Offene Campingplätze sind im Oktober nicht mehr zu finden in Schweden. Wir fanden bei Särö ein tolles Naturschutzgebiet und parkten da auf dem Parkplatz. Abend wanderten wir durch den Wald zum Meer. Das Wetter war leider grau in grau. Doch morgens kam endlich die Sonne etwas raus. Was für eine Freude. So machten wir früh ein paar Fotos bevor wir nochmal einkauften und uns dann zur Fähre aufmachten.
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Wir standen mit den Kameras auf den Stativen am Meer. Es hatte geregnet, zog sich immer wieder zu, klarte immer wieder kurz auf. Wechselhaftes Wetter mindert zwar den Drang, nach draussen zu gehen, ist aber ideal für außergewöhnliche Fotografie. Man weiss nie, was man dann wirklich bekommt. Es kann auch ohne brauchbare Fotos enden und man schleicht völlig durchgeweicht von heftigen Regenschauern wieder ins Mobil zurück. Meistens bieten sich jedoch kurze, sehr fotogene Momente, die man nicht missen möchte. So auch an diesem Abend. Wir fanden fantastische Ansichten, die Wolken hingen sehr tief und dunkel am Hoizont. Über uns jedoch war der Himmel frei und das brachte das Meer zum Leuchten. Das schaffte einen genialen Kontrast zwischen Himmel und Wasseroberfläche.
Eine Touristin stand zwischen den Felsen und beachtete uns zuerst gar nicht. Irgendwann wurde sie doch zu neugierig, kam auf uns zu und sprach und auf Deutsch an: „Was fotografiert Ihr denn da? Da gibt es doch gar nichts zu sehen? Und es ist doch schon viel zu dunkel zum Fotografieren? Früher am Tag, als die Sonne noch schien, da war es schön!“
Ja was sieht man denn da überhaupt! Ich beschrieb einfach, was ich sah und war doch überracht, dass nicht jeder diese Magie wahrnimmt! Seltsam. Als ich darauf hinwies, wie das Wasser leuchtete, wie sich die Wolken so dunkel kontrastierend davon abheben, auf die hellen Flechten auf dem großen Felsen, die im Farbkontrast zur Umgebung standen – da sah sie es auch! Und dann zeigte ich ihr das Foto auf dem Display der Kamera! Da kam dann ein erstauntes „Wow!“ und große Augen.
Nun meine Schlußfolgerung: man sieht und genießt als Fotograf anders! Und ich finde das einfach sowas von Klasse!
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Brignogan Plage zieht uns so magisch an, wir können dieser Küste nicht widerstehen. Die Kids – nun unsere Jugendlichen hört sich so seltsam an, wäre aber korrekter – wollten unbedingt nochmal ein paar Tage hier her. Warum auch nicht. Der Strand gibt uns allen Kraft, wir lieben ihn über alles!
Fotos müßte ich eigentlich keine machen. Aber, auch, wenn man denkt, man kennt jede Ecke, hat alles schon fotografiert, es stimmt nicht. Immer wieder gibt es was zu entdecken. Und wie das am Meer so ist: Ebbe und Flut verändern ständig alles. Es war Vollmond, die Flut also entsprechend hoch und wir hatten das Glück gegen Abend Höchststand zu haben. Das Licht war auch relativ in Ordnung, es war kalt im Wind und der Wind wir wirklich heftig. Ich und die Kids waren den ganzen Tag draußen, Abends merkte ich, dass ich so richtig windig, sandig, meerwassergetränkt erschöpft war. Unsere drei auch! Nur Gunter fand es zu windig. Er hat aber bisher, weil es ja Sommer ist, auch noch keine Jacke angehabt. Nun, da wäre es mir auch kalt! Ich machte also trotzdem Fotos. Da vergesse ich sowieso die Zeit und alles andere – darüber hatte ich mal in der Naturfoto geschrieben: „fotografische Glücksgefühle“ Ich war sehr glücklich, fast bekam ich eine Überdosis. Könnte es aber auch so formulieren: ich füllte meine Akkus auf. So gut.
Kirsten, eine Freundin, hatte mir so Neoprenschuhe geschenkt. Ein großer Dank an Dich an dieser Stelle! Die Dinger hatte ich an. Nicht, weil das Wasser kalt war, ja, war es auch, sondern eher, weil der Sand an diesem Strand so grob ist, dass er echt an den Füßen weh tut. Die Schuhe halten durch die Extrachicht an Wasser also sehr warm, sie sind griffig an der Sohle, man muß nicht so auf die Wellen aufpassen, wenn eine kommt, dann kommt sie eben. Die Füße sahen, da sie den ganzen Tag über nass gewesen waren am Abend zwar aus wie die eines schrunzeligen Aliens (ja, meine Fantasie geht durch. aber sie waren warm. Und das Wichtigste ist: ich traute mich viel näher ans Geschehen ran. Mußte nur noch auf die Kamera aufpassen, die war nicht gegen zu hohe Wellen gewapnet. Auch bei der Unterwasserfotografie sind die Schuhe übrigens sehr praktisch.
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In der Nacht hatte es geregnet, allerdings ohne unser Wohnmobil merklich sauberer zu waschen. Nach dem Aufstehen verzogen sich die Wolken und wir statteten der Halbinsel Quiberon einen Besuch ab. Die Wellensituation war sehr gedämpft, stilles Meer und einige Segelboote, verfügbare Parkmöglichkeiten für größere Fahrzeuge werden auch immer weniger. Auch auf den Stellplatz für Wohnmobile kann man nur noch nachdem man mit Kreditkarte zahlt. Und es wird teuer, wenn man länger bleiben will. Am ersten und zweiten Tag sechs Euro, dann 30 Euro! Wir hatten keine Lust, wieder lange Wege zu unserem Lieblingsstrand zu laufen – der ist mindestens 5 km weit weg – und auch keine Lust wieder mit diesem Automaten zu kämpfen und dann auf dem Platz zu stehen. So fuhren wir denn weiter um Lorient herum nach Trevignon, um frühzeitig vor dem Pfingstwochenendansturm einen Platz zu ergattern. Irgendwie wickeln wir wieder die Route rückwärts ab. Kurioserweise zeigte sich der Womo-Platz am Strand fast leer, wir aßen recht früh, warteten einen Regenguss ab und konnten am Strand wunderbar die abziehenden Wolken fotografieren.
Die Kinder kletterten wieder stundenlang auf den Felsen und suchten Krabben in den Gezeitenbecken. Abends war dann wieder einer der seltenen Kinovorführungen mit dem Notebook, „Spanglish“ mit Adam Sandler stand auf dem Programm. Kann man sich mal anschauen, muss aber nicht.
Sa. 11.6. am Strand von Trevignon
Der Tag begann leicht bedeckt, ein leichter aber stetiger Wind wehte, und wir beschlossen, nach einer kurzen Vorratsaufstockung noch einen Tag an diesem Strand zu bleiben und es etwas langsamer angehen zu lassen. Das haben uns immer wieder die langzeitreisenden Rentner erzählt, dass man bei längeren Touren zwei Schritte langsamer machen muss, um gut durchzuhalten. Trotzdem ließen wir es uns nicht nehmen, die Gezeitenbecken zu erkunden und in den felsigen Strandabschnitten Langzeitaufnahmen zu machen. Die Kids waren viel draußen und erfanden Spiele, sie harmonieren erstaunlich gut miteinander, wenn man bedenkt, dass es Geschwister sind.
Stundenlang kletterten wir über die Felsen, schauten in die Gezeitenbecken und machten Fotos!
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Wir suchten uns eine Strecke auf der Karte, die touristisch schön angegeben war. Hier waren wir auch schon oft gewesen und so parkten wir wieder da, wo wir schon einmal übernachtet hatten. In Portsal gibt es einen Womostellplatz, den wollten wir einen Tag später anfahren, jetzt war erst mal das offene Meer angesagt. Die Sonne schien, das Meer war wieder tiefblau, eine traumhafte Kulisse! Wir fotografierten etwa eine Stunde lang, die Kids waren wieder zurück zum Mobil gegangen. Doch um Platz im Mobil zu schaffen erkundete ich mit den Kindern die Küste während Gunter das Essen vorbereitete. Wir aßen gemütlich und ruhten uns aus.
Täglicher Baguette Kauf
Doch dann fiel uns auf, dass wir es wieder verpasst hatten frisches Baguette zu kaufen. Also fuhren wir in Richtung des nächsten Supermarktes. Viel zu lange suchten wir, erst in den engen Gassen, dann auf kleinen Landstraßen anch einer Einkaufmöglichkeit. In Portsal, wo wir wieder durchkamen, sahen die Boote im Abendlicht so fantastisch aus, dass ich sehr gerne fotografiert hätte. Doch Gunter und die Kinder sahen schon ein Baguetteloses Abendessen und Frühstück vor sich. Eine grausame Vorstellung. Sie trieben mich an, weiter zu suchen. Kein Foto also, wie schade! Schließlich waren wir brotmäßig erfolgreich, kamen seltsamerweise auf dem Rückweg nicht mehr am Hafen vorbei und parkten dann wieder mit Blick zum Meer.
Französisch Unterricht vorm Wohnmobil
Die Sonne geht sehr spät unter. Wir hatten noch viel Zeit bis zum wirklich magischen Licht. Neben uns parkten dann zwei ältere Damen mit ihrem Wohnmobil ein. Ich suche ja immer den Kontakt, schlich mich also ums Mobil und da wurde ich auch schon auf deutsch angesprochen. Wie schön:-) Wir redeten also eine ganze Weile, eine Wolke zog vor die Sonne, wir holten alle weitere warme Pullover aus den Mobilen und trafen uns wieder auf der Sitzbank zwischen unseren Fahrzeugen. Die Frau meinte, es wäre schade, dass wir kein Franzöisch könnten. „Ja, leider kann man nicht alle Sprachen der Länder, die man bereist lernen“ meinte ich. Ein klein wenig Norwegisch haben wir gelernt und viel Englisch während unseres langen skandinavischen Winters. Für Franzöisch hatten wir keine Zeit gehabt…..
So bot mir die Frau an, ein klein wenig Franzöischunterricht zu machen. Cool, eine gute Idee. Ich lernte also wieder die Deklination, die ich vor mehr als 20 Jahren vergessen hatte und hörte einfach ihrem Franzöisch zu. Es ist erstaunlich, wie viel ich verstehen kann, wenn sich jemand die Mühe macht etwas langsamer zu reden. Ich genoß das Gespräch sehr, Esra hörte ich auch etwas in die Sprache ein. Dann wurde das Licht schließlich wieder magisch und Gunter und ich zogen mit den Stativen und Kameras los. Der Horizont hing voller Nebelbänke, so konnten wir an diesem Abend keinen „green flash“, wie am Abend zuvor, sehen.
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Ich finde es hoch interessant, an Orte, wie den Leuchtturm von Pontusval zu kommen, den man schon vorher ausgiebig fotografiert hatte, und der einer der attraktivsten bretonischen Landmarken ist. Wir schauen hier also mehr nach außergewöhnlichen Sichtweisen und Lichttstimmungen. Ich war mehrmals schon kurz nach 6:00 Uhr morgens unterwegs, doch spielte da die Flut nicht mit. Im besten, weichen Morgenlicht, lagen die massigen Felsen wie gestrandete Wale im Sand, von Wellen weit und breit nichts zu sehen. So praktizierte ich erstmals bei Sonnenaufgang meine Atemübungen, die mir Antonio in der Feldenkraispraxis in Schwabenheim beigebracht hatte.
Fast hätten Amy und ich es gepackt zu baden, leider nur fast. Die ersten Tage war das Wasser noch viel zu kalt, dann wollten die Männer weiterziehen, wo es gerade mal gepasst hätte. Stattdessen kauften wir noch Vorräte ein, entsorgten unsere Toilettenfüllung und statteten Carantec einen kurzen Besuch ab. Am letzten Tag zogen Wolken auf, Regen hing nicht nur in der Luft, er blies uns horizontal entgegen. Grau lag das Meer unter den schweren dunkeln Wolken. Die Boote tanzen jetzt nicht mehr gemächlich, sondern hüpften hektisch auf und ab. Als wir die Regenwolken fotografierten, begenete uns ein deutsches Paar, das uns ungläubig staunend fragte, was wir denn da fotografierten. Sie konnten sich nicht vorstellen, bei so einem Dreckswetter die Kamera herauszuholen. Später im Wohnmobil verstand man sein eigenes Wort im Getöse des Windes nicht mehr. Wir machten uns deshalb am nächsten Morgen weiter auf den Weg gen Westen.
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