Unsere Leser kennen mich nur als Reisefotografin mit Schwerpunktthema Meer. Auf unseren monatelangen Fototouren an den Küsten bin ich den ganzen Tag auf den Beinen. Im Schnitt laufe ich 10 Kilometer am Tag, bepackt mit Fotorucksack und Stativ. An manchen Tagen schaffe ich sogar das Dreifache. Die Bewegung tut mir gut. Ich fühle mich lebendig und frisch. Der menschliche Körper ist halt zum Laufen gemacht.
Rapsfeld
Farn im Regen
Sommerregen im Sonnenuntergang
Kirschblüte
Nussbaum
Raps in den Weinbergen
Baum und Weinberge
Am Ende der Reise warten zehntausende Fotos darauf, gesichtet und entwickelt zu werden. Viel zu viele Stunden Computerarbeit halten mich vom Laufen ab. Mein Körper rebelliert irgendwann, die Beine fordern Bewegung.
Dann schnappe ich unseren Dackel, laufe los und drehe ausgedehnte Runden um unseren Heimatort Bubenheim. Es erfrischt und belebt mich, jeden Tag ein paar Stunden draussen in der Natur zu sein und dabei die Schönheit und Ästhetik der Landschaft mit der Kamera einzufangen.
Stare
Zauberwald
Herbst
Wirtschaftswege eignen sich auch zum Wandern
Farben des Herbstes
Sommergewitter
Schließlich nahm ich mir vor, über meine Heimat einen kleinen Bildband zu machen. Dafür habe ich Wege erkundet, die ich in den letzten 30 Jahren, die ich schon in Bubenheim wohne, noch nie gelaufen bin. Ich habe Anhöhen gefunden, die mir völlig neue Ausblicke aufgetan haben. Allein im Oktober 2017 habe ich über 200 Kilometer zu Fuß zurückgelegt – und etliche Kilometer zusätzlich mit dem Fahrrad.
Die besten Bilder stelle ich im 148 Seiten starken Bildband „Spaziergang im Selztal“ vor. Zur Einstimmung hier ein paar Fotos im Blog.
Eine letzte Traube
Weinlaub
Falls du ein Exemplar unseres Selztalbuches erwerben möchtest, schreib uns eine Email an gabi@5reicherts.com
Spaziergang im Selztal
von Gabi Reichert
148 Seiten
15,5 x 21,5 cm, aktuell gibt es die HARDCOVER-Version
€ 27,70.- inklusive Verpackung und Versand
und eine SOFTCOVER-Version
€ 22,70.- inklusive Verpackung und Versand
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2017/11/Selztalbuch-Cover.jpg6271007Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2017-11-30 12:44:202021-03-27 15:20:49Buch von Gabi Reichert – Spaziergang im Selztal
Zum ersten Mal planten wir eine längere Radtour mit Übernachtungen. In der Nacht davor schüttete es stundenlang, es hörte bis 12:00 Uhr mittags nicht auf. Ich lag Stunde um Stunde im Bett und überlegte, wie das wohl wird im Zelt und auf den Rädern. Aus früheren Zeiten hatte ich nasse Campingtouren in eher schlechter Erinnerung. Doch: wir hatten das jetzt vor und dann machen wir das auch!
Packen im Wohnmobil
Wir fingen also spät an zu packen, was im engen Mobil nicht ganz so einfach war. Außerdem haben wir in diese Richtung ja gar keine Routine. Immer stand die Frage im Raum: „Brauchen wir das oder nicht?“ Schließlich strahlte die Sonne vom wolkenverhangenen Himmel. Die erste Fähre war nur 9 km entfernt, es war schon Nachmittag und wir zogen los.
Von Svinö auf Lumparland nahmen wir die Fähre nach Degerby auf Föglö. Wir zahlten 24 Euro und verbrachten die halbe Stunde auf Deck. Der Blick von oben herab auf die Schären war wunderbar. Ich war aufgeregt! Würden wir auch was zum Essen finden – wir sind nicht vollständig auf Camping eingestellt, einen Kocher haben wir nicht und auch nicht genügend große Taschen für die Räder. Aber, wir sind ja in bewohntem Gebiet, da leben ja Leute, die auch was essen müssen.
Wir steigen auf die Räder um
Wir radelten direkt weiter und schauten uns den größten Ort der Insel nicht an. Leider. Aber wir wußten nicht, wie lange wir brauchen würden und wie alles klappen würde. Es waren nur etwa 10 einfache Kilometer bis zum Camping Platz. Ein einsames Zelt stand auf dem Platz, niemand war da.
Wir bauten gemütlich unser Zelt auf und organisierten uns etwas. Am Himmel zogen große, schwere Wolken auf. Einige Zeit später radelte ein Pärchen auf den Platz, auch Deutsche. Logischerweise schwätzten wir und hörten auch so schnell nicht mehr auf. Die beiden – Sandra und Peter – sind „Outdoor Profis“ und wir hatten viel zu lernen.
Unser Zelt auf Föglö, Aland
Vor dem Gewitter auf Föglö
Abendstimmung am Wasser, Aland
Einladung zum Schwimmen
Wir hatten viel vergessen…
Hungrig schauten wir in unsere Essenstasche und merkten schnell, dass wir ziemlich hektisch gepackt hatten. Wir hatten Butter dabei aber das Knäckebrot vergessen, wir hatten frische Milch aber das Müsli im Womo liegen lassen. Jetzt waren wir doch weit vom nächsten Laden, der sowieso geschlossen hatte und konnte nichts mehr besorgen. So hielten wir uns an die abgekochten Eier und Nüsse.
Sandra gab Amy eine Runde Müsli aus, das war klasse! Wir saßen bis spät abends gemeinsam in der Küche und schlichen gerade zum Zelt als die ersten Blitze die dunkle Nacht erhellten. Und so ging es dann auch weiter.
Die erste Nacht im Zelt verbringen wir in einem Gewitter
An Schlaf war nicht zu denken. Wir hatten das Zelt falsch aufgebaut und alle Heringe auf das Innenzelt verwendet, am Schluss hatten wir keine mehr um das Außenzelt ordentlich zu spannen. Der Regen klatsche drauf und beide Zelte klebten innerhalb von Minuten nass aufeinander. Innen ist unser Viermann Zelt zu klein für vier Erwachsene mit Radgepäck. Wir lagen also dicht an dicht und zählten die Sekunden nach dem Blitz: einundzwanzig, zweiund…DONNER. Hui, ich hab Angst im Gewitter! Die Kids hatten keine, die schliefen alsbald wenn auch unruhig ein. Ich fand die ganze Nacht keine Ruhe, lag auch sehr unbequem auf der wenig aufgeblasenen Isomatte.
Wir müssen noch viel lernen – aber, es macht Spaß
Naja, irgendwo müssen wir ja anfangen unsere Campingerfahrung zu sammeln. Jetzt hatten wir schonmal ein paar Dinge gelernt.
Es regnete morgens bis ca. 9:00 Uhr, wir frühstückten. Ja, Nüsse und Eier! Sandra spendierte uns einen Teebeutel, so hatten wir was Warmes zum Trinken. Ich dachte, da wir eh keinen Kocher haben, brauchen wir ja keine Teebeutel.
Das Zelt stand nun im Wind und in der Sonne und trocknete ein wenig. So ganz packfertig wurde es zwar nicht, aber auf den kleinen Inseln sollte man die Fährzeiten im Blick halten. Wir räumten also das leicht feuchte Zeit in die Radtaschen und zogen los. Eine Seilfähre trennte uns vom Fähranleger, aber weit war es nicht. Ich hätte mir ja gern die Insel noch genauer angesehen, aber einen ganzen weiteren Tag würden wir dafür nicht brauchen.
Abendstimmung auf den Schäreninseln, Aland
Abendstimmung auf den Schäreninseln, Aland
Anregende Gespräche
Nun strahlte die Sonne wieder und wir standen mit Sandra und Peter am Anleger und warteten auf die Fähre. Diesmal kostete die Fahrt nichts und sie dauerte ca. 1,5 Stunden während wir von oben auf die Schären schauten und Peter ganz begeistert von vielen schönen Kajakanlegeplätzen erzählte, die er von oben sah. Wir lernten unglaublich viel über Fähren, die Schären, Kajakfahren und und und
Ich genoß die Fahrt in vollen Zügen. Es war klasse…
Und was halten unsere Teenager von diesem Unternehmen?
Noah fand es nicht so gut, weil er, wenn das Zelt einmal aufgebaut ist, nicht wirklich was mit seiner Zeit anzufangen weiß. Er meckerte also ziemlich ausgiebig und ließ es uns in allen Variationen wissen, dass es ihm nicht gefiel. Radelten wir erstmal, war es wieder gut. Wir müssen also überlegen, wie wir noch aktiver sein können. Wir sind ja ständig mit dem Schauen nach Motiven und dem Fotografieren beschäftigt.
Amy fand es ganz gut, nur die Tatsache, dass wir das Müsli vergessen hatten, war nicht wirklich prickelnd. Den Regen der Nacht hatten wir alle wohlbehalten überstanden – das Zelt war trotz falschem Aufbauens innen trocken geblieben. Nur brauchen wir entweder ein größeres Zelt oder zwei kleinere, damit es auch drinnen halbwegs gemütlich ist. Unsere Schlafsäcke und Isomatten sind viel zu groß als Radgepäck. Da nervt das Einpacken, weil wir riesige Mülltüten benutzen müssen, um sie halbwegs wasserdicht einzupacken.
Ich fand es erstmal klasse. Etwas Neues! Es war auf jedem Fall aufregend.
Da es so viel zu tun gibt, habe ich weing Zeit zu Schreiben, und den Text nicht nochmal korrekturlesen. Verzeiht also bitte alle Tipp- und sonstige Fehler.
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2014/08/MG_6572.jpg467700Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2014-08-22 10:03:152023-01-02 13:03:09Aland Inseln – Radtour nach Föglö und Zelten im Gewitter