Auf einer Sommer/Herbstreise besuchten wir die Ostseeinseln Åland, Finnland, Öland, Schweden und Bornholm, Dänemark. Drei sehr unterschiedliche Insel, jede ist eine Reise wert und hat einen ganz besondere Anziehungskraft auf uns!
Weit außerhalb der Saison besuchten wir im Oktober die dänische Insel Bornholm. Es war ruhig, ein klein wenig nass und leider waren die Tage recht kurz. Die Insel ist circa 40 km lang, doch trotzdem lohnt es sich, mindestens zwei Wochen Zeit einzuplanen. Wir berichteten live von Bornholm. Die Blogbeiträge zur Wohnmobilreise Bornholm findest du hier.
Reise-Infos für die finnischen Aland Inseln mit Fotogalerie
Die Aland Inseln liegen zwischen Schweden und Finnland und eignen als Reiseziel besonders für Menschen, die Ruhe und Einsamkeit suchen. Die Haupt Sehenswürdigkeit ist die Natur und die Ruhe.
Während unserer Aland-Reise haben wir sehr ausführlich über die Inselgruppe gebloggt. Hier zeigen wir als Inspiration für deine Reiseplanung eine Sammlung von Fotos und den Text der Reportage die im Februar 2023 im Camping & Reisemagazin veröffentlicht wurde. Vielleicht wären die Aland Inseln vielleicht ein Reiseziel für dich?
Lass dich von unseren Fotos und der Reisereportage inspirieren!
Mit Wohnmobil und Fahrrad auf den Åland-Inseln
Anreise über Schweden
Bei der Anreise zu abgelegenen Inseln zeigt sich der Vorteil unseres Wohnmobils. Die lange Strecke lässt sich mit Zwischenstopps aufteilen. Es ist Mitte August und wir sind mit zwei Teenagern unterwegs. Mit dabei sind vier Fahrräder, für mehr Beweglichkeit auf den kleinen Inseln des Archipels.
Wir wählen die kürzeste und günstigste Fährverbindung von Grisslehamn, nördlich von Stockholm nach Eckerö. Die zweistündige Überfahrt verbringen wir in der strahlenden Morgensonne auf dem Oberdeck und genießen die frische Seeluft und die Aussicht. Voll gespannter Erwartung fahren wir von der Fähre herunter Richtung Lumparland quer über die Hauptinsel. Wir kommen an Feldern und Weiden vorbei, fahren durch Wälder, aber kein Meer in Sicht. Åland macht es uns Meerliebhabern nicht leicht.
Aber zuerst besuchen wir das Touristenbüro in Mariehamn, decken uns reichlich mit Infomaterial ein, besorgen uns Wander- und Straßenkarten und lassen uns das nicht leicht verständliche Insel-Fährsystem erklären. Tatsächlich können wir mit einem Ticket mehrfach Fähre fahren.
Was uns schon in der ersten Nacht auf Åland auffällt und sich über unseren gesamten Aufenthalt fortsetzt, ist diese absolute Stille und Dunkelheit in der Nacht. Kein Verkehrsrauschen, kein Fluglärm, keine Parties. Nur das Plätschern der Wellen und das Rauschen der Baumwipfel, wenn etwas Wind aufkommt. Und unzählige funkelnde Sterne über unseren Köpfen.
Mit dem Fahrrad zu den Sehenswürdigkeiten auf Aland
Am frühen Morgen entern wir mit unseren vollgepackten Fahrrädern die Fähre von Svinö nach Föglö. Unser Wohnmobil lassen wir auf Lumparland zurück, die nächsten Nächte schlafen wir im Zelt. Die Fährfahrten durch den Schärengarten von Insel zu Insel sind für sich schon ein Highlight.
Wir gehen bei Degerby auf Föglö an Land und fahren bei strahlendem Sonnenschein zum Ende der Insel zu einen Zeltplatz. Radfahren macht hungrig, aber wir haben wenig Essensvorräte dabei, es gibt ja überall Läden. Da liegen wir leider falsch. Es gibt keinen Laden auf dem Platz und zum Hauptort der Insel ist es weit.
Wir schauen in unsere Essenstasche und merken, dass wir extrem unpraktisch gepackt haben. Wir haben Butter dabei aber das Knäckebrot vergessen, wir haben frische Milch aber das Müsli im Wohnmobil liegen lassen. So halten wir uns an abgekochte Eier mit Nüssen. Die Laune unserer hungrigen Teenager Amy und Noah bessert sich dadurch nicht.
Unsere erste Nacht im Zelt ist aufregend. Dunkle graue Wolken sind drohend heraufgezogen und bald gießt es in Strömen. Fast unablässig leuchten Blitze, direkt gefolgt von krachendem Donner. Zum Glück hält unser Zelt dicht, auch wenn uns ziemlich mulmig zumute ist. Mit dem Radgepäck im Zelt ist es auch ziemlich eng.
Am nächsten Morgen radeln wir die wenigen Kilometer zum Fähranleger. Wir setzen mit der kleinen Seilfähre zur Insel Överö über und dann mit einer größeren Fähre weiter nach Kumlinge.
Dort besichtigen wir die malerische Kirche, bevor wir die nächste Zeltgelegenheit aufsuchen. Im kleinen Tante-Emma-Laden füllen wir unsere Radtaschen mit Essbarem auf.
Ein paar Tage reichen uns mit dem Rad, unser Zelt ist einfach zu klein für vier Personen. Schnell sind wir wieder zurück auf der Hauptinsel Ålands auf dem wunderschönen Campingplatz Sandösund in Vardö. Nach einer Nacht radeln wir zurück zu unserem Wohnmobil in Lumparland. Die ganzen 80 Kilometer im Gegenwind mit Windstärke acht. Das hat geschlaucht, aber auch gut getan.
Fahrrad Tour über die finnischen Aland Inseln
Eine Kajaktour zu unbewohnten Schäreninseln
Auf den Campingplätzen lernen wir zwei supernette Ehepaare kennen.
Die beiden Outdoor-Profis Peter und Sandra überreden uns zu einer Seekajaktour zu unbewohnten Schäreninseln. Alleine würde ich mich nicht trauen, auf das Meer hinaus zu paddeln, auch wenn die geschützte Lage zwischen den vielen Inseln ideal für Kajakanfänger ist. Vom Campingplatz aus wirkt das Meer glatt wie ein ruhiger See, doch kaum liegt die Küste einige Meter hinter uns, spüre ich Wellen und Strömung.
Glücklich paddle ich im geliehenen Kajakboot. Die Bewegung beansprucht den ganzen Körper und tut so gut. Dazu die frische Meeresluft und der Ausblick über das flache Wasse, das habe ich aus dieser Perspektive noch nie gesehen. Zwischendurch kühle ich meine heiß gewordenen Hände im klaren Wasser ab. Danach beim Picknick auf einer kleinen Schäre auf dem sonnenwarmen Granit entspannen, was gibt es schöneres.
Wandern auf Åland
Gemeinsam mit Eberhard und Heidrun wandern wir an einem sonnigen Tag vom Schloss Kastelholm durch die lichten Wälder zur russischen Festungsruine Bomarsund. Ständig geht es auf und ab, von einer Hügelspitze zur anderen. Wir sind alle in Gespräche und Naturbeobachtung vertieft und merken erst kurz vor dem Ziel, dass uns nach 20 Kilometern die Füße doch schwer geworden sind. Gemeinsam lassen wir den Abend mit einem leckeren Essen, einem Glas Wein und Blick auf das Meer ausklingen.
Mit dem Wohnmobil nach Kökar
Zurück in Mariehamn buchen wir für unser Wohnmobil die Fähren zu den entlegenen Inseln Kökar und Brandö. Wieder genießen wir die Fährfahrten, die Aussicht auf den Schärengarten und die weißen Segelboote auf dem Meer.
Bei der Ankunft auf Kökar stürmt und regnet es, wir radeln trotzdem über die Insel und lernen dabei interessante Bewohner kennen. Ein finnisches Brotbäckerpaar erzählt uns über das entspannte Leben auf der einsam gelegenen Insel. Auf Peders Aplagård unterhält uns der pfiffige ältere Besitzer mit lustigen Anekdoten. Abends wärmen wir unsere müden Muskeln in der Sauna mit Meerblick auf.
Weiter geht es über mehrere Fährfahrten in den Norden zur Insel Brandö. Auch dort finden wir einen Campingplatz mit Sauna und einer fotogenen Küste, bevor wir am nächsten Tag zu einer noch kleineren Insel aufbrechen.
Aland Insel Kökar, Kirche als Leuchtturm
Historisches Boot, Kökar, Aland
Mit „Crocodile Dundee“ im Morgengrauen Fische fangen
Sobald wir mit der winzigen Fähre auf der Insel Jurmo gelandet sind, stellen wir unser Wohnmobil auf einem Wiesenstück am Bootshafen ab.
Jurmos bekannter Tourguide Kaj Lundberg, Spitzname Crocodile Dundee von Jurmo, und seine Partnerin nehmen uns zum Freiluftdinner mit auf eine verlassene Lotseninsel, wo sie über offenem Feuer frisch gefangenen Fisch mit Röstkartoffeln zubereiten, während wir das Inselchen erkunden.
Eine winzige, liebevoll eingerichtete Hütte bietet Besuchern eine Übernachtungsmöglichkeit.
Kaj schwärmt andauernd vom Leben als Fischer, vom Licht des frühen Morgens und der Ruhe allein auf dem Meer. Ich werfe ein, dass das doch super Fotos geben müsste. Kaum hatte ich das ausgesprochen, checkt er sein Handy. „Das Wetter wird gut, also, morgen um 5:15 Uhr?“ „Ja, super, ich bin dabei!“
Die Bootstour mit Kaj im Licht der frühen Morgenstunden ist für mich ein Fotografentraum. Just zum Sonnenaufgang landen einige Fische in seinem Netz. Kaj ist in seinem Element, ich fotografiere ihn beim Einholen der Netze im allerbesten Licht. Also ich gegen neun Uhr wieder mit meiner Familie beim Frühstück sitze, könnte ich nicht glücklicher sein.
Kaj der Fischer auf der Ostsee, Aland, Finnland
Kaj der Fischer auf der Ostsee, Aland, Finnland
Ein Holz-Elch, ein Gourmet-Essen und die rote Granitküste
Für uns ist die Stille und die unberührte Natur die bedeutenste Sehenswürdigkeit von Åland. Aber Åland bietet natürlich wesentlich mehr. Wir nehmen wieder ein paar Fähren zurück zur Hauptinsel und suchen die typische Schärenküste im Norden auf. In HavsVidden finden wir die ausgesprochen fotogene Küste aus rotem Granit, ein Gourmet- Restaurant und einen berühmten Elchhochsitz, eine Skulptur des finnischen Künstlers Juha Pykäläinen. Wir als Fotografen sind hin und her gerissen. Lecker Essen gehen oder fotografieren? Wir machen eine Ausnahme und gehen mit unseren Kindern essen.
Das Essen im Hotelrestaurant sieht nicht nur vorzüglich aus, es schmeckte auch so.
Nachdem wir auch die Nachspeisenkreationen komplett verputzt haben, geht auch schon die Sonne unter. Die Elchskulptur lichten wir noch in dieser Nacht vor dem Sternenhimmel ab, die Schärenküste fotografieren wir am nächsten Tag im besten Morgenlicht.
Elchskulptur, Geta, Aland
Degersand, der berühmte Sandstrand von Åland
Sandstrände sind auf Åland eher selten zu finden. Die Inseln und Schären sind aus uraltem Granitgestein. Aber in Degersand liegt der größte Sandstrand Ålands. Und direkt dabei ein Campingplatz. Dort lassen wir unsere Insel-Tour mit Lagerfeuerstimmung und langen Spaziergängen ausklingen.
Vardö, Åland, Finnland
Holzschnitzen auf Aland
Holzschnitzkunst, Aland
Feldwege auf Aland – so kommt man zu den atemberaubenden Stränden
Campingplatz auf Aland
Bomarsund, Aland, Finnland
Fischerhütten, Aland
Serie auf Arte für Aland Fans
Auf Arte läuft gerade die schwedische Serie „Blutsbande“, die auf Aland spielt. Wir finden sie sehr spannend, etwas melancholisch und düster, ganz und gar nicht dieses weichgespülte Bullerbü-Tralala, was man so von deutschen Schweden-Serien gewohnt ist. Blutsbande geht eher Richtung Wallander. Die Kameraführung ist fantastisch, wir können die Ruhe und Naturverbundenheit, die Aland auszeichnet, in den Folgen hautnah spüren. Deswegen für dich als Tipp. Schau mal rein, gefällt dir vielleicht auch?
Diese Inseln sind gerade für Freilerner von großem Interesse. Als Schweden im Jahr 2015 die Schulpflicht wieder einführte, zogen zahlreiche schwedische Familien mit schulpflichtigen Kindern auf die finnische Inselgruppe, denn dort ist das Freilernen noch uneingeschränkt möglich. Wer unseren Blog schon länger kennt, weiß, warum dieses Thema für uns von großer Bedeutung ist. Esra berichtet über sein Abi als Freilerner.
Havsvidden
Felsenküste auf den Aland Inseln
Die typische Felsenküste der Aland Inseln ist nicht immer einfach zu finden. Oftmals muss man einige Kilometer über Schotterpisten zurücklegen um diese besondere Küste zu erreichen. Für fotografisch Interessierte ist diese Schärenküste ein großer Spielplatz, vor allem, wenn das Abendlicht die Farben noch verstärkt.
Havsvidden
Küste bei Geta, Åland, Finnland
Geta, Åland, Finnland
Küste bei Geta, Åland, Finnland
Insel Föglö, Àland, Finnland
Vardö, Åland, Finnland
Bomarsund, Åland, Finnland
Küste bei Geta, Åland, Finnland
Wandern über die Felsen von Havsvidden
Küste bei Geta, Åland, Finnland
Küste bei Geta, Åland, Finnland
Nachtaufnahmen auf Aland
Die Aland Inseln liegen weit in der Ostsee und ziemlich weit im Norden. Das bietet Chancen für die Fotografie des Sternenhimmels und mit etwas Glück auch für die Nordlichtfotografie. Also, Nachts unbedingt rausgehen und den dunklen aber Sternenbehangenen Himmel genießen!
Nordlichtnacht in Havsvidden
Nordlicht auf Åland, Finnland
Sternenhimmel, Degersand, Aland
Leute, Sehenswürdigkeiten und Häuser
Haus auf Åland, Finnland
Åland bietet außer Natur noch sehr viel Kultur. Wir besuchten Museen und Kirchen, wir wanderten entlang alter Ruinen und schauten von der Sauna aus aufs Meer. Lass dich von unseren Fotos inspirieren und schau, was die Inselgruppe alles zu bieten hat!
Klick auf’s Foto zeigt dir eine größere Ansicht und Infos!
Laufenten, Aland
Fähre zwischen Finnland und Schweden
Kirche auf Kumlinge, Åland, Finnland
Getreidefeld, Åland, Finnland
Kajaks auf Åland, Finnland
Åland Schwarzbrot
Kirche auf Kumlinge, Åland, Finnland
Vardö, Àland, Finnland
Jan Karlsgarde, Åland, Finnland
Lumparland, Åland, Finnland
Insel Föglö, Àland, Finnland
Mit dem Kajak in die Natur
Wanderpfad im Wald, Aland
Wandern in Aland
Jan Karlsgarde, Åland, Finnland
Das Museumsschloss Kastelholm
Jan Karlsgarde, Åland, Finnland
Die typische Åland Windmühle im Freilichtmuseum von Jans Karlsgarden
Kastelholmer Schloss, Åland, Finnland
Robbenfelle vor der Küste von der Insel Vardö. Åland, Finnland
Radfahren auf Kökar, Aland
Museum, Kökar, Aland
Entspannung auf Brandö. Àland, Finnland
Brandö. Àland, Finnland
Brandö. Àland, Finnland
Der finnische Crokodile Dundee Kaj Lund
Jurmo, Åland, Finnland
Unterwegs Wohnmobil und Fähren
Einsame Insel, Aland
Auf Åland nutzten wir die unterschiedlichsten Fortbewegungsmittel: die Füße, das Rad, ein Kajak, das Wohnmobil und einige Fähren.
Von den Fähren aus, hat man einen ganz anderen Blick auf die Landschaft als vom Mobil aus. Wir nutzten die Fahrten von Insel zu Insel auch als Sightseeing und fotografierten sehr viel.
Aland Flagge
Segelboot, Åland, Finnland
Fährfahrt, Aland, Finnland
Einsame Insel, Aland
Einsame Insel, Aland
Schöner Stellplatz auf den Aland Inseln
Unterwegs auf den Aland Inseln
Manchmal ist es holprig auf einer Auffahrt
Warten auf eine der vielen Fähren
Warten auf eine der vielen Fähren
Auf kleinen Straßen unterwegs
Vorbereitung einer Radtour
Degersand – Strandfeeling auf den Aland Inseln
Insel Föglö, Àland, Finnland
Insel Föglö, Àland, Finnland
Schärenküste, Degersand, Aland
Küste bei Degersand, Åland, Finnland
Degersand, Åland, Finnland
Segelboot, Degersand, Åland, Finnland
Mondlicht über dem Meer, Degersand, Åland, Finnland
Mondlicht über dem Meer, Degersand, Åland, Finnland
Degersand, Åland, Finnland
Insel Föglö, Àland, Finnland
Infos für deine Reise zu den finnischen Aland Inseln
Fährverbindungen
Die kürzteste Fährverbindung bietet Eckerö Linjen von Grisslehamn/Schweden nach Eckerö/Ameland an. 1 Stunde 45 Minuten dauert die Überfahrt, die dreimal täglich stattfindet.
Weitere Verbindungen findest du unter https://faehren.net/regionen/aland/
Beste Reisezeit
Die Haupsaison auf Ameland geht von Mitte Juni bis Ende August. In dieser Zeit haben alle Museen geöffnet. Die Fähr- und Unterkunftspreise sind dann am höchsten.
In der Nebensaison im Mai und September sind wesentllich weniger Touristen auf Aland unterwegs.
Campingplätze
Zahlreiche Campingplätze auf der Haupt- und den Nebeninseln bieten Radwanderern und Wohnmobilisten Unterkunft an. Sauna und Kajakverleih werden oft mit angeboten.
Unsere Lieblingsplätze sind das Degersand Resort (5H4W+88 Eckerö, Åland) am schönsten Strand Alands, Sandösund Camping auf Vardö (799V+J8 Sandö, Åland) und Sandvik Camping auf Kökar (WVQM+RH Munkvärvan, Åland).
Bist du mit Fahrrad und Zelt unterwegs, kannst du in abgelegenen Regionen außerhalb der Sichtweite von Häusern wild zelten (Jedermannsrecht). Für die vielen Naturschutzgebiete gelten allerdings strengere Regeln.
Essen und Trinken
Die Gastronomie auf den Aland-Inseln bietet vorwiegend lokale, oft preisgekrönte Produkte an. Käse und Joghurt, Wurstsorten, das würzige Aland-Schwarzbrot, Aland-Kartoffelchips, Pralinen, Spirituosen und Biere.
Neben Michael Björklunds Gourmet-Erlebniswelt Smakbyn bei Schloss Kastelholm gibt es überall verstreut kleine Cafes und Restaurants.
Der Taffel Factory Shop bei Godby (63V3+PP Godby, Åland) bietet neben den hervorragenden Aland-Chips noch viele andere lokale Leckereien für Süßmäuler an.
Shopping
Supermärkte findest du rund um Mariehamn und bei Godby im nördlichen Ameland. Auf den kleineren Inseln und abgelegeneren Gebieten findest du Tante-Emma-Läden, die allerdings „kreative“ Öffnungszeiten haben können.
Auf der offiziellen Website https://visitaland.com/de/ und findest du ausführliche Informationen für deine Reiseplanung.
Wenn du auf Aland ankommst, solltest du unbedingt die Touristeninformation in der Storagatan 8 in Mariehamn besuchen. Hier findest du üppiges Info- und Kartenmaterial, und das freundliche Personal unterstützt dich auch bei Fähr- und anderen Buchungen.
Auf Arte läuft gerade die schwedische Serie „Blutsbande“, die auf Aland spielt. Wir finden sie sehr spannend, etwas melancholisch und düster, ganz und gar nicht dieses weichgespülte Bullerbü-Tralala, was man so von deutschen Schweden-Serien gewohnt ist. „Blutsbande“ geht eher Richtung Wallander, aber nicht zu brutal. Die Kameraführung ist fantastisch, wir können die Ruhe und Naturverbundenheit, die Aland auszeichnet, in den Folgen hautnah spüren. Deswegen für dich als Tipp. Schau mal rein, gefällt dir vielleicht auch? Amazon Prime Kunden können die erste Staffel kostenlos anschauen. Die erste Staffel gibt es auch bei Amazon als DVD.
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2017/01/MG_6545.jpg573860Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2017-01-19 15:23:212023-08-17 18:41:33Aland Fotogalerie – aktiv sein auf den finnischen Inseln
Bei unserer Reiseplanung – meist machen wir die zuerst anhand von Landkarten – war uns Bornholm natürlich schon öfters ins Auge gefallen. Tief im Bauch fühlte ich: da muss ich hin. Das Internet gab nicht zu viel her. Der Reiseführer, naja, die Fotos darin hauten mich nicht vom Hocker. Erst als wir auf Bornholm waren – eine sehr gute Entscheidung, denken wir alle – fand ich die unglaublich informative und ausführlichste Seite zu Bornhom: www.bornholm-ferien.de
Immer wieder stolperte ich drüber und mir fiel auf, dass da jemand dahinter steht, der eine große Begeisterung für diese Insel hat. Gleich am ersten Tag auf Bornholm hatte mich dieser Virus ja auch erwischt – und so wollte ich diesen Menschen „kennenlernen.“ Zumindest mit einem kurzen Interview. Danke Andreas Engel!
Interviewpartner Andreas
1. Wann warst Du zum ersten Mal auf Bornholm?
Das ist schon etliche Jahre her und doch kommt es mir vor, als wäre es erst gestern gewesen. Damals fuhren noch Fähren von Swinemünde aus nach Rønne und als bei strahlendem Sonnenschein und spiegelglatter Ostsee dann Bornholm endlich am Horizont auftauchte … da bekomme ich richtig Gänsehaut. Aber ich hatte als Skandinavien Fan Bornholm nicht schon immer im Auge.
Bornholm ist nicht das klassische Reiseziel für Skandinavienliebhaber und auch nicht für Dänemark-Strand Fans – es verspricht nicht die Weite der Natur Schwedens und auch nicht die Kilometer langen Strände Jütlands. So hatte auch ich die Insel erst recht spät ins Visir genommen, nachdem ich schon viele andere Ecken Skandinaviens bereist hatte. Ich war gespannt und im nachhinein betrachtet schlecht oder ungenügend informiert. Umso größer war die Begeisterung über das was mich dort erwartete. Mein erster Besuch dauerte eine knappe Woche. Am Ende war klar – diese Insel hat mich nicht das letzte Mal gesehen.
2. War es Liebe auf den ersten Blick?
Ja.
3. Wie bist Du auf die Idee gekommen, diese Webpage – www.bornholm-ferien.de – ins Netz zu stellen?
Bei meinem ersten Bornholmbesuch stellte ich schnell fest, dass meine Vorstellungen von der Insel teilweise falsch waren und dass sie viel mehr zu bieten hatte, als ich recherchiert hatte. Bei der Vor- und Nachbereitung der Reise ärgerte ich mich immer wieder über die spärlichen Informationen über die Insel, die zudem noch verstreut und teilweise nur in Dänisch zu finden waren. „Sonneninsel“, ja klar, aber weiter?
Blick auf Svaneke
Sonnenuntergang an Bornholms Westküste
Der Sandstrand von Dueodde mit dem Leuchtturm Dueodde Fyr
Da ich meine Ansprüche an Reise-Information für nicht sooo außergewöhnlich halte, wird es auch Andere geben, denen es so oder ähnlich geht. Also was lag näher, als genau das zu ändern und eine Internetplattform bereitzustellen, die dem interessierten User sämtliche im Netz verfügbaren Informationen über Bornholm an einem Ort zur Verfügung stellt, die Geburt von www.bornholm-ferien.de. Dass ich mir damit eine Aufgabe gestellt hatte, die mich noch sehr lange begleiten wird, war mir nicht klar.
4. Deine Seite ist unglaublich umfangreich. Kennst Du jeden Winkel der Insel?
NEIN. Ich denke, zu behaupten jeden Winkel der Insel zu kennen, können nur wenige. Zumal sich auch viele Orte saisonal vollkommen unterschiedlich präsentieren. Ein Wald wirkt im Sommer ganz anders, als im Winter.
Auch die Orte Bornholms sind im Sommer quirlige Touristenmagneten, im Winter dagegen fast menschenleer. Das muss man alles einmal erlebt haben, um sich ein Urteil erlauben zu können. Es gibt noch viele kleine Ecken, auf deren Erkundung ich mich freue. Als Beispiel nur die vielen Bautasteine und Runensteine, die teilweise unausgeschildert an irgend einem Feld stehen, sind immer wieder die (Schatz)Suche wert. Sie erlauben einen Blick in die lange Geschichte Bornholms.
In der Altstadt von Rønne
Das Gesicht der Insel kann sich auch mit wechselndem Wetter vollkommen anders darstellen. Wobei Bornholms Charme weder bei Sturm, Nebel und natürlich nicht bei Sonnenschein leidet. Im Gegenteil, gerade die Felsenküsten des Nordens zeigen erst bei Sturm ihr wahres und wundervolles Gesicht.
5. Wieviel Arbeit steckst Du in die Seite? Woher bekommst Du die ganzen Informationen?
Da ich www.bornholm-ferien.de neben meinem Beruf im Online-Marketing betreibe, kann ich natürlich auch nur temporär daran arbeiten. Trotzdem ist der Aufwand groß, in Zahlen zwischen 10 und 20 Stunden in der Woche. Das hört sich nicht viel an, heißt aber jeden Tag 1,5 – 3 h Arbeit.
Gerade Recherche kann viel Zeit in Anspruch nehmen. Neben dem Internet (besonders dänische Seiten) nutze ich auch andere Publikationen wie Bücher oder Zeitschriften als Informationsquelle. Auch kann man auf alten Landkarten viele interessante Dinge entdecken. Dazu kommt ein zeitlicher Aufwand für die technische Betreuung der Seite. Mein Ziel ist es, irgendwann einmal sämtliche Informationen über Bornholm auf www.bornholm-ferien.de kompetent aufbereitet und übersichtlich präsentiert zur Verfügung stellen zu können. Bis dahin ist es aber noch ein langer Weg und viel Arbeit. Zur Zeit bereite ich einen grafischen Relaunch der Seite vor. Auch sollen in Zukunft mehr eigene Videos zu sehen sein.Im Endeffekt sollen die Besucher der Seite etwas von der Begeisterung für die Insel erleben können.
6. Fotografierst Du selbst auf der Insel?
Ja. Früher war ich mit einer Nikon D80 und einem Camcorder unterwegs. Jetzt habe ich eine Sony Alpha77, die beides kann – fotografieren und filmen. Als Objektive nehme ich ein Sony 16-50 mm und ein 70-200mm Tele von Tamron. Wer Landschaft, Natur, Menschen und Architektur liebt, wird früher oder später zur Fotografie konmmen. Sich ein Stück dieser schönen Dinge von Reisen mit nach Hause nehmen zu können, ist doch der Grundgedanke. So ging es mir jedenfalls. Nach einer Reise zu Hause angekommen, zog es mich schon wieder in die Ferne. Nur leider ist das selten mit dem Alltag vereinbar. Und so nehmen mir die Bilder etwas das Fernweh. Dazu ist es natürlich schön, über Fotos die schönsten Momente mit anderen teilen und Begeisterung verbreiten zu können.
Die Helligdomsklippen an Bornholms Nordküste
Sonnenuntergang auf der Burgruine von Hammershus
7. Wie oft warst Du bereits auf Bornholm?
Unzählige Male, aber mindestens einmal pro Jahr. Die Insel hat sich in den letzten Jahren sehr verändert und tut es weiterhin. Auf Bornholm gibt es keine Staus, keine Hektik, kein McDonalds und kein BurgerKing. Aber wie lange noch? Wir müssen uns fragen, ob der vermeintliche Fortschritt überall ankommen muss!?
Natürlich ist es von außen betrachtet immer sehr subjektiv aber Bornholm steht am Scheideweg und ich hoffe es nimmt die richtige Richtung. So gibt es Bestrebungen wie auf Samsø, die Bornholm als „Bright Green Island“ entwickeln wollen. Da können wir Deutschen viel lernen.
Die größte Bedrohung besteht zur Zeit aber in der Suche der dänischen Regierung nach einem atomaren Endlager. Neben verschiedenen anderen Standorten ist leider auch Bornholm im Gespräch. Viele Fakten sprechen gegen diese Wahl, doch konnten die Gegner des Standortes die Entscheidungsträger noch nicht abschließend überzeugen.
8. Welche Jahreszeit gefällt Dir dort am besten?
Bornholm ist zu jeder Jahreszeit schön. Im Sommer ist es oft heiß. Nicht umsonst ist Bornholm Dänemarks Sonneninsel. Man kann die klassischen Sommerurlaubsfreuden genießen – Sonne, Strand und Softeis (eine der Spezialitäten Bornholms).
Der Herbst besticht durch seine milden Temperaturen und die tollen Farben. Dazu wird es im Herbst schon wieder viel leerer, es sind kaum noch Touristen auf der Insel. Man kann die Ruhe genießen.
Der Winter ist dann noch ruhiger, am schönsten natürlich mit Schnee. Schnee und die vereiste Ostsee sind eine fantastische Kombination. Laut Statistik ist Bornholm die schneesicherste Region Dänemarks.
Am liebsten ist mir aber der Frühling. Alles erstrahlt in bunten neuen Farben. Die gelben Rapsfelder leuchten vor der tiefblauen Ostsee, grüne Wiesen und blauer Himmel. In den Wäldern blüht der Bärlauch und es riecht nach Kräutern – fantastisch.
Wahrzeichen Bornholms: Rundkirche von Østerlars
9. Würdest Du gern nach Bornholm auswandern?
Ja, leider sind meine Dänisch-Sprachkenntnisse auf einem erbärmlichen Niveau. Das reicht noch nicht. Aber im Ernst, unsere Kinder sind ja schulpflichtig und haben ihre Freunde in Deutschland. Eine Auswanderung kommt erst in Frage, wenn unsere Kinder selbstständig sind. So eine Auswanderung muss auch gut geplant sein. Dänemark ist kein einfaches Auswanderungsland. Steht man da nicht auf wirklich sicherem finanziellen Grund, kann man sich schnell überheben. Deshalb drängt das Thema nicht, solange ich regelmäßig als Besucher komme.
10. Welche sind Deine Lieblingsecken, Strände, Kirchen? Hast Du einen besonderen Bezug zu Leuchttürmen?
Mich interessiert Landschaft, Natur und die Geschichte einer Gegend. Natur kann aber selten eine längere oder detailierte Geschichte erzählen. Es gibt kaum Bäume, die älter als 500 Jahre sind.
Die Landschaft ist da schon redseeliger. Auf Bornholm treten Felsen zutage, die Millionen von Jahren alt sind. Dazu kommt eine Bruchkante im Zentrum der Insel, an der man mit einem Schritt einen Sprung in der Zeit von vielen Millionen Jahren machen kann.
Am Erlebniszentrum NaturBornholm treffen Gesteinsschichten unterschiedlichsten Alters aufeinander – ein Novum in Europa. Die schönsten Geschichten erzählt aber Architektur. Sie bringt die Geschichte der Menschen der vergangenen Jahrhunderte zurück. So sind es genau diese Gebäude, die mich faszinieren, egal ob Kirchen, Mühlen oder eben Leuchttürme.
Dazu kommt natürlich, dass Leuchttürme immer an landschaftlich extrem interessanten Stellen stehen und den widrigsten Umständen trotzen. Soetwas hat mich schon immer beeindruckt. Wind und Wetter sind in einem maritimen Umfeld wie einer Insel prägend. Mit seinen vier Rundkirchen hat Bornholm eine architektonische und historische Attraktion zu bieten.
Leuchtturm Svaneke Fyr
Heringsräucherei in Svaneke
Um auf die Frage nach meiner Lieblingsecke auf Bornholm zu antworten, muss ich sagen, dass Bornholms größte Stärke die Abwechslung ist. Genau die Kombination aus allen Elementen macht Bornholm zu etwas Besonderem. Deshalb kann ich da nichts hervorheben … mit Ausnahme von Christiansø. Eine Bootsstunde westlich von Bornholm liegen die Ertholmene, die Erbseninseln um Christiansø. Diese gerade einmal 0,36 Quadratkilometer großen Schäreninseln sind Dänemarks östlichster Punkt und wirklich etwas ganz Besonderes. Kaum 100 Einwohner leben auf den Felsen, die eine Festungsanlage aus dem 17. Jahrhundert tragen. Alles steht unter Natur- und Denkmalschutz. Besonders, wenn die Tagestouristen die Inseln abends verlassen, versprüht dieser Ort eine fast schon magische Atmosphäre.
So, ich hoffe, nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig geschrieben und auch nicht zu schwärmersich formuliert zu haben. Bei dem Thema fällt es mir schwer objektiv zu bleiben. ;)
Ankunft der Schnellfähre Leonora Christina im Hafen von Rønne
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2014/11/roenne.jpg600900Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2014-11-21 15:48:282023-01-30 19:04:25Liebe auf den ersten Blick – ein Interview mit dem Bornholm-Experten Andreas
An einem grau verhangenen Nachmittag fuhren wir auf dem Campingplatz von Hasle, nördlich von Rønne. Trotz des Nieselregens gingen wir das kurze Stück durch den Wald zur Küste. Still und monochrom lag die Ostsee vor uns. Graue Felsen hockten wie schlafende Urzeitwesen im flachen Küstenwasser. Das sanfte Rauschen des Regens und das leise Plätschern der Dünung verstärkten noch den friedlichen Eindruck.
Gabi an der Küste bei Hasle auf Bornholm
Wie müde Schildkröten liegen die Steine im seichten Wasser
Etwas später in der Rezeption begrüßte uns ein wohlgenährter, gut gelaunter und sehr gesprächiger älterer Herr. Während der angeregten Unterhaltung kamen wir auch auf die seltsamen, fassförmigen Häuschen in der strandseitigen Ecke des Campingplatzes zu sprechen. Da sprühte unser Gegenüber richtig vor Begeisterung.
Diese tonnenförmigen Gebilde sind ihm auf der Kopenhagener Campingmesse aufgefallen, wo sie als Sauna angeboten wurden. Er hat umgehend den Hersteller dazu überredet, ihm einige dieser Rundhäuser als Campinghütte auszubauen und bei ihm aufzustellen. Jetzt hat er vier dieser Campinghütten in Hobbithausen stehen, wie er diese Ecke seines Campingplatzes nennt. Dazu gesellt sich noch eine stilgerechte Sauna mit lustiger Außendusche und eine Freiluftküche (noch im Aufbau).
Hier entsteht Hobbithausen auf dem Campingplatz von Hasle
Die Dusche funktioniert. Ernsthaft wollten wir sie aber nicht testen.
Er lieh uns die Schlüssel zu den Hütten, damit wir auch einen Blick hinein werfen konnten. Ein kleiner Vorraum mit ausklappbarem Tisch und die Schlafkoje im hinteren Teil. Nicht groß aber kuschelig. Und im Sommer spielen sich die meisten Aktivitäten sowieso im Freien ab. Wir mussten auch unbedingt die Dusche testen, ein Eimer mit einer Schnur dran, in drei Metern Höhe aufgehängt. Die Befüllung erfolgt automatisch, durch Ziehen an der Schnur wird das arme Saunaopfer mit einem Schwall eiskalten Wassers übergossen.
Das Schlafzimmer eines Hobbithauses
Der Eingangsbereich bietet Sitzgelegenheiten, Stauraum und Umbaumöglichkeiten
Das Interesse an den Hobbit-Häusern sei sehr groß, auch wenn sie noch nicht auf der Homepage erwähnt sind. Der Besitzer schaut verträumt in die Luft und plant schon Herr-der-Ringe-Events für den kommenden Sommer. Dann wird er sich und seine Mitarbeiter als Zauberer, Orks, Hobbits oder Elfen verkleiden, und ein richtiges Hobbit-Fest aufziehen. Plötzlich holte er eine Ork-Maske unter dem Tisch hervor, zog sie über und lachte sich halbtot.
Blick durch die Türglasscheibe in die Sauna
Ein Kinderballon hat zwischen den Steinen sein letztes Helium ausgehaucht
Altes Bootshaus am Strand im doppelten Sinn: das Dach ist ein altes Fischerboot
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2014/11/MG_6916.jpg467700Gunterhttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGunter2014-11-18 17:48:002023-01-30 19:00:50Ab in die Tonne – Hobbit-Häuser auf Bornholm
Die Bornholmer Leuchttürme stehen an den vier „Ecken“ der Insel. Als wir den Svaneke Leuchtturm an einem sehr stürmischen Tag fotografierten, entdeckte ich ein kleines, dezentes Schild vor der Tür. Dort stand nur die Webpage zum Leuchtturm und, dass er zu vermieten wäre! INTERESSANT! Logischerweise schaute ich mir die Seite im Internet an und kontaktierte die Besitzer per Email. Vielleicht hätten sie ja Lust auf ein Interview?
Schon kurz darauf flatterte eine Email in mein Postfach. „Wir sind am Sonntag auf Bornholm und könnten uns dann treffen“ schrieb Pia. Super, wir hatten gerade unseren Fährtermin um einige Tage nach hinten verschoben und hatten Zeit.
Pia und Jan, die Leuchtturmbesitzer
Wenn Pia und Jan auf der Insel sind, bewohnen sie das ehemalige Leuchtturmwärterhaus, welches direkt hinter dem Leuchtturm steht. Die beiden leben mit ihren Kindern in Kopenhagen, sind aber auf Bornholm, so oft es ihnen möglich ist. Wir wurden hineingebeten und tranken gemeinsam einen Kaffee. Mich interessierte eigentlich nur die Aussicht – und die ist wirklich gigantisch. Draußen da rauschten die Wellen – die scheinen das in Svaneke wohl immer zu machen – und drinnen war es gemütlich warm und ich konnte trotzdem alles sehen! Eine solche Aussicht ist für mich die einzige Möglichkeit, tagsüber in einem geschlossenen Raum zu sein, wenn ich mich am Meer aufhalte.
„Warum habt ihr den Leuchtturm gekauft? Seid ihr Leuchtturmfans?“ fragte ich unsere netten Gesprächspartner. „Wir hatten unser dahinterliegendes Haus schon länger und wollten, dass es hier auch so ruhig bleibt, wie es jetzt ist.“ meinte Pia. „Dann wurde der Svaneke Leuchtturm auf dem Nachbargrundstück im Jahr 2008 zum Kauf angeboten. Wir gaben ein Gebot ab und es war zum Glück das höchste.“
sonniges Wetter und Svaneke Leuchtturm
Svaneke Leuchtturm
Ein Segelboot vor dem Hafen von Svaneke
Wellen vor dem Hafen von Svaneke
Felsen, Gras und Leuchtturm – Abendstimmung
Svanke Leuchtturm und ziehende Wolken
Svaneke Leuchtturm in stürmischem Wetter
Die Renovierung des Leuchtturms als Fernsehevent
Die Renovierung des Leuchtturms wurde in Kooperation mit dem dänischen Fernsehen durchgeführt. (Der Film dazu ist leider nicht mehr online). Die beiden Architekten Noah Boe-Whitehorn und Michelle Meier betreuten ein Jahr lang den Umbau des Turms zur Ferienwohnung und Konferenzzentrum. Im Turm selbst befinden sich drei Schlafzimmer mit je einem Doppelbett. In der vierten Etage, dort, wo das Leuchtfeuer untergebracht war, stehen Barhocker rund um das neue Licht. Die Aussicht ist nach allen Seiten unverbaut, der Leuchtturm ist das höchste Gebäude weit und breit.
Licht für die Fischer von Svaneke
Jan und Pia haben das ursprüngliche Leuchtfeuer an das Bornholmer Museum abgegeben, nachdem es im Jahr 2011 stillgelegt wurde. Für die Seefahrt ist der Leuchtturm nicht mehr von Bedeutung. Doch so ganz stimmt das nicht. Jan weiß, dass die Fischer von Svaneke das Licht trotzdem gerne nutzen um beim Fischen die Orientierung zu behalten, ohne ständig auf das GPS schielen zu müssen. Er hat deshalb eine starke LED-Lampe eingebaut und das Licht ist wieder sichtbar, die Fischer sind dankbar dafür.
Der ehemalige Maschinenraum des Svaneke Leuchtturms ist nun Küche, Wohnzimmer und Tagungsraum. Hier gibt es auch ein weiteres Schlafzimmer.
Ein Winter im Leuchtturm wäre mein Traum
Ich komme ins Träumen, frage mich laut, wie es wohl wäre hier einen ganzen Winter zu verbringen. Jan findet die Idee auch nicht schlecht. Ich arbeite gerade an der Möglichkeit, diese Idee in die Realität umzusetzen. Ein Winter auf Bornholm: das wäre DAS Erlebnis!
Die Wellen, die gerade draußen an die Küste donnern, seien keine besonders großen. Das wäre noch gar nichts, hören wir jetzt zu dritten Mal an diesem Tag. Wenn der Wind von Osten bläst, bauen sich schon mal bis zu neun Meter hohe Wellen auf. Unglaublich! Da fahren wir bis nach Shetland um richtige Wellen zu erleben, und hier auf der unscheinbaren Ostseeinsel gibt es Wellen, welche jedes Fotografenherz höher schlagen lassen.
Wir können den Leuchtturm leider nicht besichtigen, weil er gerade vermietet ist. Zusammen mit Pia laufen wir noch am Kiosk vorbei zum Naturschwimmbad und machen ein paar Fotos. Im Oktober ist es hier sehr ruhig, wir sehen nur Hundebesitzer auf den Wegen. Zum Schwimmen hat bei dem Wellengang niemand Lust.
Es reicht schon recht wenig Wind um schöne Wellen zu erzeugen
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2014/11/MG_2999-Bearbeitet.jpg533800Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2014-11-14 19:35:552023-01-30 19:01:31Ein Licht für die Fischer – der Svaneke Fyr, Bornholm