Die selbsternannte Austernhauptstadt ist der ideale Ort, zum ersten Mal Austern zu schlürfen. Im Morgenlicht ist der Hafenleuchtturm sehr fotogen.
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Morgens weckte uns eine große Herde Schafe, die über die Wiese herfielen, und sich an den Mobilen rieben. Esra und ich liefen zum Mont Saint Michel obwohl es wirklich weit war. Das Licht war klasse, der kalte Wind hatte nachgelassen, so fingen wir erstmals fast an zu schwitzen! Ich machte nur ein paar Fotos, hatte hier ja schon sehr oft fotografiert. Doch fand ich in den schönen Mohnblumen ein bisher neues Motiv, wir waren bisher nur im frühen Frühjahr und späten Herbst hier gewesen, also keine Blumen. Die Touristenmassen, die da einströmten waren gewaltig, da hatten wir schon wesentlich ruhigere Tage erleben dürfen. So entschlossen wir uns nicht nochmal auf den Berg zu laufen und den Blick von der Ferne auf den Klosterberg zu genießen.
In den letzten Jahren wurde die Zufahrt zum Klosterberg umgebaut. Wir besuchten Mont Saint Michel im Jahr 2019 – jetzt ist der Berg bei hohem Koeffizient wieder eine Insel.
Cancale, die Hauptstadt der Austern
Wir machten uns also weiter auf den Weg gen Westen. Sehr weit fuhren wir allerdings nicht. In Cancale fanden wir oben auf dem Hügel einen Platz, etwas außerhalb, für Wohnmobile. So weit schien es von hier aus nicht zu sein in den Hafen und dieser für die Austern berühmten Stadt. Cancale sah fantastisch aus von oben herab, das Meer so blau, die Boote so wunderschön strahlend weiss, der Mont Saint Michel weit am Horizont und überall farbenfrohe Blumenl. Wir parkten also das Mobil etwas mühsam hinter der Bezahlschranke und liefen hinunter in die Stadt. Dort schauten wir uns all die Austernbänke an und die Restaurants mit den interessanten Preisen für die noblen Speisen. Weit ab unseres Budgets. Gunter bezweifelte eh, ob er von so klibberigem Zeugs satt werden würde. Austern sind ja auch nicht zum Sattwerden? Oder doch?
Im Jahr 2019 besuchten wir Cancale nocheinmal und probierten diesmal die Austern. Ich finde sie meerig lecker aber gewöhnungbedürftig.
Irgendwann hingen uns die Mägen sonstwo, wir wollten doch zurück was Essen. Mit den schweren Fototaschen und den Stativen läuft es sich doch nicht ganz so leicht mal schnell in die Stadt und zurück. Nun, wir schafften es natürlich, kochten, aßen und ruhten uns ein wenig aus. Esra und ich liefen über den Platz, redeten mit anderen Reisenden, erfuhren einiges über Spanien und die Reisegewohnheiten der Anderen.
Abendliche Fotosession in Cancale bei Flut
Gunter, Esra und ich machten uns ziemlich bald wieder auf den Weg nach unten, denn wir wollten die Flut, wie sie in den Hafen kommt, ansehen. Doch: wir waren zu spät. Schon stand das Wasser bis zum oberen Hafenbecken. Die Gezeiten sind hier in Cancale, das noch zur gewaltigen Bucht von Saint Michel gehört außergewöhnlich hoch.
Wir fotografierten den Hafen mit Langzeitbelichtungen, doch war das Licht nicht optimal. Die Wolkendecke hing langweilig und konturlos über unseren Köpfen. Uns war das egal. Wir fotografierten, genossen die frische Luft, den Duft nach Salz und Muscheln.
Spät und müde wanderten wir wieder hoch auf den Hügel zum Mobil, machten uns gleich bettfertig und schliefen, bis morgens, viel zu früh, der Bäcker klingelnd um die schlafenden Mobilisten fuhr. Ein toller Service übrigens. Frische Backwaren für’s Frühstück! (Wenn ich doch nur das Weissbrot auch vertragen würde).
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