minus 28,4°C – Wasserleitung eingefroren
Gestern nacht war es wirklich kalt, sehr kalt. Brrrr – das Thermometer sank und sank. Noah war abends von Aron heim gekommen und sein Reisverschlußzipper war beim Laufen an die Lippe gekommen und festgefroren. Eiskalt, ist das. Wenn ich das Stativ draußen habe, muß ich aufpassen, dass ich es nicht ohne Handschuhe angreife. Ich könnte dran festfrieren. Es ist ein großer Unterschied, ob es minus 15 oder minus 20 oder gar minus 28,4° sind. Der Schnee wird richtig laut und er wird lauter, je kälter es ist. Der Schnee knirscht dermaßen laut, dass man direkt nach dem ersten Fußtritt vor die Tür weiss, wie kalt es ist:-)
Als wir heute aufstanden, lief das Wasser in der Küche nicht mehr. Wir stellen zur Zeit nachts den Wecker um Holz aufzulegen, sonst ist es morgens so kalt, dass keiner mehr aus den warmen Betten raus möchte. Und trotzdem war es passiert: die Wasserleitung war eingefroren! Hmmm, ausgerechnet am 23. Dezember. Nun ich versuchte Erik, unseren Vermieter, anzurufen. Das Guthaben auf dem Handy war leer. Typisch. Also machte ich den Computer an, und telefonierte über Skype, schlechte Verbindung, aber Skype funktionierte, im Gegensatz zu gestern, wo nichts mehr ging. So ging es also auch nicht. So schickte ich eine mail mit unserer Nummer, dann fuhr der Computer ohne Warnung runter, keine Batterie mehr. Danach lies sich das Internet nicht mehr starten, also konnten wir auch das Handy nicht mehr mit einem Guthaben versorgen. So stellten wir erstmal unseren Schuhwärmer unter die Spüle. Im Keller fanden wir die Rohre nicht, unter der Küche gibt es nämlich keinen Keller. Das warme Wasser lief ja noch, das ist ja schon mal was. Ich lief dann zu Maria, wollte dort das Telefon aufladen. Da hatte Erik schon bei unseren Freunden angerufen. Wir holten einen Heizlüfter und stellten ihn unter die Leitungen, dann setzten wir einen Kaffee auf. Und bevor der getrunken war, lief das Wasser auch schon wieder. Und wieder haben wir etwas gelernt. Wenn es so kalt wird, muß man nachts das Wasser tröpfeln lassen, nicht ganz abstellen. Und den Schnee um das Haus herum auftürmen, damit er isoliert. Das machten wir dann auch gleich, es waren morgens nur noch minus 20°C, alles relativ also, gar nicht mehr so kalt:-)
Wir warteten auf die Post. Amy’s mp3 Player ist Akkuschwach und hat etwas wenig Speicherkapazität. Und da wir immer noch nichts bei Amazon bestellen können – weil jemand unser Konto dort missbrauchte – machte Helen das für uns und lies es direkt hierher schicken. Klappte wunderbar. War etwas teurer wegen der höheren Mehrwertsteuer.
Die Post liefert Päckchen hier nicht ans Haus, zumindest nicht immer. Und das Postauto fuhr vorbei und hinterlies Nachrichten im Postkasten. Wir könnten mittags also was abholen.
Vorher machten wir noch einen Spaziergang auf dem See und durch den Wald. Amy und Noah erkundeten die Eiszapfen am See und die Bewegung tat uns richtig gut. (Gestern hatte ich so Kopfweh, dass ich gar nicht raus gekommen war.) Es war ein wunderbarer Ausflug mit eiskalten Fingern. Zum Glück fand ich ein paar dieser Taschenwärmer, die man immer wieder nutzen kann. Im Handschuh tut die Wärme sehr gut und dann halten die Finger beim fotografieren länger durch.
Auf dem Weg nach Vingaker sahen wir einen Elch. Wow, das war toll, leider war es schon etwas spät und daher mehr als etwas dunkel. Aber ein Beweisfoto haben wir, ich schleppe ständig einen Teil der Ausrüstung mit mir rum, auch das 400er Tele ist meistens dabei. Es könnte ja sein, dass uns ein Elch über den Weg läuft.
Das Mitschleppen der Fotoausrüstung hat den Nachteil, dass ich die extra 8kg (mindestens) auch beim Einkauf auf dem Rücken trage, im Auto lasse ich das tolle Gerät sehr ungern. Eingepackt in die dicken Winterklamotten kommt man sich auf Dauer da etwas ungelenk vor. Ich schwebe schon fast, wenn ich mal nur zwei Hosen und einen Pulli anhabe und ohne „Klickgepäck“ unterwegs bin:-)
Wir kamen in Vingaker an und die Päckchen waren noch nicht da. Also drückten wir uns rum, liefen mal ins Systembolaget (oder so), aber bei den Preisen für alkoholische Getränke hatten wir dann doch keine Lust auf was höher prozentiges….
Die Päckchen dauerten, wir standen mehrere Male in der langen Schlange, immer wieder waren sie nicht da. Na, da braucht es etwas Geduld. Aber dann, die heiß ersehnten Lieferungen, auch, ein ersehntes Päckchen von meiner Mutter mit warmen Hausschuhen kam an. Die Hausschuhe, die es hier gibt., diese umgestülpten Schafe, sind sehr teuer.
Daheim sahen wir die Sterne strahlen, ah, klasse. Aber kalt, immer noch minus 17 ° C . Ich stellte die Kamera raus, aber sie setzte Eis an, und ich, dumm, wie ich bin, versuchte die Eiskristalle wegzublasen. Logisch, die ganze Linse fror ein. Also, Kamera wieder rein und auftauen. Der Tag war eh lang genug gewesen, wir hatten noch viel Spaß bei einer Serie von „Unsere kleine Farm“, lachten uns einen oder auch zwei. Und morgen ist dann Weihnachten, uff, das ging schnell. Ich melde mich nochmal vorm Geschenkeauspacken!
Liebe Reicherts,
wir wünschen Euch frohe Weihnachten:-)
Mit viel Spannung und Aufmerksamkeit verfolgen wir schon seit einigen Wochen Eure Abenteuer im fernen, verschneiten und eisigen Schweden.
Wir wünschen euch bei eurer weiteren Reise durch den Norden Europas viel Glück und Gesundheit!!!!
Feiert schön, damit ihr nicht fest gefriert und haltet uns weiterhin auf dem Laufenden :-)
Gruß
Robert und Familie
Das war ja heftig mit diesen Minusgraden. So was kennen wir hier ja nicht, ein Glück.
Mit der Kamera musst du aufpassen, daß sie nicht den Geist aufgiebt bei dieser Kälte. Ja Hauchen kann verherend sein :-))
Mich freut es, daß wenigstens das Päckchen mit den gewünschten Hausschuhen angekommen ist. Bei uns schneit es im Augenblick stark, also doch weiße Weihnachten.
Einfach zauberhaft die Aufnahmen vom Winter in Schweden, so was kenne ich ja von Norwegen und träume heute noch davon.
Bleibt nur noch kurz, Frohe Weihnachten allen.
gruß Edeltraud