Es war einer dieser typisch windigen und biestig kalten Wintertage. Die Luft war kristallklar, die Farben so kräftig und strahlend, wie sie es nur an diesen frostigen Tagen sein können. Da kamen mir die Rottöne des Leuchtturms und der wehenden dänischen Farben gerade recht um dieses leuchtende Leuchtturmfoto auf die Speicherkarte meiner Kamera zu bannen.
Als wir an diesem Februartag zum Bovbjerg unterwegs waren, schien die Sonne am stahlblauen Himmel, kein Wölkchen war zu sehen. Aber es war bitter kalt. Die dänische Straßenverkehrswacht war der feinen Schneedecke mit massivem Streusalzeinsatz zu Leibe gerückt, so dass sich unsere Windschutzscheibe trotz des spärlichen Verkehrs schnell mit aufgewirbeltem Salz zusetzte. Die strahlende Sonne war schön anzusehen, doch durch die Scheiben kam sie äußerst zerstreut zu uns herein. Es war fast unmöglich etwas zu sehen. Ich probierte den Scheibenwischer mit Wasser aus der Waschanlage, nichts tat sich. Ein paar spärliche Tropfen quetschten sich mühsam aus den Düsen, und alles verschmierte noch mehr. Entweder war unsere Scheibenwaschwasservorrat völlig leer, oder eingefroren. Ein Check bei der nächstgelegenen Tankstelle bestätigte die zweite Vermutung.
Das Problem war, in Dänemark gab es nur Scheibenwaschkonzentrat, das bis -10°C ausgelegt ist, die Außentemperatur lag aber trotz des sonnigen Tages bei -14°C. In der Tankstelle stand auch ein Eimer mit Wasser und blauem Putzzeugs. In Vorfreude auf eine klare Scheibe putzte ich munter mit reichlich Wasser das Salz von den Scheiben. Ich beeilte mich, es war ja kalt. Die Finger und die Nase froren mir ein. Doch so sehr ich mich auch beeilte, das Wasser fror schneller auf, als ich es wegwischen konnte. So ein Mist! Diesen Kampf gegen die Kälte hatten wir wohl verloren..
Verzweifelt versuchten wir es mit dem puren Scheibenwaschmittel! Unmöglich. Auch das gefror schneller, als wir putzen konnten. Es ist nicht so, dass wir noch nie in der Kälte unterwegs gewesen wären – nein, sogar in Lappland bei fast minus 40°C hatten wir in solchen Situationen die Sache im Griff. Nur in Dänemark schien es nicht klappen zu wollen. Unsere einzige Möglichkeit war es schließlich, alle Nase lang anzuhalten und die Frontscheibe mit Schnee zu putzen und mit Tüchern freizureiben.
Diese Temperaturen hielten sich tagelang, sodass schließlich sogar die Wellen am Strand gefroren. Bilder davon gibt es in unserem live Reisebericht Dänemarks Strände im eisigen Winter.
Das zeigt, wie außergewöhnlich solche eiskalten Klimaphänomene in Dänemark sind, niemand war wirklich darauf vorbereitet. Und es zeigt auch, wieviel fotografisches Glück wir hatten, in dieser Zeit dort sein zu können.
Zur offiziellen Seite des Bovbjerg Leuchtturms, Dänemark.
Leuchttürme 2014 – Link zu Amazon
- Januar – Bovbjerg, Dänemark
- Februar – La Palais, Belle, Ile, Bretagne, Frankreich
- März – Phare de Men Ruz, Cote de Granite Rose Bretagne, Frankreich
- April – Phare de Chassiron, Ile de Oleron, Frankreich
- Mai – Sauzon, Belle Ile, Frankreich
- Juni – Neist Point, Isle of Skye, Schottland
- Juli 2014 – Phare de Port Manec`h, Bretagne, Frankreich
- August 2014 – Skrova Fyr, Lofoten, Norwegen
- September 2014 – Lizard Point Lighthouse, Cornwall, Großbritannien
- Oktober 2014 – Neist Point Lighthouse, Isle of Skye, Schottland
- November 2014 – Warnow-Einfahrt, Warnemünde, Deutschland
- Dezember 2014 – Hov Fyr, Lofoten, Norwegen
Guten Tag!
Ich wollte sagen, dass mir Ihre Fotos von den Leuchttürmen ausserordentlich gut gefallen. Auch Ihre freigiebigen Tips finde ich sehr freudlich.
Leider gibt es gar keine Postkarten mit Ihren Leuchttürmen, außer – vereinzelt – im Harenbgerg-Kalender. Vielleicht können Sie mir ja einen Tip geben, oder zukünftig etwas anbieten?
Besten Gruss, Alexander Heinz
Hallo Alexander,
das freut mich, dass Ihnen meine Leuchtturmfotos gefallen.
Ich werde mal überlegen, ob wir Postkarten anbieten – ist vielleicht ne gute Idee. An Kühlschrankmagnete hatte ich schon gedacht.
herzliche Grüße
Gabi