Darßer Ort, Leuchtturm, deutsche Ostsee
Das Kalenderfoto ist eine Langzeitbelichtung von 30 Sekunden. An den ziehenden Wolken sieht man gut, wie stürmisch es an diesem Tag war.
Wir hatten das Wohnmobil auf dem Parkplatz in Prerow geparkt und waren dann entlang des Nordstrandes bis zum wilderen Weststrand gewandert. Hierher darf man nur laufen, radfahren oder die Pferdekutsche nehmen.
Bei Gewitterwetter an den Weststrand
Die Wolken hingen schwer und dick, aber unglaublich fotogen über dem Wasser. Ein paar Sonnenstrahlen quetschten sich noch durch und beschienen das Meer. Im steifen Wind wurden die Wellen immer höher. Ein Gefühl tiefer Zufriedenheit stellte sich ein, als wir an diesem besonderen Strand standen, einem der ursprünglichsten Europas. Wir fotografierten begeistert drauf los und wären gerne noch länger geblieben. Doch die schweren Wolken, die späte Stunde und der weite Rückweg saßen uns im Nacken. Mein Mann musste mich zwingen, endlich zu gehen. Doch es war zu spät, dunkle Nacht hatte sich innerhalb weniger Minuten über uns gelegt, im Wald war es stockfinster. Der Regen setzte langsam ein, dann schüttete es auf einmal. Wir waren alle triefnass. Obwohl es schon ziemlich herbstlich war, fing es an, zu gewittern. Neben uns hörten wir einen Baum im Sturm zerbersten, er fiel laut krachend zu Boden.
Der Weg schien eine Ewigkeit zu dauern. Eine Stunde kann lang sein, wenn man nass und kalt, und in dunkler Nacht unterwegs ist. Erschöpft erreichten wir schließlich das Wohnmobil und ruhten uns bei dem Getrommel des Regens auf dem Dach des Fahrzeugs aus.
Die Mühe hatte sich auf alle Fälle gelohnt. Unsere Fotos vom Weststrand sind in mehreren Kalendern erschienen! Wenn das Licht passt, lohnt es sich, die Chance nutzen, auch, wenn es unangenehm werden kann!