Wir bereisen mit Vorliebe die Küsten der Welt. Leuchttürme ziehen uns dabei natürlich in ihren Bann. Unser Blog wimmelt daher nur so von Leuchtturmfotos und -erlebnissen. Klick Dich am besten mal durch die Sammlung dieser Seiten, oder gehe durch die einzelnen Reiseberichte.
Im Delius Kalsing Verlag erscheint der „Leuchttürme 2014, Gabi Reichert 2014″
Wir fahren zum nächsten Leuchtturm an der Spitze der Halbinsel Peniche. Auf den ersten Blick gefällt uns diese eigenartig zerklüftete Klippenküste außerordentlich. Irgendwie fühlt es sich an, als hätten Giganten mit diesen Felsen wie mit Bauklötzchen gespielt, und wir sind mittendrin viel zu klein dafür. Die Felsen türmen sich hoch auf, dazwischen gibt es Spalten, die 6-7 Meter tief in den Fels einschneiden. Beeindruckend gewaltig halt.
Leuchtturm Cavoeiro, Peniche, Portugal
Der ständig an uns zerrende stürmische Wind ist auch wieder da. Es ist schwierig, sich sicher auf den Beinen zu halten, und direkt an der Klippenkante auch nicht ungefährlich. Das kompliziert das Fotografieren, vor allem die Langzeitaufnahmen. Wir fahren die Stative nicht voll aus, lassen sie in Bodennähe und beschweren sie. So klappt es ganz gut. Wir müssen nicht nur auf die steilen Klippen und den Wind achtgeben, sondern auch auf gefährliche Spalten und Hohlräume, die überall lauern.
Gabi fotografiert den Leuchtturm Cavoeiro
Treppe hinunter in die Felsen, Peniche, Portugal
So hoch oben traute ich mich nicht, mich noch schiefer in den Wind zu stellen
Überall gab es Möglichkeiten zum Erkunden der Felsen. Die Treppen waren durch die Wellen jedoch in einem üblen Zustand
Diese fast freischwebenden Felsen sind einmalig
Gunter hoch oben auf der Leiter
Treppen führen in die Tiefe der beeindruckenden Felslandschaft
An einigen Stellen gibt es Treppen hinunter in dieses Labyrinth mit Gucklöchern hinaus aufs Meer. Der Leuchtturm thront hoch über den außergewöhnlichen Klippen. Zwischen den Leuchtturmwärterhäusern und der Garage ist ein Durchgang, der den Sturm kanalisiert und beschleunigt. Mühevoll kämpfen wir uns durch diese Passage zur Westspitze des Kaps. Abends treffen wir Manuel, einen galizischen Fotografen, mit dem wir uns angeregt unterhalten. Er hat das Fotografieren wegen des Windes längst aufgegeben. Gerade als er mir erzählt, dass es keinen Sinn macht, belichte ich eine 30 Sekunden Aufnahmen. Er staunt nicht schlecht. Sein Stativ liegt allerdings sicher und vor allem unerreichbar im Hotel. Wir tauschen uns aus und verabreden uns in Galicien. Ich bin echt mal gespannt, ob das klappt.
Ein stürmische Nacht auf den Klippen
Gegen Abend versammeln sich hinter dem Leuchtturm ein gutes Dutzend Wohnmobile, weil dieser Platz als Stellplatz gelistet ist. So offiziell sieht er aber nicht aus. Wir überlegen, ob wir zu dem Campingplatz fahren sollen, lassen es dann, weil wir den Leuchtturm auch in der Nacht aufnehmen möchten. Daraus wird wegen des andauernden Sturmes dann doch nichts. Stundenlange Aufnahmen machen im Sturm nun wirklich keinen Sinn – vielleicht sind wir einfach nur müde und brauchen ne Ausrede?
Sonnenuntergang, Blick zur Insel
Leuchtturm Cavoeiro, Portugal
Cavoeiro und Wellen in Langzeitaufnahme
Fels im Meer, Peniche, Portugal
Endlich mal schön Wolken, Cavoeiro, Portugal
Gegen Abend am Leuchtturm Cavoeiro, Portugal
Surfer lieben die Halbinsel Peniche
Die Halbinsel Peniche ist auch bei Surfern beliebt. Im Internet gibt es eine Seite, wo für jeden Strand die typischen Wellenformen beschrieben werden. Der berühmteste Strand ist der Supertubus – bei guten Bedingungen rollen da die Wellen tunnelartig auf den Strand zu. Wir haben trotz windiger Verhältnisse leider nicht das Glück, die Brandung ist eher unscheinbar. Aber die Farben an diesem Strand sind so was von knallig blau und grün, das wirkt richtig surreal. Wer da noch nicht gesehen hat, der glaubt es nicht.
sonniges Wetter und kleine Wellen, Peniche, Portugal
Die Farben der Welle, Peniche, Portugal
Blick nach Peniche, Portugal
Blick nach Peniche, Portugal
Trotz fehlender Wellen tummeln sich die Surfer im Meer, Peniche, Portugal
Hafenleuchtturm in Peniche, Portugal
Blick von der Hafenmauer zur Bucht
Farbenfrohe Hafenleuchttürme in Peniche
Die beiden kleinen Leuchttürmchen im Hafen bilden einen tollen Farbkontrast. Wir laufen über die Mole, fotografieren und haben Spaß im frischen Wind und unter den brennenden Sonnenstrahlen. Die Wellen verlocken mich unwiderstehlich dazu, ins Wasser zu gehen. Ausnahmsweise habe ich heute lange Hosen an. Das hält mich aber nicht davon ab, hüfttief ins Wasser zu laufen. Nur auf das Smartphone und die Speicherkarten in der Hosentasche muss ich aufpassen. Im Wind und in der Sonne trocknen die nassen Hosen schneller als wir unser geparktes Wohnmobil erreichen können.
knallige Farben im Hafen von Peniche
Hafenleuchtturm in Peniche, Portugal
Das blaugrüne Meer, Peniche, Portugal – läd das nicht zum Reinlaufen ein?
In Nazaré, dem für die weltweit größten surfbaren Wellen bekannten Ort, sind höhere Wellen gemeldet. So fahren wir erwartungsvoll dort hin. Unterwegs entdecker wir aber noch ein kleines Dörfchen von unglaublicher Schönheit. Davon aber mehr im nächsten Blogbeitrag.
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2017/08/GAL3220.jpg573860Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2017-08-25 13:47:542022-10-10 07:34:07Die gewaltige Felsenküste der Halbinsel Peniche, Portugal
Am Cabo Espichel steht hoch auf den Klippen ein Leuchtturm, den wir unbedingt fotografieren wollen. Dort oben auf den Steilklippen ist es nicht windig, überhaupt nicht, nein, es stürmt wie die Sau. Wir können uns im Freien kaum auf den Beinen halten. Also beschließen wir, uns erst einmal auszuruhen, das Licht ist eh noch zu hart. Doch neben uns auf dem großen Parkplatz parkt ein fetter Tourbus, daneben ein Getränkestand, ein Generator knattert fröhlich aber lautstark vor sich hin. Hier scheint irgendeine Veranstaltung zu sein. Über Lautsprecher kommen ständig blecherne Ansagen. Der Sturm rüttelt kräftig an unserem Wohnmobil, das ist wirklich keine gute Mischung für eine gepflegte Mittagsruhe.
Wir laufen deshalb los, um die Gegend etwas genauer anzuschauen. Ein kurzer Blick in die Klosteranlage des Santuario de Nossa Senhora und uns ist klar, das ist keine »normale« Veranstaltung. Da ist eine Filmcrew am Werk. Darum können wir leider das Fort und die Kirche nicht besichtigen. Aber drum herum ist nichts abgesperrt, hier können wir unbehelligt laufen. Die Umgebung ist beeindruckend, die Gebäude auch. Eine fantastische menschenleere Naturkulisse. Nur mit dem Sturm müssen wir auf der Steilküste wirklich aufpassen. Die Böen reißen uns fast von den Beinen, und die Wanderpfade enden ohne Warnung direkt an der Kante. Urplötzlich geht es unvermittelt lotrecht abwärts. Von der Klippenkante bis zum Ufer sind es fast 130 Meter. Und das ohne Geländer, auf rutschigem Geröll am Küstenpfad und bei kräftigem Sturm. Da wird es uns an ein, zwei Stellen richtig mulmig.
Die kleine Kapelle der Ermida da Memória steht direkt am Rand der Klippen, früher war das ein berühmter Wallfahrtsort. Hier soll die Jungfrau Maria auf einem riesigen Maultier die Klippen hochgeklettert sein. Die Spuren des Maultiers hätten sich im Fels verewigt. Nur waren das keine heiligen Maultierhufe, wie man heute weiß, sondern Dinosaurierabdrücke.
Der Leuchtturm am Cabo Espichel, der mit seinen 32 Metern kein kleiner Turm ist, wirkt aufgrund der immensen Höhe der Küstenklippen unscheinbar und fast schon mickrig. Da wird uns wieder klar, dass alles relativ ist.
Die kleine Kapelle der Ermida da Memória
Der Leuchtturm am Cabo Espichel
Wir wandern durch unwegsames, karges Gelände und fühlen uns wie in einen Spagettiwestern hineinversetzt. Leere, Weite, Wüste, nackte Felsen, stachlige Gewächse, und über allem heult der Wind, fehlt nur noch das Tumbleweed.
Der Himmel ist blau – sonst nichts. Einfach nur knallblau. Kein einziges Wölkchen ist zu sehen. Ob sich das fotografisch lohnt, hier bis zum Sonnenuntergang zu warten? Die Filmcrew ist immer noch aktiv, samt Generator und Lautsprecher. Ruhe werden wir hier nicht finden. Wir sind nach einigen Stunden auf den Füßen wortwörtlich durch den Wind und erschöpft. Spät am Nachmittag fahren wir schließlich weiter und verpassen damit die Dinosaurierfußspuren in den Felsen ganz in der Nähe, was mich hinterher doch ziemlich frustriert. Jetzt müssen wir nur noch einen Stellplatz für die Nacht finden, wenn möglich mit etwas weniger Wind.
Klippen und Leuchtturm Cabo Espichel
Leuchtturm Cabo Espichel
Die Weite des Meeres am Cabo Espichel
Klosteranlage des Santuario de Nossa Senhora
Sardinenfischer und ein riesiger Möwenschwarm am Praia de Fonte de Telha
In Fonte de Telha gibt es laut unserem französischen Stellplatzführer einen Platz direkt am Strand. Wir fahren durch den herrlich duftenden Pinienwald, als uns der Navi links in einen steilen, sandigen Weg schickt. Am Fuß der Klippe angekommen geht es über eine Sandpiste zwischen Klippe und Strand am Meer entlang, bis wir auf so etwas wie einen Parkplatz treffen. Etliche Mobile stehen dort, wir finden aber schnell einen freien Platz. Keine drei Meter vor dem Mobil beginnt der Sandstrand. Wirklich außergewöhnlich ist der Strand allerdings nicht. Die breiten Traktorspuren im Sand stören den Gesamteindruck. Auf der meerabgewandten Seite am Fuß der Klippen stehen überwuchtere Aussteigerhütten, die noch aus der Blütezeit der Hippiebewegung stammen können. Die Strandbars sind in deutlich besserem Zustand und nicht gerade preisgünstig.
Möwen Fonte de Telha, Portugal
Blick aus dem Wohnmobilfenster
Ein einsames Sonnenschirmchen
Blick vom Strand zu den Felsen
Gabi am Strand, Spuren der Traktoren
Wohnmobilstellplatz in Fonte de Telha, Portugal
Etwa einen bis zwei Kilometer weiter im Süden sehe ich ein Boot fast direkt am Strand liegen, zahlreiche Menschen und noch viel mehr Möwen. Mein Interesse ist sofort geweckt, und ich quäle mich schwer stapfend durch den weichen Sand dorthin. Fischer haben mit dem Traktor ein großes Netz mit Sardinen an den Strand gezogen. Auf einer Plane liegen Unmengen Sardinen, die vor Ort in Kisten sortiert werden. Die Möwen stehen neben den Fischern im Sand und warten auf Abfälle. Ein alter Labradormix rafft sich alle paar Minuten auf und humpelt auf gichtigen Beinen bellend auf die Möwen zu. Die fliegen ohne große Aufregung kurz auf und setzen sich dann wieder. Sobald einer der Fischer Beifang ins Meer wirft, stürzt sich die Vogelmasse laut kreischend mit einem Riesenspektakel drauf. Die Möwen in der abendlichen Stimmung über dem Meer und sind extrem fotogen.
Ich möchte aber, dass Gunter, der gerade das Abendessen zubereitet, das auch sieht. Also laufe ich eilig den ganzen Weg wieder zurück. Und dann wieder hin, bevor alle Fische sortiert und verpackt sind. Cooles Fitnesstraining ist das heute Abend. Die zweite Tour hat den Vorteil, dass ich im Mobil den eher wenig genutzten Metzblitz greifen kann.
Im Sonnenuntergang schießen wir dann unsere besten Bilder. Manchmal muss man eben Glück haben und zur rechten Zeit am rechten Ort sein. Aber man muss auch gewillt sein, dann die Mühe einer anstrengenden Wanderung auf sich zu nehmen, auch, wenn man gerade extrem müde und hungrig ist.
Sardinenfischer am Fonte de Telha, Portugal
Baden am Abend am Praia Fonte de Telha, Portugal
Möwen im Sonnenuntergang am Praia de Fonte de Telha, Portugal
Am nächsten Morgen wachen wir mit Wellenrauschen und Möwengeschrei auf. Sonnenaufgangsstimmung gibt es nicht. Die Sonne steigt über den Klippenrand und sofort ist es Tag. Im klaren hellen Licht des Tages sieht Fonte de Telha recht unaufgeräumt und etwas heruntergekommen aus. Noch scheint der Ort fest in der Hand von Langzeitaussteigern zu sein. Aber überall wird gebastelt, repariert und geputzt, da wird diese Hippie-Idylle sicherlich bald dem Massenansturm der Sommertouristen weichen.
Mir ist etwas bange vor der steilen Auffahrt auf die Hauptstraße. Gestern ging es ja recht gut hinunter, aber jetzt muss unter altes Wohnmobil auf zum Teil rutschigem Untergrund auch wieder da hoch. Im ersten Gang fahre ich hangaufwärts und merke, dass das Geholper und die Sandstellen unserem Flair gar nicht behagen. Aber wir kommen doch heil oben an und weiter geht es durch den dünner werdenden Pinienwald, der bald von Siedlungen abgelöst wird. Im dichter werdenden Verkehr erreichen wir die über drei Kilometer lange Ponte 25 de Abril, eine der größten Brückenkonstruktionen weltweit. Auf dem Oberdeck wälzt sich träge der sechsspurige Autoverkehr über den Tejo, unten drunter fährt zweispurig der Zugverkehr.
Wie es uns im Verkehr ergangen ist, folgt im nächsten Blogbeitrag.
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2017/07/MG_7348.jpg573860Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2017-07-10 17:33:422022-10-10 07:31:46Sturm am Cabo Espichel, ein riesiger Möwenschwarm in Fonte de Telha
Bevor es mit den Portugal und Spanien Reiseberichten weitergeht stelle ich die aktuellen Veröffentlichungen vor. Wir sind seit einer Woche wieder daheim in Bubenheim.
Grindel wird berühmt. Sie ist gleich zweimal innerhalb der letzten Monate im Magazin Partner Hund abgebildet. Im Heft 06 ist unser Dackel vor einem schwedischen Leuchtturm abgebildet. In Heft 07 (welches man sicher noch im Kiosk finden kann) sieht man, wie pudelwohl sich Grindel in Schottland gefühlt hat. Wir berichten auf 5 Seiten über das Reisen mit Hund nach Schottland.
Dackel Grindel im Hundemagazin
Wer hat sie nicht? Die „Sehnsucht nach dem Meer“?
Bereits im 11 Jahr erscheint für 2018 bei Weingarten mein Kalender „Sehnsucht nach dem Meer“. Die „Sprache“ des Kalender hat sich in den letzten Jahre etwas verändert. Im Kalender gibt es nun hauptsächlich Wellen und Meeresfotos, die das Gefühl von Weite und luftiger Leichtigkeit aufkommen lassen. Also, der Kalender ist auch nach so vielen Jahren immer wieder spannend.
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2017/07/GAL3822.jpg573860Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2017-07-03 15:34:282022-09-13 14:48:47Kalender und Magazin Veröffentlichungen
Die Straßen sind enger und gewundener als bisher. Wir fahren durch waldiges Gebiet. An machen Stellen heben die Wurzeln der Bäume die Straße etwas an. Ich muss beim Fahren gewaltig aufpassen, diese Wurzelhubbel sind so groß, dass das fürs Fahrzeug schlecht ausgehen könnte, würde ich einen mit 40km/h erwischen.
Wir möchten uns gern Aljezur ansehen – doch finden keinen Parkplatz. So ziehen wir weiter. Am Cabo Sardao bei Cavaleiro gibt es einen Stellplatz direkt beim Leuchtturm. Das freut uns natürlich ganz besonders. Wir kommen früh dort an und haben fast den ganzen Tag Zeit, die Gegend zu erkunden. Nette Camper stehen neben uns und wir quatschen ein wenig. Abends wird das Licht endlich mal richtig gut. Wir wissen, welche Stellen sich am besten für Aufnahmen eignen und machen ausgiebig Langzeitaufnahmen. Bisher haben wir auf dieser Tour kaum welche gemacht. Deswegen genießen wir es jetzt doppelt.
Die Steilküste am Cabo Sardao
Die Leuchtturmfotografie ist hier allerdings eine Herausforderung. Die Klippen sind steil, der Leuchtturm steht hoch oben drauf. Er wirkt winzig kein. Es ist gefährlich, wir müssen konzentriert arbeiten. Außerdem hat der Architekt beim Bau einen Fehler gemacht, hat wohl den Plan falsch herum gehalten. Der Turm steht nämlich hinter den Leuchtturmwärterhäusern. Das ist jetzt die Attraktion – der falsche Leuchtturm. Cool, oder?
In den steilen Klippen brüten übrigens Störche, das ist mal ganz was anderes als sonst, wo Möwen oder sowas »kleines« in den Felsen herumflattert.
Cabo Sardap, Portugal
Cabo Sardap, Portugal
Unser Womo am Cabo Sardao, Portugal
Cabo Sardao in der Nacht
Die Steilküste am Cabo Sardao
Cabo Sardao
Praia Grande in Almograve
Nach den Steilklippen sehnen wir uns wieder nach einem Sandstrand. Der ist nicht weit. Nach nur sieben Kilometern finden wir in Almograve genau das, wonach wir gesucht haben. Sandstrand, Felsen und Wellen. Dazu blühen an der Küste noch die Blumen. Mir gefallen besonders die Strandgrasnelken. Wir parken auf dem ersten großen Parkplatz im Ort und laufen los. Die Wellen knallen nur so, es macht Spaß zuzuschauen. Am anderen Ende des Strandes sehen wir ein paar Wohnmobile, ob das der Stellplatz ist? Wir parken unser Mobil um und treffen die Nachbarn von gestern. Außerdem noch einen alleinreisenden Mann, der unseren Blog kennt und den wir schonmal auf den Lofoten getroffen hatten. Er ist voller Geschichten – hat einige berühmte Leute getroffen. Spannend. Der Papst war vor kurzem in Portugal, hatte ich gar nicht mitbekommen.
Das ist wieder so ein wolkenloser Tag, wir wollen mit der Fotografie bis zum Nachmittag warten. Zwischendurch unterhalten wir uns mit den anderen Campern, legen uns mit den Strandmatten in den Sand bis uns die hereinkommende Flut vertreibt. Wir genießen den Tag. Die Wellen knallen zu beiden Seiten des Mobils ans Land, nach rechts hin schauen wir auf Steilküste, nach links auf die große sandige Bucht. Die Landschaft im Hinterland hat durch den Sand des Meeres Wüstencharakter.
So sieht das Mittags am Strand aus. Baden ist nicht ungefährlich, weil die großen Wellen mit Wucht auf den Strand knallen
Ich freunde mich mit einem Schweizer Ehepaar an. Eva und ich laufen gemeinsam am Strand entlang und da ich kaum fotografiere, analysiere ich die Landschaft im Gespräch. Ich weise auf die Farben und Formen hin, auf die Bewegung der Wellen, die Blüten, die sich zwischen den kargen Felsen über dem wilden, salzigen Meer festhalten – ich bin einfach sowas von begeistert, dass ich es herauslassen muss. Eva hat glücklicherweise Spaß an meinen visuellen Interpretationen. Gegen Abend haben die Wellen so viel Gischt in der Luft verteilt, dass wir die Landschaft kaum noch sehen können. Wir wandern über den Strand und dann oberhalb der steilen Küste. Das Meer hat sich zurückgezogen, es ist nicht mehr so wild und legt große Flächen mit Felsen wieder frei. In den einsamen Buchten sehen wir nur vereinzelt Menschen, mache baden nackt. In einer Bucht liegen bei Ebbe algenbewachsene Felsen, die wir fotografisch zu sortieren versuchen. Fotografisch ist die Tour wahrscheinlich nicht so ergiebig – doch der Spaziergang tut meiner Seele gut. Der ganze Tag ist einfach fantastisch. Die Küste ist hier unbeschreiblich schön, weil sie so unbezwingbar wild ist. Für uns ist die Mischung von Landschaftserlebnis mit netten Reisebekanntschaften an diesem Ort perfekt.
rostiges aber funktionsfähiges Moped in Almograve
Felsen in Almograve
Küste, Almograve
Blumen und Meer
Felsformationen, Almograve
Eine der sandigen Buchten mit der gewaltigen Steilküste
Abends verschwindet fast alles im Dunst der Gischt
Abends parken wir doch wieder um. Der große Parkplatz weiter am Ortseingang ist als Stellplatz ausgewiesen – auf dem Schild steht ausdrücklich, dass Campingverhalten zu unterlassen ist, eine Übernachtung aber in Ordnung sei.
Obwohl dieser Ort so außergewöhnlich schön ist, fahren wir morgens weiter. Der Nebel hat sich über nacht gehalten. Alles ist grau und farblos. Auch das hat seinen Reiz. Gerne würde ich jetzt durch die Gezeitenbeckenlandschaft ziehen.
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2017/06/almograve-4457.jpg573860Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2017-06-11 07:00:522022-10-10 07:28:23Cabo Sardao und Praia Grande in Almograve
Portugal sieht auf der Landkarte ja ein wenig eckig aus. Wir befinden uns gerade in der untersten Ecke Portugals, die auch gleichzeitig der südwestlichste Punkt Europas ist. Eigentlich nichts halbes und nichts ganzes. Aber das wird hier trotzdem zelebriert.
Ich möchte gern den Leuchtturm besichtigen, weil ich immer wieder Leute im Inneren vor dieser gigantischen Fresnellinse stehen sehe. Vier Meter ist die Linse hoch, die Leuchtkraft macht sogar dem Leuchtturm von Creac’h auf derr Ile d’Ouessant Konkurrenz. Im Souvenirshop weiß niemand über die Führungen Bescheid, im kleinen Laden für Feinkost aus der Region auch nicht, im Museum werde ich auch ganz erstaunt angeschaut. Ich solle doch mal in der Bar nachfragen.
Du denkst jetzt sicher auch: mensch, aber das ist auch ein einsamer Leuchtturm hoch oben auf einer steilen Klippe.
Nicht wirklich einsam.
Hier fahren die Tourbusse einer nach dem anderen hin und laden Scharen von Touristen ab, die in den verschiedensten Sprachen miteinander plappern. Hier wimmelt es nur so vor Menschen, wie in einem Ameisenhaufen. Ein Stand bietet die letzte deutsche Bratwurst vor Amerika an, und etliche Souvenirstände auf dem Schotterplatz vor dem Eingang alles mögliche an billigem Kram. Läuft man nur ein klein wenig an diesen 60 Meter hohen Klippen entlang, dann wird es ganz schnell viel einsamer.
Ein paar wilde Hunde streunen auf der Suche nach Essbarem um die Stände herum, der Anblick stimmt mich traurig. Einer ist sehr krank und alt. Er sucht mit seinem Kumpel Schatten unter den Ständen, sie werden aber jedes mal, wenn sie es sich gemütlich gemacht haben, wieder weggescheucht.
Souvenirstände am Cabo Vicente
typischer Bewuchs an den Klippen
typischer Bewuchs an den Klippen
Besichtigung des Leuchtturms Cabo Sao Vicente
Irgendwann sehe ich jemanden in schwarzen Hosen und blauem Hemd vor dem Leuchtturm stehen, irgendwie sieht das offiziell aus. Das ist bestimmt der Leuchtturmwärter.
Sofort fragte ich ihn nach einer Leuchtturmtour. Vor allen Seiten kommen plötzlich Leute und im Nu hat sich eine Gruppe von etwa zehn Leuten versammelt. Und los geht die Tour. Der Leuchtturmwärter hat es drauf, die Infos zum Leuchtturm spannend vorzutragen. Die Leute sind begeistert.
Der Leuchtturm Cabo Sao Vicente ist der stärkste Leuchtturm Europas und der zweitstärkste der Welt. Der 28 Meter hohe Turm steht auf der 75 Meter hohen Klippe und hat in seinen besten Zeiten über 100 Kilometer weit gestrahlt. Mit dem Aufkommen von GPS-Navigation wurde die Leuchtkraft verringert, und heute strahlt der Turm nur noch 60 Kilometer weit. Übrigens genausweit wie der Leuchtturm Creac’h auf der Insel Ouessant. Also sind wohl beide die leuchtstärksten Leuchttürme!
Diese mächtige Reichweite war auch nötig, denn das Meer um das Kap Sao Vicente ist voller gefährlicher Klippen und Strömungen, so dass die Schiffe auf der viel befahrenen Route um das Kap einen großen Sicherheitsabstand halten müssen.
Später wurde mir auch klar, warum anscheinend kaum jemand über die Leuchtturmführungen Bescheid weiss. Es gibt nur einmal die Woche zwei Führungen, Mittwoch nachmittags. Und wir hatten Glück und waren genau da vor Ort.
Besucher im Leuchtturm – so erkennt man, wie groß die Fresnellinse ist
Der Leuchtturmwärter und die Fresnellinse
romantisch…
Blick aus dem Leuchtturm heraus
Das Licht des Leuchtturms, Cabo Sao Vicente
Steile, hohe Klippen am Cabo de Sao Vicente
Farol Sao Vicente, Algarve, Portugal
Ann Barbro, Eric und ich – wir trinken einen Saft in der Bar vor dem Leuchtturm
Im Leuchtturmwärterbüro – coole Kacheln, was?
Sonnenuntergang am Leuchtturm
Wir sind begeistert von der Tour, auch, wenn die Luft hinter dem Glas des Leuchtenhauses sehr stickig ist und es mächtig nach Schmieröl riecht. Als Kontrast ist die frische Luft am Cap mit dem kühlen Wind umso besser, als wir das Gebäude wieder verlassen. Gegen Abend, es ist schon merklich kühler geworden, aber noch habe ich kurze Hosen an, und es kommen noch mehr Menschen zum Leuchtturm. Was wollen die nur alle hier? Das Licht auf der Klippe ist ganz nett, es könnte aber besser sein. Nebel hängt in der Luft, der nimmt der abendlichen Sonne die Kraft weg.
Wir haben den Leuchtturm und die Klippen im Visier. Die Leute schauen alle Richtung Westen aufs offene Meer. Dort plumpst die Sonne ohne großes Tamtam einfach so ins Meer. Und alle diese Leute wollen genau das, genau hier sehen. Und jeder macht Fotos von der Sonne, kaum jemand vom Leuchtturm. Ich versteh es nicht. Mir geht das Gedicht von Heinrich Heine durch den Kopf.
Das Fräulein stand am Meere, Heinrich Heine
Das Fräulein stand am Meere
Und seufzte lang und bang,
Es rührte sie so sehre
Der Sonnenuntergang.
Mein Fräulein! sein Sie munter,
Das ist ein altes Stück;
Hier vorne geht sie unter
Und kehrt von hinten zurück.
Die Fotografin steht am Meere und sieht die Sonn nicht an
Mehrere Pferde und eine Kuhherde laufen frei in Sagres herum
Sagres
Morgens früh sind auch wir wieder munter. Der Himmel ist wolkenlos, das freut zwar die Sonnenanbeter, aber nicht die Fotografen. Das Licht ist schnell sehr hart. Wir wandern entlang der Küste, erreichen irgendwann Sagres. Dann genießen wir es einmal, dass wir nur zu zweit unterwegs sind. In einer Snack Bar futtern wir was und trinken noch einen Kaffee hinterher. Das gönnten wir uns die letzten 17 Jahre nicht, das ist zu fünft zu teuer. Portugal ist aber auch im Vergleich zu Norwegen extrem günstig. Ein Kaffee kostet gerade mal 0,70 Euro, ein Bier 1 Euro. Da kann man nichts sagen.
Wir besuchen das Fort in Sagres früh am nächsten Morgen, in der Hoffnung auf weicheres Licht, doch das wird nichts. Kein Wölkchen verziert den Himmel und dämpft das Licht etwas. Es ist heiß, ohne Sonnenbrille und Sonnenhut ist es unangenehm. Auf den ersten Blick wirkt diese Landzunge extrem karg und steinig. Doch beim genaueren Hinsehen blüht und grünt es an jeder Ecke. Halt nur zaghaft und dezent. Die Architektur ist genauso karg wie das Land. Wir fühlen uns wie in einer Wüstenlandschaft. Ein hoch interessanter Kontrast. Das Gebiet ist bei Ornithologen beliebt.
Leuchtturm von Sagres
Kirche am Fort, Sagres
Gunter beim Wandern
Blumen
Leuchtturm von Sagres
Das Fort von Sagres
Eine der Buchten bei Sagres
Das Örtchen Burgau und ein irreales Blau
Dieser kleine Fischerort ist wirklich sehenswert. Diese Farben. Sie sind so grell, das glaub uns keiner. Nur, mit dem Womo sollte man oben an der Straße parken, die Strassen sind steil und eng.
Die Küste vor Burgau
Auf einem T-Shirt stand: The drinking village with a fishing problem
In den Gassen von Burgau
Häuser in Burgau
In den Gassen von Burgau
Der weite Strand von Carrapateira
Wir ziehen weiter entlang der Küste. Es sieht nun ganz anders aus, als in der südlichen Algarve. Die Felsen sind nicht mehr rot, sondern eher grau. Die Klippen sehr hoch, es gibt nicht mehr sov iele kleine Buchten, sondern weite, unendlich scheinende Strände.
In Carrapateira finden wir nicht nur einen schönen Stellplatz, sondern auch einen außergewöhnlichen Strand. Es gibt Zeiten, da staut sich der Fluß vor dem Strand zu einer Art Lagune auf, dann wieder fließt er wohl einfach ab. Wir haben Glück: Als wir ankommen, staut er sich auf. Viele Besucher waten durch das warme Wasser, um den Strand zu erreichen. Wir sind begeistert, das Wasser ist klar, der Strand im ersten Gebiet ziemlich zertrampelt, weiter vorne – sehr weit vorne – da rollen immer neue, große Wellen auf den weiten, nassen Sand. Ach, das ist herrlich.
Carrapateira – Lagune und Strand
Es sind zwar viele Strandbesucher da, der Parkplatz ist bis zum letzten Platz besetzt, doch am Strand verläuft es sich extrem schnell. Hier kann man kilometerweit laufen, ohne jemandem zu begegnen. Fast bis zu den Hüften stehen wir im Wasser und fotografieren Wellen.
Das ist nicht ganz ungefährlich für die Kamera. Ich bin beunruhigt, aber mein verspieltes Ich muss es riskieren. Die Wellen sind so glasklar und trümen sich beim Anrollen auf den Strand so wunderbar auf. Ach, schaut selbst. Ich kann es nicht beschreiben.
Praia Carrapatreira, Algarve, Portugal
Praia Carrapatreira, Algarve, Portugal
Morgens laufe ich kurz vor Sonnenaufgang nochmal alleine los zum weiten Strand. Diesmal gehe ich nicht durch die Lagune, sondern über die Straße. Von hoch oben habe ich einen tollen Blick über die Lagune und das Meer. Ein Angler kommt auch gerade an. Er stellt sein Sonnenschirmchen genau da hin, wo das Meer den Strand in der Nacht sauber geputzt hat. So früh ist der Strand ansonsten ganz leer. Das gefällt mir. Ich laufe durch die Lagune wieder zum Mobil zurück.
Womostellplatz am Strand
Carrapateira, Steg zum Strand
Der Angler stellt seinen Sonnenschirm früh morgens auf
Der Stellplatz in Gale punktet zwar nicht durch die Lage, sondern durch Freundlichkeit des Platzwartes und das Ambiente. Ich sehnte mich außerdem nach Pool und Dusche. Auch der Küste in dieser Region wollen wir fotografisch noch einmal auf die Pelle rücken.
Jan, der freundliche Platzwart, fütterte uns mit Infos zu den Stränden. Er empfiehlt einen, der versteckt, etwas im Land zwischen den Felsen liegt. »Sowas gibt es nur hier, das ist was ganz Besonderes« meint er.
Wir packen das Stativ aufs Rad und fahren los. Es ist heiß, das merken wir besonders, wenn es mal wieder berghoch geht. In der Nähe von Steilküsten ist das manchmal echt anstrengend.
Gunter auf dem Wanderweg
Unser Plan, die Räder abzustellen und einfach an der Küste entlang zum versteckten Strand zu laufen funktioniert hier nicht. Die Pfade sind abenteuerlich. Oftmals ist Klettern angesagt, es geht steil nach unten, die Pfade sind vom Regen ausgewaschen und rutschig. Dann wieder ziehen sich die Wege weit ins Land hinein, um eine unüberwindbare Schlucht zu umgehen. Die Küste ist völlig anders als die anderen Abschnitte in der Algarve, unglaublich, wie viel Variabilität hier möglich ist. Die Küste der Algarve liegt nach Süden, deswegen ist es nicht einfach, diese steilen Abschnitte zu fotografieren. Abends sind die Schatten zu dunkel und groß, mittags das Licht zu hart und knallig. Erst nach Sonnenuntergang ist das Licht für circa eine Stunde in Ordnung und dann wären wir am liebsten an allen Orten zugleich.
schirmchen
Ausgewaschener Sandstein
Felslandschaft am Strand
Blick aus einer Höhle auf den Strand
Blick nach oben
Nach einer Stunde Wanderung geben wir den Plan, den Strand zu Fuß zu erreichen, auf. Wir laufen wieder zurück, schwingen uns auf die Räder und quälen uns wieder Hügel hinauf und auf der anderen Seite wieder runter. Da kommen einige Kilometer auf dem Rad zusammen, weil es keine küstennahen Straßen gibt.
Wieder befinden wir uns in einem Labyrinth der Pfade und Wege. Wir überqueren ein kleines Rinnsal, dazu klettern wir tief hinunter in die Schlucht und dann hören wir ziemlich weit hinten das Rauschen der Wellen. Wir nähern uns dem versteckten Strand. In unserem Strandführer der Algarve ist der nicht aufgeführt, obwohl dort alle Strände drin stehen sollten. Ein etwas überstehender Felsbrocken hat einen großen Riss von oben bis unten. Das sieht so aus, als ist das die nächste Bruchstelle. Deswegen suche ich auch nicht nach dem Zugang zum Strand. Da unten drin würde ich mich nicht wohlfühlen.
Ich fotografiere den Strand also von oben. Die Sonne geht gerade unter. Zum Glück habe ich das Grauverlaufsfilter eingesteckt, ohne den wäre ein Foto nicht möglich, zu hart sind die Kontraste. Bisher habe ich dieses Filter in der Algarve noch nicht gebraucht.
Im Dunkel der Nacht radeln wir sicher noch ne Stunde auf kleinen Pfaden zum Mobil zurück.
Der versteckte Strand
Ein kleiner Strand inmitten von Felswänden
Ein kleiner Strand inmitten von Felswänden
Der kleine Strand inmitten von Felswänden – siehst du den Riss rechts in der Felswand.
Dieser Küstenabschnitt um den Praia de Coelha ist nicht so berühmt wie die Gegend um den Praia Marinha, aber auch unbedingt sehenswert.
Algarveküste nach Sonnenuntergang
Typische Algarveküste nach Sonnenuntergang
typische Algarveküste nach Sonnenuntergang
Nochmal ins Pool
Morgens klingelt der Wecker um 6:00 Uhr und wir schwingen uns wieder auf die Räder, die Flut ist jetzt recht hoch, was gute Bedingungen für die Strände in der anderen Richtung sein sollte. Wir genießen die Ruhe des beginnenden Tages, fotografisch lohnt die Tour nicht, weil noch alles im Schatten liegt. Leider haben wir seit Wochen entweder strahlen blauen Himmel ohne ein einziges Wölkchen oder alles grau und komplett bedeckt.
Licht und Schatten, selbst früh am morgen schon zu stark.
Das Bad im Pool und die heiße Dusche ist die Belohnung. Danach fahren wir nach Lagos.
Der im Stellplatzführer angegebene Platz ist ein schräger, holpriger Parkplatz, der voll ist und wo Übernachtungsverbotsschilder hängen. Nein, da hab ich keine Lust drauf. Wir sind doch an einem Campingplatz vorbeigefahren. Gunter hat da immer in Hinterkopf, dass die zu teuer sind. Ich bin dafür einfach mal nachzufragen. Die Lage ist nämlich optimal, 500m zur Altstadt und 1,5 km zum Leuchtturm und zu den Klippen.
Campingplatz in Lagos
Der Campingplatz kostet 11 Euro. Super. Wir erschrecken uns erstmal, als wir reinfahren. Der Platz scheint inmitten vor Bauruinen zu liegen, er ist heruntergekommen, in einigen Ecken sammelt sich der Sperrmüll, überall ist die Farbe ab, das Gras wächst hoch, ist aber dürr. Nach einer Weile haben wir uns dran gewöhnt und erkennen, dass der Platz trotzdem irgendwie eine besondere Ausstrahlung hat. Die sanitären Anlagen sind alle sauber, die Mülleimer, die zwar schief da rumstehen, sind immer geleert.
Unser dickes Womo neben einem VW Bus, Campingplatz in Lagos
Waschplatz, Campingplatz in Lagos
Stromanschluss, Campingplatz in Lagos
Die Altstadt von Lagos
Wir laufen die paar Meter in die Altstadt von Lagos. Die Gassen sind eng, die Häuser mit schönen Murals verziert. An jeder Ecke sitzen Musiker, manche haben ein großes Publikum, welches verzaubert zuhört und wo diejenigen mitklatschen, die gerade kein Eis in den Händen halten. Am Fluß entlang stehen Buden mit Souvenirs, hier werden Sachen aus Kork verkauft und logischerweise, Badetücher, Sonnenhüte und Kühlschrankmagnete.
Im Hafen stehen alte Gebäude und zwei kleine Leuchttürmchen. Ein englische Familie ist gerade dort, die zwei Jungs springen mit Flipflops an den Füßen über die großen glitschigen Felsen auf der Suche nach Krebsen. Wir warten geduldig, bis die Familie weiterzieht, denn wir möchten das rote Leuchttürmchen fotografieren. Aber es klappt nicht. Nach einer Stunde ist unsere Geduld erstmal aufgebraucht, wir ziehen weiter. Können ja morgen nochmal kommen. Ich kann gar nicht sagen, wie gut das war, dass die sich so lange dort aufgehalten hatten. Aber das kommt gleich…
Lagos, Algarve
Lagos, Algarve
Die Gasse entlang der Kirchenmauer, Lagos, Algarve
In der Mitte Treppen, außen glatt für die Autoreifen, Lagos, Algarve
Wellen am Ponta da Piedade
Im Mobil futtern wir schnell was, dann nehmen wir die Räder und fahren zum Leuchtturm. Wieder ist das Licht schlecht, trüb und grau, wie letztes Mal, als wir mit Ann Barbro hier waren. Schade. Aber, die Wellen unten am Ponta da Piedate sind hoch und das macht Spaß da zuzuschauen. Wir fotografieren viel zu viel, reden mit netten Leuten. Erst als wir von der Gischt völlig nass sind, fahren wir wieder zurück in die Stadt. Dort auf dem Campingplatz, inmitten der Häuser merkt man gar nichts vom Wind.
Ponte da Piedate
Leuchtturm am Ponte da Piedate
Links im Bild die Treppen hinunter zu den Felsen, Ponte da Piedate
Wellen über dem Leuchtturm in Lagos
Morgens fahren wir direkt wieder in die Stadt. Es ist soviel Gischt in der Luft, dass alles grau und trüb aussieht. Da haben sich über nacht gewaltige Wellen aufgebaut. Im Hafen geht es rund. Eine Welle rollt nach der anderen auf den kleinen roten Leuchtturm zu. Sie gehen sogar über den Leuchtturm hinweg. Wie genial ist das denn? Sowas habe ich mir immer schon gewünscht! Jetzt bin ich bereit. Ich fotografiere, soviel wie nie. Klar, stelle die Kamera auf Dauerlauf, wenn die Wellen ankommen. Das macht Spaß, ich kann es euch sagen.
Nach zig Stunden fahren wir hoch zum großen Leuchtturm und den Klippen. Auch dort gibt es große Wellen und wir fotografieren, was das Zeug hält. Gunter meint, dass es an der Westküste sicher noch besser ist, also fahren wir weiter.
Ja, mit dem Handy muss man näher ran – ziemlich gefährlich
Wellen im Hafen von Lagos
Wellen im Hafen von Lagos
Wellen im Hafen von Lagos
Klippen am Ponte de Piedate
Wellen am Ponte de Piedate
Sagres
Doch in Sagres gibt es keine Wellen. Da kommt der Wind wohl von der falschen Richtung. Der Leuchtturm Cabo Sao Vicente liegt im Nebel. Die 60 m hohen Klippen sind ehrfurcheinflößend. Wir schauen uns um und hoffen, dass die Sonne vielleicht ein Wolkenloch findet. Tut sie auch gegen Abend, aber sie ist sehr schwach. Wir klettern trotzdem mit den Stativen in den Händen und den Kameras um den Hals über die Felsen.
Abends sind plötzlich alle Camper verschwunden. Wir fahren die 6 km nach Sagres zurück, denn dort gibt es vor dem Fort einen großen, ruhigen Stellplatz.
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2017/05/lagos-2092.jpg573860Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2017-05-29 12:24:162022-10-10 07:27:57Wie wir den versteckten Strand finden – Wellen über dem Leuchtturm von Lagos
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2016/01/LT-10-1353.jpg573860Gunterhttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGunter2016-01-05 14:04:492024-02-08 15:25:49Phare de Pontusval, Brignogan, Frankreich
Wir waren mit dem Wohnmobil weit außerhalb der Saison im Oktober auf Bornholm unterwegs. So nach und nach klapperten wir die vier Leuchttürme der Insel ab. An der Tür zum Leuchtturm von Svaneke hing ein verlockendes Schild: „zu vermieten“. Dazu nur noch eine Webpage. Ich schrieb die Besitzer direkt abends an und fragte, ob wir ein Interview für unseren Blog machen könnten. Wir hatten Glück, denn wenige Tage später reiste das Ehepaar aus Kopenhagen für einen Kurzurlaub an. Den beiden gehört das Haus direkt neben dem Leuchtturm und dort besuchten wir sie dann auch.
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Svaneke, Bornholm, Dänemark
Svaneke, Bornholm, Dänemark
Svaneke, Bornholm, Dänemark
Küste in Svaneke, Bornholm, Dänemark
Svaneke Leuchtturm, Bornholm, Dänemark
Küste in Svaneke, Bornholm, Dänemark
Küste in Svaneke, Bornholm, Dänemark
Svaneke, Bornholm, Dänemark
Kinder spielen mit den Wellen im Hafen von Svaneke, Bornholm, Dänemark
Svaneke Leuchtturm, Bornholm, Dänemark
Segelboot, Svaneke, Bornholm, Dänemark
Svaneke Leuchtturm, Bornholm
Svaneke Leuchtturm, Bornholm
Svaneke hat einen weiteren, sehr außergewöhnlichen Turm, der der Orientierung dient. Wir hatten Mühe ihn zu finden. Das Wetter war langweilig, wir machten trotzdem ein paar Fotos. Wenigstens zur Dokumentation.
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2016/01/MG_1871.jpg553830Gunterhttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGunter2016-01-05 13:57:182023-09-10 11:25:44Phare de la Jument, Ouessant, Bretagne
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2016/01/MG_3639.jpg553830Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2016-01-05 13:43:562023-03-23 18:31:26Lindau, Bodensee, Deutschland
Majestätisch thront das Scurdie Ness Lighthouse über der Mündung des South Esk Rivers in Ost-Schottland. Bericht, Infos und Bilder für deinen Ostküsten-Trip.