FĂŒr deine Nordlicht Reise bieten sich unterschiedliche Ăbernachtungsmöglichkeiten an. Die richten sich sehr nach deinen ĂŒblichen Reisearten. Es ist möglich, mit dem Wohemobil zu den Nordlichtern zu fahren. Aber auch Ferienwohnungen und UnterkĂŒnfte bei privaten Gastgebern, wie zum Beispiel Servas, bieten sich an.
1. Wohnmobil und Auto
2. FerienhÀuser und Apartements mit Selbstversorgung
Ich schĂ€tze mal, das ist die bevorzugte Art, einen Winterurlaub im Norden zu verbringen. Ferienwohnungen in Norwegen stehen oft einsam in freier Natur, oder sind Teil kleiner Siedlungen. Im Winter sind sie aber knapp und teuer. Es empfiehlt sich also, frĂŒh zu buchen. Der Preis relativiert sich, wenn man die Kosten auf vier bis sechs Personen verteilen kann. Die Selbstversorgung macht zeitlich unabhĂ€ngig und ist viel preiswerter als Restaurantbesuche. Vor allem sind geöffnete Restaurants auĂerhalb der wenigen StĂ€dte sehr dĂŒnn gesĂ€t und generell teuer.
Informationen zu FerienhĂ€usern, Hotels und SehenswĂŒrdigkeiten findest du bei Visit Norway.
3. Hotels, Jugendherbergen und GÀstehÀuser
Damit haben wir nur begrenzt Erfahrung, weil es nicht zu unserem bevorzugten Reisestil passt. Hotels und Jugendherbergen sind nur in den gröĂeren Ansiedlungen zu finden, GĂ€stehĂ€user auch in kleineren Ortschaften. Ich war einmal im Winter in Henningsvaer im Hotel und fĂŒhlte mich sehr wohl. Zu bedenken ist, dass viele Hotels im Januar und Februar noch geschlossen haben! Das Hotel auf den VesterĂ„len, wo wir auf die Reperatur unseres Mobils gewartet hatten, war weniger gut, als Pension fĂŒr 50 Euro die Nacht hĂ€tte ich es O.K. gefunden, fĂŒr 250 Euro war es einfach fĂŒr das Gebotene zu teuer.
FĂŒr HotelgĂ€ste beginnt die Nordlichtjagd mit Fahrerei. Raus aus der Stadt und geguckt, wo kein kĂŒnstliches Licht mehr stört. GĂ€stehĂ€user in landschaftlich schöner Lage, wie der Friisgarden in Ramberg, bieten auf Nordlichtinteressierte zugeschnittenes Wochenprogramm mit Halbpension an.
UND das Essen ist ein enorm wichtiger Faktor! Es gibt keine nennenswerte Auswahl an Restaurants, die auch im Winter geöffnet sind. Nun, auch im Sommer ist das Angebot noch sehr ĂŒberschaubar im Vergleich zu belebteren Regionen. Aber, und das ist das Hauptargument fĂŒr eine Unterkunft mit Verpflegung: im Winter ist es kalt! Klare Ansage, was? Die Nordlichtfotografie ist eine sehr anstrengende Unternehmung. Mit FotogepĂ€ck stapft man durch hohen Schnee, setzt sich kaltem Wind aus, wartet teilweise stundenlang mitten in der Nacht. Das kostet Kalorien. Ich schaffte es bei unserem langen Winteraufenthalt nicht, genĂŒgend Nahrung in mich hinein zu stopfen. Ich verlor massiv an Gewicht und war hinterher rappeldĂŒrr! Viel zu dĂŒnn! Jetzt denke nicht: gut, ich brauch eh eine DiĂ€t :-) Schaufel rein, was geht, du brauchst es.
4. Couchsurfing
Das ist die unter jĂŒngeren Alleinreisenden eine beliebte Methode. Im Internet findet man die entsprechenden Seiten, allgemeine Infos gibt es unter Couchsurfing.de. Wir haben bisher keine Erfahrung mit Couchsurfing gemacht, deswegen fragten wir Timo der das Blog „Bruder LeichtfuĂ“ betreibt. Er war erst im Oktober auf den VesterĂ„len als Couchsurfer unterwegs.
Couchsurfing gehört fĂŒr mich zu den schönsten Dingen, die man auf Reisen ĂŒberhaupt tun kann!
Text & Fotos von Timo Peters, Bruder LeichtfuĂ
Ihr kennt das Prinzip nicht? Dann wird es sich fĂŒr euch vielleicht erst einmal komisch anhören: Menschen stellen Reisenden, die in ihrer Gegend unterwegs sind, SchlafplĂ€tze in ihrer Wohnung zur VerfĂŒgung, und zwar umsonst, ohne jede verpflichtende Gegenleistung, und ohne sich vorher jemals getroffen zu haben.
Surfer lernen ihre Hosts nur online kennen, Vertrauen wird durch ein öffentliches Bewertungssystem hergestellt: Nachdem eine Couch gesurft wurde, bewerten sich Surfer und Host gegenseitig und die Bewertungen sind öffentlich fĂŒr jedes Couchsurfing-Mitglied zu sehen. Das war’s, und es funktioniert.
Ich bin auf meinen Reisen schon oft bei Couchsurfern untergekommen, und habe Ă€hnlich vielen Surfern den Platz auf meiner Couch in Hamburg ĂŒberlassen â und habe bislang ausschlieĂlich unglaublich tolle Erfahrungen gemacht. Als Host genieĂe ich es, mir mit den Reisenden ein bisschen ReiseatmosphĂ€re zu mir nach Hause zu holen â plötzlich stoĂen spannende Menschen, die oft gerade echte Abenteuer erleben, in meinen Alltag.
AuĂerdem bringen Surfer immer irgendeine Art von âGegenleistungâ: Oft kochen sie ein typisches Gericht aus der Heimat fĂŒr mich, meistens haben sie spannende Geschichten auf Lager und immer sind sie eines: tierisch dankbar fĂŒr meine Gastfreundschaft.
Wenn ich die Couchs der Welt besurfe, beeindruckt mich immer wieder die Gastfreundschaft und das Vertrauen, die Couchsurfer fremden Menschen entgegen bringen. Ich habe schon oft nach wenigen Minuten einen eigenen WohnungsschlĂŒssel in die Hand gedrĂŒckt bekommen, viele Partys erlebt und Orte gesehen, auf die ich als Tourist vom Hostel aus niemals gestoĂen wĂ€re. Dazu gibt es StadtfĂŒhrungen aus allererster Hand und die besten Tipps, was ich in meinem Reiseland nicht verpassen darf.
Genauso ging es mir auch, als ich kĂŒrzlich eine Couch in Stokmarknes auf den VesterĂ„len in Nord-Norwegen surfen durfte. ZunĂ€chst bekam ich nicht nur eine Couch, sondern sogar mein eigenes Zimmer. Wie so oft verstand ich mich mit der jungen Familie, die mich in ihr Zuhause einlud, auf Anhieb spitzenmĂ€Ăig â kaum hatte ich erzĂ€hlt, dass ich gerne mal die Nordlichter sehen wĂŒrde, boten David und Linda mir ihre PolarcampingausrĂŒstung an, um auch jetzt im Winter campen gehen zu können. Obendrauf gab es ihr Auto â schlieĂlich mĂŒsse ich ja auch an den perfekten Ort gelangen und das Bussystem auf den VesterĂ„len sei nicht wirklich gut.
Zwei Tage lang war ich also mit dem Auto meiner Hosts auf den VesterĂ„len unterwegs, habe in ihrem Zelt ĂŒbernachtet und in ihrem Schlafsack geschlafen â da kannten wir uns gerade mal 24 Stunden! Als Krönung meines VesterĂ„len-Trips gab es am letzen Tag noch eine Inselrundfahrt zu Davids LieblingsplĂ€tzen â inklusive seinem Lieblingsstrand Taen, den ich sonst niemals entdeckt hĂ€tte.
Fast jede meiner Couchsurfing-Erfahrungen hinterlieĂ bei mir ein fast euphorisches GefĂŒhl: Die Menschen sind gut! Ich freue mich riesig darauf, wenn David und Linda mich irgendwann in Hamburg besuchen kommen â sie bekommen dann auf jeden Fall das volle Couchsurfing-Programm von mir!
So wird es beim Couchsurfing fast zur Nebensache, was gerade in teueren LĂ€ndern wie Norwegen dennoch eine groĂe Hilfe fĂŒr Low-Budget-Reisende ist: Eine Ăbernachtung âbezahleâ ich meist mit einem BauernfrĂŒhstĂŒck nach Omas Art. Auch, wenn meinen Hosts meist auch ein einfaches LĂ€cheln und ein âDankeschön!â reichen wĂŒrde.
Wir selbst sind schon seit Jahren Mitglieder bei Servas, was so Ă€hnlich wie Couchsurfing ist. Allerdings muss man da zuerst zu einem Interview und die Gastgeberlisten gibt es als gedruckte Hefte. Es war schwierig Gastgeber zu finden, die fĂŒnf Reisende auf einmal beherbergen können. Deswegen machen wir es nicht mehr. Trotzallem erlebten wir Ă€hnlich herzliche Gastfreundschaft wie Timo und wir werden diese Reiseart in Zukunft garantiert nicht aus den Augen verlieren.
5. Woofing
Ăber das Woofen hatten wir bereits ausfĂŒhrlich geschrieben, als wir diese Reiseart eher durch Zufall und unfreiwillig auf Elenas Leuchtturminsel ausprobieren durften. Das war der absolute Höhepunkt unserer letzten Reise! Ein ganz besonderes Erlebnis besonders fĂŒr die Kinder.
FĂŒr Norwegen gibt es eine Woofing Seite im Internet: http://www.wwoofnorway.org/
6. Housesitting
Wir hatten bei unserem langen Winteraufenthalt auf das Haus einer Freundin aufgepasst. Es gibt sicher Agenturen, die HĂ€user vermitteln, damit haben wir leider keine Erfahrung. Diese Seite listet ein paar HĂ€user: http://www.sabbaticalhomes.com/Home-Exchange-Country-Norway
Hat jemand Erfahrung damit?
Du trÀumst davon wenigstens einmal im Leben Polarlicht zu sehen? Jetzt hast du keine Ausrede mehr! Alles ist möglich! Auf gehts!
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