Fahrt von der Isle of Skye nach Isle of Lewis & Harris, Schottland
Packen war angesagt, schon waren die acht Tage auf der Isle of Skye um. Schade. Schnell hatten wir unseren Krimskrams zusammengeschnürt, wir waren so schlau uns gar nicht weit „auszudehnen“. Dann putzten wir noch ein wenig, saugten durch, leerten die Asche im Kamin und zogen die Betten ab. Gegen 10:00 Uhr waren wir dann bei strahlendem Sonnenschein unterwegs zu neuen Ufern. Ein weiteres Mal fuhren wir zur Fairy Glen. Leider passte das herrliche Wetter nicht wirklich zum Anlass. Dramatische Wolken und nasses Moos wären besser angebracht gewesen. Wir liefen ein zweites Mal über die magischen, stufigen Hügel, schauten nochmal genau, wo der Zigeunerwagen im Stardus-Film gestanden hatte.
In Uig erledigten wir wichtige Postgeschäfte und kauften schnell noch Karten und Briefmarken. Und, wer von Euch will eine Karte? Meldet Euch, die ersten drei bekommen eine! (Schreibt uns eine email mit Eure Adresse: reise-reicherts@gmx.de)
Alle Fährinformationen zu Großbritannien findest Du unter Reisetipps Fähren.
Fährfahrt zu den äußeren Hebriden, Isle of Lewis & Harris
Eine Stunde vor Abfahrt der Fähre standen wir in der ziemlich dürftig bestückten Schlange zur Fähre. Es fuhren nur 14 Autos und ein LKW mit. Auf der Fähre lernte ich ein frisch vermähltes, amerikanisches Paar kennen. Ich unterhielt mich fleißig auf dem Deck und hilet natürlich nach Delfinen und Walen Ausschau, man könnte ja mal Glück haben. Die vier Restreicherts saßen bequem in den warmen Sesseln im Inneren des Schiffs. Felsig und karg begrüßte uns Harris bei der Einfahrt nach Tarbert. Im warmen, weichen Fotolicht fuhren wir von der Fähre herunter auf diese äußere Hebrideninsel.
Was wird uns hier wohl erwarten? Ist das Haus in Ordnung, welches wir uns im Internet herausgesucht hatten? Spannung schwang durch unseren VW-Bus. Windstille hatten wir aber auf dieser bekanntermaßen windigen Insel nicht erwartet, einen völlig klaren, von Abendrot gefärbten Himmel auch nicht. Nach einer doch langen Fahrt über kleine Straßen kamen wir endlich nach Great Bernera. Im Dunkeln fanden wir die gemietete Wohnung problemlos, dank der ausführlichen Bescheibung unserer Vermieterin Anne. Anne war an unserem Ankunftstag in der großen Stadt shoppen, aber wir fanden die Tür unverschlossen vor, das Hausinnere schön warm kuschelig und vor allem geräumig. Wunderbar. Wir ließen unsere müden Knochen aufs Sofa sinken, tranken einen Tee und räumten danach unseren Krimskrams wieder aus dem Bus.
Erster Tag auf der Isle of Lewis – Einkaufen in Stornoway
Der erste Tag auf der Isle of Lewis begann trüb – wo war nur der Sonnenschein hin…
Wenige Minuten Licht, dann war’s vorbei für diesen Tag.
Wir hatten einige Versorgungslücken in unseren Vorräten. Die frische Luft, das Klettern über Steine, und Schleppen der Fotorucksäcke kostet Kraft und erzeugt mächtig Hunger. Anne hatte uns in Stornoway einige Geschäfte empfohlen. Aber zuerst mußten wir dorthin fahren. Wir waren froh, die Insel erstmals bei Tageslicht zu sehen. Von anderen Reisenden und John, dem Vermieter auf der Isle of Skye, wußten wir, dass die Häuser auf den äußeren Hebriden eher trist, betonfarben aussehen. Gerade in diesem trüben Wetter wirkten sie tatsächlich sehr trostlos. Das Land hier ist weit, der Blick wird nicht durch Bäume behindert, nur hie und da stehen Schafe und versuchen klug drein zu schauen. Schaffen sie natürlich nicht!
Erste Eindrücke von der Isle of Lewis, äußere Hebriden
Trotz allem hat die Landschaft einen ganz besonderen Reiz. Die Hügel, die karge Vegetation, verschärft durch die winterliche Februarstimmung – sie haben etwas Übersinnliches, Großes. Wir bewegen uns wie Miniaturen durch eine unreale Welt.
Supermärkte auf der Isle of Lewis & Harris
Im Tesco von Stornoway, der Hauptstadt der Insel, wurden wir wieder sehr real. Da hier die Läden am Sonntag geschlossen sind – die Inselbewohner sind sehr religiös – drängeln sich am Freitag und Samstag hin viele Menschen zwischen den engen Regalen. Das fühlte sich so an wie daheim, als die Läden noch um 18:00 Uhr schlossen, oder wie vor Feiertagen. Wir gerieten durch die Platznot schneller in Konversation. Hier auf der Insel sind Touristen wohl noch seltener als auf der Isle of Skye. Leicht wurden wir als solche erkannt und freudig begüßt. Das ist wohl so wie bei uns, wenn die Schwalben kommen, ist der Frühling nah. So ist es hier mit den ersten Touris. Wir bezeichnen uns selbst aber eher als Reisende und nicht als Touristen!
Wir fielen hinterher noch in den größeren COOP-Markt ein, da fanden wir alles noch Fehlende. In der Stadt bummelten wir durch die kleinen Geschäfte, im Buchlädchen kaufte sich Amy noch ein Buch.
Tiumpan -Leuchtturm auf der Isle of Lewis & Harris
Bei Dauernieselregen fuhren wir in etwa 20 Minuten zum Tiumpan Leuchtturm am östlichen Ende der vor Stornoway liegenden Halbinsel. Von der Ferne sah er wie ein typischer Stevenson Leuchtturm aus. Wir liefen nur kurz die Steilklippen entlang, ich machte auch ein paar Fotos. Das Licht war nicht optimal und Regentropfen sammelten sich auf der Linse. Die Vögel kreischten, die Wellen rauschten. Aus den umliegenden Gebäuden hörte ich dumpf schallend Hunde bellen. Der Leuchtturm ist für Besucher geschlossen, und anscheinend ist hier eine Tierpension eingezogen. Ach was wäre das für eine geniale Wohnung für Meeresliebhaber. In Gesprächen mit den Leuten hier erfuhr ich, dass die Leuchttürme abgebaut werden sollten. Leider ist das beim kleinen Leuchtturm bei Fiskavaig auf der Isle of Skye tatsächlich schon passiert. Hoffentlich bleiben uns die restlichen erhalten. Dahingehende Bemühungen der Bevölkerung gibt es schon.
Abends wanderten wir zur Küste in der Nähe unserer Unterkunft, sprachen unterwegs ein wenig mit den Nachbarn, und spielten mit dem Border Collie Mix, den unsere Vermieter im Garten freigelassen hatten.