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Meistens fallen die Seesterne in der Bretagne erst auf, wenn sie am Strand liegen und in der Sonne vertrocknen. In den Gezeitenbecken musst du schon genau hinschauen, um sie zu finden. Sie verstecken sich nämlich vor der Sonne im Schatten der Felsen. Meist findest du sie auf der Unterseite überhängender Felsen. Da muss man sich schon ganz schön bücken.

Aber warum werden Seesterne an den Stränden überhaupt angespült?

Seesterne jagen und bewegen sich dabei auch auf Sand. Kommt unverhofft ein Sturm, der eine Strömung verursacht, kommen sie nicht schnell genug in felsige Refugium, wo sie sich festsaugen können. Je nach den Wetterbedingungen kannst du dann sehr viele Seesterne am Strand im Spülsaum finden.

In der Bretagne gibt es verschiedene Seesternearten. Fangen wir mit dem kleinesten Seestern an:

Buckelseestern- Autérie Bossue

Der kleine Astérie Bossue, auch Sheriffstern oder buckeliger Sseestern genannt, ist nur wenige Millimeter bis zu 7 cm groß. Er ist leicht zu übersehen.
Während seiner ersten vier Lebensjahre ist der Seestern männlich, dann zwittrig und danach wird der Seestern weiblich. Er legt zwischen April und Juni Eier aus denen direkt kleine Seesterne schlüpfen. Die meisten dienen den Raubtieren als Futter doch ein paar werden immer übersehen.

Die meisten anderen Arten vermehren sich durch planktonische Larven. Das bedeutet, dass die Nachkommen als Larven in der Strömung schwimmen und sich so auch verbreiten. Das ausschließlich am Meeresboden befestigte Leben des Buckelseesterns und die als Seesterne geborenen Nachkommen begrenzen die Ausbreitung der Individuen und damit die genetische Vermischung. Um diesem Nachteil auszugleichen, hängen sich die sehr jungen Seesterne kopfüber auf die Wasseroberfläche und schwimmen so mit der Strömung von den Eltern weg. Eine Art jugendliches „Surfen“ für die Diversität der Gene. Beeindruckend, was sich die Natur so alles einfallen lässt.
Du kannst dir beim Beobachten Zeit lassen. Der kleine Seestern kann 2,5 Zentimeter pro Minute zurücklegen. Begrenzender Faktor ist dann wohl die hereinkommende Flut.

Buckelseestern

Buckelseestern


Astérie Bossue

Astérie Bossue – buckeliger Seestern


Buckeliger Seestern auf meinem Finger

Buckeliger Seestern auf meinem Finger

Der gemeine Seestern (Asterias Rubens) – der am häufigsten vorkommende Seestern

Der gemeine Seestern

Der gemeine Seestern

Dieser Seestern ist in der Nähe von Muschelbänken zu finden. Das macht auch Sinn, denn so lebt er inmitten seiner Nahrung. Wer schon mal versucht hat, eine Muschel ohne Messer oder Werkzeug zu öffnen, weiß, dass das ein schwieriges Unternehmen ist. Der Seestern hat jedoch mehrere Superkräfte!
Schaust du genau hin, siehst du, dass der Seestern Füße an den Armen hat. An den zahlreichen kleinen Füßchen sind Saugnäpfe und mit diesen greift der Seestern die Muschelschalen und zieht sie mit einer Kraft von bis zu 5 kg auseinander.
Dann stülpt er den Magen aus und verdaut mithilfe der Magensäfte die Beute außerhalb seines Körpers.
Die zweite Superkraft des Seesterns ist seine Regenerationsfähigkeit. Selbst wenn er 75 % seines Körpers verliert, kann er sich wieder regenerieren. Früher wussten das die Muschelzüchter anscheinend nicht. Ärgerten sie sich über die Seesterne, die ihre Muscheln oder Austern fraßen, schnitten sie diese in der Hälfte durch in der Annahme, sie umzubringen. In Wirklichkeit wurden nur zwei Seesterne daraus.

Auf der Oberseite sieht man zwischen den kalkhaltigen Stacheln kleine, flexible Röhren, sogenannte Papeln. Diese sind für den Gasaustausch nötig.
Am Ende der Arme befinden sich rötliche Lichtsensoren.
Auf der Oberseite in der Mitte des Sterns sitzt der sehr kleine Anus.
Die Füße funktionieren mithilfe des Wassers durch eine Art Hydraulik, die über das kleine Gitter neben dem Anus gesteuert wird. Schon cool, dass so ein niederes Tier so viel Genialität besitzt.

Regenerationsfähiger Seestern

Regenerationsfähiger Seestern

Ein Seestern hat zwar ein oben und unten. Hintern nach oben, Mund nach unten, aber er hat aufgrund der 5 Arme kein vorne oder hinten und kann deshalb in jede Richtung „laufen“. Und im Vergleich zum Sheriffstern oder buckeligem Seestern sogar relativ schnell: 30 Zenitmeter pro Minute.

Der gemeine Seestern

Der gemeine Seestern

Der Eisseestern (Marthasterias glacialis)

Der Eisseestern lebt sowohl im Atlantik als auch im Mittelmeer und fast überall auf der Welt. Die Farben dieser Art sind äußerst vielfältig. Ich habe in der Bretagne schon einige farbenfrohe Exemplare gefunden. Diese Seesterne sind ziemlich groß, meist 15-30 Zentimeter, sie können sogar einen Durchmesser von 80 Zentimetern erreichen.
Die Nahaufnahmen der Arme sind beeindruckend detailreich.

Am Ende der Arme befinden sich rötlich gefärbte lichtempfindliche Sensoren.

Eisseestern

Eisseestern


Detail des Seesternarms

Detail des Seesternarms


Lichtsensoren am Ende des Armes des Eisseesterns

Lichtsensoren am Ende des Armes des Eisseesterns


Grünlicher Eisseestern

Grünlicher Eisseestern


Siebenarmiger Seestern

In Lesconil sahen wir diesen siebenarmigen Seestern in einem Gezeitenbecken.

Siebenarmiger Seestern

Siebenarmiger Seestern


E-Book, Reise- und Fototipps für die Bretagne

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Phare de Trevignon – Quadratisch, praktisch, gut

Auf unserer Tour im südlichen Finistere besuchen wir auch den Leuchtturm am Pointe de Trevignon, südlich von Concarneau. Wieder einmal, denn hier lassen sich bei gutem Wetter die weiten Sandstrände und felsigen Küstenabschnitte rechts und links des Pointe de Trevignon bestens genießen. Und diesmal hat es auch mit dem Wetter geklappt, denn die letzten Begegnungen mit dem kleinen Leuchtturm waren eher verregnet.

Samtgras und Leuchtturm am Pointe de Trevignon

Samtgras und Leuchtturm am Pointe de Trevignon

 

Sonnenuntergang am Pointe de Trevignon

Sonnenuntergang am Pointe de Trevignon

 

Felsen am Strand von Trevignon

Felsen am Strand von Trevignon – das war eine sehr ruhige Abendstimmung. Tagsüber, weil Pfingsten, war der Strand voll, abends und morgens war ich ganz allein.

Portlandzement als Baumaterial

Der 1924 in Betrieb genommene acht Meter kurze quadratische Turm mit der grünen Balustrade steht an der Hafeneinfahrt, erhöht auf einer kleinen Felseninsel. Gebaut wurde er mit Portlandzement, einer schnell abbindenden Betonmischung, die für solch kleine Bauwerke ideal geeignet ist. Der Leuchtturmfels ist mit einem Damm aus Beton und Steinen mit dem Festland verbunden. Eigentlich ist das Betreten des Dammes verboten, aber absolut niemand hält sich daran. Gerade bei Sonnenuntergang herrscht auf dem Leuchtturmfelsen reger Personenverkehr, fast wie auf einem Volksfest. Als könne man nur vom Leuchtturm aus die Sonne im Meer versinken sehen.

Leuchtturm am Pointe de Trevignon

Leuchtturm am Pointe de Trevignon – hier zu sehen, dass die Solarpanele die Schrift verdeckt. Im Hintergrund, das Gebäuder der Seenotrettung und der Hafen.

 

Sonnenuntergang am Pointe de Trevignon

Sonnenuntergang am Pointe de Trevignon

 

Sonnenuntergang am Pointe de Trevignon

Sonnenuntergang am Pointe de Trevignon

 

Sonnenuntergang am Pointe de Trevignon

Sonnenuntergang am Pointe de Trevignon

 

Sonnenuntergang am Pointe de Trevignon

Sonnenuntergang am Pointe de Trevignon

Fotografieren kann schwierig sein

Unsere Kamera steht auf dem Stativ, das Licht ist abendlich warm aber leider völlig wolkenlos und just als wir den Auslöser betätigen möchten, setzt sich eine ältere Dame mit ihrer am Handy dudelnden Tochter an den Fuß des Leuchtturms. Sie lacht uns noch kurz an. Wir meinen fast, ein wenig frech. So können wir das jetzt nicht mehr fotografieren. Die Plätze am Fuß des Leuchtturms füllen sich in den nächsten Minuten sowieso weiter. Also ziehen wir von dannen und gestalten stattdessen ein paar Fotos mit den Touristen als Silhouette. Und nehmen uns vor, morgens früh nochmal zu kommen. Das klappt nicht, weil wir zur Zeit bis nach 23 Uhr draußen sind und morgens um 6 Uhr schwer aus den Federn kommen. Vor allem, wenn zusätzlich eine Radtour zum Fotomotiv nötig ist.

Seenotrettungsstation auf Stelzen

Der Leuchtturm steht in unmittelbarer Nachbarschaft der Seenotrettungsstation. Diese sieht so aus wie die in Ste-Evette bei Audierne. Ein großes rechteckiges Haus auf Stelzen. Ich mag sie, obwohl diese Stationen bei genauerer Betrachtung ziemlich hässlich sind. Aber der gute Zweck heiligt die Ästhetik.

Seenotrettungsstation in Trevignon

Seenotrettungsstation in Trevignon

 

Seenotrettungsstation in Trevignon

Seenotrettungsstation in Trevignon

Unterwasserfotos am Pointe de Trevignon

Vor einigen Jahren hat der Leuchtturm ein Solarpaneel erhalten, um die Stromversorgung der Lampe zu unterstützen. Zuerst haben wir das für einen ziemlichen Stilbruch gehalten. Weil das Sonnenpanel so angebracht ist, dass die Aufschrift Trevignon nicht mehr zu lesen ist. Doch jetzt ist, zumindest in Deutschland, die Solarenergie richtig populär geworden ist, und auf allen möglichen Gebäuden wurden Solarmodule installiert, da hat sich auch unser ästhetisches Empfinden scheinbar an den Zeitgeist angepasst. Diesmal störte es uns nicht mehr so stark.
Am nächsten Vormittag radeln wir wieder zum kleinen Leuchtturm. Dieses Mal sind wir mit der alten Canon 6D im EwaMarine-Unterwasserbeutel bewaffnet und ich stapfe bei warmen Temperaturen glücklich im kühlen Wasser herum. Der Wellengang ist relativ hoch, was es schwierig macht Über-/Unterwasser-Split-Aufnahmen zu schießen. Mir gelingt es aber. Hier kannst du sie dir ansehen.

Unterwasser Split Fotos vom Leuchtturm am Pointe de Trevignon

Unterwasser Split-Fotos vom Leuchtturm am Pointe de Trevignon

 

Unterwasser Split Fotos vom Leuchtturm am Pointe de Trevignon

Unterwasser Split-Fotos vom Leuchtturm am Pointe de Trevignon

 

Unterwasser Split Fotos vom Leuchtturm am Pointe de Trevignon

Unterwasser Split-Fotos vom Leuchtturm am Pointe de Trevignon

Das Cap Sizun und Audierne

Wir sind seit ein paar Tagen am Cap Sizun. Wir wechseln zwar ständig den Übernachtungsplatz, bleiben aber zwischen Audierne und dem Pointe du Van.
Diese Region ist ein großer Kontrast zur Nordküste der Bretagne, von der wir uns zuvor kaum lösen konnten. Hier wechseln sich gewaltige, grandiose Steilküsten mit Sandstränden und kleinen Küstenorten ab. Für unser PS-schwaches Mobil sind die zum Teil engen und steilen Straßen eine Herausforderung. Nun, eher für mich als Fahrerin, ich habe da immer meine Bedenken. Aber bisher haben wir es überall hinauf und hinunter geschafft.
Der Stellplatz in Audierne liegt direkt am Fluß Goyen, fußläufig sind wir in wenigen Minuten in der Stadt. Zum Leuchtturm an der Hafenmole sind es zwei Kilometer, zum Fähranleger zur Ile de Sein noch ein gutes Stück weiter. Da nehmen wir dann lieber das Fahrrad.

Pointe de Brezellec

Wir kennen die Region natürlich von früheren Reisen und suchen nun die Ecken, die wir bisher nicht erkundet haben. Am Pointe Brezellec, ein paar Kilometer östlich vom Pointe du Van, stehen wir mit dem Wohnmobil direkt auf der Klippenspitze. Das Wetter ist biestig stürmisch und kalt. Lange Wanderungen sind anstrengend. Trotzdem sind wir zu den besten Zeiten immer an der Steilküste unterwegs. Überall blüht es zwischen den Felsen auf der kargen Erde. Darunter strahlt uns das Meer blau und türkis an, als könnte es kein Wässerchen trüben. Basstölpel schießen zum Beutefang immer wieder hinab ins Wasser. Die kommen sicher von den Sept Iles hier her zum Essen. Felsen türmen sich zu Kunstwerken auf, hinter jeder Biegung lauern neue Aussichten.

Unser Wohnmobil-Nachbar raucht bei geöffnetem Fenster eine Zigarette nach der anderen. Ich grüße freundlich und wir kommen ins Gespräch. Durch Rucksack und Stativ bin ich unverkennbar Fotografin – darauf werde ich sehr oft angesprochen. Wir sind trotz Sprachbarriere schnell in ein philosophisches Gespräch vertieft. Unser Nachbar liebt die Natur, er angelt leidenschaftlich, ich erfreue mich an der Natur und fange sie durch die Kamera ein. Wir beide lieben die Bretagne. Das verbindet uns. Wir tauschen unser kleines Bretagne Buch gegen fünf Makrelen. Diese kurzen Gespräche mit Menschen aus der Region genieße ich ganz besonders.

Pointe de Brezellec

Pointe de Brezellec

 

Pointe de Brezellec

Pointe de Brezellec

 

Kleiner Hafen an der Pointe de Brezellec

Kleiner Hafen an der Pointe de Brezellec

 

Facebook Freunde treffen

In Plouhinec treffen wir Facebook-Freunde. Es schon interessant. Über Jahre hinweg sehe ich fast jeden Tag die Fotos von Ursula und Matthias. Jetzt treffen wir uns in der legendären Bar Buvette in Pors Théolen. Fredi, Ursulas Mann kommt aus Bingen, die Welt ich echt klein. Als wir gerade beim zweiten Wein sind, kommt zufällig Matthias mit Frau und Hund und schnell photophilosophieren wir.
In den nächsten Tagen trinken wir bei Matthias und Judy einen Kaffee und wir dürfen in einem warmen Badezimmer duschen. Mit einen grandiosen Ausblick noch dazu. Für Wohnmobil Reisende ist eine Dusche in einem Haus immer ein Vergnügen.
Bei Ursula und Ferdi probieren wir Langustinos, die nach der Pfiemelei ziemlich gut schmecken. Um satt zu werden, halte ich mich dann doch lieber an Fisch. An diesem Abend treffen wir auch Mareike, die mit ihren drei Hunden in der Bretagne unterwegs ist.
In Zukunft werde ich zu den in Facebook geteilten Fotos die Leute kennen. Solche Facebook Gruppen sind schon toll, wenn sie Menschen auch im richtigen Leben zusammenbringen.
Nur seltsamerweise habe ich bei diesen Treffen gar keine Fotos gemacht und kann jetzt auch nichts zeigen.

Nebelstimmungen fotografieren

Leuchtturm in Audierne

Leuchtturm in Audierne

 

Semaphor Audierne

Semaphor Audierne

 

Abendstimmung am Strand, Audierne

Abendstimmung am Strand, Audierne

Wir flüchten abends relativ spät vor dem Nebel am Pointe du Van nach Audierne. Wenn der Nebel kommt, ist es so biestig feuchtkalt, das wird uns im Wohnmobil schnell unangenehm. Wir möchten nachts nicht die Heizung laufen lassen. Als wir die Straße von Esquibien zum Stellplatz fahren, fällt uns eine gewaltige Zypresse auf dem Hügel auf. Sie thront richtig über der Stadt. Sie muss sehr alt sein. In Audierne bleibt uns nicht viel Zeit. Wir laufen die etwa zwei Kilometer zum Leuchtturm und erleben einen Sonnenuntergang, der zwar nicht spektakulär ist, aber nach drei, vier Tagen regnerischem Wetter das Herz erfreut. Der Nebel kriecht nun auch hier über die Hügel in die Stadt. Es wird dunkel, als wir gerade an einigen verlassenen im Verfall befindlichen Häuser vorbeilaufen. Irgendwie gruselig mit dem Nebel, vor allem, weil Gunter, der gern Krimis liest, von Jack the Ripper zu reden anfängt. Die Lichter in der Stadt und im Hafen wirken gespenstisch wunderschön. Wir haben das Stativ natürlich dabei und der Rückweg dauert wegen der Fotostopps genauso lang wie der Hinweg. Der Nebel im Hafen von Audierne ist ein wunderbares Fotomotiv. Über diese Fotos freue ich mich später am meisten.

Nebelstimmung im Hafen von Audierne

Nebelstimmung im Hafen von Audierne

 

Nebelstimmung im Hafen von Audierne

Nebelstimmung im Hafen von Audierne

 

Nebelstimmung im Hafen von Audierne

Nebelstimmung im Hafen von Audierne

Samstag ist Markttag in Audierne. Es ist windstill und ich bin schon vor Sonnenaufgang unterwegs. Diese Ruhe auf dem Wasser und im Hafen. Die Marktstände werden gerade aufgebaut. Ich laufe durch die engen Gassen zu den Kirchen und fotografiere im morgendlichen Dunst. Auf dem Markt treffe ich Ursula und später gehen Gunter und ich nochmal gemeinsam los. Diese Zypresse hat es uns angetan. Ob wir sie auf dem Hügel finden?

So sieht die Zypresse von der Straße aus aus

So sieht die Zypresse von der Straße aus aus

Monterey Zypresse in Audierne

Monterey Zypresse in Audierne

Monterey Zypresse in Audierne

 

Gunter an der Monterey Zypresse in Audierne

Gunter an der Monterey Zypresse in Audierne

 

Monterey Zypresse in Audierne

Monterey Zypresse in Audierne

 

Monterey Zypresse in Audierne

Monterey Zypresse in Audierne

 

Ja klar, sie ist der größte Baum in der Region und wir sind schnell da. Und was für ein Glück. Die Haus- und Gartenbesitzer machen sich gerade auf den Weg zum Markt und wir laufen uns über den Weg. Sie bemerken unsere ehrfürchtigen Blicke und wir kommen ins Gespräch. Die Zypresse ist 100 Jahre alt und diente den Fischern als Landmark zur Navigation. Ein Leuchtturm-Baum sozusagen. Es ist eine von drei Montrerey-Zypressen dieses Alters am Cap Sizun. Der Baum ist 25 Meter hoch und hat etwa sechs Meter Umfang.

Während der Winterstürme mache ihm der Baum schon manchmal aus Angst. Er zeigt auf die Äste, die ein Profi abgeschnitten hat. Sie sehen aus, wie gefällte Bäume und haben einen eindrucksvollen Durchmesser.

Die Besitzer scheinen sich genauso über das Treffen zu freuen wie wir. Als wir schon eine Weile gesprochen hatten, fragt mich die Frau so wie im geheimen Vertrauen: „Möchtest du den Baum einmal anfassen?“ Ja, aber natürlich würde ich mir den Baum gerne genauer anschauen und ihn anfassen. Umarmen geht bei dieser Größe nicht. Wir dürfen den Garten besichtigen und den Baum berühren. Als wir unter der Zypresse stehen und den enormen Stamm nach oben schauen spüren wir die Kraft und erleben auch ein Gefühl von Zeit. Der Garten der beiden würde unseren Kids gefallen. Überall blüht es im eher unaufgeräumten, nicht gemähten Gras. Wir müssen aufpassen, dass wir nicht auf etwas treten. Diese kurze spontane Begegnung hat uns riesig gefreut.

Hier noch ein paar Infos zu den Monterey Zypressen:

Die Monterey-Zypresse, auf lateinisch Cupressus macrocarpa var. lambertiana ist die größte der kalifornischen Zypressenarten. Du kennst vielleicht die Fotos von der Lone Cypress am 17-Mile-Drive bei Carmel, das ist die berühmteste ihrer Art.
Die Monterey-Zypresse ist ein immergrüner Baum mit ausladender schirmartiger Krone. Wild wird der Baum 20 bis 25 Meter hoch, mit einem Stammdurchmesser von gut einem Meter. In „Gefangenschaft“ unter Idealbedingungen kann sie allerdings Wuchshöhen von bis zu 34 Metern erreichen, mit einem Durchmesser von über drei Metern. Unser Exemplar in Audierne hat es noch nicht ganz so hoch geschafft, das kann aber noch werden. Ein Problem bei stürmischem Wetter sind ältere Äste. Die neigen zum Abbrechen und sollten regelmäßig entfernt werden. Das macht der Zypresse nichts aus, sie ist sehr wachstumsfreudig.
Natürliche Vorkommen gibt es fast keine mehr, den größten Bestand gibt es im kalifornischen Point Lobos State Park. Glücklicherweise hat die Monterey-Zypresse als Zierbaum ihren Weg weltweit in Gärten und Parks gefunden.
Die Monterey-Zypresse mag feuchtes Meeresklima und kühle Sommer. In wärmeren Gebieten ist sie extrem krankheitsanfällig.

Im Sturm nach Tregastel

Wir stehen in Dinard mit Blick auf den Strand Port blanc, wie im vorherigen Blogbeitrag erwähnt. Im Internet wird ein später Wintersturm angekündigt. Der soll vor allem am Cap Sizun heftig werden. Ich würde dort sehr gern fotografieren, möchte aber auf keinen Fall mit unserem Wohnmobil gegen den Sturm fahren. Am Pointe du Raz sind Windgeschwindkeiten von 140 km/h gemeldet. Der Sturm ist so heftig, dass er einen Namen verdient hat: Mathis.
Unsere relativ große weiße Kiste mag vor allem seitlichen Wind nicht. Seitlichen Sturm schon gar nicht. Aber auch der Wind von vorne macht uns zur Zeit große Probleme. Auf der Fahrt in die Bretagne bemerkten wir, dass Gegenwind und eine Fahrgeschwindigkeit von 80 km/h unseren linken Scheibenwischer über die Schreibe hinausdrückt. Der Wischer bleibt dabei hin und wieder am Scheibenrand hängen. Das stresst mich. Würde der Scheibenwischermotor Schaden nehmen – ohne klare Sicht können wir nicht mehr im Regen und Sturm fahren. Wir machen uns im Internet schlau. Das Problem ist bekannt, und als sich das Wetter mal beruhigt, versetzt Gunter den Wischer einfach etwas nach unten.

Wellen am Men Ruz in Ploumanac’h

Wir entscheiden uns für das relativ nahe Ploumanac’h als nächstes Ziel. Erstens schaffen wir diese Strecke auch im Sturm, zweitens denken wir, dass der Stellplatz in Tregastel windgeschützt ist, und wir von dort aus tolle Fotomotive finden können.
Mathies trifft auch die Küste von Ploumanac’h ziemlich heftig. Wir hoffen auf Wellen am Leuchtturm Men Ruz. Davon träume ich schon seit einiger Zeit. Letztes Jahr waren wir zwei Wochen in Tregastel, aber die Wellen waren nicht der Rede wert. In unseren Fotos zeigen wir gerne die Bewegung des Wasser als dynamisches Element.
In Tregastel angekommen laufen wir nach Ploumanac’h. Leider ist der Uferweg an der Gezeitenmühle gesperrt. Warum, ist nicht erkennbar. Wir laufen trotzdem entlang. Da der Grund, die Mauer wird ausgebessert. Am nächsten Tag ist jedoch die Absperrung verschärft, da wir radeln lieber den Hügel hoch und runter nach Ploumanac’h.
Am Leuchtturm werden wir tatsächlich mit beeindruckendem Wellengang belohnt. Trotz Ebbe und niedrigem Koeffizienten. Wir radeln mehrmals zu verschiedenen Zeiten und Flutständen an die Küste in Ploumanac’h. Leider ist auch der Zöllnerpfad in der Nähe des Eiffelhauses gesperrt. Abends im besten Licht bei wildem Meer nervt mich der doch recht weite Umweg durch das Hinterland.

Phare de Men Ruz im Sturm Mathis

Phare de Men Ruz im Sturm Mathis

Weitere Sturmfotos des Leuchtturms Men Ruz, sogar mit Regenbogen, findest du in der aktualisierten Seite:

Phare de Men Ruz

Fotomotive in Tregastel

Obwohl wir die Region schon ausgiebig fotografierten finden wir auch in Tregastel interessante, neue Motive. Manchmal warten wir stundenlang auf besondere Lichtsstimmungen. Im Wind wird es schnell sehr kalt. Vor allem, wenn wir vorher eine Strecke mit dem Rad gefahren sind und leicht ins Schwitzen kamen. Wir nehmen uns vor, uns wärmer anzuziehen.
Während unserer Ausflüge werden wir immer wieder von Einheimischen angesprochen und freuen uns über die Gespräche. Gunter meint, ich sehe aus wie ein Packesel mit all dem Fotogepäck, absolut masochistisch professionell. Das macht wohl die Leute neugierig.

Felsen in Tregastel

 

Boote in Tregastel – Immer mit einer Chance auf Regen

 

Sonnenuntergang und gewaltige Felsen in Tregastel

Ein Leser unseres Blogs spricht mich an

Eines Morgens bin ich allein an der Plage de Ker ar Vir. Das Stativ hatte ich im Womo vergessen. Das wird mir so früh morgens nicht mehr passieren. Am Strand fotografiert ein Mann in meinem Alter konzentriert mit einer kleinen Kamera und Stativ. Deswegen erwähne ich mein Vergessenes – ich hatte ein schlechtes Gewissen.
Als ich an ihm vorbeigehe und freundlich grüße, spricht er mich an. Er erkennt mich von unserem Blog. Er freut sich sehr, denn ich hätte ihn überhaupt dazu inspiriert, eine Kamera zu kaufen. Unseren Blog kennt er bereits seit fast 20 Jahren. Und dann laufen wir uns in der Bretagne zufällig über die Füße.
Ich freute mich über solche Rückmeldungen. Das ermutigt zum Weiterschreiben. Wir freuen uns übrigens immer über eine E-Mail oder einen Kommentar, wenn wir auch dich inspirieren konnten.

Ist Fotografie auch Umweltschutz?

Für mich ist Fotografie auch Umweltschutz. Durch intensive Konzentration auf die Umwelt und die Analyse der Fotos, mache ich mir die Welt bewusster. Je genauer ich schaue, und das Gesehene auf mich wirken lasse, desto mehr fange ich an, die Natur zu lieben. Was man liebt, beschützt man. Hoffentlich. Deswegen freue ich mich über jeden, den ich zum Fotografieren inspirieren kann.

Langzeitbelichtung auf der Ile Renote

Langzeitbelichtung auf der Ile Renote

 

Wir wandern abends durch die Felslandschaft der Ile Renote

Aktualisierte Seite mit weitere Fotos und Tipps zur Ile Renote.

Zum Schloss Costaérès wandern

Der Gezeiten-Koeffizient steigt während unseres Aufenthalts. Das eröffnet uns die Möglichkeit, zum Schloss Costaérès zu laufen. Ich fühle mich zwar weit draußen bei Ebbe zwischen den Felsen nicht wohl, aber das muss sein. Und es ist einfach ein tolles Erlebnis, diese Felslandschaft zu erkunden und das Schloß einmal aus nächster Nähe zu sehen. Direkt aufs Inselgelände gehen wir nicht. Ich möchte ja auch nicht, dass jemand bei uns im Garten herumläuft.

Didi Hallervordens Schloß Costaérès

Dieter Hallervordens Schloß Costaérès

 

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Cléder, Plage des Amiets und Plage de Kervaliou – Traumstrände der Bretagne

Plage des Amiets, Cleder

Plage des Amiets, Cleder

Der Küstenabschnitt bei Cléder und Plouescat, westlich von Roscoff, musst du unbedingt mal besuchen. Hier waren wir schon mehrmals in der Vergangenheit aber immer nur kurz, weil es geregnet hatte und die Campingplätze im Herbst geschlossen sind.

Sturm in Cléder (Kerfissien)

Jetzt im Frühsommer, wollen wir mehr Zeit investieren für die Erkundung, vor allem im Bezug auf Fotolocations. Wir hoffen, dass diesmal das Wetter hält. Wir wechseln mehrfach unseren Übernachtungsplatz. Vom Camping Car Park, der direkt neben dem noch geschlossenen Camping Municipal bei Cléder angelegt wurde, zum Campingplatz Roguennic, der weiter westlich liegt, bis zum Parkplatz an der Yacht- und Segelschule. Insgesamt lassen wir uns eine Woche Zeit und lernen während des Aufenthalts auch tolle Leute kennen. Eine Bekanntschaft führt sogar dazu, dass ich auf einer kleinen Insel strande und beinahe in kurzen Hosen bei Kälte im Freien übernachten muss. Dazu aber mehr im nächsten Blogbeitrag.

 

Cleder im Regenwetter

Cleder im Regenwetter

 

Felsenküste Plage des Amiets, Cleder

Felsenküste am Plage des Amiets, Cleder

 

Mitte Mai ist es hier am Ende der Welt noch ziemlich einsam. Wir sehen nur wenige Menschen auf den weiten Stränden.
Die Küste ist eine schier unendliche Abfolge von Stränden mit feinem weißen Sand und ins Meer ragenden Felszungen, die zum Teil nur bei Ebbe zu Fuß zu erreichen sind. Kleine Häfen, in denen die Boote bei Ebbe auf dem Sand liegen, strategisch gut verteilte Granitbrocken und malerisch gelegene Zöllnerhäuschen, die sich hinter aufgetürmten Granitformationen verstecken, vervollständigen das Bild.

Die beiden Zöllnerhäuschen Corps de Garde Lavillo und Maison de Garde des Amiets

Unser Lieblingsstrand ist der Plage des Amiets. Landeinwärts von feinsandigen Dünen begrenzt, zieht er sich in einer schier endlosen Kurve die Küste entlang.

Im Osten endet er an einer ausgedehnten Felsenlandschaft, in der sich das Maison de Garde des Amiets versteckt. Am westlichen Ende steht das Corps de Garde Lavillo auf einer dicht bewachsenen Landzunge, drohend überragt von einem massiven Granitklotz.
Der Wachposten von Lavillo wurde zwischen 1730 und 1740 auf Empfehlung von Marschall Vauban erbaut. Hinter den Felsen versteckt, ist von See aus von Schmugglern und Piraten schwer bis gar nicht zu entdecken. Auch wir müssen genau hinsehen, um das Hüttchen inmitten der Felsen zu entdecken, und ohne einen Tipp hätten wir es auch leicht übersehen.
Auch das 1742 erbaute Maison de Garde des Amiets ist ein Teil der im 17. Jahrhundert von Vauban entwickelten Verteidigungsstrategie. Anfangs diente es militärischen Zwecken, später als Zöllnerunterstand.

Wenn es nicht gerade Nacht ist und oder regnet, ist die Lichtqualität an diesem besonderen Strand der Bretagne geradezu überirdisch. Stundenlang können wir hier Strand, Felsen und die Meereswellen beobachten, wie sie im Wechsel der Tages- und Meeresgezeiten fließend ihr Erscheinungsbild ändern. Den akustischen Rahmen bilden das Rauschen der Wellen, das Schreien der Möwen und das Säuseln des Windes. Das ist absolute Natur pur.
Fotografen finden hier so viele Motive, dass es für mich schwierig ist, auch nur eine Mittagspause einzulegen. In der mittäglichen Sonne strahlt das Meer nämlich in diesem besonderen Türkisblau, welches an die Karibik erinnert. Und selbst im Regenwetter bietet dieser Strand bei Cleder  noch atemberaubende  Motive mit schweren Wolken.

 

Corps de Garde Lavillo

Corps de Garde Lavillo, Cleder

Langzeitbelichtung des Corps de Garde Lavillo am Abend, Cleder

Galerie des Corps de Garde Lavillo – Fotos von Abends und morgens

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Fotos des Maison de Garde des Amiets

Maison de Garde des Amiets

Maison de Garde des Amiets

 

Galerie – weitere Fotos des Maison de Garde des Amiets

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Selbst wenn wir nur Urlaub machen würden, könnten wir hier problemlos einige Wochen verbringen, ohne dass es uns langweilig werden würde.

Aber wir fotografieren und sind damit schwer beschäftigt.

Folgende Fotomotive findest du in Cleder:

  1. Strandlandschaften – je nach Wetter immer wieder neu und spannend
  2. Tang – nach einem Sturm findest du viele Motive
  3. Zöllnerhäuschen zu beiden Seiten – zwei wunderschöne in Fels eingebettete Häuschen bieten unglaublich viele Fotomöglichkeiten
  4. kleiner Hafen – schön bei Sonnenaufgang und im Sturm
  5. Felsen – Am Sandstrand ideal verteilt, herrliche Motive bei jedem Wetter und zu jeder Tageszeit
  6. Surfer
  7. Wellen – herrlich, wie die Wellen rollen und du sogar in sie hineinschauen kannst
  8. Sonnenauf- und Sonnenuntergang – da der Strand von Ost nach West verläuft und so vielfältig ist
  9. Boote – je nach Lichtstimmung tolle Motive
  10. Blumen, Insekten – wenn der Wind mal nachlässt

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Alleinstehender Fels am Plage des Amiets

Alleinstehende Felsgruppe am Plage des Amiets

 

Access Plage, Plage des Amiets

Access Plage, Plage des Amiets

 

Küstenlandschaft, Plage des Amiets

Dünenlandschaft des Plage des Amiets

 

Boot am Plage des Amiets

Boot am Plage des Amiets

Plage de Kervaliou

Wir übernachten auf dem Stellplatz des Camping Car Park, der liegt direkt hinter den Dünen des Kervaliou Strandes. Am nächsten Morgen laufen wir Richtung Plage des Amiets und finden dort sehr viele Fotomotive im besten Licht.

Plage de Kervaliou, Cleder

Plage de Kervaliou, Cléder

 

Plage de Kervaliou, Cleder

Plage de Kervaliou, Cléder

 

Boote am Plage de Kervaliou, Cleder

Boote im Hafen am Plage de Kervaliou, Cléder

 

Fischer früh morgens am Plage de Kervaliou, Cleder

Fischer früh morgens am Plage de Kervaliou, Cléder

So sieht der Strand bei Sturm aus

Im Oktober 2019 erlebten wir in Cléder einen Sturm. Da zeigt sich der Strand von einer ganz anderen Seite.

Sturm in Cléder

Sturm in Cléder

 

Sturm in Cléder

Sturm in Cléder

 

Fotogalerie Cléder

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Makrofotos am Plage des Amiets

An der Küste ist es nicht einfach, gute Makros zu fotografieren. Das liegt in erster Linie am Wind. Die seltenen windstillen Momente müssen wir unbedingt nutzen und drauf hoffen, dass dann auch das Licht passt. Den Tang am Strand können wir fast jederzeit fotografieren. Er ist so schwer, dass der Wind da keine Bewegung hineinbringt.

Wellenfotografie am Plage des Amiets

Wegen der Landzunge zu den Felsen am Strand ist es möglich, bei guten Wellenbedingungen in die rollenden Wellen hinein zu fotografieren. Solche Bedingungen gibt es nur an sehr wenigen Stränden. Gehe bei der Wellenfotografie auch an sonnigen Tagen mit der ISO hoch, denn dafür brauchst  du dringend kurze Belichtungszeiten.

Wellen am Plage des Amiets

Wellen am Plage des Amiets – EXIF Daten: 1/1600 Sek, F 13, ISO 1600

 

Wellen am Plage des Amiets

Wellen am Plage des Amiets – hier die EXIF Daten: 1/1250 sek, f 13, ISO 1250

 

Wellen am Plage des Amiets

Wellen am Plage des Amiets – hier die EXIF Daten: 1/1250 sek, f 13, ISO 1250

 

Wellen am Plage des Amiets

Wellen am Plage des Amiets im Hintergrund siehst du den Leuchtturm auf der Ile de Batz

 

Sieben Tipps für scharfe Wellenfotos

Leute kennenlernen – Frank, der Surfer

Irgendwie schaffe ich es ja doch, mal einen Kaffee zu trinken. Gerade als meine Tasse dampfend auf dem Herd steht, parkt neben unserem Wohnmobil ein Auto mit Kitesurfbrett. Aber nicht so ein normales Brett, sondern eins mit einer „Verlängerung“ mit Flügeln unten dran. Das sieht in Aktion aus, als flögen die Surfer über das Wasser ohne wirklich Kontakt damit zu haben. Neugierig wie ich es bin und mit der Frage im Kopf, wie das funktioniert, lasse ich lieber meinen Kaffee kalt werden, als den Surfer weiterziehen zu lassen, ohne meine Fragen beantwortet zu bekommen. Und ich habe Glück. Der bretonische Fischer Frank spricht Englisch.
Er erreicht beim Surfen mit diesem sogenannten Kitefoil wesentlich höhere Geschwindigkeiten als mit einem normalen Kitesurfbrett. Diese spezielle Konstuktion, die das Surfbrett über das Wasser hebt, nennt sich Hydrofoil. Diese Boards können auch mit wesentlich weniger Wind „fliegen“ als die üblichen.
Meine Frage nach der Gefahr, sich so auf dem Wasser bei Geschwindigkeiten von bis zu 80 km/h die Knochen zu brechen, beantwortet Frank mit einer Geste: er zieht die Arme angespannt angewinkelt nach oben an den Körper und spannt alle Muskeln bretthart an. Nur dann könne er gefahrlos bei 60km/h fallen und sich auf der Wasseroberfläche abrollen.
Ich beobachte ihn mit der Canon R6 und dem 100-400 mm Objektiv, aber Frank ist auf seinem Brett so schnell, dass selbst 400mm bei weitem nicht ausreichen, um ihn auf seinem Ritt weit aufs Meer hinaus formatfüllend zu verfolgen.
Frank ist mehr als drei Stunden auf dem Wasser und als er zurückkommt, koche ich dem sichtbar vor Erschöpfung zitternden Surfer einen heißen Kaffee, und wir unterhalten uns im warmen Mobil.
Ja, und im Laufe des Gespräches kommt es dazu, dass wir uns für den nächsten Tag in Carantec verabreden, um zwei besondere Leuchttürme zu besuchen.

Eine Abfahrt mit Verzögerung – bei jedem Wetter schön, Plage des Amiets

Nach ein paar Tagen ziehen wir weiter. Nach einem kurzen Abstecher nach Roscoff und nach Carantec fahren wir wieder am Plage des Amiets vorbei. Doch unser Wohnmobil macht da nicht mit. Am Horizont hängen schwere dunkle Wolken, das Licht ist absolut dramatisch und unser Fahrzeug zieht schnurstracks wieder Richtung Küste und Strand. Keine Chance.

Auf dem Parkplatz an der Surf- und Segelschule angekommen, springen wir schnell raus, Gabi runter zum Strand, Gunter rüber zum Zöllnerhäuschen, und wir fangen mit unseren Kameras die Gewitterstimmung ein, so lange sie anhält. Zurück am Parkplatz, kommen wir mit hier parkenden Wohnmobilisten ins Gespräch und verstehen uns gleich gut. Ralf und Nanni sind hier mit ihrem blonden Labrador Paul auf Urlaub. In den folgenden Wochen verabreden wir uns öfters auf Womo-Stellplätzen und Labrador Paul wird immer wieder zu meinem Fotomotiv.

Gewitterwolken Plage des Amiets

Gewitterwolken Plage des Amiets

 

Regenwetter am Plage des Amiets, Cleder

Regenwetter am Plage des Amiets, Cleder

 

Plage des Amiets bei Regenwetter

Plage des Amiets bei Regenwetter

 

Plage des Amiets bei Regenwetter

Plage des Amiets bei Regenwetter – Oben links stehen unsere Wohnmobile auf dem Parktplatz, der Campingplatz ist etwa in der Mitte des Fotos zu sehen.

 

Aktualisiert 14. April 2023

Felsen und klares Wasser

Die Wanderung entlang der Küste der Ile Renote ist eine der schönsten der Cote de Granit Rose. Wir empfehlen sie immer als Einstieg, wenn uns andere Reisende nach den Sehenswürdigkeiten an der Rosa Granit Küste fragen. Es sind nur etwas mehr als zwei Kilometer einmal um die Insel herum, doch diese Küste ist sehr abwechslungsreich und gerade auch für fotografisch Interessierte ein absolutes Highlight.
Auf der Ile Renote findest neben bizarren Felslandschaften auch Strände mit klarem, durchscheinendem Wasser, das im Sommer zum Baden einlädt. Jetzt im Frühling sind die Badetemperaturen eher was für abgehärtete Elemente oder für den Einsatz eines Neopren-Anzugs. Besuche die Ile Renote unbedingt einmal bei Ebbe und einmal bei Flut. Der Strand wirkt dabei total unterschiedlich. In den Abendstunden bist du gewöhnlich fast ganz allein auf der Insel unterwegs. In dieser Zeit färben sich die Felsen im weichen Licht der untergehenden Sonne rot und orange und, zahlreiche Kaninchen hoppeln dir über den Weg.

Klares Wasser, Ile Renote

Klares Wasser, Ile Renote

 

Eigentlich eine Gezeiten-Insel

Die Ile Renote war einst eine Gezeiteninsel. Daher heißt sie auch Ile Renote statt Presqu’ile Renote, was für eine Halbinsel der passendere Ausdruck wäre. Im Jahr 1885 wurde ein Damm aus Fels und Sand aufgeschüttet und die Insel mit einer darüberführenden Straße mit dem Festland verbunden. Jetzt können Besucher bequem mit dem Auto zur Insel fahren. Natürlich kommst du auch mit dem Fahrrad oder zu Fuß rüber. Der erste Eindruck, den du als Besucher hast, ist der große Parkplatz auf dem Damm. Der sieht nicht sehr ästhetisch aus aber lass dich davon nicht abschrecken.

Gabi bei der Arbeit, Ile Renote

Gabi bei der Arbeit, Ile Renote

Das erwartet dich auf der Ile Renote

Von der Ile Renote aus siehst du in der Ferne die sieben Inseln, das Schloss Costaérès und den Leuchtturm Men Ruz mit dem Eiffelhaus. Vom nördlichen Strand fällt der Blick unweigerlich auf Le Dé. Das ist der berühmte natürliche Granitwürfel, eines der Wahrzeichen der Cote de Granit Rose. Zur der Parkplatzseite abgewandten Meerseite hin ist die Küste viel wilder als zur südlich liegenden Bucht oder zum nordseitigen Strand hin. In diesem Granitchaos, wie die Franzosen solche Felsanhäufungen nennen, findest du tausende Details und interessante Aus- und Ansichten.

Ein Loch ist im Felsen

In einige dieser Felsen haben Meer- und Regenwasser runde Löcher hineingefressen. Die heißen dann „Bidets der Jungfrauen,“ „Teufelsspuren“ oder „Malerpalette,“ In der Malerpalette geht das Loch voll durch, das ist für den Daumen des Gigantischen Malers gedacht. Hier machen die meisten Touristen Erinnerungsfotos, wie sie in dem Loch stecken. Haben wir aber nicht gemacht!
Dieses Felsenchaos solltest du mal zu unterschiedlichen Tageszeiten besuchen. Der Unterschied zwischen Mittags- und Abendlicht, zwischen sonnig und bedeckt, ist krass.

In der Bucht zwischen der Ile Renote und der Küste vor Tregastel liegen zahlreiche Felsen verstreut im Watt herum und dazwischen viele Segel- und Freizeitboote. Die Bucht ist bei Ebbe zu Fuß durchquerbar, du solltest allerdings die aktuelle Gezeitentabelle im Kopf haben. Und mindestens Gummistiefel tragen.

Malerpalette, Ile Renote

Malerpalette, Ile Renote

Felsen auf der Ile Renote

Die Gezeiten-Insel vor der Ile Renote

Bei Ebbe kannst du ebenfalls die der Ile Renote vorgelagerte Gezeiten-Insel erkunden. Ein erhöht liegender Sandstreifen ermöglicht halbwegs trockenen Fußes den Weg dorthin. Hier findest du weitere grandiose Felsformationen zum Bestaunen und Beklettern. Auf dieser Strandseite der Ile Renote musst du aber noch mehr Ebbe- und Flutzeiten im Blick behalten. Die Strömung zwischen der Ile Renote und dieser Felsgruppe ist bei hereinkommender Flut sehr stark. Das hereinströmende Wasser unterspült den Sand, und es bildet sich gefährlicher Treibsand, in dem man leicht feststecken kann. Und das Wasser steigt weiter. Am Parkplatz stehen Warnschilder in drei Sprachen, die auf die Gefahr hinweisen. Nimm diese Warnungen nicht zu leicht!

Napfschnecken, Ile Renote

Napfschnecken, Ile Renote

 

Durch das Granitchaos wandern

Der Küstenweg der Ile Renote ist als Rundwanderung angelegt. Nach dem langen Nordstrand und dem Granitchaos führt der Weg durch das bewaldete Innere der Insel. Zum Teil sehr enge Pfade schlängeln sich durch Bäume und Felsen. Um zwischen aneinandergelehnten Granitblöcken durchzukommen, mussten wir schon unsere Fotorucksäcke abnehmen. Gegen Ende der Rundwanderung hast du wieder die Bucht von Tregastel vor Augen, mit ein paar schönen Aussichtspunkten am Wegesrand.
Kurz vor dem Parkplatz ist so eine Art kleiner Hafen. Da liegen Boote nahe bei den grün und gelb bewachsenen runden Granitfelsen, zwischen denen du bei Ebbe herumwandern kannst.

 

Ile Renote bei Ebbe, Abends

Ile Renote bei Ebbe, Abends

 

Die Farne kommen, Frühling auf der Ile Renote

Die Farne kommen, Frühling auf der Ile Renote

 

Fotos von der Ile Renote April 2023

Aktualisiert 14.April 2023

Idyllischer Campingplatz nahe Dinard

Über eine Woche haben wir schon autark gewohnt, ohne Stromanschluss, ohne externe Sanitäranlagen. Kameras und Notebooks sind stromhungrig, und unsere Solaranlage oder besser die Batterie, kommt bei dem Bedarf gehörig ins Schwitzen. Die Bordbatterien könnten mal einen Boost von einem Stromanschluss vertragen und wir sehnen uns auch nach einer richtigen Dusche. Ein Campingplatz muss her!
Als wir noch mit drei Teenagern unterwegs waren, konnten wir uns auf langen Reisen Campingplätze nur hin und wieder leisten. Die Gebühr wird gewöhnlich pro Person, Hund und Mobil gerechnet. Da waren wir oft mit 40 – 80 Euro dabei. Auf langen Touren von mehreren Monaten ist das von unserem Budget her nicht machbar gewesen.  Wir haben Dinard bisher noch nie genauer unter die Lupe genommen. Das lag auch an einem fehlenden Wohnmobilstellplatz in Stadtnähe.

Jetzt können wir uns den Luxus ohne Gewissensbisse leisten. Wie es kommt, dass wir zwar Ruhe gesucht haben, aber uns trotzdem die Füße platt laufen, liest du in diesem Beitrag.

Blick über die tollen Gezeitentümpel und den Campingplatz

Blick über die tollen Gezeitentümpel und den Campingplatz -Unterwasserfotos weiter unten…

 

Unser Platz mit Blick über den Strand

Unser Platz mit Blick über den Strand – an diesem Tag wurden diese beiden typischen Ferienwohnungen aufgestellt.

 

Der Blick über den Strand Port Blanc, Dinard

Der Blick über den Strand Port Blanc, Dinard

Dinard – das Cannes of the North

Auf der anderen Seite der Rance-Mündung liegt das Gegenstück zu Saint Malo, Dinard. (Saint Malo – Sehenswürdigkeiten nicht nur für Fotografen) Ende des 19. Jahrhunderts erlangte Dinard als bevorzugtes Seebad der britischen Oberschicht große Bekanntheit. Aus dieser Zeit stammen auch die auf den Küstenklippen thronenden imposanten Villen und die Nobelhotels. Diesem Umstand hat der Badeort den Spitznamen „Cannes of the North“ zu verdanken. Dieser Name wiederum hat eine Reihe von Berühmtheiten angezogen: Winston Churchill, Oscar Wilde, Alfred Hitchcock, Pablo Picasso, Claude Debussy und viele andere. Hier findet jeden Oktober das Festival of British Cinema statt.
Auch heute noch hängt Dinard das Flair des Mondänen, Exklusiven an. Was auch mit ein Grund ist, warum wir bisher einen Bogen um die Stadt gemacht hatten. Als Naturfotografen ist das nicht ganz unser Ding, als Reisefotografen schon eher.
Ein weiterer Grund sind die engen Straßen der Innenstadt, in denen wir uns in der Anfangszeit unserer Bretagne-Touren einmal ziemlich verfransten. Dieser Stress, da mit unserem recht großen Wohnmobil im Verkehr in den engen Gassen fast festgefahren zu sein, ließ uns die letzten Jahre in einen weiten Bogen um die Stadt herum fahren.

Küstenweg in Dinard

Küstenweg in Dinard

 

Küstenweg bei Dinard

Küstenweg bei Dinard

Der atemberaubende Küstenwanderweg GR 34 in Dinard

Jetzt haben wir aber einen meernah gelegenen, einfachen und günstigen Campingplatz an der Westseite von Dinard gefunden. Der Camping Port Blanc liegt sogar direkt an einem Strand. An dieser Stelle eine unbedingte Empfehlung für diesen Campingplatz!
Nach dem Einchecken und Einrichten holen wir uns am Boulangerie-Mobil am Eingang noch ein Baguette, und dann machen wir uns gleich auf Richtung Innenstadt. Nicht über die Gassen von Dinard, sondern über den Küstenweg, der ein Teil des bretonischen Fernwanderweges GR 34 ist. Wir denken, na dann wandern wir mal schnell nach Dinard.

Wie sich schnell herausstellt, ist die Hauptsehenswürdigkeit der Region der Küstenwanderweg. Was für eine fantastische Wanderung! Dies ist einer der schönsten Abschnitte, die wir bisher gelaufen sind und so ganz anders als die anderen Stecken, wie zum Beispiel die Cote Granit Rose. Mal laufen wir unterhalb, mal oberhalb der steilen Klippen, auf und ab und wieder ein Stück geradeaus geht es direkt am Meer entlang, meist auf den betonierten Wellenbrechern, die jeder Bucht und jedem Vorsprung folgen.

Über uns am Klippenrand hängen gefährlich randnah verspielte Villen aus der Belle Epoque-Ära, neben uns rauscht das blaue und türkise Meer und um uns herum fliegen und kreischen die Möwen. Die schroffe Fels- und Klippenlandschaft wird immer wieder mal von einem Sandstrand unterbrochen, in der Ferne machen wir einige Leuchttürme und Saint Malo aus, und Segelschiffe bilden einen herrlich weißen Kontrast zum blauen Meer.

Wir fragen uns, ob schon einige der Villen die Klippen hinuntergerutscht sind, so gewagt balancieren einige der Gebäude an der Felsenkante. Eine Villa hat sich keck so weit vorgewagt, dass sie mit Pfeilern und Bogenkonstruktionen abgesichert werden musste. Dafür hat der Besitzer wahrscheinlich den besten Blick auf die Promenade Claire de la Lune.
Dieser Weg am Meer entlang ist mit seinen vielen Windungen natürlich um Einiges länger als der Weg durch die Stadt, bietet aber unvergleichlich viel mehr Eindrücke. Gegen Ende unserer Tour blicken wir über die Rance- Flußmündung auf die Mauern von Saint Malo und dann taucht auch der Stadtstrand von Dinard auf, mit seiner Promenade du Claire du Lune, der berühmten Mondscheinpromenade.

Übrigens liegt die unsere Meinung nach schönste bretonische Stadt Dinan auch am Fluß Rance.

Natur und Kultur

Der stadtnahe Teil der Promenade am Strand in Dinard entlang ist so ein bisschen wie ein Kulturschock nach der grandiosen Natur-Erfahrung des Küstenweges. Da wirkt sie irgendwie beengt und überfüllt, touristisch. Nicht ganz so unser Fall. Wir gehen kaum in Restaurants essen, von daher reizt uns das unüberschaubare Angebot an Restaurants, Creperien, Rotisserien und Bars überhaupt nicht. Wir schauen uns trotzdem ausgiebig um, aber die teuren Villen und Luxushotels wirken irgendwie unnahbar. Etwas hinter der Promenade sieht Dinard aus wie jede andere beliebige Stadt.
An der Küste aber ist es genial zu sehen, wie nah Kultur und Natur hier verwoben sind. Jeder Tourist kann sich heraussuchen, welches Angebot er nutzen möchte. Wir sind naturliebend und finden überall an der bretonischen Küste paradiesisch schöne Meereslandschaften und reizvolle Fotomotive.

Stadtstrand in Dinard

Stadtstrand in Dinard mit Luxusvillen

 

Dinard

Dinard

 

Gezeitenschwimmbad in Dinard

Gezeitenschwimmbad in Dinard – ein Panorama aus fünf oder sechs Hochformat Fotos

 

Häuser in der Bucht, Dinard

Häuser in der Bucht, Dinard

 

Soweit die Füße tragen – Wandern in Dinard

Abends bei der Entscheidung für den Rückweg fragen wir uns: sollen wir den kurzen Weg durch die Stadt oder wieder den längeren Küstenweg nehmen? Logisch! Es wird wieder der Küstenweg. Und jetzt wird uns in der hereinbrechenden Dämmerung bewusst, wie viel länger der Küstenpfad doch ist. Jetzt ist die Landschaft in weiches Abendlicht getaucht, die Flut kommt näher und näher. Alles sieht vollkommen anders aus. Die Wanderung dauert noch länger, weil wir hier und da den Ausblick genießen und sehr viel fotografieren. Die Sonne hat sich schon längst hinter dem Horizont verkrochen, da kommen wir mit noch wachem Geist aber müden Beinen und plattgelaufenen Füßen an unserem Campingplatz an. Dieser Ausflug hat sich wirklich gelohnt.

Wir fühlen uns auf dem Campingplatz sehr wohl und haben einen Strand direkt vor der Tür. Endlich ist das Mobil nicht mehr so klamm, es reicht, die Heizung auf schwacher Stufe laufen zu lassen, um die Feuchte auszutreiben. Wir haben abends ausgiebig geduscht und dann noch die Fotoausbeute des Tages gesichert .
Am nächsten Morgen laufen wir zur Abwechslung durch die Straßen der Stadt zur Mondscheinpromenade, wir hoffen auf günstiges Licht für die städtischen Motive. Der Weg durch Dinard ist  um Längen langweiliger. Die Bäume blühen zwar, was schön anzusehen ist, aber es bleibt bei unserem Eindruck. Wir mögen die Küste und den Campingplatz lieber, Dinard ist fotografisch für uns nicht wirklich interessant, die Innenstadt wirkt irgendwie beliebig und gewöhnlich. Trotzdem sind wir froh, Dinard endlich einmal intensiver angeschaut zu haben.

Blütenpracht in Dinard

Blütenpracht in Dinard

 

Hitchcock

Hitchcock

 

Auf dem Wanderweg Richtung Dinard mit Blick nach Saint Malo

Auf dem Wanderweg Richtung Dinard mit Blick nach Saint Malo

 

Le Grand Jardin

Le Grand Jardin

Baum mit Stein – Kunst am Pointe de la Malouine in der Küstenstadt Dinard

Baum mit Stein - Pointe de la Malouine in Dinard

Baum mit Stein – Pointe de la Malouine in Dinard

 

Baum mit Stein - Pointe de la Malouine in Dinard

Baum mit Stein – Pointe de la Malouine in Dinard

Eines möchten wir noch erwähnen: Wir wandern so auf dem Wellenbrecher entlang, da taucht vor uns am Pointe de la Malouine eine seltsam anmutende Erscheinung auf. Über uns steht ein Baumgerippe, in dessen Verzweigung ein fetter Granitblock balanciert. Wir fragen uns: Wie kommt der Fels in den Baum? Und wie kann ein toter, schwacher Baum das Gewicht tragen? Ist das was natürliches?

Nein, das ist keine Laune der Natur, sondern ein Kunst-Installation, wie wir herausgefunden haben. 13 Meter hoch und 6 Tonnen schwer musste dieses Kunstwerk für die Errichtung per Last-Helikopter zur Villa Greystones geflogen werden. Das Gebilde ist von dem berühmten italienischen Künstler Giuseppe Penone geschaffen worden, dessen Vorliebe die Materialien Holz und Stein sind. Fotografisch finden wir diese Installation sehr interessant.

Die Installation steht dort anstelle einer Statue von Zinédine Zidane, dem berühmten Fußball-Nationalspieler, gegen deren Errichtung sich einige Dinarder Bürger mokiert hatten. Fussballfans wissen natürlich von der zweifelhaften Berühmtheit Zinédine Zidanes. Der mehrfach zum Weltfussballer des Jahres gewählte Superstar hatte bei der Fussball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland im Endspiel gegen Italien einen Gegenspieler per Kopfstoß schachmatt gesetzt und wurde dafür des Feldes verwiesen.

 

Dinard

Dinard – Häuser an der Küste

 

Hoch über den Klippen in Dinard

Hoch über den Klippen in Dinard

 

Goldene Wellen

Wir verbringen den Rest des zweiten Tages am Meeresufer, und abends rollen die Wellen im allerbesten Abendlicht an den Strand. Ich stehe da mit dem Teleobjektiv und freue mich nach einer so langen Zeit mich wieder der Wellenfotografie widmen zu können. Und ich bin froh, direkt so vom Meer beschenkt zu werden. Das Licht und die Wellen passen wie der Deckel auf den Topf. Einfach toll!

Fototipp: Details in Dinard am Meer

Der Himmel ist an diesem Abend wolkenlos also fotografisch langweilig . Das Licht ist für die Landschaftsfotografie zu hart, der Kontrast von Licht und Schatten sehr hoch. Gunter meint, pack die Kamera ein, das wird heute nichts mehr. ABER das Fotografieren von Details funktioniert auch bei solchen Lichtbedingungen. Gewöhnlich kannst du dafür in solchen Situationen das Teleobjektiv herausholen. Für mich als Wellenliebhaberin sind das die perfekten Bedingungen. Ich fotografiere bis die Sonne geht, dann gehe ich auch.

Goldene Wellen in Dinard

Goldene Wellen in Port Blanc

 

Die Gezeitenbecken am Strand Port Blanc

Im Jahr 2023 fotografierte ich in den Gezeitenbecken am Strand Port Blanc mit einer kleinen Unterwasserkamera. Ich entdeckte Röhrenwürmer und freute mich sehr darüber, denn solche hatte ich bisher nie in einem Gezeitenbecken gefunden. Hier Unterwasserfotos aus den Gezeitenbecken:

 

Fototipps Unterwasserfotografie in Gezeitenbecken und Häfen

Fototipps für die Wellenfotografie

Reise Empfehlungen in der Nähe

Sehenswürdigkeiten in Saint Malo – nicht nur für Fotografen

In Dieppe verzögert sich unsere Abfahrt, die Ver- und Entsorgung des Mobils dauert ewig lange. Die Fahrer eines klitzekleinen Autos aus Belgien übernachteten auf einem der beiden Serviceplätzen. Als wir endlich dran sind und Gunter gerade die Toilettenkassette leert, drückt ein Franzose auf den Spülknopf. Gunter macht einen Riesensatz zur Seite und schimpft wie ein Rohrspatz. Wer wird schon gerne mit Spülwasser fragwürdiger Konsistenz geduscht. Wir sind also viel später losgefahren als gewollt, und die Fahrt nach Saint Malo braucht auch mehr Zeit als gedackt. Der von uns ausgesuchte Camping/Stellplatz in Rotheneuf ist bei unserer Ankunft gegen 16 Uhr schon voll belegt, so ein Sch… Vor drei Jahren waren wir auch hier, und der parkähnliche Stellplatz hatte uns sehr gut gefallen. Saint Malo ist mit dem Rad erreichbar, zwar etwas mühsam, weil einige Steigungen zu bewältigen sind – nochmalerweise kein Problem, mit dem Fotorucksack abends spät und körperliche müde von einer langen Fototour durch Saint Malo doch mühsam.

Durch Zufall erwischen wir den besseren Stellplatz

Wir schnappen uns etwas näher an der Stadt auf dem asphaltierten Stellplatz/Parkplatz an der Avenue Colette gerade noch den allerletzten Platz. Sagen wir es so: Wir quetschen uns mit grenzwertigem Abstand zwischen zwei Mobile.
Und im Nachhinein ist dieser Platz die bessere Wahl.
Was wir ein Glück haben, selbst beim Zuspätkommen! Wir müssen nun weniger weite Wege nach Saint Malo bewältigen, ein wunderschön diverser Strand wartet direkt auf der gegenüberliegenden Straßenseite auf uns und die Kameras. Und nur wenige hundert Meter hinter dem Stellplatz steht der kleine Leuchtturm Phare de Rochebonne, den wir damals nicht gefunden hatten.

Die nächsten Tage radeln wir morgens und abends nach Saint Malo und suchen nach Motiven, die wir bei unseren letzten Besuchen nicht entdeckt hatten. Nun, es wird sich herausstellen, dass es auch diesmal nicht klappt. Gewisse Motive sind einfach nicht planbar. Das Wetter, Ebbe und Flut, die Tageszeiten, das ganze Zusammenspiel ändert sich ständig. Ein wenig Glück gehört natürlich auch dazu, dass endlich einmal alles zusammen passt. Dazu hilft es natürlich, wenn man länger an einer Stelle und frühzeitig vor Ort ist und nicht erst los radelt, wenn es schon interessant aussieht.

Phare de Rochebonne, Rotheneuf

Wir laufen mehrmals zum Phare de Rochebonne, ideal ist das Licht nicht, aber ganz nett für Fotos des kleinen, eher unscheinbaren Turms. Jetzt wissen wir jedenfalls, wo er steht.

Phare de Rochebonne

Phare de Rochebonne

 

Phare de Rochebonne

Phare de Rochebonne

 

Der Strand vor der Womotür braucht Zeit und Licht

Der Küstenabschnitt direkt unterhalb des Parkplatzes wirkt am ersten Tag sehr trist. Eine dichte Wolkendecke hängt am Himmel und nichts leuchtet, kein Wasser, kein Tang, selbst die Muscheln liegen nur gelangweilt im Sand herum. Naja, denken wir uns – es gibt schönere Strände. Wir schwingen uns auf die Räder und erkunden Saint Malo.
Doch während der nächsten Tage, wir bleiben gleich vier Nächte hier, sieht der Strand nicht nur jedes mal ganz anders aus. Nein: Der ist wirklich wunderschön. Wenn das Wetter passt und die Flut hochsteht, ein paar kleine Boote dahin tuckern und der Himmel mit einem strahlenden Blau mit dem Türkisblau des Wassers harmoniert, dann wirkt der Strand ganz plötzlich wunderschön. Wir wandern entlang der Küste über teils betonierte Pfade und über Stock und Stein und staunen über diese abwechslungsreiche Küste. Hier und da ragen extrem fotogen ein paar Bäume über dem Meer. Ich kann mich gar nicht sattsehen dran.

Nur ein paar Meter weiter finden wir nicht nur alte Bunkeranlagen. An der steinigen Felsenküste geben die Blumen ihr bestes, auch noch gelb und rosa und rot und violett in den Farbtopf der Natur zu werfen. Was für eine Wohltat für die Augen und was für ein Kontrast zur Stadt. Und diese beiden Locations liegen nicht einmal sieben Kilometer auseinander.
Ja, hier lohnt es sich, tagelang zu bleiben und auf Entdeckung zu gehen.

Die Blüten an der Küste fotografieren wir mit der Fokusstacking-Methode. Wir schrauben die Graufilter auf die Kamera und belichten 30 Sekunden lang. Dann stellen wir den Fokus einmal auf die fernen Felsen, einmal auf das Meer in der Mitte und dann auf die Blüten. Die werden dann im Wind natürlich trotzdem nicht wirklich knackscharf. Das Ganze machen wir logischerweise auch ohne Graufilter aber auch mit den drei Aufnahmen für die optimale Schärfe. Ich schaffe es nicht, die Fotos unterwegs optimal zu entwickeln. Verzeiht, wenn ich einmal das falsche Foto mit der suboptimalen Schärfe erwische, oder wenn einmal der Horizont kippt. Die Bildoptimierung ist mit dem Notebook so lahm, die Software ist eher was für den Desktop-PC oder die mobile Workstation. Dazu kommt, mich hält es nicht lange im Wohnmobil, ich will immerzu raus in die Natur.

Jedenfalls macht es uns viel Freude, endlich wieder ganz entspannt ausgiebig Langzeitbelichtungen anzufertigen.

Langzeitbelichtung in Rotheneuf

Langzeitbelichtung auf dem Küstenweg vor Rotheneuf

 

Langzeitbelichtung in Rotheneuf

Langzeitbelichtung des weißen Turms bei Rotheneuf

 

Eiskalter Meernebel an der Strandpromenade von Paramé

Gleich am ersten Abend erleben wir eine außergewöhnliche Lichtstimmung. Wir radeln über die Promenade und blicken bei Flut auf die gewaltigen in den Strandboden gerammten Baumstämme, die als Wellenbrecher dienen. In der Ferne umschließen niedrig hängende Wolken die beiden vorgelagerten Inselfestungen. Wie sich kurz darauf herausstellt, sind das keine Wolken, sondern eine gewaltige Nebelbank, die sich mit hoher Geschwindigkeit Saint Malo nähert. Schon kurz darauf umhüllen uns nasskalte Nebelschwaden, die Temperatur sinkt dramatisch. Dazu kommt eine steife Brise. Darauf waren wir kleidungstechnisch nicht eingestellt und frieren uns einen ab. So etwas reduziert doch den Spaßfaktor nicht unsignifikant.

Meernebel kommt mit hoher Gescwindigkeit, Saint Malo

Meernebel kommt mit hoher Geschwindigkeit, Saint Malo

 

Ein kurzer Moment Sonne, dann liegt Saint Malo in Nebel

Ein kurzer Moment Sonne, dann liegt die Strandpromenade von Paramé im Nebel

 

Gegenlichtaufnahme in Saint Malo

Gegenlichtaufnahme in Saint Malo mit den wellenbrechenden Baumstämmen

 

Kurze Langzeit mit der Canon R5 Freihand

Kurze Langzeitbelichtung der Wellenbrecher mit der Canon R5 Freihand

Beim letzten Foto war es nicht möglich relativ schnell das Stativ auf den rutschigen Stufen an der Hafenmauer aufzubauen. Ich versuchte mit der neuen Canon R5 einfach eine kurze Langzeitbelichtung aus der Hand und dank des erstaunlichen Stabilisators im Objektiv und in der Kamera klappte das ganz wunderbar. Manchmal muss es einfach schnell gehen und ich bin dankbar über diesen Fortschritt der Technik!

Unfreiwillige Dusche

Wir kommen nicht umhin, wieder an dem Nord-Tor die Wellen während der hohen Flut zu fotografieren. Eigentlich haben wir von diesem Motiv schon sehr gelungene Aufnahmen. Und wir sollten uns auf die Suche neuer Motive machen, aber irgendwie macht das Spaß dort zu stehen und dem Tanz der Wellen zuzusehen. Der steile Aufgang ist dort geriffelt, damit man auf den nassen Beton nicht ausrutscht. Diese Riffel sorgen auch dafür, dass die Wellen beim Zurücklaufen des Wassers lustig hinunterhüpfen.
Ich stehe am Geländer und beobachte das Meer und die Wellen schon eine ganze Weile. Einen Moment nicht hingesehen, da erwischt mich eine Welle ziemlich heftig. Ich kann die Welle, die von der Seite kommt, nicht gut sehen. Sie schwappt die Mauer hoch und ladet ihre Wasserfluten über meinem Kopf ab. So eine Scheiße! Ich bin klatschnass. Das ärgert mich außerordentlich, denn es ist mir in den letzten 20 Jahren Küstenfotografie noch nie in dieser Art passiert. Und dieses Mal habe ich die neue und meine bisher teuerste Kamera, die Canon R5, in der Hand und die ist danach auch klatschnass! Ich hoffe, dass es der Wahrheit entspricht, dass sie sehr gut abgedichtet ist. Wir trocknen die Kamera natürlich sofort ab, im Mobil reibe ich sie dann mehrmals mit einem feuchten Tuch ab. Über Nacht schließe ich die Kamera in einen mit Reis gefüllten Topf ein. Es geht glücklicherweise gut. Uff, Glück gehabt. Aber der Schrecken sitzt an diesem Abend tief.
Nach der Dusche radeln wir in der Nacht wie der Wind die sechs Kilometer den Hügel hoch zum Mobil. Meine Rückseite ist klatschnass, der Wind und die Luft sind kalt und ich friere wie ein Schneider und muss mich warm fahren. So schnell waren wir noch nie.
Ich werde in Zukunft noch vorsichtiger sein müssen, damit mir sowas nicht noch einmal passiert. Etwas peinlich das Ganze, weil ich immer wieder in unseren Berichten und Büchern davon rede die Wellen immer im Blick zu haben und dann selbst nicht gut genug aufpasse. Auf der anderen Seite, bin ich ständig draußen. Ich nutze die Kameras, die wir haben sehr ausgiebig, da scheint statistisch auch eher einmal was passieren zu können.

Hohe Flut in Saint Malo

Hohe Flut am Nordstrand Saint Malo, 1/25 Sekunde und nasse Füße

 

Wellen in Saint Malo

Saint Malo, Bretagne – auch so eine Freihand-Langzeitbelichtung, es war unmöglich das Stativ hier aufzubauen

 

Fotografieren in Saint Malo

Mir ist es wichtig, dass ich Fotos der gewaltigen Pfähle die zur Flutabwehr am Strand stehen von unten in gutem Licht aufnehmen kann. Es klappt nicht. Die Wasserfluten scheinen den ganzen Tag über draußen auf dem Meer zu sein und es tut sich nichts am weiten Strand. Scheinbar. Und dann ist sie immer so schnell da, dass es mir zu gefährlich ist, unten auf dem Strand zu stehen. Außerdem haben wir die Gezeiten nicht gut bedacht. Morgens und abends ist Flut und tagsüber Ebbe. Beim nächsten Besuch werden wir die Gezeitentabellen auf dem Plan haben. Das klappt hoffentlich auf der Rückreise.

Motive finden sich in Saint Malo überall, wenn man die Augen aufhält. Vor allem muss das Licht stimmen. Wir hatten bei einem unserer ersten Besuche morgens eine weiche, leicht neblige Stimmung. Die kommt dieses Mal nicht. Also passen die Motive, die wir im Hinterkopf haben nicht dazu. Ich denke, das ist auch das Problem, wenn sich Reisende per Instagram auf eine Fototour vorbereiten. Man ist enttäuscht, wenn man ankommt und es sieht anders aus als in der Vorstellung. Das kann dazu führen, dass man all die anderen Motive nicht wahrnimmt und so verpasst.
Wir machen uns also locker. Noch sind wir dabei, uns nach der langen Reisepause wieder richtig intensiv in die Reisefotografie hineinzufinden, und stellen unsere Fotosinne auf sensibel. Herrlich. In der Wahrnehmung zu sein und alles aufzusaugen, was sich an Sinneseindruck anbietet.
Das Salz in der Luft riecht nur an machen Stellen der Promenade so richtig intensiv nach Jod. Der Sand fliegt im böigen Wind durch die Luft, er tut im Gesicht weh. Der Wind ist kalt, doch die Sonne wärmt unsere Haut. Das Licht ist grell, der nasse Sand reflektiert die grelle Sonne. Also scheint uns das grelle Licht nicht nur auf die Köpfe, es kommt auch von unten. Überall ist es hell. So hell wie hier ist es daheim nie! Oder doch? Die Akkus auf unserem Womo-Dach scheinen vor Freude zu brummen!

 

Gezeitenbecken vor dem Fort National

Das klare Wasser in den Gezeitenbecken leuchtet im Nachmittagslicht mit den algenbewachsenen Felsen herrlich farbenfroh. In Saint Malo sind diese Becken ganz besonders eindrucksvoll. Sie sind groß. Es gibt gemauerte Wege auf denen man bequem laufen kann. Hie und da läuft das Wasser wie ein Wasserfall ab. Tang schaukelt gemächlich im Wasser hin und her. Und als Kulisse dienen die gewaltigen dunkelbraunen Mauern von Saint Malo. Damit kann man sich fotografisch stundenlang beschäftigen. Einzig, wenn die Füße zu nass werden, ist es Zeit aufzuhören und sich in und auf die Mauern der Stadt zurückzuziehen. Wie schon beschrieben, kommt die Flut hier auf dem letzten Strandabschnitt vor der Mauer schneller als erwartet.

Ebbe in Saint Malo

Ebbe in Saint Malo, die Algen auf den Felsen geben vor allem mit einem Polfilter intensive Farbakzente

 

Ebbe in Saint Malo

Ebbe in Saint Malo – ein typisches Schönwetterfoto

 

Ebbe in Saint Malo

Ebbe in Saint Malo. Dieses klare Wasser und die Baumstämme vor der Mauer

 

Ebbe in Saint MaloEbbe in Saint Malo

Schaattenspiel bei Ebbe in Saint Malo

Wellen fotografieren – fast wie fliegen

Morgens knallen die Wellen mit Schmackes direkt unter den Mauern auf den Strand. Wir stehen auf der Wehrmauer, und unter mir fliegen die Möwen. Hey, cool. Ich fühle mich wie ein Vogel oder wenn ich es aus der Fotografenwarte aus interpretiere, wie eine Drohne. Also zücke ich das 70-200mm, lehne mich über die hohe Mauer und blicke direkt von oben auf das Meer. Die Wellen wirbeln Sand hoch, das Grün des Wassers vermischt sich mit dem Braun des Sandes. Was für eine wunderbare Sicht auf Wellen bietet sich hier. Das ist mir bisher nie aufgefallen.
Einfacher kann man Luftaufnahmen echt nicht machen. Ich möchte Gunter nicht allzulange warten lassen und beeile mich etwas. Das bereue ich später. Freudig erzähle ich meinem Mann von den außergewöhnlichen Wellenfotos. Morgen wollen wir das nochmal intensiver machen. Die Gelegenheit bietet sich leider nicht mehr. Das Licht passt am nächsten Tag nicht, die Wellen dümpeln nur schwach vor sich hin.

Ich schreib es mir nochmal hinter die Ohren: JETZT ist die Zeit. Aufgeschoben ist verpasst! Jedenfalls, wenn es um Lichtsstimmungen geht. Wenn ich etwas sehe, konzentriere ich mich voll drauf und verschiebe es nicht. Basta!

Wellen von der Mauer, Saint Malo

Wellen von der Mauer, Saint Malo. Ganz ohne Drohne

 

Streitende Möwen

Weiter entlang auf der unbezwingbaren Stadtmauer streiten sich zwei Möwen. Die beiden verbeißen sich so richtig bös ineinander. Der Kampf sieht alles andere als harmlos aus. Ich fotografiere die Streithähne – Streitmöwen.
Und schon haben wir wieder andere Fotos aufgenommen, als wir geplant hatten!

Paramé, Saint Malo, die Promenade

 

Details in der Stadt und Nachtaufnahmen

Je nach Lichtstimmung bieten sich unterschiedliche Motive in Saint Malo an. In der Innenstadt ist es speziell abends und nachts ratsam, ein Stativ einzusetzen, es sei denn, du hast eine hoch-ISO-fähige Kamera.

 

Als Tipp für fotobegeisterte Besucher – bleib länger

Bleib einfach länger in der Stadt oder Umgebung und mach dich locker von allen Eindrücken, die von außen auf dich einwirken. Auch die von unseren Fotos hier im Blog. Es kommt fast immer anders als geplant. Jedoch ist Saint Malo so fotogen, dass du immer mit einer fetten Fotoausbeute nach Hause kommen wirst. Es ist möglich, bei jeder Tageszeit und bei jedem Wetter Motive zu finden.
Und es tut richtig gut, wenn man ein eigenes persönliches Motiv entdeckt, das noch keiner hat.

Mein gelbes bretonisches Matrosenhemd

Ich mag diese typisch bretonischen Matrosenhemden gern. Die sind atmungsaktiv, einfach nur aus Baumwolle aber sehr eng gewebt, sodass der Wind so gut wie nicht durchkommt. Darin fühle ich mich (nicht nur) in der Bretagne am wohlsten. Vor Jahren hatte ich ein rostrotes Matrosenhemd auf Ouessant gekauft, in Saint Malo sehe ich diese Hemden auch in anderen Farben und etwas dicker gewebt in einem Laden für maritime Kleidung. In dem herrscht reges Treiben. Ein englisches Ehepaar plaudert lautstark lachend mit der Verkäuferin. Die Engländerin zieht beim Anprobieren die Hemden umständlich über ihren Kopf. Bei einer Nummer zu klein wirkt das wirklich ulkig und sie kommt hinterher kaum wieder raus aus dem Hemd. Sie hat richtigen Spaß dabei. Kaum sieht sie mich kommen, spricht sie mich auch schon direkt an. Jetzt tönt ein Kauderwelch aus drei Sprachen durch den Laden: Französisch, Englisch und sogar Deutsch. Die Lady sprüht nur so vor Energie. Ich finde mein Hemd schnell. Gelb finde ich am besten, weil wir nachts immer mit dem Rad unterwegs sind und ich damit leichter erkennbar bin. Außerem sieht das gelbe Hemd auf Fotos sicher gut aus.

Wenn du in der Bretagne unterwegs bist, schau dir diese Hemden unbedingt mal an. Sie wirken unscheinbar, haben die Taschen vermeintlich auf der falschen Seite (auf der Innenseite), sind aber am Meer extrem bequem und praktisch.

 

Schauplätze von Kommissar Dupin – Bretonische Spezialitäten

Dupin-Saint Malo: Die alte Markthalle

Dupin-Saint Malo: Die alte Markthalle

Kommisar Dupin Bretonische Spezialitäten – Filmschauplätze

Rechtzeitig zum Start der Feriensaison wiederholt das ARD Kommissar Dupin – Bretonische Spezialitäten.
Der Film spielt in Saint Malo, Dinard und Umgebung und beginnt am Kap Frehel. Die Filmbilder aus dieser bretonischen Region sind auch das Highlight der Sendung, während die eigentliche Handlung eher eine Nebenrolle spielt.
Wir zeigen euch unsere schönsten Bilder zum Film und als Einstimmung für eure nächste Urlaubsreise in die Bretagne.

 

Cap Frehel, Bretagne, Frankreich

Cap Frehel, Bretagne, Frankreich

 

Weitere Reiseberichte zu den Filmschauplätzen des Kommisar Dupins hier im Blog:

Weitere Fotos von Saint Malo bei hoher Flut

Live Reisebericht Dinard

Die Klippen beim Pointe du Grouin kommen im Film vor.

Der Krimi „Bretonische Spezialitäten“ bei Amazon

Reise Empfehlungen in der Nähe

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Pilsum, der Otto Leuchtturm

Einer der bekanntesten Leuchttürme Deutschlands ist nicht nur unglaublich klein, er hatte auch nur ein kurzes aktives Leben als Leuchtturm.

Wir reden vom Pilsumer Leuchtturm, den jeder als der Otto Leuchtturm kennt. Bei unserem ersten Besuch am Leuchtturm verhinderte ein trister grauer Novemberhimmel eine erfolgreiche Fotosession. Dafür schmuggelten wir unwissend unseren Dackel zum kleinen Leuchtturm.

Pilsum, Norddeutschland. 30 Sekunden, f 3,5, ISO 4000 bei 24 mm

Pilsum, Norddeutschland. 30 Sekunden, f 3,5, ISO 4000 bei 24 mm – Mit Sternschnuppen!

Aber hier erst einmal ein paar Infos zum Leuchtturm von Pilsum

Der nur Elf Meter hohe runde Eisenturm bei Pilsum in der Gemeinde Krummhörn ist in den Nordseedeich hineingebaut worden. Er ist einer der kleinesten Leuchttürme an der Nordseeküste und Deutschlands. Der 1883 errichtete Turm hatte nur ein kurzes aktives Leben als Leuchtfeuer. Im Ersten Weltkrieg durfte er aus Sicherheitsgründen nicht leuchten, und danach hatten sich die Fahrrinnen der Schifffahrt so durch Sandablagerungen verschoben, dass er als Leitfeuer nutzlos wurde.

Hier hört der Leidensweg des unifarbig roten Turms nicht auf. Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges musste die rote Farbe weichen, um den feindlichen Mächten kein Orientierungszeichen zu bieten. Seitdem saß der kleine Turm ganz verschüchtert im tristen marinegrau auf dem Deich. Niemand schien mehr jemals etwas daran ändern zu wollen. Hatte man den kleinen Leuchtturm ganz vergessen?

Das Grau wurde im Laufe der Jahre durch Rostrot aufgelockert, was automatisch und kostenfrei geschah. 1972 gab der Pilsumer Leuchtturm ein gar trauriges Bild ab und stand schon fast vor dem Abriss.

Das Deichfundament hatte ebenfalls nachgegeben, so dass der Turm sich seitdem leicht Richtung aufgehende Sonne verneigt. Er macht dem Schiefen Turm von Pisa aber noch lange keine Konkurrenz.

Pilsumer Leuchtturm bei der Fotosession

Pilsumer Leuchtturm bei der Fotosession

Die Rettung naht!

Da geschah das Wunder in Gestalt des in Friesland legendären Oberdeichrichters Jannes Ohling. Dieser sah den Leuchtturm im Rahmen einer alljährlichen Deichbeschau, regte sich fürchterlich über den desolaten Zustand auf und befahl die sofortige Renovierung. Deswegen erstrahlt das Pilsumer Wahrzeichen seit 1973 endlich im frischen rot-gelb geringelten Gewand.

Noch eine Renovierung? Jetzt verdient der Leuchtturm sein eigenes Geld!

Wie es leider mit eisernen Bauwerken am Meer so ist, die Dinger rosten. Also muss alle naselang der Rostbefall ausgemerzt und der Anstrich erneuert werden. Bei der ersten Großrenovierung 1973 musste einige Stahlbleche von der Außenhaut ersetzt werden, das Dach wurde abgenommen und repariert.

Aber der Rost frisst unersättlich weiter. Schon 1984 muss wieder renoviert werden. Diesmal ist auch der Innenbereich dran. Und das undichte Kupferdach wird komplett erneuert.

1997 werden bei einer Beschau schon wieder schwere Rostschäden entdeckt. Das Küstenschutzamt kann die auflaufenden Renovierungskosten nicht mehr stemmen und stellt den Turm zum Verkauf ein.

Der Oberdeichrichter Gisbert Wiltfang nutzt das Gebot der Stunde und erwirbt den Turm. Die nötigen Arbeiten sind kostspielig. Wieder müssen Stahlbleche ersetzt werden, das Dach brauch eine neue Unterkonstruktion, die Treppen im Inneren müssen neu und größer angelegt werden.

Mit einer gewaltigen Spendenaktion schafft es der Oberdeichrichter, die nötigen Gelder zusammenzukratzen. Und seit 1998 verdient der durchrenovierte Leuchtturm sein eigenes Geld. Als Film- und Fotokulisse, als Standesamt und Werbeträger.

Pilsumer Leuchtturm, Nordsee

Pilsumer Leuchtturm, Nordsee

Der Pilsumer Leuchtturm bekommt ein besonderes Licht

Was ist ein Leuchtturm ohne Leuchte?

Ein Bauwerk, sonst nichts!

Also kontaktierte eine Gruppe von Leuchtturm-Enthusiasten den Oberdeichrichter Gisbert Wiltfang, und zusammen suchten sie eine Möglichkeit, diesen Missstand aus der Welt zu schaffen.

Die originale Petroleumlampe konnte nicht mehr dazu verwendet werden, aber die Truppe fand eine gleichwertige Lösung. Die alte Lampe des Borkumer Leuchtturms war gerade ausrangiert worden und fand so eine neue Heimat im Pilsumer Turm.

So schickt der Pilsumer Leuchtturm seit 2007 des nachts seinen Leuchtstrahl wieder über das Meer, wie es sich für einen richtigen Leuchtturm gehört.

Warum ist der Leuchtturm jetzt rot-gelb?

Der Pilsumer Leuchtturm war ja zu Anfang in einem amtlich bestimmten Rot gestrichen, das für aktive Leuchtfeuer reserviert ist. Das kam also nicht in Frage. Das schnöde Grau war auch keine ästhetische Option. Und weil jetzt nicht mehr auf sachliche Korrektheit geachtet werden musste, der Leuchtturm hatte ja dienstfrei, wurde er gelb-rot geringelt gestrichen. So kontrastiert er genial mit der Landschaft, mit den grünen Wiesen und dem blauen Himmel.

Pilsumer Leuchtturm in der blauen Stunde

Pilsumer Leuchtturm in der blauen Stunde

Der Pilsumer Leuchtturm als Filmstar

Richtige Berühmtheit erlangte der Pilsumer Leuchtturm als Ottos Wohnung in dem Film „Otto – der Außerfriesische“. Seither heißt der Leuchtturm auch Otto Leuchtturm. Und viele Touristen möchten diese kleine Sehenswürdigkeit genau deswegen sehen.

Jetzt war der Pilsumer Leuchtturm einmal als Filmstar entdeckt, da bekam er noch weitere Auftritte in Otto-Filmen und sogar im Tatort.

Leuchtturm als Standesamt

Sehr populär ist er auch als Trauzimmer des Standesamtes Krummhörn. Die 400 Euro Gebühr ist er allemal wert. Brautpaare aufgepasst, die Trauung wird am Standesamt ihres Wohnortes angemeldet. Die leiten dann die Unterlagen nach Krummhörn weiter.

Der Pilsumer Leuchtturm als Fotomotiv und Sehenswürdigkeit

Eine große Gruppe, für die der Pilsumer Leuchtturm extrem interessant ist, sind die Fotografen. Die einzigartige aber für Leuchttürme untypische gelb-rote Farbe inmitten des grünen Deiches an der Nordsee macht ihn zu einem unwiderstehlichen Fotomotiv. Wahrscheinlich wird dieser kleine Leuchtturm weitaus häufiger fotografiert als der höhengewaltige Campener Leuchtturm in der Nachbarschaft. Nachweise kann ich das natürlich nicht!

Sternenbahnen-Fotografie am Pilsumer Leuchtturm

Ein paar Jahre später war unser zweiter Besuch in Ostfriesland wettermäßig erfolgreicher. Tagsüber genossen wir blauen Himmel mit Wolken, morgens wunderschöne, farbenfrohe Sonnenaufgänge und nachts war der Himmel sternenklar. Was für gute Bedingungen fürs Fotografieren auch in der Nacht. Bei so wichtigen Fotomotiven wie den Otto Leuchtturm müssen wir einfach dran bleiben. Und notfalls eben zu einer anderen Jahreszeit nochmal kommen oder länger bleiben.

Die morgendliche Fotosession war wesentlich angenehmer als die am Abend. Morgens zum Sonnenaufgang sind höchstens mal ein paar Fotografen unterwegs. Wir waren ganz allein, was an der Nebensaison liegen könnte und mussten nicht drauf warten, dass die Menschen aus dem Foto gehen.

Nachts warteten wir, bis es richtig dunkel war, und zogen mit unseren Stativen zum Leuchtturm. Das war eine ruhige, eindrucksvolle Nacht! Diese Dunkelheit, diese Ruhe.

Es gibt einige Möglichkeiten, einen Leuchtturm in der Nacht zu fotografieren. Beim Pilusmer Leuchtturm stört zumindest kein grelles Leuchtturmlicht die nächtliche Fotografie.

Die drei Arten der Sternenfotografie am Pilsumer Leuchtturm, die wir an diesem Abend ausprobierten.

  • Kreisrunde Sternenbahnen – mit dem Polarstern im Foto als Einzelfoto mit einer Belichtungszeit von mehr als 1200 Sekunden – also eine 20-minütige Belichtungszeit.
  • Gestacktes Bild zusammengesetzt aus 50 einzelnen Aufnahmen zu je 30 Sekunden mit extrem vielen Sternen da es bei ISO 4000 aufgenommen wurde
  • Sterne, Sternschnuppen und Leuchtturm mit 30 Sekunden Belichtungszeit bei hoher ISO

An dieser Stelle nur eine kurze Erklärung zu den Sternenaufnahmen

Die Anzahl der Sterne, die du auf dem Foto dann auch siehst, hängt von der ISO Empfindlichkeit und der Blendenöffnung ab. Je weiter die Blende geöffnet ist, desto mehr Licht kann die Kamera einfangen und da haben auch schwächere Sterne die Chance einen Eindruck auf dem Foto zu hinterlassen. Genauso ist es mit der ISO. Je höher die ISO ist, desto mehr Sterne siehst du.

Bei Sternenbahnenfotos ist das, wie du in unserem Bildbeispiel sehen kannst, nicht von Vorteil sehr viele Sterne zu sehen. Die Sternenbahnen verlaufen dann ineinander. Bei den Sternenbahnenfotos finden wir die Einstellung mit ISO 500 bis 800 besser als mit 2000 bis 4000.

Sternenaufnahmen – 30 Sekunden oder 620 Sekunden

[caption id="attachment_40752" align="aligncenter" width="1200"]Pilsumer Leuchtturm bei 620 Sekunden, f 3,5 und ISO 500, 24 mm Pilsumer Leuchtturm bei 620 Sekunden, f 3,5 und ISO 500, 24 mm[/caption]

[caption id="attachment_40753" align="aligncenter" width="1200"]Pilsum, Norddeutschland. 30 Sekunden, f 3,5, ISO 4000 bei 24 mm Pilsum, Norddeutschland. 30 Sekunden, f 3,5, ISO 4000 bei 24 mm[/caption]

Der direkte Vergleich: Viele und wenige Sterne, hohe und niedrige ISO

[caption id="attachment_40748" align="aligncenter" width="1200"]Pilsumer Leuchtturm bei 620 Sekunden, f 3,5 und ISO 500, 24 mm Pilsumer Leuchtturm bei 1200 Sekunden, f 3,5 und ISO 500, 24 mm[/caption]

[caption id="attachment_40749" align="aligncenter" width="1200"]Pilsum, gestacktes Sternenfoto. 52 Ausfanhmen zu je 30 Sekunden, Pilsum, gestacktes Sternenfoto. 52 Ausfanhmen zu je 30 Sekunden,[/caption]

Pilsumer Leuchtturm 1276 Sekunden bei f4 und ISO 400

Pilsumer Leuchtturm 1276 Sekunden bei f4 und ISO 400

Hilfe – Pilsumer Leuchtturm gerade rücken klappt nicht!

Noch ein kleiner Hinweis an die Fotografierenden. Architektonisch penible Fotografen könnten aus bestimmten Aufnahmewinkeln heraus leicht graue Haare kriegen. Im Text hatten wir schon erwähnt, dass der Pilsumer Leuchtturm eine leichte Schieflage hat. Wer das nicht weiß und versucht, den Turm am Computer exakt gerade auszurichten, wird auf gewisse Schwierigkeiten stoßen.

Auch wenn der Pilsumer Leuchtturm sicher einer der meistfotografierten Leuchttürme der deutschen Nordseeküste ist, lohnt es sich, nach einer eigenen Interpretation zu suchen und einfach mal etwas auszuprobieren.

Wie kommst du zum Otto Leuchtturm?

Pilsum liegt an der Nordseeküste auf halbem Weg zwischen Emden und Norden. Asphaltierte Wege führen zum Leuchtturm-Parkplatz am Rand des Naturschutzgebietes Hauener Pütte. Vom Parkplatz aus sind es noch 500 Meter Fußweg bis zum Leuchtturm. Der Weg am Fuß des Deiches entlang darf auch von Radfahrern benutzt werden. Autos dürfen nur mit Sondergenehmigung den Weg zum Leuchtturm fahren. Diese Sondergenehmigungen werden für die Teilnehmer der standesamtlichen Trauungen im Leuchtturm ausgestellt.

Während der Haupt- und Nebensaison steht ein Imbisswagen auf dem Parkplatz, der die hungrigen und durstigen Leuchtturm-Besucher mit Pommes frites, Bratfisch, Fischbrötchen und anderen Leckereien versorgt.

Ein illegaler Dackel am Otto Leuchtturm

Bei unserem ersten Besuch des Pilsumer Leuchtturms waren wir auf der Rückfahrt von den Niederländischen Inseln. Unsere Dackeldame Grindel war mit von der Partie. Wir fotografierten Dackel Grindel bereits mit zahlreichen Leuchttürme für unser Buchprojekt „Wir dackeln durch Europa“. Da sollte der Otto Leuchtturm nicht fehlen. Und zum Glück wussten wir nicht, dass Hund da nicht erlaubt sind. Wir hätten uns nämlich an die Regel gehalten. Jedenfalls kam das so:

Regenschwere Wolken versteckten in Ostfriesland die Sonne und das Blau des Himmels. Wir hielten auf dem Parkplatz vor dem Leuchtturmgelände und warteten auf eine Regenpause. Kaum hatte der Regen nachgelassen und wir die Wohnmobiltür geöffnet, freute sich unser Dackel schon schwänzelnd auf seinen Spaziergang. Wir zogen die Jacken über und liefen los. Die Fotos für unser Buchprojekt würden wir auch bei Regenwetter machen können.

Wir liefen durch offene Gatter, denn ein Serviceteam war mit dem Auto samt Hänger vorgefahren, um irgendwelche Grünabfälle aufzusammeln. So genossen wir die Regenpause, fotografierten bis zum nächsten Schauer und liefen dann im Regen wieder zurück. Wirklich gute Fotos vom Dackel mit dem Leuchtturm waren unter den Bedingungen nicht möglich. Beim Zurücklaufen haben wir die verdeckte Seite des geöffneten Gatters gesehen: „Hunde auf dem Gelände verboten!“

Dackel Grindel am Otto Leuchtturm, Pilsum

Dackel Grindel am Otto Leuchtturm, Pilsum

Wir dackeln durch Europa – das Buch.

Cover: Wir dackeln durch Europa

Cover: Wir dackeln durch Europa

Übrigens gibt es im Leuchtturm Campen ein Besucherzentrum, wo es ein schönes Buch über den Otto Leuchtturm zu kaufen gibt.

Viel Spaß mit unseren Aufnahmen vom Otto Leuchtturm.

Leuchttürme in Europa

Meereslandschaften, die Selz und der Rhein

Outdoor-Ausstellung an dem Zäunen des Sebastian Münster Gymnasiums in Ingelheim



Herzlich Willkommen bei der virtuellen Ausstellung unserer Wasserbilder

Flüsse, Bäche, Wasserfälle und das Meer – alle haben sie bewegtes Wasser gemeinsam. Wir als Naturfotografien, die auch kreativ tätig sind, lieben das bewegte Wasser als Fotomotiv ganz besonders.

Am Zaun des Gymnasiums und der Rheinhessischen zeigen wir Motive aus der Ferne und aus der Heimat.  Direkt neben grandiosen Küsten Deutschlands, Portugals oder Frankreichs kann die kleine Selz als Fotomotiv locker mithalten. Im besten Licht, umgeben von frischem Grün, gurgelt das Wasser Richung Rhein.

Abend an der Selz

Sonnenuntergang an der Selz – dieses Foto fand so großen Gefallen, dass es mitgenommen wurde. Mal schauen, ob wir es noch einmal erneuern werden.


Selz Langzeitbelichtet

Die Selz bei Groß-Winternheim Langzeitbelichtet


Langzeitbelichtung des fließenden Wassers

Langzeitbelichtung des fließenden Wassers

Am Zaun findest du auch einige Motive von den Rheinauen in Ingelheim.

Gänse im Rhein, Ingelheim

Gänse im Rhein, Ingelheim

Hof-Galerie in Bubenheim

Wenn du die Ausstellung am Zaun angesehen hast und uns gerne treffen möchtest, oder Interesse daran hast, ein Bild zu kaufen, besuche uns an einem Wochenende bei uns in der Hof-Galerie.

Termine für die Hof-Galerie:

Jeweils Samstag und Sonntag ab 15 Uhr bis 20 Uhr ist unser Hof für dich geöffnet.

17. und 18. Juli

24. und 25. Juli

14. und 15. August

Noch sind wir daheim, falls du die Termine verpasst hast, schreib uns an oder klingel durch und wir vereinbaren einen persönlichen Termin mit dir!

reise-reicherts@gmx.de

Wir freuen uns auf deinen Besuch!

Buch: Natur-Fotografie macht glücklich

Das Thema Glück in der Natur oder Natur-Fotografie ist mir so wichtig, dass ich ein ganzes Buch darüber geschrieben habe. Das Buch kannst du entweder bei uns auf dem Hof kaufen oder hier bestellen.

Natur-Fotografie macht glücklich


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„Sehnsucht nach dem Meer“ Kalender von Gabi Reichert

Der Kalender „Sehnsucht nach dem Meer“ beim Weingarten Verlag erschien die letzten 15 Jahre. Auf den folgenden Seiten stelle ich die einzelnen Kalenderfotos im Detail vor. Ich beschreibe die Gegend und teile meine Gedanken zu fotografischen Themen.

Kalendertitelblatt Sehnsucht nach dem Meer 2021

Kalendertitelblatt Sehnsucht nach dem Meer 2021


Foto Galerie – Meeresblicke

Meeresblicke aus der Bretagne und von der französischen Küste

Hafenleuchtturm Audierne, Bretagne

Hafenleuchtturm Audierne, Bretagne