Rubjerg Fyr, Westküste von Jütland, Dänemark
Rubjerg Knud ist eine bis zu 70 Meter hohe Wanderdüne im Nordwesten Jütlands. Als der Leuchtturm 1900 in Betrieb genommen wurde, gab es dort nur einen unscheinbaren, wenige Meter hohen Flugsandhaufen, dem niemand besondere Beachtung schenkte.
Schon 10 Jahre später hatte der Wind große Mengen Sand die Steilküste heraufgeweht, die den Leuchtturmbetrieb störten und gefährdeten. Die Düne wuchs und wuchs, und auch das lastwagenweise Wegkarren des Sandes konnte die Dünen nicht aufhalten. Noch in den 50er Jahren nutzten Bauunternehmen die Dünen als günstige Sandquelle, doch irgendwann war der Flugsand höher als der Leuchtturm, und schließlich musste 1968 der Leuchtturmbetrieb eingestellt werden.
Da keine der Aktionen gegen die Dünen geholfen hatte, stellten die Dänen das ganze Gebiet kurzerhand unter Naturschutz und ließen die Dünen machen, was sie wollen.
Vor einigen Jahren war der Leuchtturm noch fast im Sand begraben, inzwischen ist der Dünenkamm weiter landeinwärts gewandert und hat den Turm wieder freigegeben. Da auch das Fundament bröckelt, neigt sich der Rubjerg Fyr langsam zur Seite, und es dürfte nicht mehr allzulange dauern, bis er umfällt.
Zum Live Reisebericht zum Leuchtturm Rubjerg Fyr.
Spaß im großen Sandkasten
Die Dünen beim Rubjerg Knude sind ein riesiger Sandkasten und Spielplatz, nicht nur für die Kleinen. Fast alle Erwachsenen, jüngere wie ältere, die wir trafen, tobten ausgelassen durch den feinen Sand, ließen sich die Hänge hinunterrollen, oder übten sich in weiten Luftsprüngen die steilen Dünenflanken hinunter.
Das scheint in der Natur dieser Dünenlandschaft zu liegen, sie weckt anscheinend das Kind im Manne (und in der Frau). Jedenfalls hatten auch wir unseren Spaß hier.
Erster Versuch der Besteigung scheiterte am Sturm
Wir hatten im Jahr davor schon einmal vesucht, den Leuchtturm zu erreichen. Trotz regenschwerer Wolken hatten wir uns auf den Weg zu den Dünen gemacht. Eine steife Brise wehte uns um die Ohren, doch wir ließen uns davon nicht von unserem Vorhaben abbringen.
Als wir am Fuß der Düne angelangten, wurden wir buchstäblich von fliegendem Sand übergossen. In den Augen und Ohren saßen Sandkörner, und knirschten ekelhaft zwischen den Zähnen. Unseren Stativen saß auch der Staub in den Gelenken, und wir trauten uns gar nicht, unter diesen Umständen die Kameras auszupacken.
Unverrichteter Dinge traten wir den geordneten Rückzug an, wobei uns der Regen auch noch kurz vor Erreichen unseres Wohnmobil einholte.