Wohnmobiltour durch die USA, drei kleine Kinder, drei Monate, live Bericht aus dem Jahr 2000, Teil 2
Der zweite Teil des „live“ Reiseberichtes aus dem Jahr 2000
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5.April, Joshua Tree National Monument
Wir kamen wieder spät los, da alle nochmal in die Pools wollten. So was muss man schließlich ausnutzen, gell? Die Stögmüllers waren auch nochmal da. Sie schenkten uns zum Abschied ein Kochbuch, welches ihre Tochter geschrieben hat. Alle Rezepte waren von Evi gekocht und von Hans gekostet und abgesegnet worden.
Dann fuhren wir nach Indio, die nächste grössere Stadt, da uns das Bargeld ausgegangen war. Jetzt haben wir den Scheinevorrat aufgefüllt und müssen auch drauf aufpassen. In der Stadt, die unter dem Meeresspiel liegt, war es unerträglich heiß. Noah wurde fürchterlich quengelig und er wollte zurück nach Bubenheim fahren. Für die Kinder kauften wir Badehosen und Anzüge und ich hoffe wir bekommen bald Gelegenheit diese zu benutzen. Die Fahrt nach Joshua Tree war langweilig für die Kinder. Aber in Joshua Tree machten wir Stopps um uns anzumelden und zu fotografieren. Ich bin etwas nervös und mache mir zu viele Gedanken um die Kinder. z.B fotografierten wir in einem Kakteengarten, und da ich schon zu viele Splitter aus den Kids herausholen musste, war ich übernervös und das überträgt sich auf den Rest der Familie. Aber ich hatte wirklich Angst, dass eines der Kinder in einen Kaktuss fällt und das wäre fatal. Ausserdem gibt es hier Klapperschlangen und Taranteln und Amy greift nach wie vor überall hinein um alles zu begreifen. Amy ist noch nicht offen für Erklärungen und hier gibt es jeden Tag etwas neues, was man ihr nicht gut erklären, und sie nicht ausprobieren lassen kann.
Ein Joshua Tree (ausgesprochen – dschoschwetrie), sie werden sehr groß und bieten Lebensraum für viele Tiere, auch wenn sie abgestorben sind. |
Der Kakteengarten mit Cholla Kakteen, dort geht die colorado desert in die mojave desert über. Das äusserte sich so, dass es in diesem Streifen, wo die Wüsten sich treffen, Pflanzen beider Systeme zu finden sind. |
Der Campingplatz ist heute kostenlos, nur der Park kostet 10 $ Eintritt. Ich habe eine Golden EaglePass gekauft, der kostet 50$ und wir können damit innerhalb eines Jahres kostenlos in alle National Parks. Hook up haben wir nicht und daher kann ich momentan nicht mehr schreiben, die Batterie hält nur 2 Stunden. Esra fühlt sich sehr wohl und er klettert sehr sicher die Felsen hoch und etwas langsamer wieder runter. Hier ist es wieder etwas kühler da wir 1000m über dem Meeresspiegel sind. Weiter unten, wir waren bis ca 60m unter Meeresspiegel, ist es wirklich extremst heiß und sogar die Kinder beschwerten sich.
6. April, Joshua Tree –> Needles, California
Joahua Trees sind ganz besondere Bäume (zumindest für mich). Sie wachsen unter schwierigsten Bedingungen und sehen genauso bizarr aus. Man kann das Alter nur schätzen und denkt, dass die ältesten bis zu 1000 Jahre alt sind. Vielleicht strahlen sie daher eine Ruhe aus, wie die Redwoods. Der grösste Baum im Joshua Tree National Park ist 12 m hoch und hat eine Baumkrone von 10 m Durchmesser. Das ist natürlich mit der Grösse der Redwoods nicht zu vergleichen, man muss bedenken, dass diese Bäume in der Wüste wachsen und kaum Wasser erhalten. Zeitweise gibt es waldähnliche Ansammlungen der Joshua Trees. Diese wachsen bevorzugt in höheren Wüstengegenden, in der Tiefebene sind diese Bäume überhaupt nicht zu finden.
Ursprünglich wollten wir sehr früh auf dem Keys View sein, 1581m hoch bietet er eine atemberaubende Aussicht auf den schneebedeckten Mount San Jacinto,und die San Andreas Fault, die wegen der Erdbeben berühmt ist. Da die Kinder sehr spät einschlafen , schlafen sie morgens halt länger. Um 9:00 Uhr fuhren wir los und Amy war auf dem Aussichtspunkt schlecht gelaunt. Sie schrie, als Gunter sie hielt, und irgendjemand sagte: stop it now! Na ja, so ist es eben. Wir finden es auch nicht gut wenn unser Kind unglücklich ist aber so schlimm war es wiederum nicht. Es war sehr ruhig und bedächtig und Kinder sind dann von Naturliebhabern nicht erwünscht. Nun gut, bei mir war sie sofort wieder ruhig. Ausserdem hörte ich nicht weit zum ersten Mal eine Klapperschlange klappern, wow. Gänsehaut. und wir entschlossen uns, doch nicht noch einen Tag zu bleiben. Wir wussten nicht recht, was wir den ganzen Tag in der Hitze machen sollten, denn den Generator, den man für die Klimaanlage braucht, wenn man keinen Stromanschluss hat, darf man im National Park nur zweimal für je eine Stunde laufen lassen. Ich kann das sehr gut verstehen, denn die Dinger sind nicht nur laut, sie stinken auch. Bevor wir Joshua Tree verließen, wollten wir wenigstens eine Wanderung machen. Wir gingen dazu in das „Hidden Valley“, ein Rundwanderweg, der 1 Meile lang ist. Oft müssen wir über Steine klettern und die Wanderung ist recht anstrengend, vor allem, weil wir um 11:00 Uhr losgelaufen sind und voll in die Mittagshitze kamen. Esra und Noah liefen sehr gut mit und wir konnten eine Menge Eidechsen sehen. Da dachte ich oft an meinen Bruder Andi, denn der besaß früher ein Terrarium mit diesen Tieren. Das wiederum fand übrigens vor allem Esra hoch interessant. Ansonsten wollte erst Esra, dann Noah nach Hause zu ihrem Freund Niklas. Den werden wir demnächst mal anrufen. Amy bewältigte die Wanderung in der Rückentrage, gut eingepackt und mit Sonnenschutzfaktor 45. Ich bekam leider trotz Sonnencreme einen heftigen Sonnebrand auf den Oberarmen, auaaa! Und danach nahm ich auch Sonneschutzfaktor 45 und trotzdem bin ich rot und alle anderen haben nichts.
Nun aber zum Hidden Valley: Das Tal liegt versteckt hinter Hügeln und aus diesem Grund haben früher oft Pferde- und Rinderdiebe die Tiere dorthingetrieben um sie zu verstecken. Die Indianer sind auch oft durch dieses Gebiet gekommen und sie konnten sehr gut mit dem Leben in der Wüste umgehen. Sie kannten alle Pflanzen und welche Wurzeln nutzbar sind, um ohne große Probleme zurecht zu kommen. Für mich ist das erstaunlich, denn die Wüste macht einen lebensfeindlichen Eindruck. Die Gegend wirkt ausnehmend bedrohlich. Trotzdem ist alles perfekt aufeinander abgestimmt und wahnsinnig faszinierend. Wahrscheinlich geht eine Mutter von kleinen Kindern mit anderen Augen und vor allem Hintergedanken durch die Welt – Beschützerinstinkt.
Kurz bevor wir losfahren wollten, also schon wieder im Wohnmobil, lief ein Coyote (ausgesprochen: Keiotiie) an uns vorbei. Ich war völlig platt. Am helligsten Tag, mitten durch die Touristen (nun gut, es war niemand draußn). Jetzt habe ich einen gesehen, nachdem ich sie schon ein paar Nächte lang heulen hörte. Ein Foto war nicht drin, denn es ging zu schnell.
Die Fahrt nach Needles, kurz vor der Grenze zu Nevada, verlief problemlos. Die Strecke führt durch ein ausgetrocknetes Seebett, was ein seltsames Gefühl verursacht und ansonsten durch sehr viel Wüste. Jedoch weitgehend ohne Pflanzen. Hier in Needles gab es im letzten Jahr zwei Regentage, einen im Juni und einen im August und ich muss sagen, dass mir die Sonne unter Dauerbescheinung ziemlich auf die Nerven ging. Sie brennt hier unbarmherzig und Hitze kann ich nicht gut vertragen. Gunter fühlt sich dagegen wohl. Ob Wüste eher was für Männer ist? Die Ehepaare, die wir bisher trafen waren nämlich auch alle so eingestellt: die Frauen lieben die Wälder und die Männer die Wüsten. Was meint ihr?
Nach der ca. 3 stündigen Fahrt hatten wir uns ein Pool verdient. Diesmal war das Wasser kalt, was Amy nicht davon abhält rein zu gehen. Esra lernt vielleicht das Schwimmen noch. Jedenfalls traut er sich schon es zu probieren. Noah will nicht. Amy paddelt ohen Anleitung ganz heftig und ich denke sie könnte es als erste lernen. Die fällt übrigens immer noch jeden Tag auf. Wir werden mehrmals täglich auf das freundliche, liebenswerte Mädchen angesprochen. In ihrem neuen Badeanzug, der zusätzlich auch den Bauch vor Schrammen schützt, sah sie besonders hübsch aus. (in den heißen Quellen verschrammte sie sich den Bauch, weil sie dauernd ins Becken rein wollte und über den Rand geschabt ist, autsch)
So, jetzt geht es mit Klimaanlage ins Bett. Die brummt genauso laut wie die Heizung.
7. April Needles –> Valley of Fire, Nevada
Zum erstenmal störte mich der Schmutz im Wohnmobil so gewaltig, dass ich mir die Zeit nahm, das Wohnmobil gründlichst zu putzen. Was nicht heißen soll, dass wir es bisher nicht sauber gemacht hatten. Es dauerte bis 11:00 Uhr, bis auch die Tanks geleert und Wasser gefüllt war.
Die Kinder spielten draußen im Schatten mit Steinen während ich beschäftigt war und abends hatten sie einen Tan (braune Hautfarbe), die selbst nach dem Duschen noch vorhanden war. Bisher wusch sich die schöne Hautfarbe abends wieder ab, da ich Lichtschutzfaktor 45 benutze (mir wäre es lieber ohne diese „Chemie“, die Sonne lässt sich jedoch nicht vermeiden). Ich dachte im Schatten wäre es ohne Creme in Ordnung. In der Tiefebene ist es unerträglich heiß, das hatte ich schon erwähnt aber die Hitze ist so unglaublich, dass ich es nocheinmal betonen will. Um die Mittagszeit sollte man sich nicht im Freien aufhalten.
Die Fahrt war langweilig, weil in dieser Gegend nicht viel zu sehen ist und wir daher auch sehr wenig Stopps einlegen konnten. In Kingman (erstmals waren wir in Arizona) tankten wir und wollten den Kindern einen großen Truckstop zeigen. Leider fanden wir den nicht, schade. Das Benzin ist in Arizona 50 c pro Gallone billiger. Kalifornien ist insgesamt sehr teuer. Dann fuhren wir weiter über den Hoover Damm und kamen nach Nevada. Dann mussten wir durch Las Vegas. Wie schön es doch in einem Wohnmobil ist, konnten wir hier erfahren, denn mitten im Highwaygewirr musste Noah ganz dringend auf die Toilette. Gunter setzte ihn während der Fahrt aus Klo und die Hose blieb trocken. Das machen wir nur in Notfällen und es ist gut zu wissen, dass man diese Option hat. Gegen Nachmittag kamen wir ins Valley of Fire und alles sah plötzlich wunderschön aus. Die öde Wüste hörte auf und es kamen rote Felsformationen zum Vorschein. Der graue Kalkstein ist in der See entstanden und viel älter als der rote Sandstein, der aus einer riesigen Sandwüste entsanden ist. Beides zusammen ergibt diese wunderbaren Muster und vor allem Abends sieht es aus, als stünde das Tal in Flammen, daher auch der Name.
Mitten im Park auf sehr schönen Plätzen mit überdachten Sitzgelegenheiten (ach so sehr ersehnter Schatten) kann man für 12 $ übernachten. Wir freundeten uns gleich mit einem Ehepaar aus Vancouver an und fühlten uns wohl.
Die Straßen folgen der Landschaft, dh es gibt keine Brücken, und es macht der ganzen Familie Spass über oder zwischen den Hügeln zu fahren. Schön gemächlich natürlich, damit man auch viel sieht. Abends machten wir eine Wanderung zum Mouse’s Tank. Dieser Wanderweg führt zu einem Becken, welches nach starken Regenfällen mehrere Monate Wasser halten kann. Dorthin hatte sich 1897 ein Indianer Names Mouse geflüchtet und lange Zeit versteckt. Warum ist historisch nicht belegt. Er wurde Jahre später dort bei einer Schiesserei ermordet. Die Wanderung dorthin ist für kleine Kinder anstrenged, da man überSand laufen muss und nicht richtig von der Stelle kommt.
Wir genossen das Abendlicht und hätten gerne länger fotografiert, jedoch dauert diese wunderbare Zeit nur wenige Minuten. Abends machten wir wieder ein Feuer um das Abendessen zu grillen. Es gab Hühnerbrust mit Reis. Esra und Noah spielten mit einem Jungen und waren traurig, als er wieder gehen musste. Die Verständigung klappt unter den Kindern recht gut, nur selten ist Esra frustriert, wenn er nicht richtig kommunizieren kann. Vor kurzem sagte sogar Amy „hi“, als jemand vorbeilief. So schnell kann man eine Sprache lernen. Da der Campground in einem Tal liegt, hallt es und Stimmen werden durch das ganze Tal getragen. Ich hatte Probleme das den Kindern klar zu machen. Daher ging ich ganz früh mit ins Bett. Dann schlafe ich nicht gut, da ich nach 6 Stunden ausgeschlafen bin und es noch tiefe Nacht ist. Dann wenn ich aufstehen sollte, schlafen ich wieder ein. Gunter las im Freien und am nächsten Morgen erzählte er uns von den vielen Fledermäusen, die Nachts die Motten fangen. Schade, die hätte ich sehr gerne gesehen.
8. April, –> Hurricane, Utah
Am Morgen wanderten wir nocheinmal im nördlichsten Bezirk des Parks, dem White Dome. Dort führt der Wanderweg auch durch feinen Sand was das Laufen für Kinder erschwert. Wir erklommen daher Felsen aber diese wurden nach kurzer Zeit so hoch und steil, dass es uns zu gefährlich wurde und wir umkehrten. Die Hitze in den Felsen ist schier unerträglich und daher waren 45 Minuten sowieso lang genug. Die Spuren im Sand sind faszinierend. Es gibt zahlreiche Eidechsen, die überall feine Muster in den Sand zeichnen. Zwischendrin gab es Spuren von größeren Echsen, von denen wir eine sahen. Diese heissen Chuckawalla und sind ca. 40 cm lang und ziemlich massiv. Ich wollte gerde das richtige Objektiv auf die Kamera schrauben als Gunter dieses Tier verscheuchte, weil er näher heranging. Schade! Das Chuckawalla fand in einer recht klein aussehenden Ritze im Fels Platz und nur der Schwanz schaute ein kleines Stück heraus. Die Kinder waren fasziniert.
Um der Hitze zu entgehen fuhren wir weiter. Die Kanadier hatten uns erzählt, dass in Overton eine Country Fair stattfände, also fuhren wir dahin. Leider kostete es wieder einmal Eintritt aber wir gingen trotzdem hinein. Eine solche Fair (ähnlich dem Jahrmarkt bei uns) hatten wir in den USA noch nicht besucht. Die Tierausstellungen der Farmer intressierten mich am meisten, vor allem die Hunde. Wir durften drei Wochen alte Border Collie Welpen bestaunen. Dann sahen wir alte Motoren, Traktoren und Autos und ihr könnt euch denken, wen wir da nicht mehr wegbekamen. Egal wie laut es war und wie sehr es stank, Esra wollte alles wissen und bleiben und staunen. Amy bekam vom Lärm ein wenig Angst, fand es aber auch schön. Mir war es einfach viel zu heiß. Ich hatte das Gefühl trotz Hemd, dass ich mit längeren Ärmeln anhatte, zu verbrennen.
Zweimal konnten Esra und Noah Karusell fahren, dann war es auch ihnen zu heiss. Schade, dass wir nicht nochmal später am Abend hingehen konnten. Das wäre sicher sehr interessant geworden.
Hier für Bianca und Lutz noch eine Hill Billy Wetterstation, die auch funktioniert:
wenn er nass ist –> es regnet.
wenn er weis ist –> es schneit.
wenn er einen Schatten wirft –> die Sonne scheint.
wenn er sich bewegt –> es ist windig.
in Californien –> es ist ein Erdbeben.
Und wie deutlich zu sehen ist –> wir hatten Sonne!
Wir fuhren weiter in Richtung Zion National Park und verbrachten die Nacht in Hurricane, in einem RV Resort, denn wir wollten die Klimanalage laufen lassen und in ein Schwimmbad. Es ist erstaunlich, Amy kann schon recht gut schwimmen und Noah bekommen wir immer noch nicht ins Wasser.
Ansonsten gehen mir mittlerweile die vielen Gebots- und Verbotsschilder auf die Nerven. Überall steht was man zu tun und zu lassen hat. Das ist sogar Esra und Noah schon aufgefallen und sie haben viele Bilder gemalt mit Verbotsschildern. In Deutschland sieht man das glücklicherweise nicht so oft. Ich habe fast das Gefühl, dass diese Schilder mache auf dumme Gedanken bringen können. An einem Tennisplatz steht z.B. no skating, or anything else –> ich wäre nicht auf die Idee gekommen etwas anderes als dort Tennis zu spielen, aber wenn man darüber nachdenkt, wäre der Platz schon gut zum Rollerskaten. Selbst an einem normalen Einkaufswagen hängen 4 Verbotsschilder. Das Kind darf nicht im Wagen selbst sitzen, es darf nicht stehen, es darf nicht unbeaufsichtigt sein, es muss angeschnallt werden. Wow überall sind diese Schilder. An dem Cola-Automat steht, dass man ihn nicht schütteln soll, es könnte schlecht für die Gesundheit sein oder sogar tödlich enden. Diese Automaten sind groß und irgendwann muss mal jemand darunter gelegen haben nachdem ein Quarter hängen blieb und er daran geschüttelt hatte. Jetzt muss jeder diese Schilder lesen. Wenn’s ganz schlimm kommt steht noch dabei: „it’s the law“ – so sagte es das Gesetz. Nach einem langen Tag unterwegs ist man so viele Schilder begegnet, dass man keines mehr sehen kann.
9. April, Zion National Park, Utah
Wir kamen recht spät an, da wir unterwegs an Indianerläden gehalten hatten und Lebensmittel eingekauft hatten. zuerst war im National Park kein Campingplatz frei, aber so gegen 3:00 Uhr waren wieder welche verfügbar und wir checkten für zwei Nächte mitten im Park ein. Das hat wie immer den Vorteil, dass man weit mehr von der Natur sieht, als wenn man ausserhalb übernachtet. Ausserdem hat jedes Fahrzeug mehr Platz. Ein Nachteil ist, dass es nur Toiletten aber keine Duschen gibt.
Um den Park kennenzulernen und da die Kinder den Fluss, den Virgin River, sehr mögen, liefen wir den Riverside Trail entlang (Round Trip ist der 3,3 km lang und Noah hat es auch fast ganz gepackt) . Der führt zu den Narrows, die sehr berühmt und wahnsinnig anstrengend zu erwandern sind. Man muss nämlich durch den Fluss laufen, da der Canyon so eng ist, dass kein Wanderweg Platz findet. Wir liefen natürlich nur zu der Stelle, an der der Weg aufhört. Gunter fotografierte viel, ich war viel zu überwältigt von den sehr hohen Bergen rings herum. Ein wahnsinniges Gefühl in dem Canyon. Irgendwie auch beängstigend, denn einige Felsen sehen aus als könnten sie herunterfallen, was auch von Zeit zu Zeit geschieht. Im Jahre 1981 sei ein 15000 Tonnen Fels in den Canyon gestürzt und im Tal gab es dadurch einen Wind mit fast 180 km/h. Bäume brachen durch den Wind ab. Das ist ein natürlicher Vorgang, dass ein Canyon nicht nur durch den Fluss breiter wird, sondern auch durch Erosion. Einen Tag vor dem Ereignis 1981 hatte es stark geregnet und daher konnte sich der Fels lösen.
So sehen die Felsen hier aus, sehr rot und sehr hoch. Die Bäume haben gerade frische hellgrüne Blätter. Noch schöner, wenn man aus der Wüste kommt.
Die Kinder spielten am Wasser während wir fotografierten. Später gingen wir noch einmal vom Campingplatz aus an den Fluss und Gunter entdeckte einen großen Hundertfüssler (Centipedes). 15-20 cm lang und auch recht dick, mit Zangen vorne. Wieder im Camper lasen wir in unserem neuen, schlauen Buch nach und waren erstaunt zu erfahren, dass dieses Tier sehr gftig ist. Die Hundertfüßler beißen und geben dabei Gift ab. Das ist dann ungefähr mit einem Wespenstich zu vergleichen. Etwas schlimmer, da das Gift äußerst wirksam ist. Zum Glück geben sie nur eine geringe Menge davon ab. Für Kinder kann es jedoch sehr unangenehm werden und ein Arztbesuch wäre auf alle Fälle nötig. Ich war nicht begeistert, denn alle drei hatten den ganzen Tag am Fluss gespielt und immer wieder Steine und Sand aufgehoben. Diese Tiere scheinen jedoch recht selten vorzukommen und sie beißen auch nicht sofort, sondern nur wenn sie sich richtig bedroht fühlen.
Auf dem Weg zum Wohnmoblil trafen wir ein sehr nettes, lustiges Ehepaar aus Alaska. Wir unterhielten uns während die Kinder, die mittlerweile müde waren, mit Steinen spielten. Davon gibt es hier ja jede Menge. Diese Gespräche mit anderen Campern sind sehr interessant und man lernt neues. Wohin man fahren soll und wo nicht, alles über Wohnmobile, über Land und Leute. Ausserdem macht es mir immer Spaß mal länger Englisch zu reden. Anscheinend wird mein Englisch jetzt nach 4 Wochen besser, denn die meisten Leute loben es, was mir in den ersten Wochen nicht passiert ist. Amy grüßt die Leute auch schon mit dem typischen „hi“ So süss. Die Jungs können das mittlerweile perfekt und sie lernen ein wenig Englisch.
Na ja, jedenfalls fiel Noah ein grösserer Stein auf den kleinen Zeh und das Gejammere war groß. Aber auch Amy war müde und wollte auf den Arm, also trug ich sie auch. Gunter trug Esra, weil der auch müde war und wir hatten zwei Fototaschen und zwei Stative mit. Andere bezahlen für ein Fitnessstudio viel Geld, wir bekommen das kostenlos in den allerschönsten Gegenden noch dazu. Ausserdem sind unsere „Gewichte“ die Schönsten der Welt.
Am Wohnmobil wurde es auch nochmal chaotisch, da alle so müde waren, dass nichts schnell genug ging. Esra grillte im Nachbarfeuer Würstchen, die aber ständig in den Dreck fielen. Noah stürzte kopfüber aus dem Wohnmobil und hatte eine Beule am Kopf und Schmerzen im Bein und Amy war zu müde um noch einmal die Wickelprozedur über sich ergehen lassen zu wollen. Wir selbst hätten auch gerne was gegessen.
10. April, Zion National Park, Utah
Als wir morgens aufwachten stellten wir entsetzt fest, dass durch die Bauarbeiten für den Shuttleservice, der Campingplatz erheblich betroffen war. Unweit unseres Platzes wurde Teer abgeladen und viele Laster und Bagger versorgten uns mit Dieselgeruch. Zu dumm, dass wir uns für zwei Nächte angemeldet hatten, denn das war eindeutig ein Grund weiterzureisen. Wir mieden den Platz soweit es ging aber belästigt wurden wir trotzdem. Schade.
Der geplante Shuttleservice macht jedoch Sinn, denn es fahren zu viele Autos und Wohnmobile durch den Park. Ab Mitte Mai wird das verboten sein und aus diesem Grund werden überall Bushaltestellen gebaut. Dann können alle Leute die Busse benutzen, die kostenlos sind, und es wird wieder ruhiger im Park. Wir selbst kamen diesmal nur in den einen Teil des Parks, weil das Wohnmobil wegen seiner Übergrösse nicht ohne Eskorte durch den Tunnel fahren darf. Das kostet 10 $ und bedeutet, dass der Verkehr aus der Gegenrichtung angehalten wird damit man in der Mitte durchfahren kann. Wir konnten auf der einen Seite genug besichtigen und verzichteten daher darauf.
Nachdem wir ein Wanderbuch für Familien gekauft hatten, dachten wir, dass wir ohne große Probleme zum Emerald Pool laufen könnten. Ich kannte diesen Weg noch von früher und wäre ihn jetzt mit den Kindern eher nicht gelaufen. Amy war wie immer in der Rückentrage und wir hatten Fotoapparate und Proviant mit. Bis zum ersten Pool, der auch zwei Wasserfälle hat ging es ganz bequem also beschlossen wir weiter zu gehen.
Danach wurde es jedoch anstrengend. Es ist sehr felsig und selbst für uns war es Arbeit. Noah hatte wirklich einiges zu leisten. Aber beide Jungs kamen alleine bis zu dem oberen Emerald Pool. Das sind Becken, direkt an den hohen Felswänden, die mit Wasser gefüllt sind.
Bei Sonnenschein sollen die Pools grün schimmern. Es war jedoch bedeckt (übrigens das erste Mal in fast 4 Wochen) und gerade als wir uns zum Picknick niederlassen wollten donnerte es. Schreck. In diesen Bergen muss ein Gewitter richtig laut sein. Wir bekamen einen Vorgeschmack. Ich war für sofortigen Aufbruch, da wir schon 1 1/2 Stunden für den Aufstieg gebraucht hatten und nun war Noah müde und ich rechnete mit mindestens nocheinmal 1 1/2 Stunden. Schade, wir hatten uns auf ein ganz gemütliches Päuschen gefreut und hatten auch eins verdient. Wir maschierten also wieder nach unten, und es stellte sich heraus, das der Regen noch wartete. Wieder unten im Tal bekamen Esra und Noah je eine Silberne Pfeife verliehen, weil sie eine so anstrengede Wanderung gepackt hatten. Diese Pfeiffen sind für einen Notfall gedacht, damit die Kinder, falls sie verloren gehen sollten, auf sich aufmerksam machen können. Die beiden hatten ihren Spaß und sagten den ganzen Mittag über „Notfall“, um dann laut zu pfeifen.
Eine meiner Lieblingsbeschäftigungen ist es, andere Leute mit deren Kamera vor Sehenswürdigkeiten zu fotografieren. Entweder werde ich gefragt oder ich biete es an, wenn sich die Leute zu sehr abmühen. Ich fand es heute lustig eine Familie zu treffen, die ich in Joshua Tree National Monument schon fotografiert hatte. Die Frau errinnerte sich begeistert daran.
Da die Bewölkung sich immer mehr zuzog, fuhren wir nach Springdale, dem Ort direkt am Eingang zum National Park. Ich wollte in der Bibliotek mit dem Notebook ins Internet um die Emails abzuholen, aber es klappte nicht. Dann gingen wir chinesisch Essen. Im Park schien es zu regnen und es wurde sehr stürmisch und kalt. Wir hatten alle einen Durchhänger was wohl mit dem Druckabfall in der Luft zu tun hatte. Erst gegen Abend machten wir noch eine angenehme Wanderung am Fluss lang. Der Weg war einfach und man konnte die Berge ringsherum gut sehen, weil man nicht mitten in Canyon steht.
Danach grillten wir und das Abendessen war wieder zu chaotisch, weil wir zu spät angefangen hatten. Das nächste Mal planen wir besser. In dieser Nacht wurde es wieder sehr kalt und ich fror. Am nächsten Morgen war ich entsprechend verspannt, und diese Verspannung mit der starken Geruchsbelästigung der Baustelle verbunden, entwickelte sich im Laufe des Tages zu einer Migräne.
11. April Grand Canyon, North Rim, Arizona
Mit leichten Kopfschmerzen fuhr ich los, als wir am Grand Canyon ankamen war es eine ausgewachsene Migräne und ich musste mich hinlegen. Einen Campingplatz hatten wir unterwegs leider nicht gefunden, es sollten jedoch zwei Schleifen auf dem Platz im Park freigemacht worden sein. Gunter ging mit den Kindern raus und ich versuchte mich auszuruhen. Esra und Noah waren mit den Kiefernzapfen und dem Schnee kreativ.
Gegen Abend gingen wir alle zusammen an den Rand des Canyons, da dort ein relativ kurzer Wanderweg ist und man einen ersten Eindruck bekommen kann. Der Blick auf den Grand Canyon war wirklich überwältigend. Es waren kaum Leute da, da auf der nördlichen Seite sowieso weniger Touristen (insgesamt kommen jedes Jahr 5 Millionen Menschen) sind und um diese Jahreszeit eigentlich noch geschlossen ist. Hier fallen im Winter 7,7 m Schnee und davon war noch was zu sehen. Amy war in der Rückentrage und wir mussten „nur“ auf die Jungs aufpassen. Der Weg ist recht gut zu laufen nur geht es teilweise beidseitig steil in die Tiefe. Mir fiel die Sonnenblende aus der Tasche, diese purzelte ziemlich weit, bis sie von einem Ast aufgehalten wurde. Ein falscher Schritt kann tödliche Folgen haben und daher ließen wir die Kinder nicht von der Hand und fotografierten nur an ganz sicheren Plätzen. Meine letzte Batterie in der Kamera war schon eine Weile schwach und es gibt doch keinen besseren Platz zum Versagen als hier. Eine atemberaubende Aussicht und kein Laden in 200 km Entfernung. Als ich das letzte Mal am Grand Canyon war belichtete ich einen 100 ASA Film als 50 ASA. Komisch was? Jetzt habe ich vom Sonnenaufgang nur digitale Bilder. Die Ersatzbatterien, die wir mitgenommen haben scheinen sich während des Flugs entladen zu haben, denn keine hielt länger als einen Film.
Es stellte sich heraus, dass wir einen wunderbaren Platz zum Übernachten nur 1 Meile vom Aussichtspunkt haben durften und der war sogar kostenlos. Meine Kopfschmerzen quälten mich noch die ganze Nacht und erst am morgen ging es etwas besser. Hier ein Bild vom Platz im Wald, fast ganz allein und prima saubere Luft.
12. April, Grand Canyon –> Flagstaff
Um uns Nerven zu sparen, ging Gunter, der noch frische Batterien im Fotoapparat hat, zum Canyon und ich machte Frühstück und wickelte Amy und zog Esra und Noah an. Dann ging ich kurz, um ein wenig Ruhe zu finden und ich rief noch zuhause an. Dann fuhren wir nach Flagstaff, eine lange Fahrt. Wir legten bei den Cliff Dwellers eine Pause ein und Esra war erstaunt, zu sehen, wie die Indianer gebaut haben.
Die Felsen wurden in das Haus integriert und somit war es fast nicht von der Landschaft zu unterscheiden. Leider konnte ich nichts Näheres herausfinden. Unseren Lunch nahmen wir auch an einem Trading Post ein und wieder konnten die Kinder Indianer sehen. Seither reden wir wieder den ganzen Tag über Cowboys und Indianer.
Es ist erstaunlich wie schnell die Landschaft sich ändert. Aus dem Hochgebirge des Grand Canyon mit den vielen Nadelbäumen kommt man in einen Wachholderwald und danach sehr abrupt in die Wüste. Zwischendrin geht es einige Kilometer durch eine Art Painted Desert, was bei Tageslich eher nach Erzhügel aus dem Bergbau aussieht. Bei Abendlich sicher sehr interessant. Bei Flagstaff wird es langsam hügelig und zunehmend bergiger und plötzlich ist man wieder im Wald. Das passiert alles innerhalb von ca. 3 – 4 Stunden.
Jetzt sind wir in Flagstaff und haben mal wieder Strom, um alle Batterien aufzuladen. Der Lärm und Gestank der Stadt nervt und dass obwohl wir ausserhalb übernachten. Ich gewöhne mich zu sehr an die Einsamkeit.
13. April, Sedona, Arizona
In Flagstaff fand ich erstmals ein central modem hook up (so nennt sich ein zentraler Modemanschluss) an einem Münzfernsprecher. Ich sass also im Freien, im Staub der Autos, und loggte mich ins Internet ein. Nach einigem Probieren klappte es tatsächlich und ein weiterer Teil der Homepage wanderte ins Internet. Etwas aufgefallen bin ich schon und einige Jungs beäugten mein Notebook interessiert.
Esra ist von den großen Lastwagen fasziniert und immer wieder malt er welche mit ganz vielen Reifen. Manchmal erklärte ich, dass das nicht geht, mit so vielen Reifen. Tja, aber in den USA ist außergewöhnliches möglich. Hätte ich es nicht gesehen, ich würde es nicht glauben: vorm Campingplatz stand doch tatsächlich ein Lastwagen mit 82 Reifen. Der fuhr intelligenterweise nur nachts und konnte daher tagsüber bewundert werden. Die Digitalkamera hatte Probleme das Gefährt abzulichten. Trotzdem ein Bild, für Esra und ich sag nichts mehr.
Sehr viele Leute haben uns bisher auf Sedona hingewiesen. Das liegt ca. 30 Minuten südlich von Flagstaff und ist wärmer und grüner. Die Fahrt auf der Highway 89A bietet fantastisch Landschaft, ist aber kurvig. Die frischen, grünen Blätter an den Bäumen sind ein sehr hoher Kontrast zu den roten Felsen und Steinen und Sand. Wunderschön! Als wir jedoch ankamen erkannten wir, dass sehr viele Leute das wunderschön finden. Auf der ganzen Strecke gab es Halte- und Parkverbotsschider, und in Sedona selbst ist es schwierig ein Wohnmobil zu parken. Es ist touristisch, sehr viele Giftshops, Restaurantes (noch teurer als sonst) und Anbieter von Touren (mit Jeep, Flugzeug oder Hubschrauber). Das ist alles für uns Fünf nicht bezahlbar. Aber hier gibt es logischerweise auch Fotografen und somit Fotogeschäfte, und ich habe wieder Batterien für meine Olympus. In Flagstaff konnte ich nämlich keine finden und ich war schon sehr verzagt. Ausserhalb entdeckten wir eine Pizzeria, die sogar ein Telefon hatte, von dem aus ich am Tisch telefonieren konnte. Ich rief meinen Bruder Andi an, der glücklicherweise um 23:30 Uhr noch wach ist. Die Jungs waren außer sich vor Freude und beide mussten unbedingt telefonieren. Schade, dass Andi nicht mit hier ist. Jetzt sind wir auf einem Campingplatz am Bach, dem Oak Creek (deshalb ist das hier auch der Oak Creek Canyon) und die Kinder sind sich einig, dass der viel besser ist als ein Spielplatz. Der Bach ist nämlich sehr wasserarm und es gibt zahlreiche Felsen, auf denen man balancieren kann. Das bereitet logischerweise viel Freude. Ansonsten ist es ruhig und es gibt für 15$ nur ein Plumpsklo – daran sieht man, dass man im Touristengebiet ist.
14. April, Sunset Crater Monument
Schon am frühen Morgen wollte Noah an den Fluss, na ja, eher Bach. Das Klettern macht übrigens nicht nur Kindern Spaß. Es ist erstaunlich, wie anregend Esra’s Fragen für mich sein können. Wer hat denn die Steine so schlecht hierher gelegt? (Weil er manchmal nicht weiterkam) Wie hat die Natur die Steine hingelegt? Warum geht der Wasserläufer nicht unter? Schläft er unter oder über Wasser? Wo kommt das Wasser her und wie lange ist es schon da? Als alle Schuhe und Hosen nass waren, was auch mit wenig Wasser klappt, zogen wir weiter.
Am Abend zuvor hatten wir Probleme die weitere Route zu planen. Erstmal sollte man hier sowieso nicht planen, weil dann der ausgesuchte Campingplatz doch noch nicht geöffnet ist und zweitens wollten Gunter und ich in verschiedene Richtungen. Ich würde gern mehr im Indianergebiet bleiben und zum Canyon de Celly fahren. Der ist im Navajo Gebiet und beeindruckend, wie wir schon vor 7 Jahren erfahren durften, leider aber weit weg. Richtung New Mexico. Gunter will eher zum Bryce Canyon und Canyonlands, weil das fotografisch fantastisch ist. Auf alle Fälle will ich einen Tag einplanen zum Edelsteinsammeln in Utah und dass fand Esra’s volle Begeisterung: „Au ja, Edelsteine sammeln für Oma Edeltraud.“ (der Zusammenhang ist mir erst dann aufgefallen) Steine mögen alle drei sehr gerne. Ständig finden sich welche im Wohnmobil. Nun gut, wir nahmen Gunters Route und der Plan war am Sunset Crater Monument zu campen, damit wir nicht so weit fahren müssen. Der Krater liegt nur wenige Kilometer nördlich von Flagstaff und bietet viel Interessantes. Ausserdem gibt es Ruinen von Indianer-Gebäuden. Und was glaubt ihr? Der Campground ist noch geschlossen. Plan 1 ging in die Hose. Trotzdem ist das Monument absolut sehenswert. Die schwarzen Lavafelder sind interessant und lassen uns unserer „Grösse“ bewusst werden. Es ist erstaunlich, dass Pflanzen einen Weg finden hier zu wachsen. Das Visitorcenter ist sehr informativ und es gibt auch für Kinder einiges zu sehen. Der kleine Rundwanderweg durch das Lavafeld ist selbst bei Sturm, wie an diesem Morgen, wandernswert und Esra und Noah lernten so etwas über Vulkane. Hier war es übrigens unter Strafe (250$) verboten Steine mitzunehmen, denn das Lavagestein ist begehrt, weil es auf Wasser schwimmt. Wenn jeder Besucher einen Stein mitnehmen würde, könnte man in einigen Jahren den Park zumachen, bei den vielen Besuchern, die jährlich kommen. Ich musste auf Amy achten, da sie ständig einen Stein in der Hand hat. 250$ Strafe ist mir zu teuer für ein kleines Andenken.
Wir gingen dann zu Plan 2 über, nämlich in Tuba City, in der Nähe des Hopi Reservates, zu campen. Dort gibt es viel über Indianer zu erfahren und Dinosaurierspuren in den Steinen. Auf dem Weg durch das Wupatki National Monument, dass sich an den Sunset Crater anschliesst, wurde das Wetter immer schlechter. Der Sturm brachte Wolken und die Berge, die San Francisco Mountains, zogen sich zu. Der Sturm wurde immer stärker und fotografieren war trotz der tollen Stimmungen nicht mehr möglich. Lichtstimmungen sind bei Wetterwechsel (vor allem vor und nach Stürmen) am schönsten aber der Fotoapparat ist bei Sturm nicht mal mit dem Staiv zu halten.
In Tuba City war es so stürmisch, dass die Kinder nicht mal aussteigen wollten. Also fuhren wir weiter nach Page, das an der Grenze zu Utah ist. Uns allen wurde die Fahrt zu lang. Nach einem Bean Burrito Abendessen (wenn man eine für die Kinder neue Speise einführt, sollte man darauf achten, dass sie wirklich hungrig sind, denn dann probieren sie alles. Ansonsten kann es passieren, dass sie sagen, das ess ich nicht.) checkten wir auf einem Campground mit Indoorpool ein. Das Schwimmen tat gut und die lange Fahrt war bald vergessen. 2 Stunden waren wir im Wasser und wechselten zwischen normalen Schwimmbecken und Jaccuzzi, einem heissen Whirlpool. Hatte ich nicht kurz vorher meine Badewanne zuhause vermisst? Heute abend konnte ich dann sogar beim Wäschewaschen ins Internet. Ein Anschluss in der Laudry macht Sinn, nicht wahr?
Morgen könnten wir einen sehr berühmten Canyon besuchen, den Antelope Canyon. Bilder von diesem sehr schmalen, eher unterirdischen Canyon bewundern Gunter und ich schon lange, nur wussten wir nie genau, wo der ist. Jetzt sind wir aus Zufall genau richtig gelandet, und vielleicht klappt es.
15. April, Page – Antelope Canyon, Arizona
Juhuh, wir packten es mit allen drei Kindern, die übrigens keinen Eintritt zahlen mussten, in den Lower Antelope Canyon zu gehen. Für uns kostete es 17,50 $ pro Person, und das war es wert. Der Eingang liegt versteckt und ein Führer begleitet die Besucher daher bis dorthin. Leitern erleichtern den Abstieg trotzdem hatte Gunter, mit Amy auf dem Rücken, Probleme, hindurchzukommen, weil es eng und gewunden war. Hier ein Bild von mir am Eingang:
Die Spalte, die Oben noch offen ist, ist teilweise sehr eng. Von aussen ist nicht erkennbar, was unten wartet. Der Canyon ist am ehesten mit einer Kathedrale vergleichbar. Etwas Erfürchtiges geht von ihm aus. „Die längste Kathedrale der Welt“ Trotz aller Schönheit fühlte ich mich sehr beengt und, da Flash Floods das Leben gefährden können auch ängstlich. Unten erzählte dann auch noch ein Mann gleich zu Beginn, dass letzten Sommer 12 Leute durch eine plötzlich Flut umgekommen sind. 11 Leichen wurden nur gefunden, der 12. liegt noch irgendwo versteckt. Muss er denn einer Familie mit drei kleinen Kindern so Angst einjagen. Das Wetter war super, daher war überhaut nicht mit einer Flut zu rechnen. Später redete ich mit einer Fotografin und sie konnte mich beruhigen. Wenn eine Flood kommt, würden die Indianer, in deren Gebiet die Canyons liegen, mit einer Signalhupe warnen und dann Seile von oben herunter lassen. Danach ging es mir besser. Wir wanderten eine ganze Weile und immer wieder sah man faszinierende Formationen. Unten ist es jedoch sehr eng und es ist teilweise nicht genügend Platz für das Stativ, dass unbedingt nötig ist, wegen der langen Belichtungszeiten. Einen Tipp, den wir uns gleich zu Beginn abschauen konnten, war, Staub in die einfallende Sonne zu werfen. Nur so kann man die Sonnenstrahlen sichtbar machen. Wir hatten jedenfalls dafür die allerbesten Assistenten. Esra hatte gleich zu Beginn versehentlich mein Staiv umgestoßen und es landete im Staub. Die Feststellschrauben liessen sich entsprechend schlecht bedienen. Und das an einem Ort, der einem Staiv das letzte abverlangt. Ja, ja, der liebe, allgegenwärtige Staub.
Ganz zum anderen Ausgang konnten wir nicht wandern, oder besser klettern, denn es wurde so eng, dass Gunter mit Amy in der Rückentrage nicht weiterkam. Der Canyon ist ungefähr ein Kilometer lang und die Canyonwände ca. 35 m hoch. Man läuft ganz unten am engen Canyonboden. Das Fotografieren strengt sehr an, denn durch die Enge ist man beschränkt und das ganze Ereignis ist so überwältigend, dass man nach einer Weile nicht mehr Komponieren kann. Ich denke hier ist es nur möglich nach vielen Besuchen perfekte Fotos zu machen. Irgendwann kommen wir wieder.
Aber im Prinzip ist das alles egal – es ist sehr großer Wunsch von uns in Erfüllung gegangen: diese schöne Stätte einmal selbst gesehen und erwandert zu haben. Also an alle Fotografen: macht in Page unbedingt Halt und schaut euch dieses Wunderwerk an.
Als wir nach ca. 1 1/2 – 2 Stunden wieder nach oben kamen, kam uns die Welt sehr verändert vor. Ein seltsames Gefühl. Ich konnte mich noch mit der Fotografin unterhalten und ihr unsere Kinderbilder zeigen. Sie war völlig platt, denn so gute Portraits hätte sie schon lange nicht mehr gesehen. Ein Lob von einer Fotografin ist mir besonders wichtig, denn sie weiß, worum es geht.
Nach dem Mittagessen (chinesisch-amerikanisch) betrachtete ich mir noch einmal die Fotos von Michael Fatali. Das ist ein berühmter Fotograf, der eine Gallerie in Springdale hat. Dort konnten wir zum ersten Mal seine Kunstwerke bewundern und seine Bilder ziehen mich seither magisch an. Auch die sehr nette Frau in der Galerie erhielt eine von unseren Karten.
Die Stadt Page ist durch den Glen Canyon Damm berühmt und überhaupt erst entstanden. Denn hier wohnen die Dammbauer. Der Colorado wird an dieser Stelle gestaut und es entstand der Lake Powell, der 185 Meilen lang ist. Ein See gibt der Wüste einen ganz eigenen Charakter. Die Landschaft wirkt meiner Meinung nach surreal. Esra und Noah hinterfragten jedoch nichts, sie liebten das Wasser und die Steine.
Heute abend ging ich mit den Kindern nocheinmal schwimmen. Gunter’s Füße sind wund, da die Wüstenluft die Haut austrocknet, ich habe übrigens auch Probleme. Das Pool war heute jedoch zu kalt und die Klimanalage bließ von oben kalte Luft herunter, was die Freude trübte und unseren Wasserspaß verkürzte. Amy schwamm mit Schwimmarmen durch das ganze Becken.
16. April, Bryce Canyon, Utah
Wir fuhren wie (leider) fast immer relativ spät los. Bis wir alle, samt Wohnmobil, fertig sind, kostet Zeit und es ist besser, wenn die Kinder morgens eine Weile im Freien spielen können. Im Walmart besorgten wir noch einiges Nötige und danach fuhren wir den Highway 89 Richtung Norden. Arizona hat keine Sommerzeit und daher mussten wir die Uhr umstellen, mal wieder. Der neue Nationalpark, Grand Staicase Escalante, liegt auf der Route, aber noch gibt es keine befestigte Straße in den Park hinein. Der Highway kreuzt einen Wildwechsel und sehr frustriert betrachteten wir die vielen toten Rehe am Wegesrand, die teils von Greifvögeln verspeist werden. In Kanab, dass für viele Westernfilme (auch rauchende Colts, Lassie und viele mehr) bekannt ist aßen wir mexikanisch-amerikanisch zu Mittag. Jedes kleine Städtchen hat seine eigene, interessante Seite. Amy mag übrigens gern scharf essen. Das Chili hat ihr sehr geschmeckt. Am Nachmittag erreichten wir Bryce Canyon National Park, in dem wir auch die Nacht verbringen. Der Blick von oben herab ist ergreifend. Schade, dass es etwas bewölkt war, denn die Sonne verleiht diesem Canyon eine besonders schöne rot-orangne Farbe.
Kurz entschlossen wanderten wir in den Canyon hinein. Eigentlich waren wir nur neugierig und wollten sehen, wie es dort unten wirkt. Dann entschlossen wir uns den ganzen Navajo Trail zu wandern. Sehr ergreifend, denn die sogeannten Hoodoos (Pfeiler aus Stein), die von oben so klein wirken, entfalten plötzlich ihre wahre Größe. Ich fühlte mich wie eine Spielzeugfigur und kam mir teilweise entsprechend hilflos und ungeschützt vor. Auf die Kinder mussten wir wieder besonders aufpassen und wie immer, wenn es besonders ergreifend ist, hatte ich keinen extra Film mit. Ein SW Film war noch in der Tasche und nun bin ich sehr gespannt. Es ist erstaunlich, dass Bäume im Canyon wachsen und auch so groß werden können. Da der Bryce Canyon 2700 m hoch liegt, ist es recht kühl und es liegt streckenweise Schnee. Beim Aufstieg merkte ich die Höhe sehr, denn ich kam ziemlich ins Schnaufen. Esra und Noah laufen inzwischen 3 km ohne Probleme, nur beim Aufstieg meckerten sie etwas. Kleine Pausen ermöglichten aber einen angenehmen Rückweg. Die Digitalkamera versagt bei hohen Kontrasten, schade, aber ich glaube, ihr bekommt trotz allem einen Eindruck. Und wieder, wie beim Antelope Canyon, der bei mir übrigens sehr nachwirkt, verändert eine Wanderung die Sichtweise. Die ergreifende Schönheit kombiniert mit der schier unvorstellbaren Größe, aber auch der Gefahr die davon ausgeht, belebt mich spirituell sehr. Seit ich aus dem Antelope Canyon heraus bin, ist die Welt hier oben verändert, als hätte ich einen Einblick in ein „geheimes“ Wissen erhaschen dürfen. Ich hoffe, die Wirkung hält lange an..
17. April, Bryce Canyon –> Green River
Amy fühlte sich abends nicht gut, oder es war der Vollmond, der sie fürchterlich nervös machte. Sie schlief jedenfalls die ganze Nacht nicht, auch Stillen beruhigte sie nicht. Es wurde in der Nacht zudem kalt, unter dem Gefrierpunkt und ich fror. Hier gibt es fast nur Polyesterdecken zu kaufen und von denen ist die Qualität so schlecht, dass wir noch keine gekauft haben. Bevor es weiter Richtung Norden geht, müssen wir irgend etwas finden.
Morgens machten wir es so wie im Grand Canyon, wir fuhren alle im Schlafanzug und ungewaschen und ohne Frühstück zum Sunrise Point, der glücklicherweise nur 1 Meile vom Campingplatz entfernt ist. Seht ihr, dass ist ein weiterer Vorteil des Motor Homes. Ich durfte diesmal fotografieren während Gunter das Frühstück zubereitete. Das Licht war herrlich, nur musste ich sehr auf das Gegenlicht achten. Danach war Gunter dran. Gut gell? Nach dem Frühstück gingen wir nocheinmal alle zusammen auf einen leichten Wanderweg, den queens Garden Trail. Da muss man aufpassen, dass keines der Kinder den Abhang runterruscht aber ansonsten geht es gemächlich. Esra hat einen Schnupfen mit Halsweh, Noah und Amy und Gunter und ich übrigens auch, und daher wurde die Wanderung verkürzt Man muss ja nichts übertreiben. Am Tag zuvor hatte ich einen Eimer mit Schaufeln für die Kinder gekauft und nun wollten sie natürlich ans Meer. Tja, das liegt nicht gerade um die Ecke, den Gefallen konnten wir Noah nicht tun.
Auf der Fahrt Richtung Arches National Park merkte ich dann, dass wir die Nacht zuvor definitiv nicht genügend Schlaf bekommen hatten. Auch die ruhige, genau auf die Gegend abgestimmte Musik von Nakai, half nicht und erstmals legte ich mich während Gunter fuhr, hinten ins Bett. Dummerweise suchte ich mir den denkbar ungünstigsten Moment aus, denn es begann die Fahrt auf einen über 3000m hohen Berg, die Kurven machten ein Schläfchen unmöglich und ihr könnt euch vorstellen, wie mir zumute war, als ich den Kopf hob und nur noch Himmel gesehen habe. Wo um Gottes Willen fuhr Gunter hin. Also kein Schläfchen, dann fahr lieber ich. Erst nachmittags konnte ich mal 15 Minuten ruhen.
Das Mittagessen war ein Reinfall. Es war teuer und schmeckte nicht und die Kinder waren sehr quengelig. Gute Kombination was? Da hätten wir besser selbst was gekocht.
Da es nur langsam voranging, dauerte es länger als erwartet und die Kinder schliefen zwei mal – das ist schlecht. Da Moab noch zu weit weg ist halten wir in Green River und heute abend hat mir die Nachbarin, die übrigens heute 52 Jahre verheiratet war, versteinerte Dinosaurierknochen geschenkt. Ich hatte gesehen, dass sie Steine gesammelt hatten und fragte daher nach. Toll, was? Und die Steine sind wunderschön.
Ein kleiner Spaziergang führte uns heute abend zu einen Truckstop, ausnahmsweise mal kein National Monument. Wir alle fanden das sehr interessant und werden morgen vielleicht mal jemanden fragen, ob wir in so einen Truck hineinschauen dürfen. Esra und Noah finden es nämlich toll, dass das im Prinzip auch Wohnmobile sind. Ein Truckstop ist ein Laster Campingplatz. Ein Wohnmobil ist übrigens ein Menschenlaster. Ein Laster mit Schrottautos ist ein Wegbringer und einer mit neuen Autos ein Hinbringer. Soviel zum Esra-Noah Reisevokabular.
Nach dem Spaziergang waren die Kinder jedoch nicht dazu zu bewegen, ins Bett zugehen, denn sie alle hatten heute während der Fahrt zu viel geschlafen. So jetzt gehe ich besser zur Ruh‘.
18. April, Green River –> Provo, Utah
Und wieder wurden alle Pläne zerschossen. Wir wollten nach Moab und in den Arches National Park, es zog jedoch ein Sturm auf und nach dem Frühstück im Truckstop, packten wir es fast nicht bis ins Wohnmobil. Überall kann man lesen, dass die Canyons durch Wasser und Wind entstanden sind, jetzt kann ich mir lebhaft vorstellen, welche Rolle der Wind spielt. Es fliegt soviel Sand durch die Luft, dass der Wind wie Sandpapier wirken muss. Absolut kraftvoll. Die Natur ist übrigens gut auf den Sturm eingestellt, man denke nur an das Tumbleweed, welches seine Samen mit Hilfe des Windes verbreitet. Diese Pflanzenteile rollten heute den ganzen Tag vor unserem Wohnmobil über die Straße um sich danach in Zäunen zu verfangen.
Das Telefonieren klappt jetzt übrigens wunderbar, denn sehr oft stehen Telefone auch in Restaurants am Tisch. Da sich Telefonkarten durchgesetzt haben kann von jedem Telefon aus für den Telefonbesitzer kostenlos, mit der Karte telefoniert werden. Gunter rief heute früh beim Kaffee seine Mutter an, während wir auf das Frühstück warteten. Übrigens das erste Frühstück im Restaurant seit wir unterwegs sind, wir waren einfach mal zu faul und das Wetter zu schlecht.
Ein weiteres Telefonat mussten geführt werden, da Esra und Amy so stark erkältet sind, dass ich mit einem Homöopathen sprechen wollte.Esra klagte über Schmerzen im Brustkorb und er hat Schnupfen und Amy ist erkältet und dabei sehr unruhig, ausserdem hat sie immer noch jeden Tag vereiterte Splitter in den Händen. Dr Koch, unser Hausarzt, ist in Urlaub. Komisch, das ist immer so. Aber Dr. Theisen, der Vertretung in der Praxis hat, half mir weiter. Die Homöopathie hat sehr viele Vorteile, was? Die Mittel halfen und den beiden ging es heute abend schon besser.
Was macht man also mit kranken Kindern in schlechtem Wetter? Wir versuchten dem Sturm zu entkommen und fuhren Richtung Norden. Dort hatten wir dann keinen Sand- sondern einen Schneesturm. Das Fahrzeug hatte einen Ölwechsel nötig (alle 3000 Meilen sollte der gemacht werden) und das konnte erledigt werden während die Kinder schliefen. Die Werkstatt war recht eng und das Wohnmobil passte an allen Seiten exakt hinein. Stolz!- ich bin nirgends hängen geblieben. Dann besuchten wir in Price das Prehistorische Museum, in dem wir die Dinosaurier und Indianerkultur anschauen konnten. Esra interessierte sich am meisten für die Indianer.
Hier noch zwei Bilder vom Museum
Danach ging es weiter im Sturm durch die Berge, es strengte mich an, das Fahrzeug überhaupt auf der Straße zu halten. Die Impressionen der Berge, die durch das Wetter verstärkt wurden, waren jedoch wunderbar. In Provo angekommen gingen wir erst mal in Geschäfte, denn es war immer noch zu windig um draussen etwas zu unternehmen. zuerst waren die Kinder sehr aufgekratzt, dann freundeten sie sich in einem Buchladen jedoch mit einem jungen Mann an, der deutsch spricht. Er hörte geduldig zu und die Beiden überschlugen sich vor Erzähleifer. Von den Edelsteinen für Edeltraud erzählen sie immer, denn sie sind stolz auf die angemalten Steine. Ich fand CD’s die ich schon lage gesucht habe und merke gerade, dass ich sie auf dem Notebook hören kann während ich schreibe. Sehr spät waren wir auf dem Campingplatz und jetzt reicht es mir auch.
19. April, Provo, Utah
Über heute gibt es nicht viel zu berichten. Viel zu spät erwachten wir, denn die Kinder schlafen immer später ein abends. Sie sind aufgedreht und ziemlich wuselig wenn sie ins Bett sollen. Das hier ist der erste Campingplatz, der für den Internetzugang Geld verlangt. Unfair ist das. Die Bridal Veil (Brautschleier) Wasserfälle sind in der Nähe von Provo und es gibt einen für Kinder geeigneten Wanderweg. Wir fanden den Ort gut, jedoch wird der Weg erst im Mai geöffnet. Schade, keine Natur heute. Daher suchten wir in der Stadt nach einem kinderfreundlichen Restaurant. Wir landeten mal wieder in einer Mall bei einer Pizza, diese bekam uns jedoch überhaupt nicht. Pizzas hier sind recht fettig und diese widerstrebte mir schon beim Essen. Gewaltige Magenprobleme quälten mich danach und Noah machte sogar in die Hose (kein Pipi.). Nachdem ich ihn wieder sauber hatte war mir richtig übel.
In einem Einkaufszentrum sahen wir ein Fotostudio speziell für Kinder. Es war sehr interessant die wunderbaren, kreativen und teilweise „handcolorierten“ Fotos zu sehen.Die Kameras waren alle Digital und ich denke die Koloratur wird auch im Computer gemacht. Etwa 120$ kostet so ein Foto.
Gegen nachmittag klarte der Himmel auf und die Sonne schien. Die Kinder kletterten auf einem Spielplatz, sie fühlten sich wohl. Der Utah Lake ist sehr nah am Campground und wir verbrachten einige Stunden am See. Hier können Noah und Amy Steine werfen und Esra mit dem Treibholz ein Haus bauen. Sind die Wolken erst man weg, kann man sehen, wieviele schöne Berge die Stadt umschliessen und alles wirkt viel freundlicher.
Die Landschaft hat sich seit unserem letzten Stopp völlig geändert. Die Berge sind schneebedeckt, es wächst Gras und auch die Bäume müssen nicht gegossen werden, damit sie wachsen können. Hier blüht viel inmitten der Stadt, viele Tulpen und Bäume. Das alles ist sehr erfrischend nach der Wüste. Nur warm anziehen muss man sich, und morgens wird man möglicherweise vom Rasenmäher geweckt.
Was uns zur Zeit wirklich nervt, ist das Essen. Wir würden gerne etwas herzhaftes zu uns nehmen, dass zudem einen natürlichen Gehalt an Nährstoffen und Vitaminen hat. Seit Monterey, wo wir vor einigen Wochen waren, haben wir kein gutes Geschäft mehr gefunden. Heute kochten wir eine Hühnerbrühe und selbst diese schmeckt süß. Nach Salz ist Zucker der mengenmäßig größte Bestandteil. Und diese Brühe ist von Knorr. Brot fehlt uns sehr. Das labberige Toastbrot nervt. Es ist auffallend, dass den Lebensmitteln zuerst alles entzogen wird, um ihnen dann künstliche Inhaltsstoffe zuzufügen. Das nennt sich dann „enriched“. Gestern freuten wir uns über einen Naturkostladen – wir bekamen einen Schreck. Auch hier gibt es nur labberiges Toastbrot aber viele Vitamintabletten. Der ganze Laden war voller Tabletten. Teils aus Kräutern, aber wo findet man denn naturbelassene Lebensmittel? Entweder wir finden diese Läden nicht, oder es gibt sie nicht. Ich werde mal Leute fragen, die hier wohnen.
Mit den Restaurants ist es auch für uns schwierig. Entweder sie sind bezahlbar aber nicht schmackhaft oder sie sind teuer und das Essen schmeckt. Meist sind die letzteren so nobel, dass man schon am Gesicht der Empfangsdame sehen kann, wie sehr sie sich über drei nette, kleine, ruhige Kinder freut. Unsere sind zudem immer „sehr“ sauber.
20. April, Provo –> Twin Falls, Idaho
Nach einem Email Check fuhren wir einkaufen und ich bin eigentlich beruhigt, dass es kein gutes Brot gibt. Wir hätten nichts für drauf, denn guter Käse ist unbezahlbar. Ein Kilo Gouda, von wenig guter Qualität, kostet sage und schreibe 50 DM. Eine kleine Packung Boursin kostet 11 DM, unglaublich was? Leute esst Käse, ihr wisst gar nicht wie gut es euch geht. Ich esse nur Hüttenkäse und der schmeckt lecker, es könnte jedoch passieren, dass er mir in ein paar Wochen aus den Ohren raus kommt. Gunter meinte gerade, ich sollte auch erwähnen, dass er gute Wurst, Schinken und Salami vermisst. Wie beim Käse. Nach weiteren Bücherkäufen fuhren wir in Richtung Salt Lake City. Eigentlich hatten wir vor, dort einen Tag zu verbringen. Schon einige Kilometer vorher konnte man den Smog und die große Stadt sehen sehen, den großen Salzsee sah man jedoch nicht. Bauarbeiten rund um die Stadt, für die Olympischen Winterspiele 2002, erschwerten auf zig Kilometer Länge das Vorankommen. Kurz entschlossen fuhren wir also weiter, um wieder zurück in die Natur zu kommen. Wieder wechselt die Landschaft ihr Bild und es ist Landwirtschaft angesagt. Nach einigen Stunden im Fahrzeug wird es den Kindern logischerweise langweilig und wir versuchen sie zu unterhalten. Am Abend fanden wir einen Spielplatz und da konnten sie alle toben während ich versuchte, die Wäsche sauber zu bekommen. Richtig sauber wird sie leider nie. Einmal kam sie glatt schmutziger raus als ich sie reingesteckt habe, vielleicht ein neues Wunder?
Ein Abenteuer besonder Art ist das Duschen. Was, das könnt ihr euch nicht vorstellen? Ganz einfach. Ich friere und möchte mich unter der Dusche entspannen und aufwärmen. Mir ist also schon kalt, wenn ich in den Raum reinkomme. Ich ziehe mich im engen Kabinchen aus und friere noch mehr, weil keine Heizung, sondern die Klimaanlage läuft. Brrr! Also schnell unter das heiße Wasser. UHMM, es ist aber KALT und ich kann nicht weg, weil das Kabinchen zu eng ist. Nach einer ewig langen Zeit wird das Wasser dann heiß, zu heisß und ich drehe hektisch eine achtel Umdrehung am Hahn, und was passiert? Es wird ganz plötzlich wieder eiskalt. Brrr. Schnell wieder andersrum und möglichst klein machen, denn die Klimaanlage bläst auf die Stellen, die nicht vom spärlichen Wasserstrahl getroffen werden. Dann muss ich doch irgendwann das Wasser abdrehen, wenn ich Glück habe wirds nochmal kurz eisig und dann im engen Kabinchen anziehen. Die Klammotten rutschen nicht so doll auf der noch feuchten Haut und ich wackele rum. Aber endlich habe ich es geschafft. Meine heiße, entspannende Dusche ist beendet und wieder einmal habe ich sie sogar überlebt. Noch lustiger ist es übrigens, wenn eines der Kinder mitduscht, denn dann ist der unfreiwillige Temperaturwechsel nicht nur spür- sondern auch hörbar. Und es ist besonders lustig, im kleinen Kabinchen mit zweien und einmal lief Amy nackig raus und war gerade dabei, das Handtuch ins Klo zu stopfen. Wie komm ich bloß auch nackig hinterher, wenn das Handtuch weg ist?
21. April, Thousand Springs, Idaho
Pläne? funktionieren nicht.
Esra und Noah essen nicht so gut, da sie einiges nicht kennen. Deshalb kaufte ich gestern diese Schüsseln, die denen der Teletubbies ähneln, und siehe da sie wurden leer. In diese Dinger ist einfach ein Strohhalm eingebaut. Die Kinder können dann Suppe oder Milch von den Cornflakes leer trinken, ohne die Schüssel anzuheben.
Heute früh fuhren wir zu den Shoshone Falls, die beeindruckend sind und wie immer, wenn etwas beeindruckend ist, kostet es Eintritt. Als könnte jemand einen Wasserfall besitzen. Das fällt mir immer mehr auf, auf dieser Reise. Vor 7 Jahren konnte man wenigstens ab und zu etwas kostenlos sehen. Wir haben in doppelter Hinsicht Glück: Im Frühling rauscht es kräftig, denn es ist noch viel Wasser da. Später wird das meiste davon für die Landwirtschaft abgezogen. Überall stehen Bewässerungsrohre auf Rädern, denn ohne zusätzliches Wasser scheint nichts zu wachsen. Und zweitens steht morgens die Sonne so gut, dass ein Regenbogen über die ganze Fläche zu sehen ist. Wunderschön sah es aus und wir konnten in aller Ruhe fotografieren ehe die Menschenmassen kamen.
Unser Plan war, später, wenn das Licht besser ist nocheinmal zu kommen. Drei Meilen in Richtung Osten gibt es die Twin Falls, nach denen die Stadt benannt ist und diese wollten wir dann auch besichtigen. Aber zuerst waren wir alle hungrig und daher suchten wir ein Restaurant. Das im Prospekt genannte chinesische hatte keinen Parkplatz für uns. Gunter dachte, dass wir dann ja in Richtung der heißen Quellen fahren könnten, die auch einen Campingplatz angeschlossen haben. Wir fuhren und fuhren und irgendwann meinte ich, dass es wohl zu weit zum zurückfahren ist. Also keine Wasserfälle am Abend. Die Hot Springs mit Campingplatz, die wir herausgesucht hatten waren seltsam. Die Fahrzeuge standen sehr dicht und die Pools kosteten extra Eintritt, und zwar 5 $ pro Person und Stunde. Einen Platz auf dem Campingplatz könnten wir noch bekommen aber am Teich. In dem würden reichlich Alligatoren schwimmen, das wüde uns ja nicht stören. Ha? Nein, nein nur weg. Amy und Noah lieben Seen. Gunter meinte Alligatoren wären doch interessant für die Kids – Scherzbold. Na ja, zum nächsten Campingplatz mit Hot Springs. Der macht am Osterwochenende auf, haben wir doch, oder? Nein, nicht in den USA. Da fängs alles erst morgen an. Also noch weiter. Dann endlich ein Campingplatz der offen ist und ein Pool hat, dass man bezahlen kann. Amy musste übrigens eine spezielle Windel fürs Schwimmbad anziehen, kostet extra. In die Hot Mineral Tubs konnten wir auch hier nicht, 6,50 $ pro Person und Stunde. Aber wir schwammen so eine Stunde und gingen dann noch am Fluss ohne Alligatoren spazieren. Es gab ein Gewitter und Regen mit schönem Regenbogen. Der erste Regen, den wir richtig aufs Dach prasseln hörten seit wir unterwegs sind. Wir haben eine wunderbaren Aussicht, denn gegenüber vom Fluss, dem Snake River, befinden sich viele Wasserfälle. Ich konnte zwar keine Tausend zählen, aber daher der Name vom Ort.
22. April, Boise, Idaho
Ohne große Ereignisse fuhren wir nach Boise, eine recht langweilige Strecke, durch ein Sandsturmgebiet, den wir glücklicherweise nicht antrafen. Boise interessiert mich schon sehr lange, denn der Name bedeutet „die Stadt der Bäume“ und ich wollte wissen, ob der Name der Stadt gerecht wird. In der Stadteinfahrt von Osten her bekommt man nicht den Eindruck, aber, die Wohngebiete sind wunderschön. Jedes Grundstück hat mehrere alte Bäume und von weitem sieht das Wohngebiet aus wie ein Wald. Sehr angenehm. Insgesamt hat die Stadt auch nicht die abschreckende Grösse. Sibylle, eine Freundin, wegen der wir hier her gefahren waren, wohnt im Vergleich zu San Francisco, wo sie eine sehr kleine Wohnung hatten, sehr schön.
Jedenfalls versuchte ich von unterwegs Sibylle anzurufen. Dummerweise erreichte ich sie nicht und wir wussten in Boise nicht wohin, da die Straße nicht in der Karte stand. Gleich die erste Einfahrt in Boise führt zu einem Factory Outlet. Freu – da kann man direkt von den Firmen günstig einkaufen. Ein Levis Laden war auch dabei und Rosi, meine beste Freundin, braucht Jeans, die es in Deutschland nicht gibt. Für 30$ konnte ich sie kaufen und damit ich auch die korrekte Menge und Farbe mitbringe rief ich sie direkt an und fragte nach. So einfach geht das mit den Telefonkarten. Gunter und ich bekamen eine Hose für „Besser“, also eine beige Stoffhose und Esra und Noah auch jeder ein Hemd. Braucht noch jemand Jeans, falls wir wieder mal ein Levis Outlet sehen?
Ich rief wieder Sibylle an und niemand war da, also beschlossen wir, durch die Wohngebiete zu fahren. Wir fanden die Straße aber nicht. Das Visitorcenter konnten wir mit dem Wohnmobil nicht anfahren, weil es keine Parkmöglichkeit gibt. Dumm was? Ein bewachter Parkplatz kostete doch glatt 20$ und wir brauchen 2 Stellplätze. Besser nicht.
Wir tankten und drucksten rum und endlich erreichte ich Sibylle und endlich parkten wir unser Wohnmobil vor deren Garage. Die Kinder gingen sofort mit Sean und Dean, Sibylle’s und Gary’s Söhne, auf das große (!) Trampolin im Garten. Jetzt konnten sie richtig mit großen Jungs toben. Amy liebte den Border Collie Alex sofort, oder umgekehrt?
Es war schön Sibylle und ihre Familie, die wir nur alle paar Jahre sehen, mal länger zu treffen. Die Kinder spielten toll miteinander, obwohl die Verständigung schwierig war und für uns war es ein gutes Gefühl in einem echten Haus zu sein. Sibylle hatten wir zum ersten Mal in SF vor über 10 Jahren getroffen. Ihr Vater, einer von Gunter’s Arbeitskollegen, bat uns damals darum und seither sind wir Freunde. Sie ist damals als Au Pair nach SF gekommen und verliebte sich dann in ihren jetzigen Mann. Jetzt ist sie Amerikanerin und es ist schade, dass sie mit den Söhnen nicht Deutsch gesprochen hat. Jedenfalls hatten wir eine tolle Zeit, auf dem Trampolin, im Garten und beim Grillen. Wir schliefen im Wohnmobil weil das am einfachsten ist und am morgen rief Esra Sibylle an, denn Gary hatte sein Handy im Wohnmobil gelassen.
23. April, Boise, Idaho
Sibylle war dem Internet gegenüber eher negativ eingestellt daher zeigte ich, was positiv daran ist. Wir schauten, ob Yellowstone schon offen ist und fanden die Information recht schnell: ab Mitte April. Border Collies interessierten uns und wir suchten etwas über diese Hunde im Netz. Und siehe da ein Border Collie namens Riley in Boise sollte schnellstens ein Zuhause finden, denn ansonsten würde die Hündin am nächsten Tag eingeschläfert werden. Entsetzt schauten wir auf den Bildschirm bis plötzlich Sibylle eine Idee hatte: es gibt einen Border Collie Rescue. Von dieser Organisation werden diese Hunde aus den Tierheimen geholt. Border Collies sind so intelligent und müssen ständig beschäftigt werden, dass Tierheime auf sie eine sehr negative Wirkung haben. Wenn sie andere Hunde ständig bellen hören und mit zu vielen Hunden zusammen eingesperrt sein müssen und nicht gefordert werden, werden sie hysterisch. Das wiederum führt dazu, dass niemand einen solchen Hund nehmen möchte und das führt wiederum dazu, dass sehr viele Border Collies eingeschläfert werden. Daher setzt sich diese Organisation für die Hunde mit den besonderen Anforderungen ein. Also hier Sibylles Plan: Sie rief in dem Tierheim an, in dem Riley war und hinterließ die Nummer von der oben genannten Organisation. Dann rief sie die Organisation an und hinterließ die Nummer vom Tierheim und beide bekamen Sibylles Nummer. Der Plan funktionierte: Bis zum Abend hatte Riley ein neues Zuhause und wir alle waren glücklich. Soviel zu den Vorteilen des Internets und eines guten Menschen. Danke Sibylle!
Die Kinder spielten den ganzen Tag im Garten und auf dem Trampolin und alle waren irgendwann tierisch müde, dass weiteres Spielen gefährlich wurde. Jetzt nach 6 Wochen auf der Reise haben sich die Kids daran gewöhnt während der Fahrt zu schlafen und das fehlte an diesem Tag. Ausserdem waren alle am Tag zuvor bis 12:00 Uhr nachts auf, definitiv zu wenig Schlaf. Zur Beruhigung durften dann alle einen Walt Disney Film anschauen und das Gelächter war groß. Ansonsten merkten wir nicht, dass Ostersonntag war. Viele Geschäfte hatten geöffnet, die Nachbarn mähten den Rasen, die auf der anderen Seite bauten ein Whirlpool ein, und Sibylles Familie feierte auch nicht mit Ostereiern.
Esra baute die Rohre des Whirlpools um und Noah sprang auf dem Trampolin. Amy mag das übrigens auch sehr gern. Gunter und ich spielten mit Alex, den Border Collie. Irgendwie fehlt uns unsere Scharek. Esra hörte zu, als mir Sibylle vom Labrador erzählte, der wenige Monate zuvor gestorben war. Er erzählte das wiederum Noah der dann später völlig aufgelöst zu mir kam. „Ich will aber, dass Scharek noch lebt, wenn wir heimkommen. Ich will ihn streicheln.“ Zum Glück konnte ich Noah beruhigen. Man sollte vorsichtiger sein, über was man redet.
Damit unser Fahrzeug zukünftig bessere Musik hat, überspielte ich meine gekauften CD’s auf Kassette, wir wuschen Wäsche, die diesmal auch richtig sauber wurde, und saßen abends vorm Kaminfeue. Die Wärme eines Feuers ist so angenhem. Sean und Dean hatten viel Spaß mit dem Notebook und den Computerspielen von Esra und Noah und sie machten wahnsinnig viele Bilder mit unserer Digitalkamera. Tolle Sachen kamen dabei raus.
Also alles in allem ein ruhiges und erfolgreiches Wochenende. Herzlichen Dank an Sibylle und Gary.
24. April, Stanley
Sibylle und Gary mussten arbeiten und die Jungs in die Schule. Kein Feiertag. Wir verabschiedeten uns recht früh.
Das Wohnmobil zeigte wieder dieses „Service Engine Soon“ an und wir mussten in die Werkstatt. Boise ist recht groß und hat daher einige Werkstätten, ein guter Ort also. Nach einem Gespräch mit Cruise America fuhren wir eine Ford Werkstatt an und kamen wieder sofort dran. Der Mechaniker arbeitete, während wir im Wohnmobil blieben und zusahen. Schnell spürte er die Probleme auf. Ein Rohr war nicht angeschlossen und daher kamen die Benzindämpfe aus dem Tank und die Lampe leuchtete. Das letzte Mal wurde einfach die Lampe abgeschaltet, jetzt ist der Fehler behoben. Und die Cruise Contol, also der Tempomat, der bisher nicht funktionierte, wurde endlich und wahrscheinlich zum ersten Mal eingeschaltet. Nach etwa 45 Minuten war alles fertig und nach einer Unterschrift mit den Worten „auf Garantie“, fuhren wir weiter.
Zwei große Buchläden gibt es in Boise und dort ließen wir etwas Geld. Für Sibylle kauften wir ein Buch über Border Collies und legten es vor ihre Tür.
Für diesen Tag hatten wir uns vorgenommen nach Stanley zu fahren. Das liegt in den Bergen, nördlich von Boise. Die Strecke ist wunderschön. Klare Flüsse, grüne Hügel, Seen und urige Blockhütten. Immer höher geht es hinaus in den Schnee und es wurde alpiner mit viel Nadelwald. Doch mit einem Schild fing es pötzlich an: Lawinengefahr. Und kurz darauf sahen wir warum. Die Berge waren kahl bis auf wenige tote Bäume. Wurde hier Kahlschlag betrieben, wie ich schon gelesen habe? Dann werden alle großen Bäume geschlagen und mit Hubschraubern herausgeholt. Diese zerstören durch den Sog ihrer Propeller die Bäume, die noch stehen. Und danach wird das ganze Gebiet mit Napalm (!) eingenebelt und das restliche Leben zerstört. So sah es aus und bis jetzt konnten wir nicht herausfinden, was passiert ist. Ein Mann sagte ein großen Feuer hätte den Wald zerstört aber dazu sah ich viel zu viele Baumstümpfe. Ich werde morgen nocheinmal fragen. Auf einer Strecke von mindestens 30 Minuten (40km) war der Wald tot.
Der ausgesuchte und ab April offene Campingplatz war nach 3 langen Stunden Fahrt geschlossen. Zum Glück konnten wir im Dorf (69 Einwohner) auf einem Motelparkplatz einen Stellplatz bekommen. Mit wunderschönem Blick auf die Sawtooth Mountains (da die Bergkette gezackte Gipfel hat). Es ist recht kühl und ich hoffe wir frieren nicht, die Heizung brummt jedenfalls dauernd.
25. April, Craters of the Moon
Noch eine kurze Information zu Stanley: Das ist der einzige Ort in den USA an dem sich drei Scenic Routes (also Straßen durch besonders schöne Gegenden) treffen. Schön ist es wirklich (von dem toten Wald mal abgesehen).
Ich fror die ganze Nacht, trotz dreilagiger Kleidung. Die anderen sind warm. Warum bin ich auch so verfroren? Das Wetter war nicht erfreulich, denn die schönen Berge, die Abends zuvor noch da waren, waren in Wolken verschwunden. Es nieselte, manchmal schneite es auch und es wurde Zeit den Berg zu verlassen. Einen Pass mussten wir glücklicherweise nur überqueren und der reichte mir auch. Die Abhänge an der Straße erlauben keinen Fehler und daher fuhr ich extrem langsam, denn die Straße war rutschig.
Mit einem SW Film hätte man sehr schöne Bilder machen können aber mir war es lieber uns mit den Kindern sicher aus diesem Gebiet zu bekommen. Nach der Abfahrt war ich so KO, dass ich Gunter bat zu fahren und ich ruhte mich dann im hinteren Bett aus. Wir kamen gegen Mittag im Craters of The Moon National Park an. Hier wie auch im Sunset Crater National Park bei Flagstaff, gibt es Vulkane. In diesem Park gibt es eine ganze Menge und sie sind zuletzt vor 2000 Jahren ausgebrochen. Im Visitor Center kann man sich gut informieren. Es gibt Schautafeln und einen Film über die Gegend. Alle drei Kinder hatten am Film den größten Spaß, während sie ihn zum zweiten und dritten Mal schauten sah ich die Bücher an. Beim Rausgehen machte Amy ein Regal kaputt, peinlich. Es war richtig kaputt. Ich entschuldigte mich und spendete etwas mehr. Dann im Park wanderten wir den Inferno Cone, (1884m) hoch. Da ein kräftiger Wind wehte und die Luft recht kalt ist, war es ziemlich anstrengend. Aber auch die Jungs schafften es. Unterwegs betrachteten wir die Steine, die außergewöhnlich leicht sind, typisch Basaltgestein. Das glitzert so schön und Esra und Noah freuten sich über so viele „Edelsteine.“
Wir hätten gerne mehr angesehen aber alle drei schliefen sofort ein nachdem wir weiterfuhren. (Noch Schlaf nachholen nach dem Wochenende bei Sibylle?) Wecken hat dann keinen Sinn und eine Nacht wollten wir nicht verbringen, denn es war zu kalt und stürmisch. Sehr interessant ist dieser National Park, denn er bietet die vielfältigsten Sehenswürdigkeiten Vulkane betreffend, so z.B. Höhlen, die entstehen, wenn die Lava oben im Lavafluss erstarrt und unten weiterfliesst. Ausserdem kann man die Auswirkungen der Vulkanausbrüche aus den verschiedensten Zeiten bestaunen und vor allem was das Wetter nach all den Jahren daraus macht.
Also auf nach Idaho Falls, die nächste grössere Stadt auf dem Weg nach Yellowstone. Sehr langweilige Strecke, sehr gut, dass wir jetzt den Tempomat haben.
Heute abend gab es mexikanisches Essen, hmmm scharf. Meine Halsschmerzen waren am nächsten Morgen weg. Und dann Wäsche waschen und Bericht schreiben. Das Internet kostet hier wirder was aber glücklicherweise nur 50c.
26. April, Grand Teton National Park, Wyoming
Unser Plan war es, durch den Grand Teton National Park nach Yellowstone zu fahren. Ich suchte im Internet den Wetter- und Straßenbericht und da keine gesperrten Straßen angegeben waren (ich hatte nur nach Yellowstone gesehen) fuhren wir los. Die Scenic Route zum National Park ist atemberaubend. Der Snake River, den wir schon in Twin Falls bestaunt hatten und der uns immer wieder begegnete, fliesst elegant durch die Berge. Vom Palisades Damm wird der Fluss zum langen, in den Bergen liegenden Palisades Lake gestaut. Die Fahrt entlang ds Sees ist ergreifend. Dann werden die Berge immer höher und schneebedeckter. Der Blick auf die Grand Tetons ist schlicht weg grandios. Im Visitor Center erfuhren wir dann, dass die Straße zum Yellowstone National Park geschlossen ist. Pläne? In der Einfahrt zum Grand Teton erfuhren wir dann, dass im Prinzip auch der ganze Park, bis auf 4 Meilen, geschlossen ist.
Dumm, und der Weg ausenherum ist weit. Echt! Es gibt so viel unbewohntes Land, kaum zu glauben. Campingplätze gibt es übrigens auch kaum, denn es ist zu früh und das Wetter zu unbeständig. Wir wanderten 1 Stunde, damit alle raus kamen und wir wenigstens etwas vom Park sehen konnten. Die Grand Tetons sind noch schöner näher dran und der Park ist für die Sommermonate sicher bestens zu empfehlen, denn die Wanderwege führen ziemlich weit in die Berge hinein und es gibt einige Seen. Vielleicht kommen wir irgendwann mal wieder. Wir packten es jedenfalls zur großen Freude von Noah an einen kleinen Wasserfall. Dort trafen wir ein Murmeltier, welches recht scheu war aber unsere Geduld ermöglichte schöne Bilder (leider nicht mit der Digitalkamera).
Damit wir die Strecke noch schafften, die uns unerwünschter Weise aufgebürdet wurde, fuhren wir nach einem selbst gekochten Mittagessen los. An „normalen“ Tagen versuchen wir nicht mehr als 3 Stunden, und die in der Mittagszeit, zu fahren. Das klappt sehr gut, denn so haben die Kinder trotz ständig wechselnder Umgebung ihre nötige Routine. (Bei Sibylle haben wir gemerkt, was geschieht, wenn diese gestört wird – es ist zu anstrengend für die Kinder die Ereignisse zu verarbeiten). Heute fuhren wir länger und es endete nicht gut.
Weitere Straßen, die wir benutzen wollten waren im Winter gesperrt, also jetzt noch, Ende April noch unbefahrbar. Wir fanden keinen Campingplatz und fuhren und fuhren. Dann endlich eine Tankstelle und ein Schild RV! Gunter tankte mit der Kreditkarte, denn die Tankstelle hatte schon geschlossen. Dann ging er zum Office des Campingplatzes und ich fuhr hinterher. Das Office war zu und kein Campingplatz in Sicht. Wieder auf der Straße fuhr ich dann über ein Hindernis, irgendetwas scharfkantiges, und ein unverkennbares Geräusch – pffffffffffffffffff. Ein hinterer Reifen war platt. Hier gibt es Nichts. Nur eine geschlossene Tankstelle und ein nicht vorhandener Campingplatz. Da das Wohnmobil hinten Doppelreifen hat, fuhren wir bis zum Telefon an einem geschlossenen Restaurant. Dort erreichte Gunter nach einer halben Stunde Cruise America. Wir bekamen Instruktionen, was zu machen ist: Den Reifen wechseln lassen, die Rechnung aufheben, denn es wird ersetzt und dann einen neuen Reifen bei Goodyear besorgen. Werkzeug gibt es im Wohnmobil nicht, da die Reifen nicht selbst gewechselt werden sollen. Ich glaube das ist auch nicht so einfach. Nur leider sind wir mitten im Nichts, vor Yellowstone im April. Wir könnten langsam bis zur Werkstatt weiterfahren, was wir taten, nur leider war diese auch schon zu. Einen Campingplatz gibt es nicht und somit stehen wir auf einem Tankstellenparkplatz für die Nacht. Ein Truck leistet uns seit 2 Stunden Gesellschaft, worüber sich die Jungs gefreut haben. Wir erreichten jemanden, der hinter der Tankstelle wohnt und baten um Erlaubniss, hier übernachten zu dürfen. Das ist in Idaho, wo wir sind, erlaubt. Morgen früh wird um 9:00 Uhr jemand den Reifen wechseln und dann können wir hoffentlich nach Yellowstone. Und jetzt waren wir so nach dran, dass wir ganz früh im Park hätten sein können.
Am nächsten Morgen beim Reifenwechsel. Das klappte problemlos, und ich weiß nun warum kein Werkzeug im Fahrzeug ist. Wir hätten das nie geschafft. Einen neuen Reifen müssen wir nun besorgen.
27. April, Yellowstone, Wyoming
Der Reifenwechsel klappte und es ging ohne Ersatzrad weiter in Richtung Yellowstone. Dieser Park, der der erste Naturschutzpark weltweit war (seit 1872), ist schwer zu beschreiben, denn er bietet unheimlich vielfältige Attraktionen. Der Name Yellowstone kommt vom gelben (Yellow) Gestein (Stone) im Canyon des Parks. Es gibt nirgends mehr Geysire als hier, auch nicht in Neuseeland und Island. Dieses Gebiet wurde von großen Vulkanausbrüchen, vor 2 und 1,2 Millionen Jahren und der letzte vor 600 000 Jahren, geformt. Es enstand ein 28 mal 47 Meilen großes Becken, in dem der Vulkan noch durch die heissen Quellen, die Geysiere und Fumarolen tätig ist. Landschaftlich gibt es Wüsten im Norden, alpine Gebiete Nahe des Mount Washburn und auf 60% des Parkgebiets wachsen Wälder.
Benutzt man den westlichen Eingang des Parks, kann man einen Eindruck davon bekommen, was Waldbrände bewirken können. 1988 brannte es in Yellowstone und das Feuer richtete im Park sehr großen Schaden an. Jetzt nach 12 Jahren kommen kleine Bäume nach, es wird jedoch noch viele Jahre dauern, bis das Gebiet wieder annähernd wie ein Wald aussieht.
Die meisten Straßen sind Ende April noch geschlossen und daher hatten wir nicht sehr viel Auswahl, was nicht heißt, dass man sich in diesem Gebiet allein Wochen aufhalten könnte ohne, dass es langweilig wird. Wir entschieden uns für den weltberühmten Geysir, Old Faithful, und schon auf dem Weg dorhin konnten wir einen Eindruck der unglaublichen Schönheit des Parks erleben. Überall dampft und sprudelt es, und wir entdecken viele Tiere. Das alles kombiniert mit Bächen, Flüssen und Bergen macht die Reise fast unwirklich. So war es vor hunderten Jahren in vielen Gegenden der USA (von den vielen heißen quellen mal abgesehen) und wir stellen uns immer wieder vor, wie sich die Indianer gefühlt haben müssen, die ja bis zur Einbürgerung der Pferdes (durch die Spanier im 15. Jahrhundert) zu Fuß unterwegs waren und dann die Siedler, die mit ihren Planwagen durch das ungestörte (unberührt stimmt nicht ganz, denn die Indianer lebten hier schon) Land kamen.
Ich fuhr ganz langsam, damit wir alles in uns aufnehmen konnten und wir sahen Koyoten, die an Büffelherden vorbeizogen. An den Bächen wohnen außergewöhnliche Vögel und es gibt verschiedene Reharten. Die Tiere werden nicht verscheucht, weil glücklicherweise zu dieser Jahreszeit kaum Touristen da sind, denn das Wetter ist unstabil und kann von schönem Sonnenschein zum Schneesturm wechseln und das innerhalb von Minuten. Wir hatten Glück, denn die Sonne schien und erst als sich Wolken zusammenzogen fuhren wir weiter.
Im Jahre 1900 gab es nur noch 50 Büffel, jetzt sieht man sie hier in Yellowstone wieder überall. Die Besucher sollen ihnen jedoch nicht zu nah kommen, denn sie greifen an, wenn es ihnen zu viel wird.
Als wir am Old Faithful ankamen sprühte gerade das Wasser nach oben, das heisst dann, dass die nächste Eruption ca. 80 Minuten auf sich warten lässt. Wir bereiteten also unser Mittagessen, Salat und Eier mit Brot, vor und genossen die Ruhe. Ziemlich pünktlich hatten wir dann die Kameras aufgebaut und wir versuchten Langzeitaufnahmen zu machen. Eine Eruption dauert jedoch nur wenige Minuten und ich machte das Bild mit der Digitalkamera erst, als das Beste vorbei war.
Damit man bei der Besichtigung der heißen Quellen, Schlammpools und Fumarolen keine heißen Füße bekommt, wurden Holzstege gebaut. Das thermale Gebiet ist für Besucher recht gefährlich, denn die Erdkruste ist teilweise sehr dünn und Menschen können in kochendes Wasser, oder machmal auch Säure einbrechen. Bären halten sich jedoch nicht an die Hinweisschilder, dass man auf dem Weg bleiben soll, wie die Fussspuren bezeugen. Bären haben wir nicht getroffen. Die Digitalkamera behielt ich im Dampf der Quellen auch in der Tasche, denn sie ist zu empfindlich. Ich hoffe, dass meine Olympus diesen anstrengenden Ausflug überlebt. Ab und zu blieb mir im Schwefelgestank die Luft weg, aber ich bekam keinen Asthmanafall. Wahrscheinlich war ich dazu zu beschäftigt. Auf diesem Bild sieht man den abgebrannten Wald im Hintergrund.
Erst gegen abend fuhren wir an den nördlichen Ausgang des Parks um uns dort einen Campingplatz zu sichern. Danach wanderten wir noch einmal für 2 Stunden an den Mammoth Hot Springs, welche schöne Terassen bilden. Esra rief plötzlich recht aufgeregt:“Ein Coyote.“ Dieser lief nur wenige Meter an uns vorbei und erkletterte die Terassen. Ein sehr schöner Anblick. Ich bin übrigens der Meinung, dass Coyoten immer so aussehen wie gestresste Geschäftsmänner. Ohne nach rechts oder links zu schaün immer schnell geradeaus. Hier ein Bild ohne Coyote, denn wir alle waren nur platt.
Dann unterhielt ich mich mit einem Ehepaar, deren Englisch so seltsam klang. Ich schloss haarscharf vom Känguru auf dem T-Shirt auf Australien und lag „fast“ richtig – sie kommen aus Tasmanien. Gunter war schon vorgegangen und ich stellte ihm unsere neuen Freunde vor. Wahnsinn, man trifft jemanden und noch dazu aus einem fernen Land und man versteht sich wunderbar. Wir tauschten Karten und Emailadressen aus und sagten Tschüß. Und dann viel später Abends, ich war mal früh im Bett, weil ich keinen Strom mehr für den Computer hatte, klopfte es an unserer Tür. Das erste Mal, seit wir unterwegs sind. Und siehe da, Mark und Lorainne standen mit 8 Bier da. Wir unterhielten und bis 12:30 Uhr so nach und nach waren alle Kinder eingeschlafen und es wurde ruhiger. Damit wir wissen, wie es in Tasmanien aussieht, bekamen wir einige Postkarten, unter anderem von einem Tasmanischen Devil (Teufel), der wegen des fürchterlichen Geschreis diesen Namen bekam. Der Schrei sei ganz schrill und Gunter und ich lachten, denn manchmal haben wir drei Tasmanische Teufel im Wohnmobil. Ein sehr schöner Abend. Herzlichen Dank an Mark und Lorainne.
28. April, Yellowstone, Wyoming
Irgendwie waren wir alle müde, komisch was? Recht spät also, nach einem Haferbreifrühstück, fuhren wir wieder in den Park. Zu den Undine Falls zum fotografieren. Aber irgendwie klappte es nicht gut, denn das Licht war ungünstig. Dann wanderten wir noch für eine Stunde zu einem anderen Wasserfall, der auch schlecht zu fotografieren war. Die Wanderung machte jedoch Spaß. Ich hätte gern noch einmal die Terrassen fotografiert aber als wir wieder dort waren, war auch hier das Licht schlecht. Man müsste wirklich viele Tage, oder gar Wochen, wahscheinlich eher Monate, in einem Park bleiben um spitzen Fotos zu machen. Vielleicht irgendwann einmal?
Wir haben uns nun entschieden doch nicht gleich nach Kanada hineinzufahren, denn im Gebirge ist es noch zu kalt und zu viele Straßen sind gesperrt. Daher fahren wir nun quer durch Montana und Idaho und dann nach Washington und von dort nach British Columbien. Die Fahrt war sehr interessant heute, denn das vorhergesagte Wetter ging überall als Schnee und Regen herunter, was zu wunderschönen Impressionen führte. Wahscheinlich wären wir in Yellowstone nun eingeschneit.