Wir haben Sehnsucht nach dem Meer, du wahrscheinlich auch.
Ich mag keine anstrengenden Nachrichten mehr lesen und hier im Blog gerne Positives schreiben und teilen. Deswegen geben wir nun kostenlose Smartphone Hintergrundfotos für einen kurzen virtuellen Urlaub raus.
Die kurze Serie beginnen wir mit 10 Leuchtturmfotos aus der Bretagne. Du kannst die 10 Fotos plus ein PDF mit Erklärungen zu den Fotos gezippt runterladen oder jedes Foto anklicken und auf Download klicken. Viel Spaß damit. Du darfst den Blogbeitrag gerne an Deine Freunde weiterleiten aber wir bitten dich darum, Fotos nur Privat zu nutzen!
Es ist ein sonniger Ostersonntag, als wir auf unserer Rückreise in Fecamp in der Normandie eintreffen. Eine Menge Volk tummelt sich in den Straßen der Stadt und auf der Strandpromenade. Die auf hohe Stelzen gebauten Holzstege zu den Leuchttürmen entlang der Hafeneinfahrt sind frei zugänglich, auch hier sind viele Leute unterwegs. Wir besuchten Fecamp schon im Herbst 2016. Ende Oktober war dort alles ruhig, aber der Zugang zu den Leuchttürmen war gesperrt. Neben der Einfahrt thronen die imposanten Kreidefelsen fast 100 Meter über dem Meerespiegel.
In Fecamp gibt es zwei Stellpätze. Der in Hafennähe ist wohl nicht ganz offiziell. Der Stellplatz ist nicht ganz leicht zu finden, weil die Zufahrt etwas im Gewerbegebiet liegt. Eine Übernachtung kostet 5 Euro, der Platz ist an Ostern ziemlich voll, aber es ist auch nachmittags noch möglich, problemlos einen Platz zu finden.
Gabi erkundigt sich im Touristenbüro, was man als Tourist so gesehen haben sollte. Die Kirchen sind in Fecamp sehenswert und eine Brauerei, die wie eine Kirche aussieht. Mit dem Stadtplan aus der Touristinfo laufen wir zuerst zur katholischen Kirche.
Fecamp mit Bewölkung im Oktober, Normandie, Frankreich – da war das Wetter so ungemütlich, dass außer uns nur ein paar Angler unterwegs waren.
Weltkriegsdemkmal, Fecamp, Normandie
Eglise Saint-Etienne, Fecamp, Normandie
Eglise Saint-Etienne, Fecamp, Normandie
Eglise Saint-Etienne, Fecamp, Normandie
Eglise Saint-Etienne, Fecamp, Normandie
In den Straßen von Fecamp
Wir laufen durch die Gassen von Fecamp zur Eglise Saint-Etienne, der katholischen Kirche von Fecamp. Im Gegensatz zu vielen anderen Kirchen, die wir besucht haben, wirkt sie eher kalt und streng. Sie erzeugt in uns ein ungutes Gefühl. Da fühlen wir uns draußen im Sonnenschein wieder viel wohler.
Am Strand von Fecamp, Normandie
Klar ist an Ostern viel los am Strand. Aber noch ist alles überschaubar. Wir schlendern ein wenig mit den Strand entlang fotografieren aber wenig. Nach 6 Wochen on Tour sind wir auch ein wenig fotomüde.
Skulpturen auf der Strandpromenade von Fecamp, Normandie
Der Kieselstrand und die Hafenleuchttürme von Fecamp
Strand von Fecamp, Normandie
Kreidefelsen neben der Hafeneinfahrt, Fecamp, Normandie
Meer vor Fecamp, Normandie
Skulpturen auf der Strandpromenade von Fecamp, Normandie
Gabi fotografiert in Fecamp, Normandie
Hafenleuchtturm Fecamp
Hafenleuchtturm Fecamp
Hafenleuchtturm Fecamp
Fecamp, Normandie
In den Gassen von Fecamp, Normandie
Gasse in Fecamp, Normandie
Der Palais Benedictine
Das wohl bekannteste und skurrilste Gebäude von Fecamp ist sicherlich der Palais Benedictine. Als wir auf dem Weg zum Strand dem Palais näherkommen, denken wir zuerst, das ist eine Kirche oder ein verspieltes Fürstendomizil. Tatsächlich ist es das Gebäude einer Brennerei, das uns zeigt, dass mit Spirituousen richtig gut Geld zu verdienen ist. Der Gründer Alexandre Le Grand hat hier einen Likör kreiert, der auf einem uralten Rezept der Benediktinermönche basiert.
Palais Benedictine, Fecamp, Normandie
Endlich ein kitschiger Sonnenuntergang
Am Abend passiert etwas für unsere Reise außergewöhnliches, ein richtig bunter Sonnenuntergang. In der Bretagne verschwand die Sonne jeden Abend sang und farblos hinter dem Horizont. Dieses Mal schaut sie kurz vor dem Verschwinden unter den Wolken hindurch und zaubert ein farbenprächtiges Schauspiel an den Himmel, das den perfekten Rahmen für die Leuchttürme abgibt.Wir nehmen die Beine in die Hände und spurten zur anderen Seite des Hafenbeckens. So kommen wir auch am letzten Tag in Frankreich auf unsere Tageskilomter!
Hafenleuchtturm Fecamp
Abteikirche Sainte-Trinité
Am nächsten Tag, dem Ostermontag wollen wir den letzten Teil der Reise unter die Räder nehmen. Vorher aber noch ein Stadtspaziergang zu der Abteikirche Sainte-Trinité. Dieses monumentale Gebäude ist nur unwesentlich kleiner als Notre-Dame-de-Paris, das wollen wir uns unbedingt mal ansehen.
Als wir durch das Hauptportal die Kirche betreten sind wir enttäuscht. Ein riesiges Baugerüst hängt unter der Decke, überall liegt weißer Staub auf den Figuren. Die Kirche ist mitten in einer Renovierungsphase. Nur das Ticken der mechanischen Kirchenuhr hallt metallisch scharf durch den leeren Innenraum. Huh, das ist ein klein wenig gruselig, vor allem, wenn dann noch Tauben flattern und gurren. Der Zerfall der Abteikirche macht auch ein wenig Angst. Sie ist so gewaltig und zerbröselt so langsam vor sich hin. Na, gut, dass renoviert wird!
Abteikirche Sainte-Trinité
Wir meinen, dass die Fecamper ein paar Prozent von den Spenden für Notre-Dame-de-Paris gut gebrauchen könnten, damit die Renovierung zügig abgeschlossen werden kann.Wir gehen noch schnell am Palais Benedictine vorbei und nehmen eine Flasche von dem berühmten Likör mit, dann brechen wir auf.
Abteikirche Sainte-Trinité
Altar in der Abteikirche Sainte-Trinité
Modell der Abteikirche Sainte-Trinité
Abteikirche Sainte-Trinité
Weihwasserbecken in der Abteikirche Sainte-Trinité
Der verflixte Osterreiseverkehr
Die Heimfahrt ist dann viel stressiger, als gedacht. Wir fahren extra am Ostermontag, denn für Dienstags sind Rückreisestaus vorhergesagt. Aber das war ein Fehler. Wir wollen die Strecke über Belgien nehmen, und den Wald bei Hallerbos besuchen. Aber anscheinend sind alle Belgier und Holländer ebenfalls auf der Rückfahrt. Die Autobahnen sind verstopft . Und dann passiert etwas ganz blödes! An der Mautsstation, die für uns mit dem Wohnmobil sowieso immer sehr ungemütlich ist – also entweder zu hoch oder zu niedrig muss Gabi sich immer abschnallen, aus dem Fenster lehnen und strecken um die Kreditkarte einzuführen. Dann immer schön an die Quittung denken. Ja und an einer der hektischen Mautstellen hing so ein Gummilappen über dem Kreditkartenslot. Normalerweise lassen wir die Hand immer an der Karte. An diesem Tag irgendwie nicht. Jedenfalls lässt Gabi ihre Kreditkarte stecken und wir fahren weiter.
Die Karte ist dann mal weg. Zum Glück bemerken wir schnell den Verlust und können, wenn auch mit Mühe, die Karte direkt sperren lassen. Trotzdem gehen uns die ganze Zeit super blöde Szenarien durch den Kopf. Eine Woche später stellen wir fest, dass der Typ hinter uns auch sein Maut mit der Karte zahlte. Sowas sollte nicht möglich sein. Stell dir mal vor, die Karte wäre einfach drinnen geblieben und jeder Nachfolgende hätte mit der Karte seine Maut bezahlt. Da kann sogar in einer halben Stunde eine Menge Geld abgezogen werden. Uff, wir haben glücklicherweise nur 10 Euro verloren aber eine Menge Aufregung gehabt.
Ist dir auch einmal so etwas passiert?
Fotogalerie von Fecamp und der Likörbrennerei Benedictine
Hafen von Fecamp, Normandie
In den Gassen von Fecamp, Normandie
In den Gassen von Fecamp, Normandie
Palais Benedictine, Fecamp, Normandie
Kurz darauf stecken wir vor der letzten Mautstation vor Belgien im Stau komplett fest. Maximal im Schneckentempo geht es alle paar Minuten ein paar Meter voran. Der arme Wohnmobil-Motor überhitzt schon bedenklich, es ist ausgerechnet ein sonniger, warmer Oster-Montag.
Wir stecken im Oster-Rückreiseverkehr fest
Wir wundern uns, warum die Abfertigung so ewig dauert. Bald werden wir die Lösung haben: hinter der Mautstation staut sich der Verkehr noch heftiger. Von 10 Mautbezahlstellen wir der Verkehr auf eine Spur verjüngt.
Das hat alles keinen Sinn. Wir fahren den Parkplatz bei der Mautstation an und warten mal das Ganze ab. Ruckzuck steht ein spanischer LKWs neben uns, dessen laut brummendes Kühlaggregat ein Ruhen unmöglich machen. Wir reden mit dem LKW Fahrer, der über seine Broccoliladung erzählt, aber das hilft uns auch nicht. Das Brummen nervt. Wir stellen uns ans andere Ende des Parkplatzes, doch nach einer Viertelstunde relativer Ruhe schiebt sich ein anderer LKW neben uns und lässt den Motor laufen. Einer Frau ist schlecht geworden, wahrscheinlich ein Sonnenstich. Sie kübelt ausdauernd in den Armen ihrer Begleiterin direkt unter unserem Fenster auf den Asphalt.
Sechs volle Stunden hängen wir auf dem Parkplatz fest, bis wir uns wieder in das Staugetümmel wagen können. Es ist inzwischen dunkel und es hat zum Glück abgekühlt. Die sechsspurige Schlange hinter der Mautstation bewegt sich jetzt schon im Schritttempo. Nach einem Kilometer kommt eine Baustelle, danach ist der Stauspuk vorüber. Ein im Internet verzeichneter Stellplatz in der nächsten Stadt existiert nicht mehr, so übernachten wir einfach in Valenciennes auf einem normalen Parkplatz an einem See. Leider ist da Nachts ganz schön was los. Wir parken an einem Treffpunkt für Jugendliche. Hach, wie gern hätte ich jetzt in Ruhe geschlafen.
Wir dürfen uns für die Zukunft vormerken: Ostermontag ist ein beschissener Rückreisetag. Zwar fahren an den Feiertagen keine LKWs, dafür verstopfen Unmengen von Automobilen die Schnellstraßen.
Zwischenhalt bei den blauen Blumen im Wald von Hallerbos, Belgien
Wir machten den Stopp in Hallerbos, dem blühenden Wald noch. Der einzige Campingplatz liegt so nah an der Autobahn, dass wir das Navi nicht zur Reiseplanung nutzen konnten. Das meinte immer, wir sollten doch erstmal die Autobahn verlassen. Die Radwege zum Wald waren sehr weit – aber auch, weil wir uns verfahren hatten. Der Wald selbst ist natürlich wunderschön und unbedingt einen Besuch wert. Die Fotos werde ich in den nächsten Tagen in den Blogbeitrag über Hallerbos, den wir im Jahr 2016 geschrieben hatten, einbauen. Diesesmal haben wir sehr viele Panoramafotos aufgenommen.
Sturm vor der Moseltalbrücke beschert uns einen großen Umweg
Kurz vor unserer Heimat wurden wir dann noch von einem Sturm überrascht. Der wehte den ganzen Zement einer Fabrik über die Autobahn. Auch die Moselbrücke konnten wir mit unserem „leichten“ Mobil nicht fahren. Also quälten wir uns spät in der Nacht im strömenden Regen entlang des Rheines durchs Tal.
Normalerweise sind wir terminlich ja flexibel. Diesmal brauchte unsere Tochter Amy Unterstützung für die Abiturprüfung. Amy hat das Abi als Nichtschülerin bestanden! Juhu!!
Unser nächster und letzter längerer Halt auf dieser Bretagne-Tour ist Tregastel an der Cote de Granit Rose, eines der absoluten Tourismus- und Foto-Highlights der Bretagne.
Men Ruz, Ploumanac’h, Bretagne
Der Kalvarienberg von Saint Thegonnec
Auf der Fahrt dorthin legen wir eine längere Rast in Saint Thegonnec ein und vertreten uns die Beine. Im Pfarrgarten der Kirche Notre-Dame-et-Saint-Thegonnec steht eine der schönsten und größten Calvarien der Bretagne. Thegonnec war ein christlicher Missionar im 5. Jahrhundert, der eigenhändig die Steine für den Bau einer Kirche auf einem Karren heranschleppte. Wie viel sein Kirchlein noch mit dem heutigen prächtigen Renaissance-Bau zu tun hat, haben wir nicht herausgefunden.
Pfarrbezirk und Calvarie von Saint-Thegonnec
Wir schauen uns auch die Darstellung der Grablegung Christi in der Krypta des Beinhauses an und besuchen das kühle Innere des Domes.
Frisch gestärkt und ausgeruht machen wir uns auf den letzten Rest des Weges.
Notre-Dame-et-Saint-Thegonnec
Notre-Dame-et-Saint-Thegonnec
Notre-Dame-et-Saint-Thegonnec
Grablegung Christi im Beinhaus, St. Thegonnec, Bretagne
Calvarie von Saint-Thegonnec
Calvarie von Saint-Thegonnec
Pub in Saint Thegonnec, Bretagne
Der Zöllnerpfad an der Cote de Granit Rose
Die Cote de Granit Rose ist, wie der Name schon sagt, für ihren rosa Granit berühmt. Aber da liegen nicht einfach irgendwelche Steine herum. Die Naturgewalten haben in ihrem überbordenden Spieltrieb eine orgiastische Sinfonie aus Stein geschaffen. Waghalsig balancieren tonnenschwere Felsen übereinander, schlossartig türmen sich Granitplatten waghalsig übereinander, an jeder Wegbiegung gibt es fantastische Wesen und Gesichter in den bizarren Felsen zu entdecken.
Zöllnerpfad, Ploumanac’h, Bretagne
Der bretonische Fernwanderweg hat hier einige seiner spektakulärsten Abschnitte. Nur da, wo die Ortschaften an der Küste liegen, wird der Fernwanderweg von Privatgrundstücken ohne Durchgangsrecht einige Male kurz unterbrochen. Oder die hohe Flut schneidet den schmalen Strandabschnitt, der für die Wanderung vorgesehen ist, ab. Wir mussten teilweise weite Umwege laufen, das machte aber nichts.
Der ewige Kampf mit den Stellplatz-Schranken
Mitten in Tregastel fahren wir den großzügig bemessenen, aber effizient eng eingeteilten Stellplatz für die Wohnmobile an. Wieder stehen wir vor einer Zugangsschranke, zu der wir vor der Durchfahrt das Sesam-öffne-dich herausfinden müssen. Solche Bezahlschranken gibt es mittlerweile überall, und gefühlte hundert verschiedene Systeme, die meist ohne Bargeld funktionieren.
Bald haben wir herausgefunden, wie das System in Tregastel funktioniert und können einen der wenigen noch leeren Stellplätze nahe der Zufahrt besetzen. Hier können wir gut beobachten, wie sich auch die französischen Wohnmobilisten mit dem automatisierten System schwertun. Also ganz so blöd wie wir uns selbst vorkommen, sind wir dann doch nicht.
Einsatz des Grauverlaufsfilters
[caption id="attachment_27254" align="aligncenter" width="920"] Men Ruz, Ploumanac’h, Bretagne[/caption]
[caption id="attachment_27255" align="aligncenter" width="920"] Men Ruz, Ploumanac’h, Bretagne[/caption]
Phare de Men Ruz mit Gaufilter. Im Vergleich mit und ohne Verlaufsfilter.
An diesem Bildbeispiel ist gut zu erkennen, dass es beim Einsatz des Verlaufsfilters nicht nur um das Abdunkeln des Himmels geht, sondern darum, dass das ganze Foto besser durchzeichnet ist. Also, die dunklen Stellen werden heller, die hellen Stellen werden dunkler. Wir warten übrigens zwei Tage auf nennenswerte Wellen oder eine Andeutung eines Sonnenuntergangs, aber da tat sich nichts.
Phare de Men Ruz nach Sturm Mathis im März 2023
Phare de Men Ruz nach Sturm Mathis im März 2023
Am Phare de Men Ruz
Wir holen die Räder aus der Heckgarage, schnappen unsere Fotoausrüstung und radeln ins Nachbarort zu einer der bekanntesten Stellen der Cote Granit Rose, dem Plage Saint Guirec in Ploumanac’h.
Plage de Saint Guirec, Ploumanac’h, Bretagne (dieses Foto habe ich allerdings früh morgens aufgenommen)
Für uns ist das der Startpunkt für den Fußweg zum Phare de Men Ruz und zum Eiffel-Haus, die mitten in dieser phantasmorgischen Granitwelt einen buchstäblich herausragenden Platz gefunden haben.
Das Meer spielt gerade Ebbe, Wellen sind nicht nennenswert, und der Himmel präsentiert sich nachmittaglich heiter und wolkenlos. Das sind jetzt nicht die Bedingungen für dramatische Küstenszenen, aber hier am Zöllnerpfad (das ist der Fernwanderweg) ist es fast unmöglich, keine guten Aufnahmen zu machen. Man muss sich halt nur den Gegebenheiten anpassen.
Erst als die Sonne schließlich untergeht, machen wir uns wieder auf den Rückweg.
[caption id="attachment_27251" align="aligncenter" width="613"] Men Ruz, Ploumanac’h, Bretagne[/caption]
[caption id="attachment_27250" align="aligncenter" width="613"] Men Ruz, Ploumanac’h, Bretagne[/caption]
Noch ein Fotobeispiel für den Grauverlaufsfilter – Phare de Men Ruz mit Gaufilter.
Mond überm Zöllnerpfad, Ploumanac’h, Bretagne
Zöllnerpfad, Ploumanac’h, Bretagne
An der Küste von Tregastel
Am nächsten Morgen stehen wir wieder vor der Sonne auf und erkunden den Zöllnerpfad in westlicher Richtung immer an der Küste entlang. Die Boote in der Bucht von Sainte Anne schaukeln träge im stillen Wasser, gerade ist noch Flut. Wie Scherenschnitte wirken die Felsen und Bäume luftig leicht und schwebend im Gegenlicht des frühen Morgens. Wir sind ganz allein unterwegs und genießen diese traumhafte Lichtsstimmung in aller Ruhe.
Baie de Sainte Anne, Tregastel, Bretagne
Baie de Sainte Anne, Tregastel, Bretagne
Baie de Sainte Anne, Tregastel, Bretagne
Aber bald geht es nicht weiter. Am Strand entlang geht nicht wegen der Flut, auf der Landseite versperren Zäune und Mauern das Durchkommen. Nach einigen hundert staubigen Straßenmetern können wir endlich wieder auf den Küstenpfad einbiegen und haben Ausblick auf die sonderbarsten Felsformationen. Tête de Mort in Ploumanac’h (Totenkopf) und Dé (der Würfel) sind wahrscheinlich die berühmteste Formation dieses Küstenabschnittes.
Der Würfel, Plage du Coz Pors, Tregastel, Bretagne
Als wir an der Ile Renote vorbei um die Landzunge herumgewandert sind, kommen wir am Greve Blanche, dem großen weißsandigen Strand an. Inzwischen steht die Sonne recht hoch und die Flut ist so weit zurückgegangen, dass wir trockenen Fußes zur Ile aux Lapins, der Haseninsel laufen können.
Fotografisch verausgabt wollen wir den Rückweg zum Stellplatz quer durch die Stadt abkürzen, verlaufen uns aber irgendwie in den Gassen. Gefühlt hätte die längere Route an der Küste entlang bestimmt nicht viel länger gedauert.
L’ile aux Lapins, Tregastel, Bretagne
Plage du Coz Pors, Tregastel, Bretagne
Pancake-Stapel am Plage du Coz Pors, Tregastel, Bretagne
L’ile aux Lapins, Tregastel, Bretagne
Greve Blanche, Tregastel, Bretagne
Greve Blanche, Tregastel, Bretagne
Plage du Coz Pors, Tregastel, Bretagne
Die bizarre Küste im Osten von Ploumanac’h
Nach einer Mittagspause mit Einkaufen, Essensaufnahme und Ausruhen machen wir uns diesesmal wieder mit dem Rad auf in die andere Richtung. Der Zöllnerpfad an der Ostküste von Ploumanac’h bis hinauf zum Phare de Men Ruz ist ebenfalls ein herausragender Abschnitt des Fernwanderweges. Die schaukelnde Flasche, Napoleons Hut und der balancierende Felsen sind nur einige der vielen fantasievollen Formationen an diesem Weg.
Die Flasche, Zöllnerpfad, Ploumanac’h, Bretagne
Wir laufen hin, wir laufen her, vor und zurück, und suchen die besten Ausblicke. Diese Gegend ist einfach nicht an einem Tag zu erkunden. Kleine Seitenpfade führen uns zwischen den Felsgruppen hindurch, oft geht es auf einer Landzunge hinaus übers Meer. Irgendwann können wir einfach nicht mehr, unsere optische Aufnahmekapazität ist überschritten, und die Sonne geht auch schon wieder unter. Müde, hungrig aber unendlich glücklich schleichen wir zu unseren Fahrrädern und machen uns auf den Rückweg.
In den letzten Jahren hat sich viel an diesem Küstenabschnitt getan. Es gibt neue Zäune und Mauern, die den Strom der Touristen in vernünftige Bahnen lenkt. Hier ein Foto aus dem Jahr 2005 im Vergleich zu 2019.
Zöllnerpfad im Jahr 2019
Zöllnerpfad im Jahr 2005
Didi Hallervorden im Gummiboot
Den folgenden Morgen gehen wir dafür etwas gemächlicher an, wir spazieren am Hafen in der Bucht von Ploumanac’h entlang.
Hafenbucht Ploumanac’h, Bretagne
Zöllnerpfad bei Ploumanac’h, Bretagne
Früh morgens an der Bucht, Tregastel, Bretagne
Boote bei Flut, Ploumanach, Bretagne
Boote bei Ebbe, Ploumanach, Bretagne
Plötzlich schippert ein winziges Gummiboot mit Außenbordmotor und zwei angeregt Französisch redenden älteren Herren auf den Anleger zu. Gabi fotografiert gerade die Boote im Hafen, da passt ein kleines bewegtes Gummiboot perfekt ins Motiv.
Hafen, Ploumanach – da fährt mir doch glatt ein berühmter deutscher Schauspieler ins Foto!
Aber moment mal: Was macht hier ein kleines Boot mit Motor? Die Fischer hier nutzen kleine, unmotorisierte Boote, um damit zu ihren Kuttern zu rudern, alle anderen Boote mit Motor sind wesentlich größer.
Das Rätsel löst sich schnell auf. Das kleine Boot kommt von der Ile de Costaeres, und der Bootsführer ist der Besitzer des dortigen Schlosses, der einen Bekannten am Ufer absetzt. Gabi hat den Besitzer gleich erkannt, es ist Didi Hallervorden, der trotz seiner 84 Jahre erstaunlich rüstig und fit wirkt, wie er so mit seiner winzigen Nussschale über das Meer kutschiert. Getraut haben wir uns allerdings nicht, Didi Hallervorden anzuquasseln, wir wollten ihm nicht auf die Nerven gehen. Aber für uns als Hallervorden Fans war es ein geniales Erlebnis!
Didi im Gummiboot, Hafen Ploumanac’h
Der Leuchtturm Nantouar
Der Bretagne-Teil unserer Reise neigt sich unaufhaltsam dem Ende zu. Noch ein kurzer Fotostopp am Leuchtturm Nantouar, östlich von Perros-Guirec, dann sind wir Richtung Saint Malo unterwegs. Es ist Ostersamstag und Saint Malo völlig überlaufen. Wir fahren deswegen weiter und übernachten in Cancale am Pointe du Grouin, bevor wir die Bretagne endgültig verlassen und die Normandie durchqueren.
Phare de Natouar, Bretagne
Natouar, Bretagne
Im moment arbeite ich an einer umfangreichen Galerie mit großen Fotos der Insel Ouessant. Kannst schon mal reinschauen.
Am westlichen Ende des bretonischen Festlandes – Pointe de Corsen
Klippen und Felsen am Point Corsen
Pointe de Corsen, Bretagne
Wohnmobilstellplatz in Trézien am Pointe de Corsen – der westlichste Kontinental-Frankreichs
Wir übernachten dieses Mal nicht am Pointe Saint-Mathieu oder in Le Conquet. Der nächste offizielle Womo-Stellplatz liegt 20 Kilometer weiter nördlich in Trézien am Pointe de Corsen, dem westlichsten Punkt von Kontinental-Frankreich (der westlichste Punkt Frankreichs ist die Insel Ouessant!). Durchgangsstraßen gibt es hier in diesem dünn besiedelten äußersten Teil von Finisterre nur wenige, so nähern wir uns schneckengleich rechts rum und links rum, auf und ab, über winzige Sträßchen unserem Ziel. Für die Strecke brauchen wir mit dem Wohnmobil eine geschlagene Stunde. Wir müssen uns ja nicht beeilen, aber der Tag neigt sich so langsam dem Ende zu. Der Wohnmobil-Stellplatz überrascht uns positiv. Er liegt nur wenige Meter von Strand entfernt, hat großzügige Stellflächen und sogar ordentliche Toiletten, Duschen und einen Geschirrwaschplatz.
Phare Trezien, Bretagne
Phare Trezien, Bretagne – der Leuchtturm ist zum Meer hin weiß und hinten graubraun.
Gabi fotografiert am Point Corsen
Die Stellplatz-Gebühr von fünf Euro wird von einer netten Frau kassiert, die kurz nach Ankunft zu uns zum Wohnmobil kommt. Es ist wohltuend ruhig auf dem Platz. Hier endet die Straße, es gibt keinen Verkehrslärm und kein Kommen und Gehen wie auf anderen Plätzen.
Eher langweiliger Leuchtturm
Es ist früh am Abend und der Himmel ist bedeckt. Wir laufen durch Trézien, das eigentlich nur eine wenig fotogene Wohnsiedlung ist. Der Leuchtturm von Trézien markiert die Grenze von Atlantik und Ärmelkanal. Er ist trotz seiner imposanten Größe nicht die große fotografische Attraktion. An gewissen Tagen ist es zwar möglich, den Leuchtturm zu besichtigen, wir sind aber zu früh in der Saison unterwegs, also können wir nur von außen schauen. Der Leuchtturm Trezien steht von Hecken umgeben mitten in einem Wohngebiet auf Privatgelände und ist somit nicht zugänglich. Ganz ohne Leuchtturmfoto wollen wir aber nicht weiterziehen. Wir laufen uns für eine bessere Ansicht fast die Füße platt und haben am Ende doch nur ein simples dokumentarisches Foto im Kasten.
Phare de Trezien
Grandiose Küstenlandschaft am Pointe de Corsen
Da machen wir uns doch schnell noch auf, die Küste zu erkunden. Die beeindruckt uns umso mehr. Der Wanderpfad entlang der Klippenkante ist Teil des bretonischen Fernwanderweges GR 34. Bei Ebbe liegen feinsandige mit Felsen gespickte Badebuchten am Fuße der Klippen. Auf dem Weg zum Pointe de Corsen eröffnen sich immer wieder neue Ausblicke auf die wilde Küstenlinie. Überall blühen schon die Seegrasnelken und verschönern mit ihren blassrosa Blüten die raue und karge Landschaft. Aber langsam wird es dunkel und wir kehren zum Stellplatz zurück. Wir waren die ganze Zeit allein an der Küste unterwegs. Im Vergleich zum Pointe Saint Mathieu ist es hier absolut menschenleer. Genau das brauchen wir jetzt zum entspannen.
Pointe de Corsen, Bretagne
Strand bei Trezien
Morgendliche Wanderung am Pointe de Corsen
Tags darauf ist uns der Wettergott günstiger geneigt. Bei Sonnenschein wandern wir früh am Morgen Richtung Pointe Corsen, und laufen über die weiten Sandstrände vor den Klippen.
Stundenlang sind wir unterwegs an dieser beeindruckenden Küste. Am liebsten würde ich hier eine oder sogar zwei Wochen verweilen und mal so richtig zur Ruhe kommen. Aber daheim warten Termine auf uns. Wir wollen unsere Tochter Amy beim externen Abitur unterstützen.
Also fahren wir schweren Herzens am Nachmittag weiter nach Norden über die kleinen Straßen bis zum Womo-Stellplatz in Kerros bei Portsall, wo wir übernachten. Das trübe Wetter ist wieder zurück, der Himmel hat seine einheitsgraue Decke übergezogen. Aber ein ausgiebiger abendlicher Strandspaziergang ist auch ohne viel Fotografiererei ein schöner Tagesabschluss. Wir sind die letzte Zeit so viel gelaufen, wir haben das Gefühl, süchtig danach zu sein. Wir legen jeden Tag zwischen 10 und 30 Kilometer zu Fuß zurück, was erstaunlich ist, weil Gabi noch zu Beginn der Reise nur humpelnd unterwegs war.
Bei Ebbe sehr felsig, Kerros
Bei Ebbe sehr felsig, Kerros
Wir nutzen diese beiden Reiseführer für unsere Tour:
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2019/07/Corsen-9391-Bearbeitet.jpg613920Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2019-07-17 22:44:142022-06-23 11:40:29Pointe de Corsen, Westliches Festland in der Bretagne
Die Sonne steht wieder strahlend am Himmel, die letzten Tage voller Regen sind schon vergessen. Einen kurzen Stopp am Leuchtturm Petit Minou lassen wir uns nicht entgehen. Weil Petit Minou ja direkt an unserer Route liegt und einer unserer absoluten Leuchtturmlieblinge ist. Nur ein paar vereinzelte Wolken hängen über dem Festland, als wir durch das alte Festungstor zum Leuchtturm gehen. Petit Minou selbst steht vor strahlend blauem wolkenlosem Himmel. Das Licht war nicht wirklich fotografisch geeignet. Wir genossen den Spaziergang, schossen trotzdem ein paar Fotos und zogen schweren Herzens weiter. Auf der nächsten Tour werden wir hier nocheinmal einen Sonnenauf- und Untergang fotografieren. Mich erschreckt es etwas, wie schnell der weiße, kleinere Turm zerfällt. Die großen Fensterscheiben sind eingeschlagen, die Türen zugemauert. So, wird es nun noch schneller gehen. Selbst im hellen Tag fand ich den Turm gruselig. Dabei gäbe der gut ausgebaut sicher eine super Ferienwohnung her.
Klick auf das Foto – es sieht groß richtig gut aus!
Phare Petit Minou, Bretagne
Petit Minou, Bretagne, Frankreich
Petit Minou, Bretagne, Frankreich
Der weiße Turm, Petit Minou, Bretagne
Der weiße Turm, Petit Minou, Bretagne
Der weiße Turm, Petit Minou, Bretagne
Warnschild am weißen Turm, Petit Minou, Bretagne
Damals auf einer unserer ersten Reisen im Jahr 2005 war das Gelände noch versperrt mit großen Zäunen und Warnschildern. Auch jetzt ist er zu gewissen Zeiten – am Wochende Abends – noch versperrt. Ich zeige Dir nachfolgend auch ältere Fotos, wo wir wunderschönes Licht nutzen durften.
Petit Minou, Bretagne, Frankreich In der Ferne siehst du den Leuchtturm am Pointe de Toulinguet
Fotos zum Sonnenuntergang aus dem Jahr 2016, Oktober
Petit Minou, Bretagne, Frankreich
Petit Minou, Bretagne, Frankreich
Petit Minou, Bretagne, Frankreich
Petit Minou, Bretagne, Frankreich
Entlang der Küste Richtung Westen findet man bei guten Bedingungen Surfer in den Wellen. Die Küstenregion eignet sich ganz wunderbar für die Wellenfotografie.
Wellen am Petit Minou, Bretagne
Wellen am Petit Minou, Bretagne
Der Leuchtturm und die Küste am Pointe de Saint Mathieu
Leuchtturm Saint Mathieu, Bretagne
Früh am Nachmittag erreichen wir den Leuchtturm Saint-Mathieu, auch einer unserer Allzeit-Favoriten. Wir suchen uns etwas weiter nördlich vom Pointe de Saint-Mathieu einen schönen Parkplatz an den Küstenklippen, genehmigen uns einen Imbiss und schultern unser Kameragepäck. Wir wandern die Küste entlang, Strandgrasnelken fangen an den Hängen an zu blühen, es ist endlich mal sommerlich warm. Über dem Festland hängen immer noch bauschige Wolken, über dem Meer ist der Himmel klar und leicht diesig. Ach könnten wir doch für die Fotos die Wolken übers tiefblaue Meer hinausschieben. Wir sind so von den Strandgrasnelken begeistert, dass wir fast den Leuchtturm vergessen. Es sind viele Spaziergänger unterwegs, nun, das Wetter ist perfekt für eine Wanderung.
Am Pointe de Saint Mathieu findest du sehr viele Fotomotive. Die Küste ist felsig, die Wellen meistens gut bewegt und für Langzeitbelichtungen geeignet. Im Frühling blüht es an den steilen Klippen, der Wind weht durchs hohe Gras.
Der Bilderbuch-Leuchtturm steht direkt in der Nähe einer Klosterruine, die meistens frei zugänglich ist. In der Ruinenanlage steht noch ein kleiner weißer Leuchtturm. Die Klippen werden höher, je weiter man um die Landspitze herum wandert. Was für eine imposante Kulisse. Wir fotografieren im Nachmittagslicht – die ganze Szenerie wirkt sehr freundlich und farbenfroh. Für Fotografen bieten sich also zu jeder Tages- und auch Nachtzeit Möglichkeiten, den Auslöser zu drücken, um gute Fotos zu machen.
Da wir etwas unter Zeitdruck stehen, bleiben wir nicht bis zum Sonnenuntergang. Wir fotografierten hier schon des öfteren. Die Region des Pointe de Saint Mathieu würde ich immer wieder besuchen, sobald ich in der Nähe bin. Ich kann gar nicht genug davon bekommen. Aus dem Jahr 2016 zeige ich Fotos von Abends, Morgens, Nachts und mit unserem Dackel.
Der 1835 erbaute Phare de Saint Mathieu steht auf der gleichnamigen Landzunge im Departement Finistère in der Bretagne. Davor gab es einen Feuerturm in der ortsansässigen Abtei. Erst im Jahr 1963 wurde der Leuchtturm rot-weiß angestrichen. Außerdem kann man den Schriftzug “Saint Mathieu” auf dem Turm lesen.
Leuchtturm und Klosteruine Saint Mathieu, Bretagnent
Ruine, Saint Mathieu, Bretagne
Kleiner Leuchttum Saint Mathieu, Bretagne
Leuchtturm Saint Mathieu, Bretagne
Strandgrasnelken am Pointe du Saint Mathieu
Strandgrasnelken am Pointe du Saint Mathieu, Bretagne
Strandgrasnelken am Pointe du Saint Mathieu, Bretagne
Küste Saint Mathieu, Bretagne
Strandgrasnelken am Pointe du Saint Mathieu, Bretagne
Küste Saint Mathieu, Bretagne
Strandgrasnelken am Pointe du Saint Mathieu, Bretagne
Strandgrasnelken am Pointe du Saint Mathieu, Bretagne
Wanderpfad, Saint Mathieu, Bretagne
Der Leuchtturm Saint Mathieu im besten Licht
Abendlicht am Leuchtturm Saint Mathieu
Saint Mathieu in der Nacht, Bretagne
Saint Mathieu in der Nacht, Bretagne
Sonnenaufgang am Leuchtturm Saint Mathieu
Mit dem Dackel zum Leuchtturm Saint Mathieu
Im Jahr 2016 war Dackel Grindel mit auf Tour. Fotos vom Leuchtturm und Infos zur Reise und Region gibts im Dackel-Leuchtturm Buch „Wir dackeln durch Europa“
Dackel Grindel und der Leuchtturm Saint Mathieu, Bretagne
Dackel Grindel und der Leuchtturm Saint Mathieu, Bretagne – Da wehte damals ein sehr heftiger Wind!
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2019/07/Minou-3350.jpg613920Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2019-07-12 16:55:222023-01-10 21:10:03Rade de Brest – Die Leuchttürme Petit Minou und Saint Mathieu, Bretagne
Der neue Tag beginnt kalt und grau mit leichtem Regen, da haben wir es mit dem früh aufstehen nicht so eilig. Nach ausgiebigem Frühstück mit viel heißem Kaffee gehts los nach Plougastel-Daoulas. Das ist der Hauptort der sogenannten Erdbeer-Halbinsel. Nicht schwer zu erraten, was da auf den Feldern wächst. Im Ort wollen wir nur kurz halten und uns die berühmte Calvarie ansehen. Leichter Nieselregen und eiskalter Sturm, der sogar weh tat, sorgt dafür, dass dieser Halt nicht allzu lange ausfällt. Im Städtchen ist fast nichts los. Plougastel-Daoulas ist auch kein Touristenmagnet, und das Wetter tut ein Übriges, um die Leute von den Gassen fernzuhalten. So können wir weitgehend ungestört die Calvarie neben der Kirche fotografieren. Naja, ungestört trifft es nicht. Wir kämpfen gegen Regentropfen auf der Linse und Schmerzen in den Ohren aufgrund des Sturmes. Das bedeckte Wetter ist allerdings vom Licht her gar nicht verkehrt, da stören auch keine harten Schatten auf den Steinfiguren.
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Calvarien, Kalvarienberge in der Bretagne
Wir reden dauernd von Calvarien. Eigentlich müsste es Calvaire (französisch) oder Kalvarienberg (deutsch) heißen. Aber Calvarie klingt für uns irgendwie passender. Es spricht sie wie im Deutschen, sieht aber nicht so kantig aus, wie der deutsche Ausdruck.
Calvarien sind ein integraler Bestandteil der Bretagne. Sie wurden vom 15. bis zum 17. Jahrhundert in extra umfriededen Pfarrereien errichtet und zeigen in Stein gehauene Stationen des Leidens- und Kreuzigungsweges von Jesus Christus.
Es gibt ganz einfache Calvarien, nur mit der Kreuzigungsszene, und sehr komplexe mit allen Stationen der Passion. Sie sollen den Gläubigen den Leidensweg Christi verdeutlichen uns sie in ihrem Glauben bestärken. Die Erbauer hatten wohl kein unbedingtes Vertrauen in die Gläubigkeit ihrer Schäfchen, denn neben den klassischen Passionsstationen finden sich allerhand in Stein gehauene Teufel, Dämonen und Höllenszenen, die zweifelnden Gemütern die Gefahren der Abtrünnigkeit nahebringen sollten.
Berühmte bretonische Kalvarienberge stehen in Guimilliau, Plougastel-Daoulas, Saint-Thégonnec, Saint-Jean-Trolimon (die älteste der Bretagne) und Plougonven.[/yellow_box]
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Detail aus dem Leidensweg Christi
Jesus auf dem Weg zur Kreuzigung
Das Tuch mit dem Anlitz von Jesus
Der Teufel, die markanteste Figur, steht links
Rückseite der Calvarie
Der Einzug in Jerusalem
Viele Figuren der Calvarie sind damaligen Prominenten nachempfunden
Figuren der Calvarie von Plougastel-Daoulas
Das Kreuz der Calvarie
Schnell laufen wir wieder zurück zu unserem Gefährt und fahren wir weiter nach Landerneau. Auf dem dortigen Stellplatz hängen wir uns direkt an die Stromversorgung und aktivieren die Heizung. Nasse Klamotten und kaltes Wohnmobil, das geht ja gar nicht. Hier wollen wir so lange ausharren, bis sich das Wetter wieder bessert. Die Zeit werden wir nutzen, um unsere Bildausbeute der letzten Tage oder besser Wochen zu sichten und zu sichern, und zum Schreiben der Berichte.
Die Brückenhäuser der Pont de Rohan von Landerneau
Die Brückenhäuser von Landerneau
Es regnet Gott sei Dank nicht ununterbrochen, da lohnt der eine oder andere Abstecher zum Altstadtkern von Landerneau. Neben einigen historisch interessanten Straßenzügen ist die Brücke Pont de Rohan über den Elorn die Hauptattraktion der Stadt. Die Brücke Pont de Rohan stammt aus dem 14. Jahrhundert und ist eine der wenigen noch existierenden mit Häusern bebauten Brücken in Europa (Übrigens haben wir daheim in der Nähe auch Brückenhäuser, in Bad Kreuznach).
Die Brückenhäuser von Landerneau am Abend
Die Brückenhäuser von Landerneau am Abend
Altstadt von Landerneau
Altstadt von Landerneau bei Nacht
Altstadt von Landerneau
Gasse von Landerneau
Häuser am Elorn-Fluss
Das Flussbecken des Elorn bei Ebbe
Hauswand in Landerneau
Die Kirche Saint-Houardon in Landerneau
Die Kirche Saint-Houardon in Landerneau
Vor der Kirche Saint-Houardon in Landerneau
Detail der Kirche Saint-Houardon in Landerneau
Detail der Kirche Saint-Houardon in Landerneau
Nassgeregnet und in der fortschreitenden Dämmerung wirken die teils schieferbeplankten Brückenhäuser besonders düster und bedrohlich. Die Kulisse wäre ideal für eine Gruselfilm. Nach einem ausgedehnten Streifzug durch die Gassen der Altstadt beenden wir die Fotosession in der Nacht und sind bald wieder zurück im trockenen warmen Womo.
Tags darauf drückt sich etwas Sonnenschein durch die Wolken und lässt die Brückenhäuser eine ganze Ecke freundlicher erscheinen. Es ist erstaunlich, wie drastisch sich die Eindrücke in so kurzer Zeit ändern können. Auch die Altstadt-Gassen wirken an diesem Morgen viel freundlicher und einladender.
Einen Regentag müssen wir noch überstehen, sagt uns der Wetterbericht. Da passt es wunderbar in die Planung, auf dem Weg nach Saint-Mathieu unsere Freunde Norbert und Corinne in Brest zu besuchen. Wir haben uns auf der Ile d’Ouessant kennengelernt und das letzte Mal vor zweieinhalb Jahren gesehen. Von Landerneau nach Brest ist es nur ein Katzensprung, und der befürchtete chaotische Stadtverkehr bleibt auch aus. Nur die gefühlten hundert Vekehrskreisel auf der Durchgangsstraße um Brest nerven gewaltig. Ständig bremsen, anfahren, bremsen, anfahren. Mit dem dicken Wohnmobil macht das echt keinen Spaß.
Notre-Dame ist abgebrannt
Gerade sitzen wir nach dem leckeren Abendessen bei einem Glas Cidre mit Norbert und Corinne gemütlich zusammen und unterhalten uns angeregt, da schickt uns unsere Tochter eine Nachricht aufs Handy, die Kathedrale Notre Dame in Paris stünde in Flammen. Erst halten wir das für einen schlechten Scherz, doch Corinne schaltet den Fernseher ein, und dort laufen auf allen Programmen nonstopp Live-Reportagen. Ich weiß auch nicht, warum uns das so mitnimmt. An diesem Abend drehen sich die Gespräche um das Feuer, da gibt es kein anderes Gesprächsthema mehr.
Wir übernachten im Wohnmobil am Straßenrand und das sanfte Trommeln des Regens wiegt uns in den Schlaf. Als uns der Wecker aus den Betten holt, schauen wir als Erstes raus. Kein Regen, blauer Himmel, wunderbar. Nach einem gemütlichen Frühstück bei unseren Freunden verabschieden wir uns und fahren weiter. Die Küste und die Leuchttürme ziehen uns an.
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2019/06/Landerneau-8669-Bearbeitet.jpg613920Gunterhttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGunter2019-06-30 12:03:392023-01-10 21:09:36Calvarien und Brückenhäuser, Plougastel-Daoulas und Landerneau, Bretagne
Ein neuer Morgen nach einer kühlen Nacht, das gleiche heitere wolkenlose Wetter, wir stehen vor dem Sonnenaufgang auf und laufen den Abhang hinter dem Stellplatz hinunter zum breiten Sandstrand von Pen Hat. Der Weg zum Leuchtturm von Toulinguet wird uns kurz vor Erreichung des Zieles von einem Burggraben und einer mächtigen Mauer verwehrt. Auch hier hat der königliche Festungsbaumeister, General Vauban im 17. Jahrhundert eine seiner 160 Verteidigungsanlagen hingebaut. Aktuell genießt das französiche Militär den Schutz der Mauern. Wir fotografieren den Leuchtturm aus der Ferne, machen sogar Langzeitaufnahmen. Die Langzeitfotografie kommt auf dieser Reise etwas zu kurz. Keine Ahnung, woran das liegt.
Blick über den Strand am Pointe de Toulinguet, Crozon, Bretagne
Leuchtturm Toulinguet, Crozon, Bretagne
Blick über den Strand am Pointe de Toulinguet, Crozon, Bretagne
Blick über den Strand am Pointe de Toulinguet, Crozon, Bretagne
Leuchtturm Toulinguet, Crozon, Bretagne
Festung aus dem Jahr 1811, Toulinguet, Bretagne
Blick über den Strand am Pointe de Toulinguet, Crozon, Bretagne
Blick über den Strand am Pointe de Toulinguet, Crozon, Bretagne
Pointe de Toulinguet, Bretagne
Festung aus dem Jahr 1811, Toulinguet, Bretagne
Blick über den Strand am Pointe de Toulinguet, Crozon, Bretagne
Radtour in Camaret
Wieder zurück am Wohnmobil, fahren wir mit den Rädern hinunter nach Camaret und verbringen etwas Zeit im Hafen und im Städtchen. Wir können es nicht lassen und fotografieren wieder einmal den Schiffsfriedhof. Noch nie waren wir mit dem Rad in Camaret unterwegs. Das erweitert unsere Reichweite enorm und macht uns Spaß. Nur diese Hügel. Und wir verfahren uns und dürfen noch mehr Hügel erstrampeln. Glücklicherweise weht immer ein angenehm kühlender Wind.
Nicht mit dem Wohnmobil durchfahren! Camaret, Bretagne – Wir wären auch NIE auf die Idee gekommen, da durch zu fahren. Allerdings scheint das Schild auch nicht umsonst da zu hängen.
Der Schiffsfriedhof von Camaret
Schiffsfriedhof, Camaret, Bretagne
Schiffsfriedhof, Camaret, Bretagne
Schiffsfriedhof, Camaret, Bretagne aufgenommen im Jahr 2009 – Interessant zu sehen, wie weit das Holzboot links in den Jahren zerfallen ist, oder?
Schiffsfriedhof, Camaret, Bretagne
Schiffsfriedhof, Camaret, Bretagne
Schiffsfriedhof, Camaret, Bretagne
Schiffsfriedhof, Camaret, Bretagne
Schiffsfriedhof, Camaret, Bretagne
Schiffsfriedhof, Camaret, Bretagne
Notre-Dame-de-Rocamadur, Camaret, Bretagne
Steinhaufen in Camaret, Bretagne
Notre-Dame-de-Rocamadur, Camaret, Bretagne
Notre-Dame-de-Rocamadur, Camaret, Bretagne
Notre-Dame-de-Rocamadur, Camaret, Bretagne
Notre-Dame-de-Rocamadur, Camaret, Bretagne
Tour Vauban, Camaret, Halbinsel Crozon, Bretagne
Tour Vauban, Camaret, Bretagne
Manoir De Coecilian
Ruine der Villa von Saint-Pol-Roux, Manoir De Coecilian – Ein älteres Foto von uns
Manoir De Coecilian
Strand in Camaret, Bretagne – wunderbar, die Farbe des Meeres, wenn Sandstrand unter dem Wasser ist.
Der Strand Pen Hat
Am Nachmittag besuchen wir noch einmal bei Ebbe den Strand Pen Hat. Das Licht ist nicht optimal aber wir können ziemlich weit über den Sand laufen. Der Strand ist tückisch – überall sammeln sich auf dem Sand Wasserpfützen, darunter und am Rand kann der Sand wie Treibsand wirken. Wir sind vorsichtig.
Gabi fotografiert am Pointe de Toulinguet, Crozon, Bretagne – Erst seit mein Knie gebrochen war ist mir bewusst, wie beweglich eine Fotografin sein muss. Ich bin froh, dass ich es wieder schaffe in die Hocke zu gehen. Mein Arzt meinte, dass ich das mit der Verletzung nie wieder machen könnte. und ich packe es sogar mit Fotorucksack. Obwohl ich auf der Bretagne Reise froh war, wenn Gunter mir den an langen Tagen auch mal abnahm.
Gabi fotografiert am Pointe de Toulinguet, Crozon, Bretagne
Surfer, Toulinguet, Crozon, Bretagne
Pointe de Toulinguet, Camaret, Bretagne
Phare de Toulinguet, Crozon, Bretagne
Pointe de Toulinguet, Camaret, Bretagne
Pointe de Toulinguet, Camaret, Bretagne
Phare Toulinguet, Camaret, Bretagne
Menhire in Camaret
Direkt neben dem Stellplatz liegt ein großes Feld mit Menhiren. Wir fotografierten sie dieses Jahr nicht, möchten sie dir aber unbedingt zeigen. Die Halbinsel Crozon und der Fischerort Camaret bieten sehr vielfältige Fotomotive. Allein in dieser Region kann man sich 14 Tage fotografisch beschäftigen.
Menhire in Camaret, Bretagne
Menhire in Camaret, Bretagne
Der kleine Fischerort Le Fret
Nachdem wir im Supermarkt unsere Vorräte aufgestockt haben, machen wir einen Abstecher nach Le Fret. Der Hafenort ist friedlich und unauffällig und völlig ruhig. Uns interessiert mehr der kleine Schiffsfriedhof neben der Zufahrtsstraße. Gabi würde am liebsten im Hafenbecken herumlaufen und Jakobsmuschlschalen sammeln. Dort liegen Tausende! Aber es funktioniert nicht, weil ein kleiner Bach den Weg zum Hafenbecken versperrt. Schade.
Schiffsfriedhof Le Fret, Crozon, Bretagne
Schiffsfriedhof Le Fret, Crozon, Bretagne
Le Fret, Crozon, Bretagne
Schiffsfriedhof Le Fret, Crozon, Bretagne
Schiffsfriedhof Le Fret, Crozon, Bretagne
Schiffsfriedhof Le Fret, Crozon, Bretagne
Schiffsfriedhof Le Fret, Crozon, Bretagne
Das sonnige Wetter verabschiedet sich langsam, und gegen Abend fängt es wieder richtig an zu regnen. Das soll die nächsten paar Tage so weitergehen, also müssen wir wieder unsere Reisepläne auf die Regentage abstimmen. Also besuchen wir wieder die Stadt Landerneau mit seinen berühmten Brückenhäusern. Die zeigen wir dir im nächsten Blogbeitrag.
Übersichtsseite Nordfrankreich & Bretagne Fototour mit dem Wohnmobil
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2019/06/Toulinguet-8366-Bearbeitet.jpg613920Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2019-06-19 17:20:492023-02-14 14:35:05Crozon Halbinsel – die Hafenstadt Camaret, das Pointe de Toulinguet und der Schiffsfriedhof in Le Fret, Bretagne
Eines unserer Lieblingsreiseziele in der Bretagne ist die Halbinsel Crozon. Camaret-Sur-Mer, der Pointe de Penhir, die Grotten von Morgat, Strände und wilde Küste am Cap de la Chevre ziehen uns immer wieder unwiderstehlich an. Unser Hauptziel war dieses mal der berühmte Plage de Ile Vierge am Pointe de St.-Hernot.
Auf Umwegen zum Cap de la Chevre
Dieses Mal steuern wir das südliche Cap de la Chevre, das Ziegenkap an. Unser Navi tut natürlich wieder einmal besonders schlau und nimmt in Morgat eine falsche Ausfahrt im Kreisel. Das hat zur Folge, dass wir unser Mobil kurze Zeit später über enge und steile Sträßchen quälen müssen, und bei jedem entgegenkommenden Fahrzeug fast komplett im grasüberwachsenen Straßengraben landen. Die Asphaltkante ist einige Zentimeter hoch, und unsere Kiste schaukelt bei jedem Ausweichen bedenklich.
Fahrgestresst kommen wir endlich am über 100 Meter hohen Kap de la Chevre an. Wir könnten hier auch übernachten, der Parkplatz ist als Stellplatz in unserer App eingetragen, aber warten wir erst einmal ab. Eine Kaffeepause bessert unsere Laune wieder, dann wandern wir durch die Heidelandschaft am Rand der Klippen entlang. Die Wanderwege soll man nicht verlassen, die gespannten niedrigen Drähte sind aber eher eine symbolische Absperrung. Wir halten uns trotzdem daran, denn der Pflanzenbewuchs an den Hängen des Kaps hat durch die Gedankenlosigkeit unzähliger durch die Gegend streunender Wanderer stark gelitten und benötigt unbedingt eine längere trampelfreie Ruhepause.
Trotzdem krabbeln einige Unverbesserliche in den Klippen herum. Die Strände um das Kap herum sind wunderschön gelegen, aber sehr schwierig zu erreichen. Wir gehen ein Stück einen steilen Pfad hinunter, bis die richtige Kletterei beginnt. Das wollen wir Gabis kürzlich entmetallisiertem Knie doch noch nicht zumuten, da bleibt es bei der Betrachtung aus der Ferne. Außerdem sehen die Strände von oben herunter auch richtig gut aus.
Cap de la Chevre, Bretagne
Cap de la Chevre, Bretagne
Gunter am Cap de la Chevre, Bretagne
Cap de la Chevre, Bretagne
Blick hinuter zum Meer, Cap de la Chevre, Bretagne
Sperrzäune am Cap de la Chevre, Bretagne. Hier bricht gerade ein Stück Klippe ab.
Strandgrasnelken und Steinpyramiden, Cap de la Chevre, Bretagne
Übernachtung auf dem Stellplatz in Morgat
Wir entscheiden uns doch gegen eine Übernachtung auf dem Cap, weil wir hoffen, in Morgat mehr Fotomotive zu finden. So fahren wir gegen Abend zurück nach Morgat, und zwar auf der stressfreien Staße, die wir gern zum Cap hin genommen hätten. Morgat hat einen praktischen Stellplatz in der Nähe des Ortskerns und des weitläufigen Strandes. Im schwindenden Abendlicht laufen wir noch ein gutes Stück den Küstenpfad entlang bis zur verlassenen Festung Kador.
Festung Kardor, Morgat, Bretagne
Blick über den Hafen von Morgat, Bretagne
Wanderpfad, Morgat, Bretagne
Klippen vor Morgat, Bretagne
Morgat im Abendlicht, Bretagne
Die Grotten von Morgat sind sehr berühmt. Wir besuchten die kleineren am Nordende des Stadtstrandes auf einem früheren Besuch. Bei Ebbe kann man da leicht zu Fuß hin. Zu den größeren Grotten gibt es Bootstouren.
Kleine Grotten bei Morgat
Wanderung zum Pointe de St.-Hernot
Morgen wollen wir sehr früh starten und den Küstenpfad bis zum Pointe de St.-Hernot entlang wandern. Was uns hier schon abends an Krabbelei erwartet hat, gibt uns einen Vorgeschmack auf die bevorstehende Route. Ob wir das schaffen? Und wenn, schaffen wir es zu fotogenen Zeiten?
Küstenlandschaft, Cap de la Chevre, Bretagne
Gabi an der Küste, Cap de la Chevre, Bretagne
Eiskalt, Frost auf Farn, Bretagne
Küstenlandschaft, Cap de la Chevre, Bretagne
Küstenlandschaft, Cap de la Chevre, Bretagne
Weit vor sieben Uhr in der Frühe mühen wir bei 9° C Innentemperatur frierend aus dem Bett, genehmigen uns einen schnellen Morgenkaffee, schultern unsere Fotorucksäcke, einigen uns auf ein Stativ und wandern los.
Das erste Stück laufen wir über die Straßen, wir wollen die Schleife um das Kap Kador abkürzen. Aber der schräge Asphalt läuft sich noch bescheuerter als der krummste Wanderweg. Die erstbeste Abzweigung nutzen wir, um nach links auf den Küstenwanderweg einzuschwenken. Und auf dem geht es wieder richtig auf und ab. So RICHTIG auf und ab. Teilweise geht es sehr steil hinunter und direkt darauf wieder so steil hinauf, dass wir die Hände zu Hilfe nehmen. Es geht über Felsen, torfigen Waldboden und lockeres Geröll. Gerade so wie ein richtiger Weg an Steilklippen entlang sein muss. Die Luft ist erfüllt vom intensiven vanilleartigen Duft der blühenden Ginsterhecken. Zu Beginn unserer Tour liegt noch Bodenfrost auf den Pflanzen am Wegesrand. Wir sind ganz allein unterwegs und genießen das weiche Licht und die grandiosen Aussichten.
Pointe de St.-Hernot, Bretagne
Flut an der Ile Vierge am Pointe de St.-Hernot, Bretagne
Das kleine Inselchen am anderen Ende des Plage de Ile Vierge, Bretagne
Morgens am Point de St.-Hernot, Die Flut überspült den ganzen Strand, Bretagne
Blick zur Küste, Morgat, Bretagne
Strand Ile Vierge, Bretagne
Küstenlandschaft, Pointe de St.-Hernot, Bretagne
Wanderpfad an der Küste, Bretagne
Wanderpfad an der Küste, Bretagne
Wanderpfad an der Küste, Bretagne
Pointe de St.-Hernot, Bretagne
Nach zwei Stunden angestrengtem Wandern erreichen wir den Pointe de St.-Hernot. Die baumbestandene Landzunge streckt sich felsig und steil weit ins Meer, die Steinbögen und die kleine Strandbucht auf der Südseite liegen aber noch im tiefen Schatten. Schade! Die morgendlichen Lichtbedingungen sind für diese Location echt schwierig. Die Wege auf das Kap sind nochmals steiler und rutschiger, dafür führen sie direkt am Rand der Steilklippe entlang. Da wird es uns schnell mulmig in der Magengrube.
Mit dem kleinen Pfad hinunter zum Strand und zu den Felsenbögen haben wir das gleiche Problem wie am Cap de la Chevre. Er ist einfach zu steil und rutschig, und wir wollen das Risiko auszurutschen nicht auf uns nehmen. Vor allem nicht mit einem Bein, welches noch vom Beinbruch geschwächt ist. Die Flut hat sowieso den größten Teil des Strandes in Beschlag genommen.
Leuchtturm von Kardor, Morgat
Wir beschließen, wegen der Lichtverhältnisse später am Nachmittag nochmal hierher zurückzukehren und machen uns auf den langen Rückweg nach Morgat. Dieses Mal ohne Straße.
Und wie es der Zufall will, gegen Ende der Strecke schaut plötzlich ein Leuchtturm frech durch die Bäume. Wir sind ungewollt auf den Leuchtturm von Kador gestossen, den wir auf den vorigen Reisen vergeblich gesucht hatten. So einfach stellt sich ein großes Glücksgefühl ein.
Leuchtturm von Kador, Bretagne
Leuchtturm von Kador, Bretagne
Baum an der Küste, Morgat
Zweiter Besuch des Pointe de St.-Hernot
Nach einem Imbiss, wie immer Baguette mit irgendwas drauf, und einer Ruhepause unternehmen wir den zweiten Anlauf. Dieses Mal fahren wir mit dem Womo nach St.-Hernot, parken dort vor dem Mineralienmuseum und gehen das relativ kurze Stück zum Kap. Ewig führt der schmale Weg durch dichte Ginsterhecken, dann steil den Hang hinab. Unterwegs stoßen wir auf eine Bauruine im Wald, an deren Wände sich Graffitti-Künstler verewigt haben. Wer da auf die verrückte Idee gekommen war, mitten im Nichts ein Haus hinzustellen? Erfolgreich war es jedenfalls nicht.
Graffitti an einer Ruine, Cap de la Chevre, Bretagne
Graffitti an einer Ruine, Cap de la Chevre, Bretagne
Als die Sonne lange vor dem offiziellen Sonnenuntergang hinter der Halbinsel verschwindet und das Kap und die benachbarte kleine Jungfraueninsel im Schatten liegen, ist es an der Zeit, zurückzugehen.
Blick über den Strand, Ile Vierge, Bretagne
Panorama, Plage de Ile Vierge, Bretagne
Segelboot am Pointe de St.-Hernot, Bretagne
Die Farben des Meeres durch die Bäume gesehen, Bretagne
Blick über die Küste Richtung Cap de la Chevre, Bretagne
Ebbe am Plage de Ile Vierge, Bretagne
Blick zur Halbinsel am Pointe de St.-Hernot, Bretagne
Gunter auf dem Wanderweg, Cap de la Chevre, Bretagne
Pointe de Pen Hir
Am Pointe de Penhir läuft Gabi in der Dämmerung nochmal los, während Gunter sich um das Abendessen kümmert. Die Nacht stehen wir auf dem Stellplatz von Camaret. Heute haben wir für unsere Reise einen neuen persönlichen Streckenrekord zu Fuß aufgestellt. Ganze 30 km sind wir über schwieriges Gelände gewandert. In Anbetracht der Tatsache, dass Gabi zu Beginn der Reise noch sichtbar humpelte, ist das eine sehr erfreuliche Leistung. Ich wusste es, man kann sich »gesund-fotografieren«.
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2019/06/hernot-7463.jpg613920Gunterhttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGunter2019-06-11 17:56:032023-01-10 21:14:27Crozon Halbinsel – Cap de la Chevre, Morgat und Pointe de St.-Hernot, Bretagne