogar als Stellplatz in unserer App Campercontact eingetragen. Das freut uns sehr. Wieder ein kostenloser Platz in Meeresnähe mit Leuchtturm.
Es ist gerade Ebbe, da können wir bei schönem Wetter, aber kräftigem Wind über die felsige Küste weit hinaus Richtung Meer laufen. Die permanent wechselnde Belastung tut unseren Beinen gut, bestes Fitness-Training für die Gelenke und mein Knie. Wir fotografieren bis nach Sonnenuntergang.
Blogleser treffen
Morgens laufe ich Richtung Leuchtturm, es ist bedeckt, was mir nichts ausmacht, weil ich einfach nur Bewegung brauche und auch bei bedecktem Himmel den Meeresduft genießen kann. Direkt vorm Leuchtturm steht ein deutscher Camper vor seinem Mobil, er fotografiert ruhig und besonnen mit einer Kompaktkamera. Als ich vorbei laufen möchte ruft er: „Hallo Gabi, was machst du in der Normandie, du wolltest doch in die Bretagne?“ Mich erschreckt das ja immer, wenn mich jemand kennt und ich kenne denjenigen nicht. Andreas ist einer unserer Blogleser, er hat sogar unser Nordlichtbuch gekauft. Wir plaudern uns fest während seine Familie – Frau und Sohn – die 365 Stufen des Leuchtturms hochklettern. Wir reden noch, als die beiden wieder runter sind. Später treffen wir uns sogar nochmal an unserem Wohnmobil als schon wieder die Sonne scheint und wir mit den Stativen hantieren und Langzeitaufnahmen machen. Es macht Freude über die Reisen und alles Mögliche zu reden. Natürlich kommt auch das Freilernen wieder ins Gespräch.
Wir genießen danach die Natur, das klare Wasser und die frische Luft. Logischerweise mit Kamera in der Hand.
Besichtigung des Leuchtturm von Gatteville
Als die Flut ganz hoch steht klettere ich allein auf den Leuchtturm. Gunter bleibt lieber unten. Die Sicht ist phenomenal, die Felsen über die wir gestern bei Ebbe geklettert sind scheinen jetzt durch grünes Wasser. Der Wind ist oben am Turm extrem stark. Beim Fotografieren mit dem Smartphone habe ich Angst, dass es mir aus den Händen geblasen wird. Meine Speicherkarte im Huawei muckt schon seit ein paar Tagen. Jetzt speichert sie meine Filmchen und Fotos nicht mehr. Doof. Hätte sie sich auch daheim schon einfallen lassen können.
Hi Andreas,
es kommt ja auch drauf an, was man mit den Fotos machen möchte.
Ich denke, für viele Urlauber reicht sogar das Smartphone aus. Oder, wie wir besprochen hatten, sowas wie die EOS M 100, die klein und handlich ist, aber super Bildqualität liefert.
liebe Grüße
Gabi
Hätte ja gern eine Drohne – aber jedesmal, wenn ich Drohnen fliegen hören merke ich auch, dass die Seevögel im Stress sind. Allein deswegen wäre ich vorsichtig mit Drohnen.
Der Blick vom Leuchtturm war wie selbst fliegen – also super schön.
liebe Grüße
Gabi
Hi Olli,
unser Wohnmobil ist sehr breit und bei Steigungen sehr langsam. Ich würde ja gern die kleinen Gassen fahren, aber wir wären da nur ein Verkehrshinderniss.
Im letzten Frühjahr suchten wir uns immer gute Stellplätze und erkundeten dann die Region mit dem Rad. Das ist stressfreier.
Leider waren wir schon an Gatteville vorbei als dein Kommentar kam. Sonst hätten wir einmal geschaut.
Vielleicht sehen wir uns im Oktober?
liebe Grüße
Gabi
Hossa Ihr Lieben ;-)
„Weiter gehts über Landstraßen zum Kap de la Hague, vorbei an der riesigen, stark gesicherten nuklearen Wiederaufbereitungsanlage vo La Hague. “
Seit Ihr wirklich NICHT an er Küste entlangefahren? Das Sträßchen ist SEHR empfehlenswert. Direkt hinter Urville-Nacqueville käme übrigens linkerhand das MAnoir Dur-Écu, wo wir jetzt schon sieben oder acht Mal waren. :-) Darum kenne ich diese Leuchttürme auch alle. Ist quasi die bretonische Ecke der Normandie (weil schon Steinhäuschen statt Fachwerk und Felsküsten statt flachem Sandstrand).
Wir werden auch dauernd auf Guernsey oder Jersey eingebucht, aber bei uns heißt es immer, das sei im EU-Roaming enthalten. Auch auf Guernsey selbst war das so, keine Mehrkosten bei uns.
Wenn Ihr Carteret ansteuert, könnt Ihr ja auch überlegen, etwas später in Granville Halt zu machen, um die Iles Chausey zu besuchen: 22 bis 52 Inseln bei Flut (verschiedene Angaben), bis zu 365 Inseln bei Ebbe :-D Und: Auf dem Weg sieht man den Mont Saint Michel mal vom Meer aus!
Viel Spaß in der Bretagne, wir kommen im Oktober… :-)
Glückauf, Ollie
Wieder ganz tolle Aufnahmen !
Im ersten Moment dachte ich schon ihr seid mittlerweile auch stolze Besitzer einer Drone, bis mir im zweiten Moment natürlich klar geworden ist, daß der Leuchtturm nur so hoch ist und daher die Aufnahmen so spektakulär sind.
Ganz wundervolle Fotos und ein toller Bericht. Beim nächsten Mal ist dann auch die DSLR wieder dabei, obwohl die Kompakten mit 1 Zoll Sensor schon eine erstaunlich gute Qualität liefern. Viele Grüße, Andreas