Reisefotografie – Fotos drucken lassen
Fotos drucken lassen
Das Angebot von Fotodienstleistungen im Internet ist unüberschaubar groß geworden. Produktqualität und Service liegen aber generell auf hohem Niveau, auch wenn es immer einige schwarze Schafe geben wird. Vergleiche einfach die gebotenen Leistungen und Preise, schaue auf Auszeichnungen für hohe Qualität und auf Bewertungen, und tätige im Zweifelsfall vor einer Großbestellung eine kleinere Testbestellung. Auf jedem Fall lohnt es sich, auf Angebote und Aktionen zu achten. Der Wettbewerb ist hart, großzügige Rabatte bis 50% und mehr sind keine Seltenheit.
1. Großformatfotos für an die Wand oder die Tür
Bevor du dich in größere Ausgaben stürzt, drucke deine Favoriten auf DIN A 4 oder DIN A 3 aus. Im Idealfall bestellst du die Testprints im gleichen Labor, wo du später das Großfoto drucken lässt. Auf Papier erkennst du besser als am Bildschirm, wie das Bild wirkt. Ist die Schärfe optimal? Müssen die Schatten und Lichtpartien noch etwas angepasst werden?
Beim Druck auf Acrylglas, Alu-Dibond oder Hochglanzpapier sollten deine Fotos knackscharf und speziell für das Druckmedium geschärft sein, und in Maximalauflösung vorliegen. Beim Druck auf Leinwand reicht eine geringere Auflösung, aber Achtung – Unschärfen fallen auch hier deutlich auf. Wir persönlich mögen Leinwanddrucke am liebsten, weil sie brillant wirken, sie unempfindlich gegen Fingerabdrücke sind und nicht spiegeln, egal aus welcher Richtung man draufschaut.
Nicht immer muss das Standardformat an die Wand. Von quadratisch bis Panorama kannst du mit verschiedenen Formaten experimentieren. Das hat natürlich auch Einfluss auf die Bildwirkung.
Prints auf verschiedene Materialien
Gedruckt wird heutzutage auf fast alle Materialien: wie wäre es mit einem Duschvorhang mit deinen Wasserfall- oder Meeresmotiv? Oder Fenster-Jalousien mit Berglandschaften? Oder mit Klebefolien für dein Auto? Magnete für den Kühlschrank, kleine Aufkleber, Tassen, Kissen und vieles mehr. Wenn du die Angebote im Internet durchstöberst, stösst du noch auf viel mehr schräge, lustige und abgefahrene Ideen.
Das Wichtigste bei der ganzen Sache ist: probier es einfach mal aus. Mach was aus deinen Fotos, lass sie nicht auf der Speicherplatte rumlungern!
Großformatige Drucke auf hochwertigem Papier mag ich am liebsten von Digitaloriginal, einem kleinen Labor in Köln.
2. Das Fotobuch
Ein sorgfältig gestaltetes Fotobuch hält die Reiseerinnerungen lebendig. Nicht nur Fotos finden darin Platz, auch persönliche Notizen, Anekdoten, Zitate und Tagebucheinträge. Abfotografierte oder gescannte Landkarten, Eintrittskarten, Speisekarten oder Zeitungsausschnitte peppen das Werk auf.
Dein Fotobuch erzählt immer eine Geschichte, du kannst es unkompliziert überall hin mitnehmen und herumzeigen. Beim Betrachten der Fotos gemeinsam mit Freunden kommst du ins Gespräch, da kommen die Stories, das Erlebte wieder hoch.
Für die Produktion eines Fotobuches suche dir einen gut bewerteten Onlineshop aus, mit dessen Fotobuchsoftware du zurechtkommst. Es gibt ziemlich starke Unterschiede in der Qualität der gedruckten Bücher. Mir ist es wichtig, dass die Seiten sich gut blättern lassen. Vor allem bei Panoramafotos möchte ich das Buch nicht runterdrücken müssen, um das Fotos in seiner ganzen Pracht betrachten zu können. Ich mag daher am liebsten die Echtfotobücher. In den großen Formaten – zum Beispiel DIN A 4 quer oder größer wirken sie beeindruckend. Am liebsten entwickele ich die großen Bücher bei Saal Digital. Sie sind nicht günstig. Die Fotos darin sind empfindlich – Leute mit feuchter Aussprache sollten einen Sicherheitsabstand halten.
Bei Saal lasse ich auch gern Fotomagnete entwickeln.
Kleinere Hefte bestelle ich gern bei Photodose. Da gibt es immer mal wieder Angebote für 50%. Diese magazinartigen Hefte schicke ich dann auch öfters mal als Dankeschön an Leute, die wir unterwegs interviewt und fotografiert haben. Das Fotobuch mag ich von Photodose nicht, weil die Bindung zu weit in das Foto reingeht und nach einer Weile auch schon auseinander klafft.
Schöne Formate und dünnes Papier gibt es bei Myphotobook.de. Wir haben dort ein DIN A5 Querformat Buch entwickeln lassen und fanden das bezüglich der Farben, des Kontrastes und der Bindung sehr gut.
Echtfotobuch – an die dicken Blätter muss man sich gewöhnen. Es hat so was von einem Kinderbilderbuch. Sieht dafür aber super gut aus! Wie ein Foto halt.
DIN A 5 quer, ein Buch von Myfotobook, das kommt eher wie ein „richtiges“ Buch rüber. Dünnes Papier, aber gut zu betrachten.
Praktische Vorgehensweise beim Erstellen eines Fotobuchs
Bearbeite die Fotos, wie im vorhergehenden Blogbeitrag beschrieben entweder mit Lightroom oder einem anderen Programm. Die optimierten Fotos gibst du dann für die vorgesehene Druckgröße optimiert aus und schärfst sie nach. Die Texte schreibst du am besten in einem Schreibprogramm. Arrangiere alles Kapitel für Kapitel mit der Fotobuchsoftware und voilà, fertig ist das Reisebuch. Na ja, so ein Projekt braucht schon viel Zeit. Es ist jedoch die Mühe wert! Halte das Layout im Blick. Wechsle nicht den Überschriftenstil, bleibe für die Fotos bei einem oder zwei Rahmenstilen, und verwende nicht zu viele unterschiedliche Schriftarten.
Poster und Türfolien
Ein Shetland-Pony bewacht unseren Lagerraum im Keller. Gedruckt ist es auf Klebefolie in Lebensgröße. Beim Aufziehen auf die Tür taten wir uns allerdings schwer. Da hätten wir besser vorher mal gegoogelt, wie man sowas gut macht. Jetzt sind ein paar Falten drinnen.
3. Kalender
Scheinbar weniger aufwendig ist die Zusammenstellung eines persönlichen Kalenders. Hier gelten die gleichen Qualitätsanforderungen an deine Fotos wie beim Großformtatdruck. Die Bilder sollten thematisch zueinander passen und gleichzeitig genügend Abwechslung bieten. Jedes einzelne Foto muss so spannend sein, dass man es sich einen ganzen Monat lang ansehen möchte. Das musst du vor allem bei sehr düsteren, dramatischen Lichtsstimmungen beachten. Gerade im November, wenn das Wetter eh trist und trüb ist, fällt es mir schwer, noch eine dunkle Unwetterwolke auf dem Kalender zu ertragen. Auch, wenn das Foto noch so dramatisch und außergewöhnlich ist.
Tischaufsteller in DIN A 5 – ein schönes Mitgringsel. Aufgrund des kleinen Formats verzichte ich auf das Kalendarium, so wird der Tischausteller zum Portfolio. Bestellt habe ich die bei Flyeralarm.
Das ist die ewige Gratwanderung, die jeder Kalenderredakteur meistern muss, und auch du.
- Suche mindestens doppelt so viele Bilder heraus, wie du für den Kalender brauchst.
- Schaue sie dir immer wieder an. Hat jedes Bild das Zeug, einen Monat an der Wand
zu hängen, ohne dass man sich daran satt sieht? - Wechsle zwischen Übersichten und Details, zwischne Landschaften, Menschen oder
Tieren. - Pass auf, dass sich Motive nicht zu ähnlich sind.
- Schaue dir alle 12 Motive gleichzeitig auf dem Monitor an. Harmonieren sie miteinander.
- Sind farbig gut gemischt? Also nicht nur Sonnenuntergänge oder nur blaues Mittagslicht.
Wir drucken keine Kalender in kleiner Auflage, weil wir gegen Ende des Jahres immer schon mehr als genug Kalender von den Verlagen hier liegen haben. Kleine Tischaufsteller in DIN A 6 lasse ich als Portfolio für unterwegs gern mal drucken. Diese Kleinen bestellen wir meist in einer Auflage von 100 Stück bei Flyeralarm.
Was und wo druckst du am liebsten? Wir freuen uns über Tipps in den Kommentaren!
Kalender selber machen Seminar
Seit 2021 drucken wir unsere Kalender in größeren Auflagen wieder selbst. Dazu gibt es hier im Blog Ende des Sommers ein Kalender Selber machen Seminar.
Wir wurden hier nicht gesponsort. Alles aus eigener Kasse gezahlt und ausprobiert.
Software Tipp: FastStone Image Viewer
Hallo Gabi, hallo Günter!
Ich weiß nicht unter welchen Post es wirklich passt, aber aus gegebenem Anlass ;-) fänd ich einen Artikel interessant mit dem Titel: Verwaltung der Bilderflut nach der Reise – Hilfe beim Auswählen der Schätze auf der Speicherkarte (oder so ähnlich).
Wie macht ihr das? Gibt es einen sinnvollen Workflow?
Liebe Grüße
Michaela
Hallo liebe Gabi,
ich bevorzuge öfters Fotos auf mattem Fotopapier. Deshalb lasse ich immer wieder mal einen Wandkalender bei fotobuch.de drucken. Dort kann man sehr feines Papier wählen aus der sog. EXKLUSIVE PAPIERSORTEN FOMANU™ SELECTION. Mein absoluter Liebling ist das Aquarellpapier, dann sieht der Kalender sehr wertig aus und unterscheidet sich durch die strukturierte Oberfläche deutlich von den üblichen Kalendern. Sie haben auch regelmäßig Rabattaktionen.
Für Fotoabzüge nutze ich mittlerweile pixelfoto-express.de aus Dresden. Dort kann man auf tollem Fuji-Papier namens Velvet, Canvas, Silk und Pearl belichten lassen. Außerdem sind die echt fix und haben einen prima Telefonsupport. Papiermuster kann man anfordern. Habe bis dato nur gute Erfahrungen gemacht.
LG,
Sabine
Liebe Gabi!
Seit vielen Jahren gestalte ich Fotokalender als Weihnachtsgeschenke für unsere Familien. Früher, indem ich die Dias mühsam sichtete, wieder und wieder aussortierte, dann zum Entwickeln brachte, wieder abholte, einklebte, Kalender beschriftete…
Ach wie einfach ist das heute und mit welch perfekten Ergebnissen! Und die Familien erwarten meine großformatigen Kalender jedes Jahr mit Freude. Motive sind immer die Wohnmobilurlaube aus dem vergangenen Jahr. Ganz oft die Bretagne, die wir so lieben.
Ganz liebe Grüße
Patricia
Hallo Gabi!
Danke für den Bericht! Ich lasse immer einen Kalender mit unseren Urlaubsbildern drucken. Ansonsten kann ich eure Erfahrungen bezüglich der Qualität von Fotobüchern bestätigen. Und auch der Hinweis, auf Angebote zu achten ist sinnvoll. So gibt es im September bei meinem Lieblingslabor immer eine Kalenderaktion, bei der diese nur die Hälfte kosten.
Liebe Grüße
Michaela