Wir bereisen mit Vorliebe die Küsten der Welt. Leuchttürme ziehen uns dabei natürlich in ihren Bann. Unser Blog wimmelt daher nur so von Leuchtturmfotos und -erlebnissen. Klick Dich am besten mal durch die Sammlung dieser Seiten, oder gehe durch die einzelnen Reiseberichte.
Im Delius Kalsing Verlag erscheint der „Leuchttürme 2014, Gabi Reichert 2014″
Ein kurze, aktuelle Meldung von uns aus der Bretagne.
Seit ein paar Wochen fotografiere ich mit einem Unterwasserbeutel um diese Split-Fotos aufzunehmen. Wer am Meer unterwegs ist kennt es: das Wasser ist klar, es ist bewegt, das Sonnenlicht malt Muster auf den sandigen Meeresboden. Aber es ist schwierig, diese Stimmung auf einem Foto einzufangen.
Das ist der Grund, warum ich unbedingt solche Fotos machen wollte: Unterwasser, aber auch über Wasser. Bei meiner Liebe zu den Leuchttürmen, kannst du dir denken, wo ich mich am liebsten aufhalte.
Hier mal drei Fotos von gestern abend.
Le Coq, Benodet
Le Coq, Benodet
Le Coq, Benodet
Welches gefällt dir am besten?
Ankündigung des Zoom Talks am 18.6. um 11 Uhr
In einem Zoom-Talk möchte ich mit unseren Lesern drüber reden, wie ich solche Fotos mit minimalem finaziellem Aufwand umsetzen kann.
Außerdem kannst du uns Fragen zu allen Themen der Bretagne stellen. Noch sind wir vor Ort und können sogar recherchieren, falls wir keine Antwort parat haben sollten.Natürlich beantworten wir auch alle Fragen zum Thema Küstenfotografie!
Falls du keine Zeit für den Zoom-Talk hast, stell deine Fragen trotzdem, wir beantworten alle in einem Blogbeitrag!
Schreib deine Frage einfach in die Kommentare.
In Trevignon gibt es auch einen kleinen Leuchtturm und auch da war ich im Wasser.
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Das ist ein Austausch unter Fotografen. Da kannst du auch Fragen stellen und dich einbringen. Über Fotothemen zu reden ist spannend als Ergänzung zu den Fototipps in unserem Blog. Wir freuen uns sehr, wenn du für dich interessante Fotothemen vorschlägst.
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Auf unserer Tour im südlichen Finistere besuchen wir auch den Leuchtturm am Pointe de Trevignon, südlich von Concarneau. Wieder einmal, denn hier lassen sich bei gutem Wetter die weiten Sandstrände und felsigen Küstenabschnitte rechts und links des Pointe de Trevignon bestens genießen. Und diesmal hat es auch mit dem Wetter geklappt, denn die letzten Begegnungen mit dem kleinen Leuchtturm waren eher verregnet.
Samtgras und Leuchtturm am Pointe de Trevignon
Sonnenuntergang am Pointe de Trevignon
Felsen am Strand von Trevignon – das war eine sehr ruhige Abendstimmung. Tagsüber, weil Pfingsten, war der Strand voll, abends und morgens war ich ganz allein.
Portlandzement als Baumaterial
Der 1924 in Betrieb genommene acht Meter kurze quadratische Turm mit der grünen Balustrade steht an der Hafeneinfahrt, erhöht auf einer kleinen Felseninsel. Gebaut wurde er mit Portlandzement, einer schnell abbindenden Betonmischung, die für solch kleine Bauwerke ideal geeignet ist. Der Leuchtturmfels ist mit einem Damm aus Beton und Steinen mit dem Festland verbunden. Eigentlich ist das Betreten des Dammes verboten, aber absolut niemand hält sich daran. Gerade bei Sonnenuntergang herrscht auf dem Leuchtturmfelsen reger Personenverkehr, fast wie auf einem Volksfest. Als könne man nur vom Leuchtturm aus die Sonne im Meer versinken sehen.
Leuchtturm am Pointe de Trevignon – hier zu sehen, dass die Solarpanele die Schrift verdeckt. Im Hintergrund, das Gebäuder der Seenotrettung und der Hafen.
Sonnenuntergang am Pointe de Trevignon
Sonnenuntergang am Pointe de Trevignon
Sonnenuntergang am Pointe de Trevignon
Sonnenuntergang am Pointe de Trevignon
Fotografieren kann schwierig sein
Unsere Kamera steht auf dem Stativ, das Licht ist abendlich warm aber leider völlig wolkenlos und just als wir den Auslöser betätigen möchten, setzt sich eine ältere Dame mit ihrer am Handy dudelnden Tochter an den Fuß des Leuchtturms. Sie lacht uns noch kurz an. Wir meinen fast, ein wenig frech. So können wir das jetzt nicht mehr fotografieren. Die Plätze am Fuß des Leuchtturms füllen sich in den nächsten Minuten sowieso weiter. Also ziehen wir von dannen und gestalten stattdessen ein paar Fotos mit den Touristen als Silhouette. Und nehmen uns vor, morgens früh nochmal zu kommen. Das klappt nicht, weil wir zur Zeit bis nach 23 Uhr draußen sind und morgens um 6 Uhr schwer aus den Federn kommen. Vor allem, wenn zusätzlich eine Radtour zum Fotomotiv nötig ist.
Seenotrettungsstation auf Stelzen
Der Leuchtturm steht in unmittelbarer Nachbarschaft der Seenotrettungsstation. Diese sieht so aus wie die in Ste-Evette bei Audierne. Ein großes rechteckiges Haus auf Stelzen. Ich mag sie, obwohl diese Stationen bei genauerer Betrachtung ziemlich hässlich sind. Aber der gute Zweck heiligt die Ästhetik.
Seenotrettungsstation in Trevignon
Seenotrettungsstation in Trevignon
Unterwasserfotos am Pointe de Trevignon
Vor einigen Jahren hat der Leuchtturm ein Solarpaneel erhalten, um die Stromversorgung der Lampe zu unterstützen. Zuerst haben wir das für einen ziemlichen Stilbruch gehalten. Weil das Sonnenpanel so angebracht ist, dass die Aufschrift Trevignon nicht mehr zu lesen ist. Doch jetzt ist, zumindest in Deutschland, die Solarenergie richtig populär geworden ist, und auf allen möglichen Gebäuden wurden Solarmodule installiert, da hat sich auch unser ästhetisches Empfinden scheinbar an den Zeitgeist angepasst. Diesmal störte es uns nicht mehr so stark.
Am nächsten Vormittag radeln wir wieder zum kleinen Leuchtturm. Dieses Mal sind wir mit der alten Canon 6D im EwaMarine-Unterwasserbeutel bewaffnet und ich stapfe bei warmen Temperaturen glücklich im kühlen Wasser herum. Der Wellengang ist relativ hoch, was es schwierig macht Über-/Unterwasser-Split-Aufnahmen zu schießen. Mir gelingt es aber. Hier kannst du sie dir ansehen.
Unterwasser Split-Fotos vom Leuchtturm am Pointe de Trevignon
Unterwasser Split-Fotos vom Leuchtturm am Pointe de Trevignon
Unterwasser Split-Fotos vom Leuchtturm am Pointe de Trevignon
Wir stehen südwestlich von Lorient, am Pointe du Talut und warten auf den Sonnenuntergang. In beide Richtungen entlang der Küste wechseln sich Felsenklippen und feine Sandstrände ab. Weniger ins Landschaftsbild passen da die vielen Überreste von deutschen Bunkern aus dem 2. Weltkrieg. Die wurden von der Wehrmacht zum Schutz der mächtigen U-Boot-Bunker in Lorient angelegt und sind so stabil gebaut worden, dass sie das Dauerbombardement der Aliierten Luftwaffen überstanden haben, die Stadt Lorient leider nicht.
Phare de Kerroc’h am Tag
Felsenküste mit Blick zur Ile de Groix
Einer der zahlreichen Bunker mit Graffiti
Diese Widerstandsfähigkeit macht es auch heutzutage fast unmöglich, die Betonklötze zu entfernen. Alternativ haben sich etliche Street-Art-Künstler drangemacht, dem Beton ein etwas freundlicheres Aussehen zu verpassen.
Aber deswegen stehen wir nicht hier auf den Küstenfelsen. Wir haben einen Leuchtturm entdeckt, der noch in unserer Sammlung bretonischer Leuchttürme gefehlt hat. Der Phare de Kerroc’h, eigentlich nur ein acht Meter hohes Leuchtfeuer steht hier auf der Landspitze und sendet nachts sein weißes, rotes und grünes Licht in verschiedene Richtungen übers Meer.
Seit einigen Jahren erfüllt der kleine Turm eine zweite Aufgabe. Er trägt jetzt einen modernen 3D-Windmesssensor, der in Echtzeit Winddaten mit Ultraschall registriert und zur kostenlosen Homepage windmorbihan.com sendet. Er komplettiert die Windmessstationen im Morbihan. Diese Daten sind für die Sicherheit von tausenden von Booten im Seglerparadies Morbihan essentiell.
Fotos des Phare de Kerroc’h
Phare de Kerroc’h mit Samtgras
Typischer Küstenholzzaun und der Phare de Kerroc’h
Ile de Groix
Als Gegenpart steht auf der nahen Ile de Groix der Phare Pen-Men, den wir von hier aus leuchten sehen. Wir versuchen übrigens schon seit einiger Zeit, diese kleine bretonische Insel zu besuchen. Es will einfach nicht klappen. Jetzt hatten wir schon eine Wohnung gebucht, aber keinen Parkplatz für das Mobil gefunden. Den bisherigen Wohnmobil-Stellplatz in Lorient in der Nähe des Fährhafens hat eine Firma aufgekauft und geschlossen. Irgendwann…
Fotografenglück – ein Wölkchen
Den kräftigen Nordostwind spüren wir auch ohne Windsensor. Trotz des Dauersonnenscheins tagsüber am wolkenlosen Himmel wird es Abends spürbar kälter.
Wir fotografieren gerade den kleinen Leuchtturm mit Samtgras im weichen Licht der späten Sonne. Den ganzen Tag über hatten wir uns ein paar Wolken gewünscht. Jetzt, just im perfekten Moment, schwebt ganz schüchtern ein kleines zartes Wolkchen heran. Es platziert sich fotografisch günstig hinter dem Leuchtturm und wird von der Abendsonne in immer kräftigerem rosa getöntem Licht gebadet, je tiefer die Sonne sinkt. Schließlich fängt das Wölkchen auch noch an, sich aufzufächern, und es wirkt, als stünde der Leuchtturm in Flammen. Das nennen wir Fotografenglück.
Phare de Kerroc’h und das Wölckchen
Phare de Kerroc’h und das Wölckchen
Kurz nach Sonnenuntergang, Phare de Kerroc’h
Phare de Kerroc’h im Abendlicht
Die Sonne versinkt hinter dem Horizont und die Wolke löst sich so schnell, wie sie aufgetaucht war, wieder in nichts auf. Hoch zufrieden mit unserer Fotoausbeute gehen wir zurück zu unserem Wohnmobil auf dem nahegelegenen Campingplatz La Pointe du Talud.
Campingplatz La Pointe du Talut
Der kleine Campingplatz ist übrigens sehr empfehlenswert. Die Gegend ist sehr ruhig, die Plätze sind geräumig und die Sanitäranlagen sind so sauber und neu, dass man sich fast wie daheim fühlt. Tagsüber nutze ich die beiden Pools, einer geheizt und überdacht, der andere ungeheizt im Freien, und gehe eine Runde schwimmen.
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2023/05/Kerroch-0010.jpg8001200Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2023-05-30 14:51:392023-06-08 10:57:58Der Phare de Kerroc’h, der Leuchtturm, der den Wind misst
Die Straße der Leuchttürme – La Route des Phares, Bretagne
In der Bretagne ist die Leuchtturmdichte eine der höchsten der Welt. Im Finistere schlagen die Herzen der Leuchtturm-Liebhaber nochmal höher. Hier reihen sich die Leuchttürme auf der sogenannten Straße der Leuchttürme, der Route des Phares, nur so aneinander. Hier bei uns findest du eine der ausführlichsten Leuchtturmlisten dieser Region. Wir haben nur die Leuchttürme im Finistere aufgeführt, die du auch ohne Bootsausflug sehen und gut fotografieren kannst. Nur für das unbedingt sehenswerte Treppenhaus des Phare de I’Ile Vierge musst du eine Bootsfahrt machen.
Die Reihenfolge unsere Leuchtturm Liste führt geographisch entlang der Küste vom Phare de Pontusval im Norden des Finistere begonnen bis zur Halbinsel Crozon.
Wenn du nur wenige Tage Zeit hast, besuche die Leuchttürme, zu denen wir auch Fototipps geben.
Da bleiben wir dran, bis wir alle Leuchttürme der Bretagne fotografiert haben!
1. Phare de Pontusval
Der kleine Haus-Leuchtturm Pontusval in Brignogan sieht fast aus wie eine kleine Kirche, die auf einer Felszunge thront. Der 14,5 Meter hohe Turm wurde wegen der vielen Schiffsunglücke in den Riffs vor der Küste erbaut und 1869 in Betrieb genommen. Auf den Stränden um den Leuchtturm herum liegen Unmengen von charakterstarken Felsen im angenehm grobkörnigen Sand herum.
Höhe des Leuchtturms: 14,5 m
Fototipp: zahlreiche Möglichkeiten für die Bildgestaltung zu jeder Tageszeit
Phare de Pontusval, Brignogan, Bretagne, Frankreich
Phare de Pontusval, Brignogan, Bretagne
Leuchtturm Phare de Pontusval, Brignogan, Bretagne Frankreich
Phare de Pontusval, Brignogan, Bretagne
2. Phare de l’Ile Vierge
Um den höchsten Leuchtturm aus Quadersteinen in Europa von innen zu besichtigen, musst du eine kurze Bootstour unternehmen. Die startet entweder im Port de l’Aber Wrac’h, Landeda, oder in Lilia. Ich bin beide Touren bereits gefahren und fand jede sehenswert. Von Aber Wrac’h dauert es länger, man sieht aber mehr von der Küste. Uns ist die kurze Tour mit einem sehr kleinen Boot von Lilia aus lieber, denn dann sind weniger Leute im Leuchtturm versammelt.
Der Leuchtturm L’Ile Vierge hat insgesamt fast 400 Stufen, aber wenn du hochkletterst musst du nur 365 Treppen steigen. Die freischwebende Wendeltreppe ist nichts für Leute mit Höhenangst. Allein das Treppenhaus mit seinen 12000 Opalglaskacheln ist einen Besuch wert.
Höhe des Leuchtturms: 83 m
Fototipp: Allein aufgrund der Höhe des Leuchtturms und der Nähe zur Küste ist er von vielen Stellen der Küste sehr gut zu sehen und zu fotografieren. Plane ein wenig Zeit ein, den Leuchtturm morgens und abends von der Küste aus zu fotografieren. Wenn Ebbe ist, leuchtet das Wasser in der Bucht herrlich blautürkis, da kannst du auch in der Mittagszeit tolle Fotos aufnehmen.
Leuchtturm Ile Vierge
Leuchtturm Ile Vierge im Sonnenuntergang
Leuchtturm Ile Vierge im Sonnenuntergang
Leuchtturm Ile Vierge
Leuchtturm Ile Vierge
Treppenhaus des Ile Vierge
Treppenhaus des Ile Vierge
3. Phare de Ile Wrac’h
Der kleine Hausleuchtturm aus dem Jahre 1845, in dem im Sommer Ausstellungen gezeigt werden, steht auf einer Gezeiteninsel am Eingang des Aber Wrac’h. Der Leuchtturm Ile Wrac’h ist demzufolge nur bei Ebbe zu Fuß zu besuchen. Gehe am Besten eine bis zwei Stunden vor Ebbe los, dann hast du ein ausreichendes Zeitfenster. Gehe kein Risiko ein, die Flut kann ziemlich schnell in die Bucht hineinlaufen und dich vom Festland abschneiden.
Höhe des Leuchtturms: 14 m
Der Leuchtturm kann im Sommer besucht werden. Da dient er als Atelier für Künstler der Region.
Fototipp: Es lohnt sich, zu diesem Hausleuchtturm zu laufen. Auf der kleinen Insel findest du verschiedene Möglichkeiten, den kleinen Leuchtturm zu fotografieren. Im Frühsommer blühen die Strandgrasnelken.
Ile Wrac’h
Ile Wrac’h
4. Feu de Lanvaon
Von Aber Wrac’h aus kannst du den hohen, quadratischen Turm Lanvaon bei Plouguerneau sehen. Der 1868 in Betrieb genommene Turm löste die unzureichende Laterne im Kirchturm von Plouguerneau ab. Er steht inmitten von Getreidefeldern und dient auch als Peilturm zusammen mit den Phare de Ile Wrac’h und den Phare de l’Ile Vierge.
Höhe des Leuchtturms: 27 m
Fototipp: Über einen Feldweg zu erreichen. Lohnt nur, wenn man die Leuchttürme alle fotografieren möchte.
Feu de Lanvaon, Lilia, Bretagne
Feu de Lanvaon, Lilia, Bretagne
5. Hafenleuchttürme von Aber Wrac’h
Der kleine Hafenleuchtturm La Palue im Port Wrac’h steht auf einem Parkplatz, der gegenüberliegende Saint-Antoine.
Die beiden zählen nicht zu den „richtigen“ Leuchttürmen. Der Vollständigkeits halber haben wir sie mit rein genommen.
Fototipp: Mit einem Teleobjektiv kannst du beide Leuchttürme auf einem Foto einfangen und mit etwas Glück die parkenden Autos etwas kaschieren.
Sainte Antoine, Aber Wrac’h
La Palue und Sainte Antoine, Aber Wrac’h
Sainte Antoine, Aber Wrac’h
6. Phare du Four
Der Leuchtturm Le Four wurde über fünf Jahre mühsam auf einem kleinen elf Meter hohen Felsenriff vor der Halbinsel Saint Laurent gebaut und 1874 fertiggestellt. Er gilt als Grenze zwischen Ärmelkanal und Atlantik.
Höhe des Leuchtturms: 28 m
Fototipp: Von der Landzunge Saint Lauent kannst du den Leuchtturm gut sehen und fotografieren. Wenn du Zeit hast, achte auf Wetter mit höheren Wellen. Dann wird der Leuchtturm umspült. Du brauchst mindestens ein 400mm Teleobjektiv.
Das Leuchtfeuer an der nördlichen Mündung des Aber Ildut sieht mit dem dahinterliegenden Hausmeisterhäuschen eher wie ein umgefallener Leuchtturm aus. Rotes und weißes Licht wurde 1897 in die Oberkante einer weißgestrichenen Mauer eingelassen. 1922 kamen farbige Tafeln im Scheingiebel des Häuschens dazu.
Höhe des Leuchtturms: 5,4 m – Der Leuchtturm ist länger, als er hoch ist. Ein schwierig zu fotografierender Turm, eher ein Leuchtzeichen.
Feu de l’Aber-Ildut
Feu de l’Aber-Ildut
8. Phare de Trezien
Der 37 Meter hohe Leuchtturm von Trezien steht 500 Meter von der Küste entfernt in der Ortschaft Trezien. Seit 1894 dient er zusammen mit dem Phare de Kermorvan als Ausrichtmarkierung zur sicheren Fahrt durch den Four-Kanal.
Höhe des Leuchtturms: 37 m
Fototipp: Im Sommer blühen die Hortensien im Zugang des Leuchtturms. Von der Küste aus kann man den eher unscheinbaren Turm mit dem Tele gut fotografieren. Der Leuchtturm kann besichtigt werden. Allerdings nur an wenigen Tagen im Frühsommer, in der Hochsaison täglich.
Der 20 Meter hohe Leuchtturm von Kermorvan ist der westlichste Leuchtturm an Land in Frankreich. 1849 wurde er an der Spitze der Kermorvan-Halbinsel auf einem Riff erbaut und ist über eine Granitbrücke erreichbar. Seit dem Jahr 2022 kann man den Leuchtturm auch besichtigen.
Wir waren oft morgens früh beim Leuchtturm und hatten mehrmals das Glück große Delfinschule beim Jagen zu beobachten. Auch Abends im Sonnenuntergang konnten wir welche sehen. Wenn du in der Nähe bist, geh unbedingt öfters hin. Einmal zum Besichtigen und dann um die Region auf dich wirken zu lassen und mit etwas Glück sogar mit Delfinen.
Höhe des Leuchtturms: 20 m
Fototipp: Bei hohen Koeffizienten kannst du den Phare de Kermovan gut von Le Conquet aus mit Wellen fotografieren.
Hafenspritzer in Le Conquet, Blick zum Leuchtturm Kermovan
Phare de Kermovan
Blick zum Leuchtturm Kermovan, Le Conquet
Die Leuchttürme der Insel Ouessant
Leuchtturmfans sollten für die Insel Ouessant einige Tage einplanen. Die Leuchttürme der Insel sind mit die eindrucksvollsten, die wir in den letzten Jahren fotografieren konnten.
Der Leuchtturm Stiff ist 1699 unter Marschall Vauban auf Ouessant erbaut worden und somit einer der ältesten Leuchttürme Frankreichs. Der 32,4 Meter hohe Turm hat einen doppelten Körper. Einer für die Treppe, der andere für Räumlichkeiten und Lagerung.
1978 hat der Stiff einen großen Radarturm, als Compagnon bekommen.
Höhe des Leuchtturms: 32,4 m
Fototipp: Das Licht des Phare du Stiff ist ein eher schwaches rotes Blinken. Somit kannst du den Leuchtturm gut mit Sternen fotografieren. Der Leuchtturm kann besichtigt werden, was wir sehr empfehlen.
Phare du Stiff, Ouessant, Bretagne
Phare du Stiff, Île d’Ouessant, Bretagne
Im Leuchtturm Stiff, Ouessant, Bretagne
Sternenbahnen am Phare du Stiff, Ouessant, Frankreich
11. Phare du Créac’h
Im Westen von Ouessant steht der stärkste Leuchtturm Europas. Der 1863 in Betrieb genommene, 47 Meter hohe Turm hat mit seinen zwei übereinander angeordneten Lichtern eine Reichweite von 60 Kilometern. Er trug auch als Erster 1889 ein elektrisches Feuer. Das in den ehemaligen Maschinenräumen untergebrachte Leuchtturm-Museum ist eines der vollständigsten und zeigt sehr informativ und unterhaltsam die Geschichte der Leuchtturmtechnik auf.
Höhe des Leuchtturms: 47 m
Fototipp: Da bieten sich enorm viele Möglichkeiten für richtig lebendige Leuchtturmfotos. Du kannst den Leuchtturm mit Wellen aus der Ferne fotografieren. Bei Tag und bei Nacht. Oder in der Nacht die gewaltigen Lichtsstrahlen des Leuchtturms einfangen. Das macht bei leichtem Nebel in der blauen Stunde am meisten Spaß.
Der Leuchtturmwärter des Creac’h Leuchtturms, Ouessant, Bretagne
Creac’h, Ouessant, Bretagne
Im Leuchtturm Museum Creac’h, Ouessant, Bretagne
Phare du Creac’h, Ouessant, Bretagne
12. Phare de la Jument
Der La Jument wurde nach siebenjähriger Bauzeit 1911 in Betrieb genommen. Er steht auf einem Riff vor Ouessant am Beginn der Fromveur-Passage. Die gefährliche Strömung in dieser Wasserstraße hat schon viele Schiffe auf dem Gewissen, das bekannteste die englische Drummont Castle, die 1896 unterging und 258 Menschen mit in den Tod riss.
Berühmt ist la Jument wegen des Bildes von Jean Guichard, in dem eine Welle den Turm von hinten erfasst. Die höchste bisher am Turm gemessene Welle war 24,60 Meter hoch.
Höhe des Leuchtturms: 25,3 m
Fototipp: Radle zum Porz Doun, von dort aus bist du dem 2 km vor der Küste liegenden Leuchtturm am nächsten. Ein 400mm Teleobjektiv ist nützlich.
Der Leuchtturm von Nividic hat eine der längsten Bauzeiten. Ganze 24 Jahre hat es gedauert, bis er 1936 in Betrieb genommen werden konnte. Dann lief er nur vier Jahre und wurde im zweiten Weltkrieg abgeschaltet.
Nividic steht auf einem Riff vor der Landspitze von Pern auf Ouessant in einem schwer zugänglichen, von gefährlichen Strömungen durchzogenen Gebiet.
Höhe des Leuchtturms: 36 m
Fototipp: Von der Landzunge Pern auf Ouessant bist du dem Leuchtturm am nächsten. Im Frühjahr und Herbst hast du mehr Chancen, einen Sturm mit hohen Wellen zu erleben. Sei extremst vorsichtig an der Küste der Insel Ouessant. Hier sind die Wellen unberechenbar! Auch für diesen Leuchtturm ist ein Teleobjektiv sinnvoll.
Auch Kereon wurde Anfang des 20. Jahrhunderts zur Sicherung der Fromveur-Passage vor Ouessant in neunjähriger Bauzeit auf einem Riff errichtet. Die luxuriöse Innenausstattung des 48 Meter hohen Turms mit Mosaiken und Edelholztäfelungen kann leider aufgrund der exponierten Lage nicht besichtigt werden.
Höhe des Leuchtturms: 47 m
Fototipp: Sehr schwierig von der Küste aus zu fotografieren. Da würde sich eine Bootstour lohnen.
Phare de Kereon, Ouessant, Bretagne
15. Phare de Saint-Mathieu
Dieser berühmte Leuchtturm steht auf der Landspitze von Saint-Mathieu. Der 37 Meter hohe Turm wurde 1835 in den Ruinen einer Abtei errichtet. Zusammen mit dem Phare de Kermorvan bildet er ein Peilsystem für die Four-Passage. Mit dem Leuchtturm von Porzic ist es das gleiche für die enge Einfahrt in die Rade de Brest.
Höhe des Leuchtturms: 37 m
Im Sommer kann der Leuchtturm besichtigt werden. Die Aussicht von oben ist wunderschön, das Treppenhaus eher unscheinbar.
Fototipp: Die Lage des Leuchtturms auf den Klippen und direkt neben der Ruine der Abtei macht diesen Leuchtturm zu dem idealen Fotomotiv. Hier triffst du abends manchmal Scharen von Fotografen mit Stativen. Wir nehmen den Leuchtturm gern morgens mit den hohen Klippen auf. Schön, wenn dann die Wellen an die Felsen knallen.
Der zwischen 1867 und 1871 erbaute Turm leitet Schiffe durch die gefährliche Pierres Noires-Straße, die zur Four-Passage führt. Auch während der Bauzeit gab es ein größeres Schiffsunglück. 1869 sank die La Gorgone in der Pierres Noires-Straße, wobei alle 93 Besatzungsmitglieder ertranken.
Höhe des Leuchtturms: 28 m
Fototipp: Vom Festland aus nicht zu fotografieren.
Pierre Noire, Bretagne
17. Phare du Petit Minou
Zusammen mit einem alten Semaphor-Turm steht der unverkennbare Leuchtturm auf der Landspitze Petit Minou vor einem militärischen Fort. Über eine Brücke ist der 1848 erbaute 26 Meter hohe Turm zu den Öffnungszeiten des Forts zugänglich.
Höhe des Leuchtturms: 26 m
Fototipp: Der Phare du Petit Minou ist aufgrund seiner Lage einer der schönsten Leuchttürme der Bretagne. Hier lohnen sich Langzeitaufnahmen zum Sonnenuntergang. Vom Surferstrand westlich des Leuchtturms aus kannst du bei Ebbe Fotos mit Surfern und Wellen aufnehmen.
Der 35 Meter hohe Phare du Portzic wurde gemeinsam mit dem Phare du Petit Minou an der Nordseite der Bucht von Brest errichtet, um den Schiffsverkehr sicher durch die Rade de Brest zu leiten.
Höhe des Leuchtturms: 35 m
Fototipp: Der Phare du Portzic steht zwar auf Klippen am Meer, ist aber schwierig zu fotografieren. Lohnt nur für echte Leuchtturmfans.
Leuchtturm Portzic, Brest
Leuchtturm Portzic, Brest
Leuchttürme auf der Halbinsel Crozon
19. Phare du Kador, Morgat
Auch Phare de Morgat genannt, steht der Haus-Leuchtturm inmitten von Kiefern auf der Spitze einer 62 Meter hohen Klippe. Der 1914 erbaute nur 15 Meter hohe Turm leitet die Schiffe zum Eingang des Hafens von Morgat.
Höhe des Leuchtturms: 15 m
Fototipp: Du findest den Leuchtturm, wenn du dem Wanderweg entlang der Küste folgst. Er versteckt sich ein wenig in den Hecken.
Wie der Phare du Kador ist der Toulinguet ein Hausleuchtturm. Er ist 14 Meter hoch, steht hoch oben auf der Spitze von Toulinguet in militärischem Sperrgebiet und ist somit nicht für Besucher zugänglich.
Höhe des Leuchtturms: 14 m
Fototipp: Von der Höhe aus Camaret aus aufzunehmen. Teleobjektiv ist sinnvoll. Schöne Fotomöglichkeiten im Sonnenuntergang. In der Ferne siehst du den Leuchtturm Saint Mathieu.
Crozon Halbinsel – die Hafenstadt Camaret, das Pointe de Toulinguet und der Schiffsfriedhof in Le Fret
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2022/06/IleVierge-5-von-7.jpg9341400Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2022-06-19 13:13:242023-09-24 20:09:10Die Straße der Leuchttürme im Finistere
Wir verweilen bereits einige Tage in Tregastel-Plage, da frage ich vorsichtig bei meinem wenig seetauglichen Gatten nach, ob wir mal auf die sieben Inseln fahren könnten. Er stimmt dem Vorschlag voll und ganz zu. Ich solle aber bitte alleine fahren. Auf Seekrankheit könne er gerne verzichten. Das ist mir auch recht. Ich liebe Inseln, ganz speziell die Bretagne-Inseln. Und ich liebe Leuchttürme. Auf der größten Insel Ile des Aux Moines, der Insel der Mönche, steht ein richtig schöner Leuchtturm und der Anbieter hat auch Touren mit Besuch der Insel im Programm.
Sieben? naja…
Übrigens reden und schreiben alle Medien und Touristen-Informationen von den „Sieben Inseln,“ dabei sind es in Wirklichkeit nur fünf Inseln, die zwei anderen „Inseln“ sind nur zwei kleine Felsgruppen. Da passierte irgendwann in ferner Vergangenheit einmal ein Übersetzungsfehler vom Bretonischen ins Französische, und das ist dann nie wieder korrigiert worden. Den Vögeln und mir ist das aber herzlich egal!
Planung ist, wenn das Wetter dich auslacht
Das Wetter zeigt sich seit Tagen von seiner hervorragenden Seite. Es ist sonnig, nicht sonderlich warm, und hie und da schweben ein paar Wölkchen am Himmelsblau. Das ist mein Traumwetter für eine solche Tour. Wir fahren gleich zum nächsten Tourist-Office und ich buche für knapp 24 Euro eine Bootsfahrt mit Inselbesichtigung für den nächsten Morgen. Meine Vorfreude ist groß, ich kann es kaum erwarten.
Der Anbieter der Touren, Armor Navigation, muss die Abfahrtszeiten seiner Boote nach Ebbe und Flut richten, um überhaupt an der Ile aux Moines anlanden zu können. Nur bei ausreichend hohem Meeresspiegel hat das Boot eine Chance, am Landungssteg anzulegen. Mein gebuchter Ausflug startet schon früh um neun Uhr morgens. Das gefällt mir als Fotografin ganz gut, denn da sollte das Licht noch morgendlich weich sein.
Bootstour zu den sieben Inseln von Perros Guirec, Bretagne aus – das sollte eigentlich ein klarer Tag sein!
Îsle aux Moines – die Insel der Mönche
Die Insel, auf der der Leuchtturm steht, ist die größte Insel im Septett. Im 14. und 15. Jahrhundert waren Mönche des Franziskaner-Ordens auf die Insel gegangen, um dort in Einsamkeit zu beten. Aus dieser Zeit stammt dann auch der Name „Insel der Mönche.“ Da kamen sicher nicht einmal am Tag Touristenboote an.
Verhüterli für die Kamera
Entgegen aller Planung und Wettervorhersagen, hängen an diesem frühen Vormittag dichte Wolken am Himmel. Die Sonne schafft einfach keinen Durchbruch, als wir zur Inseltour ablegen. Ich sitze trotzdem glücklich oben auf dem Boot im Freien und finde schnell nette Mitpassagiere, die mir das Notwendigste von dem, was die gesprächigen Tourguides erklären, aus dem Französisch übersetzen.
In Saint Malo hat meine neue Kamera ja unfreiwillig eine kräftige Dusche mit Meerwasser abbekommen. Das sollte jetzt auf gar keinen Fall noch einmal passieren. Diesmal habe ich die Kamera samt Objektiv mit einem zwar unschönen, nicht ganz praktischen aber effektiven Regenschutz eingehüllt. Das Boot schaukelt zwar ganz schön hin und her, Gischt spritzt hin und wieder übers Boot aber wir bleiben alle halbwegs trocken. Und das scheint auch so zu bleiben und wir wiegen uns in Sicherheit. Doch plötzlich klatscht eine hohe Welle an den Bug des Schiffes und die Gischt geht über das ganze Boot. Die meisten Reisenden auf dem oberen Deck haben ihren Teil Meerwasser abbekommen, inklusive mir. Aber meine Kamera nicht! Die Schutzhülle hat sehr gut dichtgehalten! Trotz durchnässter Hose strahle ich übers ganze Gesicht in Anbetracht meiner Voraussicht.
Cote de Granit Rose und kleines Fischerboot vom Ausflugsboot aus – da kann man sehen, wie gewaltig diese Felsen sind!
KLeines Fischerboot vor der Cote de Granit Rose
Cote de Granit Rose vom Ausflugsboot aus
Cote de Granit Rose vom Ausflugsboot aus
Cote de Granit Rose vom Meer aus
Die Tour führt uns anfangs entlang der Küste, wo die Felsen Grimassen ziehen und der Leuchtturm Men Ruz majestätisch auf uns herabblickt. Interessant, diese Küste, deren verschlungene Pfade wir nun schon oft entlang gewandert sind, von einer anderen Perspektive aus zu sehen. Ich versuche, mein Fotografier-Bedürfnis im Zaum zu halten, aber es klappt natürlich überhaupt nicht.
Es sieht auch bei dem bedeckten Himmel wahnsinnig schön aus. Wäre die Sonne auch noch rausgekommen, würde ich das vor lauter Begeisterung ja fast nicht aushalten.
Eine lustige, gut gelaunte und vor Energie sprühende Niederländerin ist ebenfalls ohne Begleitung unterwegs, und wir schließen uns in unserer Begeisterung zusammen. Wir passen sehr gut zusammen. Ich bin genauso voller freudiger Energie wie sie, und wir haben beide unsere Kameras schussbereit in den Händen.
Dann endlich kommt die Isle aux Moines in Sichtweite. Die größeren Inseln sehen anders aus, als die kleineren vorgelagerten, landnäheren Inseln. Sie sind höher und sie sind deutlich heller. Bald finde ich heraus, warum das so ist.
Über eine lange Hängebrücke auf die blühende Insel
Leuchtturm auf der Ile aux Moines – Phare de Sept Iles
Der Landungssteg, der einzige Zugang zur Insel, wurde vor ein paar Jahren während eines Sturms beschädigt und konnte oder durfte aus Sicherheitsgründen nicht wieder aufgebaut werden. Zur Zeit dürfen die Besucher der kleinen Insel über eine lange und stark schaukelnde Hängebrücke zum Inselfestland schwanken. Jacinta, meine neue Freundin und ich, schleichen hinter zwei gehbehinderten Bootspassagieren her, die nur sehr langsam vorankommen. Das kostet uns wertvolle Zeit. Denn für die vorgesehenen 45 Minuten Aufenthalt ist die kleine Insel dann doch zu groß.
Ich kann dir aber vorab schon sagen: Das ist ein Traum dort.
Die helle Farbe, die aus der Ferne auffällt, kommt vom dichten Blütenteppich, der sich über die gesamte Insel zieht. Sowas habe ich noch nicht gesehen. Ich muss mich beherrschen, dass ich nicht andauernd in Freudenrufe ausbreche. Das breite glückliche Lächeln im Gesicht muss reichen, sonst denken die Leute, die Gabi spinnt ja! Über meine Beauty-Orgasmen hatte ich im Blog schon einmal berichtet. Diese Insel ist eine potente Beauty-Orgasmus Location!
Hängebrücke zur Ile aux Moines
Ausflugsboot zu den sieben Inseln, Bretagne
Hängebrücke zur Ile aux Moines
Brütende Möwe auf der Ile aux Moines
Blütenteppich auf der Ile aux Moines
Blütenteppich auf der Ile aux Moines
Festungsruine aus dem 18. Jahrhundert im Vauban-Stil auf der Ile aux Moines
Verpasse das Boot nicht!
Am liebsten wäre es mir, ich würde das Boot verpassen. Dann hätte ich mehr Zeit und Ruhe für die Erkundung. Aber eine Warnung hängt drohend in der Luft. An diesem Tag wird kein weiteres Ausflugsboot mehr anlanden können.
In den 45 Minuten schaffe ich es eiligen Schrittes einmal um die Insel herum. Wenn man, wie ich, andauernd die Eindrücke genießen und fotografieren möchte, ist das sehr knapp. Als eine der letzten Passagiere schwanke ich wieder über die Hängebrücke auf das schaukelige Boot zurück.
Festungsruine auf der Ile aux Moines
Das Boot, das uns zu den Sept Iles bringt
Die Küste der Ile aux Moines
Der intakte Teil des Landungssteges
Blühende Ile aux Moines, Sept Iles, Bretagne
altes Haus auf der Ile aux Moines
altes Haus auf der Ile aux Moines
Blühende Ile aux Moines, Sept Iles, Bretagne
Phare de Sept Iles auf der Ile aux Moins
Phare de Sept Iles auf der Ile aux Moins
Blühende Ile aux Moines, Sept Iles, Bretagne
Blühende Ile aux Moines, Sept Iles, Bretagne
Zur Basstölpelkolonie der Bretagne – die südlichste der Welt
Jetzt muss ich mein Teleobjektiv auspacken. Wir fahren zur Insel der Basstölpel und Lummen, ein paar Papageitaucher gibt es dort auch, und dann kommt für wenige Minuten sogar die Sonne hinter den Wolken hervor.
Der Vogelfelsen ist ebenfalls weiß, aber aus einem anderen Grund. Den kannst du dir bestimmt denken (kleiner Hinweis: kommt hinten raus). Auf den Felsen herrscht ein stetiges Kommen und Gehen der gewaltigen Seevögel. Basstölpel haben eine Spannweite von 1,80 Meter. Die sieben Inseln sind das größte Seevogelschutzgebiet in Frankreich und erst seit 1976 Naturschutzgebiet.
Die Kolonie hier in der Bretagne ist die südlichste Basstölpelkolonie der Welt. Die Basstölpel hatten wohl auf dem berühmten Bass Rock in Schottland nicht mehr ausreichend Platz und sind Richtung Süden ausgewichen. Für mich natürlich hoch interessant, weil ich auch den Bass Rock in der Nähe von Edinburgh schon besuchen konnte.
Basstölpel, Sept Iles, Bretagne
Basstölpel im Meer, Sept Iles, Bretagne
Basstölpel im Meer, Sept Iles, Bretagne
Jugendliche Basstölpel
Jugendliche Basstölpel
BAsstölpel mit Tang
Basstölpelfelsen, Sept Iles, Bretagne
Basstölpelfelsen, Sept Iles, Bretagne
Kormoran, Bretagne
Kormoran, Bretagne
Die Wahnsinnigen – „Fou de Bassan“
Auf Französisch heißen die Basstölpel „Fou de Bassan“, der Wahnsinnige des Bass Rocks. Den Namen „Der Wahnsinnige“ bekamen die Vögel aufgrund des tollkühnen Jagdstils. Aus circa 30 Metern Höhe stürzen sich die Basstölpel ins Meer und erreichen dabei eine Geschwindigkeit von 80 km/h. Sie müssen die Flügel schräg nach hinten anlegen, damit sie sich dabei keine Knochen brechen. Die angepeilte Makrele oder Sardine schnappen sie sich dann in 5 bis 6 Metern Wassertiefe. Ganz ehrlich, so gute Augen hätte ich auch gerne.
Basstölpel können wegen ihrer Größe nicht gut von Land aus starten, ähnlich wie die Albatrosse auf der Südhalbkugel. Sie brauchen steile Felsen, von denen sie sich sozusagen herunterfallen lassen können. Hier auf den Sieben Insel hilft ihnen noch der Wind beim Starten. Deswegen liegt die Kolonie nur auf der steilen Seite der Felsenküste. Nur da sind auch die Windbedingungen ideal.
Auch wenn Basstölpel, wie in dieser Kolonie, in Ausnahmefällen einmal den Felsen und sogar die Region wechseln, sind sie ansonsten sehr treu. Wenn sie fünf Jahre alt sind, suchen sie sich einen Partner und bauen gemeinsam auf dem Felsen ihr Nest. Jedes Jahr kehren sie mit diesem Partner zum gleichen Nest zurück.
Die Kolonie verspeist etwa 15 Tonnen Fisch täglich. Soviel Fisch gibt es natürlich in der näheren Umgebung nicht. Ich denke, die Fische sprechen sich auch ab und flanieren nicht inselnah, jedenfalls nie sehr lange. Die Basstölpel fliegen bis zur Südküste Englands zur Nahrungssuche.
Leider ist das Fliegenlernen für die jungen Basstölpel ziemlich kompliziert. Jedes Paar zieht nur ein einziges Küken hoch. Und nur die Hälfte de Jungvögel schafft es tatsächlich, den ersten Flug zu überleben. Über diese Flugversager freuen sich wiederum hungrige Möwen.
Diese Informationen werden von den begeisterten Tourguides auf dem Schiff erzählt. Für ausländische Touristen gibt es Flyer mit der Übersetzung. Das ist sehr praktisch, alles später in Ruhe nachlesen zu können. Denn während der Tour kann ich mich voll und ganz auf die Eindrücke vor Ort und natürlich die Fotografie konzentrieren.
Ich werde jetzt nicht über alle Vogelarten so viel berichten, wie über die Basstölpel, die mit ungefähr 15.000 Paaren den größten Teil des Vogelschutzgebietes ausmachen.
Auf den Inseln brüten außerdem etwa 250 Papageitaucher-Paare, 10 Tordalken-Paare und weniger als 10 Trottellummen-Paare.
Schon auf dem Boot fange ich an zu überlegen, ob und wann ich wieder hinfahren kann. Leider schaffe ich es die nächsten Tage nicht mehr. Vielleicht besuche ich diese Insel auf der Rückreise im Sommer nochmal. Dann könnte ich sie zu unterschiedlichen Jahreszeiten sehen.
Fototipp für die sieben Inseln
• Fotoausrüstung: Ich hatte eine Kamera mit dem 100-400mm und eine mit dem 24-105mm Objektiv dabei. Das war ideal, weil ich auf dem Schiff oder der Insel keine Objektive wechseln musste.
• Nimm einen Regenschutz für die Kamera mit. Sicher ist sicher.
• Schau vor der Buchung die Wettervorhersage an. Ist zwar, wie in meinem Fall, nicht 100%-ig sicher aber zur groben Planung empfehlenswert. In der Nebensaison kannst du es auch drauf anlegen und bei guten Bedingungen einfach spontan schauen, ob noch ein Platz frei ist.
• Dreh für die Vogelfotografie auch an sonnigen Tagen die ISO-Empfindlichkeit hoch, damit du wirklich kurze Belichtungszeiten hast. Mindestens 1/1500 Sekunde empfehle ich. Besser noch kürzer.
• Ein Teleobjektiv ist natürlich von großem Vorteil. Ich fotografierte mit einem 100-400mm Zoom. Mehr wäre zwar noch besser, aber noch mehr Tele ist aufgrund des Schaukelns des Ausflugbootes schwierig zu händeln.
• Wenn die Sonne rauskommt und du Basstölpel fotografierst, belichte eine Blende unter, sonst frisst das Weiß im Gefieder aus.
• Buche die längere Tour und besuche unbedingt die Isle aux Moines. Vor allem wenn du Inseln und Leuchttürme magst.
Aufgrund der Corona Krise streichen die Verlage hektisch ihre Produktpalette zusammen. Auch unsere Kalender hat der rote Stift getroffen. Beide, „Sehnsucht nach dem Meer“ bei Weingarten, und „Leuchttürme“ bei Delius-Klasing wurden für das Jahr 2022 aus dem Programm genommen. ALSO – für das nächste Jahr 2021 gibt es die letzten „eigenen“ Kalender von mir über den Handel. Es sei denn, die Verlage greifen die Produktion wieder auf, oder ich entscheide mich, selbst welche im Eigenverlag zu machen.
In den letzten Jahren stellten wir die in den Kalendern veröffentlichten Leuchttürme einzeln hier im Blog jeweils mit einem ausführlichen Beitrag vor. Dieses Jahr löse ich mich von diesem Format – im Kalender für 2021 gibt es keine QR Codes mehr. Ich zeige dir trotzdem alle Kalenderfotografien mit Links zu den entsprechenden Live-Reiseberichten. Die Leuchtturm-Seiten komplettieren wir nach wie vor weiter. Da ist über die Jahre nämlich eine ganz schön umfangreiche Leuchtturm-Datenbank zusammengekommen.
Nach einem langen, tristen Winter in Deutschland kündigte sich Ende Januar ein stabiles Hoch an. Es versprach eisige Temperaturen und klaren blauen Himmel. Eine echte Wohltat nach Monaten des düsteren Einheitsgraus. Wir nutzten die Gelegenheit und buchten sofort ein Ferienhaus in Dänemark. Das Wetter hielt sich zum Glück an sein Versprechen und bescherte uns volle zehn Tage mit kristallklarem sonnigem Wetter. Wir erlebten Dänemarks Küste im eisigen Gewand und sahen Wellen, die direkt beim Auftreffen auf den Strand gefroren. Meine Kamera stieg beim allerersten Foto auf dieser Tour mit einer Fehlermeldung aus, normal eine Katastrophe aber ich hatte meine Backup-Kamera dabei und fotografierte fleißig weiter. Da sieht man einmal wieder, wie wichtig es ist, auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein. Die gefrorenen Strände und weitere winterliche Leuchttürme findest du im Live Reisebericht Dänemark im Februar.
Corsewall Lighthouse, Galloway, Schottland
Corsewall Lighthouse, Galloway, Schottland
Den touristisch weniger frequentierten Süden von Schottland haben wir bisher nur einmal besucht. Das wird sich sicher bei unserer nächsten Tour nach Schottland ändern. Die Leuchttürme in Galloway sind extrem fotogen, sie thronen auf steilen Klippen weit über dem Meer. Diese Küsteabschnitte sind eher unbekannt, und wir waren oft allein mit unserem Wohnmobil an den eindrucksvollsten Stellen.
Über dieses Ende der Reise haben wir nicht live berichtet.
Im Jahr 2018 hatte ich einen Unfall und mir das Knie kompliziert gebrochen. Da war ich den gesamten Sommer über nicht reisefähig. Die Septemberreise in die Niederlande war mein erster Versuch, wieder auf Tour zu sein. Diese Tour war extrem ergiebig, was die Ausbeute an Leuchttürmen betrifft. Es war toll, wieder mit der Kamera unterwegs sein zu können. Und das Fotografieren von Leuchttürmen macht mir ganz besonders Freude. Zudem eignen sich die Niederlande perfekt dazu, mit dem Fahrrad wieder in Bewegung zu kommen.
Einige der großen Leuchttürme der Lofoten stehen schwer erreichbar auf unbewohnten Inseln im rauhen Nordmeer. Aber diese kleinen Leuchttürmchen gibt es zahlreich entlang der norwegischen Küste. Eingebunden in die gewaltige nordische Landschaft sind sie allesamt fotografische Hingucker. Schau dir den Leuchtturm noch von der anderen Seite an – diese Kulisse ist einfach beeindruckend.
Die kleine westfriesische Insel Schiermonnikoog haben wir mit unseren Fahrrädern erkundet. Dem autofreien Eiland wurde auch schon der Titel „schönster Ort der Niederlande“ verliehen.
Wir nahmen die allererste Fähre, noch vor der Morgendämmerung legten wir ab. Das ermöglichte es uns, zum Sonnenaufgang am Leuchtturm der Insel zu sein. Die meisten Touristen nahmen die spätere Fähre um 9:00 Uhr, wir hatten also die ruhigen Morgenstunden ganz für uns. Nach dem Leuchtturmbesuch gönnten wir uns unsere allererste Fahhrradtour direkt auf dem ewig langen Sandstrand. Das war vielleicht ein Spaß, kilometerweit auf dem festen Sand mit dem Meer auf der einen Seite und der weiten Sandlandschaft mit den Dünen auf der anderen durch die Einsamkeit zu radeln.
Honfleur hatten wir schon oft besucht. Aber wir konzentrierten uns bisher auf die Gegend um den Hafen mit den alten, schiefen Häusern. Dass der überaus quirlige touristische Ort gleich drei Leuchttürme hat, war uns nie bewusst gewesen. Asche auf unser Haupt. Auf der letzten Reise passten wir daher sehr gut auf. Wir hatten unsere Fahrräder mit und klapperten nach und nach alle Leuchttürme ab. Zu Fuß wäre das eine ewige Lauferei geworden. Die malerische Hafenfront fotografierten wir aber natürlich auch.
Dieser kleine Leuchtturm steht unspektakulär neben einem Parkplatz. Zwischen Meer und Leuchtturm verläuft zudem eine ziemlich belebte Straße. Glücklicherweise stand uns dieser kleine Strandzaun im Weg. Die ideale Gelegenheit, unwillkommene Details zu kaschieren. Ich musste nur in die Knie gehen, um den ganzen zivilisatorische Firlefanz auszublenden.
Die anderen beiden Leuchttürme des Städtchens und natürlich die typische Honfleur Hafenansicht findest du im Live Reisebericht.
Bönan Leuchtturm, Schweden
Bönan Leuchtturm, Schweden
Viele schwedische Leuchttürme stehen unereichbar im Meer auf winzigen Schäreninseln. Dieser traumhafte Leuchtturm im Norden von Schweden steht an der Küste und ist sehr gut zugänglich. Weitere Fotos des Leuchtturms und des aktuellen, eher langweiligen Leuchtfeuers findest du im Live Reisebericht Schweden.
Die Küste, über die dieser Leuchtturm wacht, ist wild und ungebändigt. Wir standen mit unserem Wohnmobil auf einem Stellplatz mit Blick aufs Meer und in Gehweite des wunderschönen Leuchtturms. Wir wussten gar nicht, was wir zuerst fotografieren sollten: den Leuchtturm oder das tosende Meer. Es gibt natürlich auch Bilder, in denen wir beide Motive verbinden. Den Live Reisebericht von Portugal findest du hier.
Paard van Marken, das Pferd von Marken, Niederlande
Vor ein paar Jahren scheiterte ein erster Versuch, diesen Leuchtturm in traumhafter Lage zu fotografieren, an der Renovierung des Turms. Er war von Gerüsten eingesperrt. Im Jahr 2018 gelangen uns endlich die ersehnten Fotos. Leider kamen wir in tristem Nieselwetter an, der Himmel zeigte sich uniform bleigrau. Ein paar hellere Streifen waren am Horizont zu sehen. Da beschlossen wir, auf eine mögliche Wetterbesserung zu warten. Und es lohnte sich, denn die Wolken verzogen sich gerade lang genug für eine kleine Fotosession. Dann verdichtete sich die Wolkendecke wieder und wir zogen weiter.
Im Frühjahr 2019 waren wir viele Wochen in der Bretagne und Normandie unterwegs. Während der gesamten Reise war das Wetter viel zu gut, kaum Wolken, blauer Himmel und darum meist unspektakuläre Sonnenuntergänge. Am letzten Abend in der Normandie war es endlich soweit. Wolken, welche von der untergehenden Sonne angestrahlt wurden und für eine intensive Abendstimmung sorgten. Wir liefen uns die Füße fast platt, weil wir Bilder von allen mögliche Richtungen haben wollten. Wir rannten mit Kameras und Stativen schnell hier hin und da hin, und es hat funktioniert. Die Fotoausbeute war reichlich. Wie heftig doch das Verlangen nach einer echten Sonnenuntergangsstimmung werden kann.
Zum Live Reisebericht von Fecamp kommst du hier – da kannst du nachlesen, warum wir in dem kleinen Hafenort eh schon den ganzen Tag herumgelaufen waren.
Chanonry Point, Schottland
Chanonry Point, Schottland
Die Spitze der Halbinsel, an dem dieser Leuchtturm steht ist immer sehr gut besucht. Sogar, wenn das Wetter biestig ist. An diesem Strand weht fast immer ein schneidender Wind und fast keiner der Strandbesucher schaut diesen typisch schottischen Leuchtturm näher an. Warum wohl? Weil sich hier die Delfine sehr regelmäßig keine fünfzig Meter vom Strand entfernt versammeln, um in der starken Strömung auf die Jagd nach den vorbeiziehenden Lachsen zu gehen.
Wir besuchten den Ort Channonry Point natürlich schon häufiger und berichten ausfühlich in diesen Blogbeiträgen.
Ja, das ist wohl einer der meist fotografierten Leuchttürme Deutschlands. Wir mögen ihn ganz besonders gern, weil er so schön einsam in der Dünenlandschaft steht. Hier habe ich mit einer Langzeitbelichtung das Ziehen der Wolken im Wind verdeutlicht. Von diesem Leuchtturm sind uns auch spektakuläre Nachtfotografien mit Nordlicht gelungen. Das war ein riesiges Glück, zur rechten Zeit am rechten Ort gewesen zu sein. Die Fotos findest du im Live Reisebericht Nordlicht auf Sylt und auf der Leuchtturm List West Seite.
Der Leuchtturm auf dem höchsten Punkt der Ile de Batz ist schon von Roscoff aus gut erkennbar. Von der Meerseite des ehemaligen malerischen Korsarennests sind es trotzdem noch dreieinhalb Kilometer Luftlinie bis zu Leuchtturm.
Leuchtturm auf der Ile de Baz, von Roscoff aus fotografiert
l’Île de Batz
Da empfiehlt es sich schon, der Ile de Batz einen Besuch abzustatten, um den Leuchtturm zu besuchen. Wir als Leuchtturm Fans haben den Besuch der Insel seit einigen Jahren auf dem Plan. Oft verschoben wir es aufgrund der Wettervorhersage. Eigentlich Quatsch, das Wetter wird eh anders .
Die von Roscoff aus regelmäßig verkehrende Fähre benötigt nur 15 Minuten für die Überfahrt. Hin und zurück kostet es 10 Euro. Die Fahrradmitnahme lohnt sich nicht, wenn du den Küstenweg der Insel erwandern willst.Wir warnderten einmal um die Insel herum, da wäre das Fahrrad sehr störende gewesen, denn auf dem Küstenpfad sind Räder nicht erlaubt.
Leuchtturm auf der Ile de Batz
Besuch des Leuchtturms der l’Île de Batz
Der Leuchtturm ist von Mitte Februar bis Mitte September nachmittags für Besucher geöffnet. Der Eintritt ist 5,50 Euro. Von der Balustrade erstreckt sich ein wunderbares Panorama vor deinen Augen. Weit im Osten auf die Sept Iles und die Bucht von Morlaix. Westlich reicht der Blick bis zum Phare d’Ile Vierge, und im Süden bis zu den Monts d’Arree.
In den Gebäuden des Leuchtturms gibt es ein großes, sehenswertes Museum.
Der Phare de l’Île de Batz thront mit seinen 44 Metern Bauhöhe 67 Meter über dem Meer. Sein Lichtstrahl reicht 42,5 Kilometer weit über das Meer, und seine Position ist enorm wichtig für den Schiffsverkehr zu den Häfen von Roscoff und Morlaix.
Die französische Handelsmarine forderte schon seit längerem ein verlässliches Seezeichen auf der Insel, und nach der Genehmigung 1825 konnte 1834 endlich der Bau beginnen. Als Vorlage diente der alte Leuchtturm von Penmarc’h. Das ist der kleine runde neben dem Phare d’Eckmühl.
Der Turm wurde aus Granitsteinen aus einem lokalen Steinbruch errichtet. Sein quadratisches Unterteil beherbergt die Unterkünfte und Lagerräume. Im Inneren des runden Turms führt eine steinerne Wendeltreppe 198 Stufen hinauf zur Laterne.
Der alte Leuchtturm von Penmarch – siehst du die Ähnlichkeit?
Der Phare de l’Île de Batz
Anfangs war nicht so ganz klar, wer die Verantwortung für die Instandhaltung und Betreibung hatte. In den ersten Jahrzehnten gab es dauernd Beschwerden über die Unzuverlässigkeit des Leuchtfeuerbetriebes. Niemand war so richtig verantwortlich. Immerhin hatte sich die Lage nach 50 Jahren Betrieb gebessert und stabilisiert.
Seit 2015 ist der Leuchtturm der Ile de Batz als historisches Denkmal eingestuft. Darum konnte auch die Renovierung des 1947 installierten Leuchtenhauses finanziert werden. 2019 wurde die Turmspitze in nur vierwöchiger Arbeit demontiert, nach Brest gekarrt, überholt und repariert.
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2023/09/IledeBatz-3.jpg8001200Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2023-09-27 22:22:162023-11-25 15:36:12Der Phare de l’Île de Batz
Carantec liegt in der Baie de Morlaix. Der eher kleine Ort mit teils sehr teuren Villen bettet sich in hügeliges Gelände ein. Deswegen gibt es wohl keine großen Promenaden. Hauptsehenswürdigkeit sind die zahlreichen kleinen Buchten mit traumhaften Sandstränden. Für uns als Leuchtturmfans sind es natürlich die beiden Leuchttürme Phare de l’île Noire und der Leuchtturm auf der Île Louët.
Lies den Anfang dieses Tagesberichtes -Von Carantec zur Gezeiteninsel Ile Callot.
Späte Fototour zu den Leuchttürmen der Baie de Morlaix
Wir waren schon den ganzen langen Tag auf den Beinen gewesen und doch jetzt fängt der fotografische Teil des Tages erst richtig an.
Jetzt am Abend ist es kalt. Ich bin in kurzen Hosen und Sandalen unterwegs.
Frank ist nicht da. Also warte ich und schaue mir derweil in den Gezeitenbecken die Lebewesen an. Nach einer Stunde gibt es immer noch kein Anzeichen des gut gelaunten Fischers. Das Zodiac schaukelt in der Bucht bereits im Wasser und ist bereit für einen Ausflug.
Ich friere und rufe Gunter auf dem Festland an. Wir bereden, dass ich dann doch jetzt zurücklaufe, bevor die Flut zu hoch ist. Während wir reden, bewege ich mich also Richtung Straße. Was für ein Schreck – ich habe den Zeitpunkt verpasst. Es ist zu spät, die Flut ist da. Da komme ich nicht mehr durch. Der Rückweg ist versperrt.
Ich strande auf der Ile Callot
Müde, leicht bekleidet, frierend warte ich noch eine Stunde. Kein Anzeichen von Frank. Seine Nachbarn feiern ausgelassen im Garten. Ich spreche die fröhliche Gesellschaft an und frage, ob es irgendwo ein Boot gibt, damit ich wieder zum Festland komme.
„Oh ja, unser Nachbar Frank, der hat ein Boot. Es ist das einzige auf der Insel“
Ok, das hilft mir nicht gerade weiter. Die Leute sind sehr nett und wir reden ein wenig. Der Schlüssel in Franks Auto steckt. Da würde ich mich nachts einfach in sein Auto zurückziehen, male ich mir in Gedanken aus. Schon bieten mir die Nachbarn auch ein Bett an. Spannend, was einem so alles passieren kann, wenn man einfach loszieht und vertraut, dass es irgendwie klappt. Übrigens habe ich gewöhnlich die Gezeiten im Blick. An diesem Abend musste ich mich ja auch Frank verlassen, denn er hat diesen Treffpunkt samt Uhrzeit ausgemacht. Nur nochmal als Tipp für dich: gehe nie auf eine Gezeiteninsel ohne die Termine der Flut im Blick zu haben.
Erst gegen 21 Uhr taucht Frank auf seinem Surfbrett auf. Er hatte einen Ausflug in die Bucht von Morlaix unternommen und kam auf dem Rückweg nicht gegen den aufkommenden Gegenwind an.
Bootsausflug im Sonnenuntergang zu den Leuchttürmen
Mir wäre es auch recht, einfach nur zurück zum Wohnmobil zu fahren, aber Frank meint, dass wir die Leuchttürme jetzt auch noch ansehen können. Es ist nicht weit.
Irgendwie friere ich jetzt vor Aufregung gar nicht mehr. Ich sitze gut gelaunt im Boot, Wasser schwappt mir um die Füße.
Irgendwie fehlt dem Zodiac im Vergleich zum Mittag ziemlich Luft. Die Bordwände sind recht weich. Dunkle Regenwolken hängen am Himmel, die Wasseroberfläche wirkt wie flüssiges Metall.
Vor dem Pointe du Cosmeur zeigt mir Frank eine beeindruckende Felsgruppe, die halb weiß angemalt als Markierung für die Schiffe dient.
Dann sind wir auch schon vor dem Plage de Tahiti und schauen hinaus zum Leuchtturm auf der Île Louët, von der uns Leute zuwinken. Seit ein paar Jahren kann man das Leuchtturmwärterhaus als Ferienwohnung mieten. Auf der kleinen Insel brüten Vögel.
Frank will mich auf der Insel absetzen, damit ich sie mir in Ruhe anschauen kann. Die Île Louët ist eine der wenigen Inseln, die jetzt im Sommer betreten werden dürfen. Alle anderen im Umfeld sind Vogelschutzgebiete.
Aber das traue ich mich so spät an diesem Abend nicht mehr. Was, wenn Frank nochmal die Zeit vergisst? Mir reicht der Blick im Abendlicht auf die kleine Leuchtturminsel und ich fotografiere mit großer Freude.
Île Louët – eine geniale Ferienwohnung
Die Île Louët mit dem Leuchtturm liegt nordöstlich der Stadt Carantec. Sie befindet sich in der Bucht von Morlaix, am Ausgang des Hafens von Morlaix und genauer gesagt zwischen der Spitze von Penn-al-Lann und dem Château du Taureau. Die Insel hat vier Gebäude: den Leuchtturm, ein Wohnhaus und zwei Nebengebäude.
Phare de l’Ile Louët – Der Rockstar auf der winzigen Insel
Der Leuchtturm auf der Insel Louët ist eine der begehrtesten Ferienwohnungen in der Bretagne.
Lange Zeit war das Leuchtturmwärterhäuschen auf der Insel ohne Wasser und Strom. Mieten konnte man es trotzdem. Aber als es 2019 elektrifiziert wurde, schossen die Buchungen gewaltig in die Höhe.
Das Fremdenverkehrsamt von Carantec hat eine dermaßen große Menge an Reservierungsanfragen bekommen, dass die Mitarbeiter völlig überwältigt waren. Als Konsequenz werden jetzt die Reservierungstermine einmal im Jahr zu einem festgelegten Zeitpunkt vergeben.
Und da geht es inzwischen zu, wie beim Kartenvorverkauf eines großen Rock-Konzert Events. Hat es 2020 noch 9 Minuten gebraucht, bis alle Reservierungen vergeben waren, dauerte es 2021 nur 7 Minuten und 2022 ganze 4 Minuten.
Wenn du Robinson auf dieser Insel spielen möchtest, musst du also sehr schnell sein und Glück haben. Informationen zur Buchung gibt es hier:
Die Preise für eine Übernachtung liegen bei 389 Euro/Nacht und 643 Euro/2 Nächte (Tarif 2023). Selbst hinkommen musst du mit dem eigenen Boot. Hast du keines, hilft dir die Segelschule Carantec Nautisme.
Für 126 Euro setzt sie dich und deine Gruppe (bis 8 Personen) zur Insel über und holt dich auch wieder ab.
Für alle, die bei dieser Leuchtturmlotterie keinen Erfolg gehabt haben, hat Carantec noch zwei weitere attaktive Angebote im Programm. Auf der Ile Callot kannst du entweder in der alten Schule oder im Ker Douara, einem einsam gelegenen Ferienhaus logieren.
Auf der Ile Callot ist der Aufenthalt halt nur eine halbe Robinsonade. Als Gezeiteninsel ist sie eben nur die Hälfte der Zeit vom Festland abgeschnitten.
Das Château du Taureau schauen wir uns auch ganz aus der Nähe an. Es ist erstaunlich, welche Freiheit man mit einem kleinen, schnellen Boot hat. Wir können überall dicht ranfahren, die alten Gemäuer genau anschauen und einmal rund herum die Festungsinsel umkreisen.
Das Château du Taureau ist eine Festung, die zwischen 1690 und 1745 auf einer Felseninsel im offenen Meer erbaut wurde, die nur per Boot erreichbar ist. Die trug eine alte Befestigungsanlage aus dem 16. Jahrhundert, die aber den Verteidigungsansprüchen nicht mehr genügte. Marschall Vauban, der königliche Festungsbaumeister erhielt den Auftrag, sich um die Planung zu kümmern, und so konnte der Umbau in das Vauban-typische Fort 1689 beginnen.
Die Festung ist nach aufwendiger Restaurierung seit Juni 2006 für die Öffentlichkeit zugänglich, und jedes Jahr lassen sich circa 20000 Touristen zur Insel schippern.
Was mir eine ganz besondere Freude macht, ist der kleine Phare de l’île Noire. Die Insel mit dem Leuchtturm ist bekannt aus Tim & Struppi – Die schwarze Insel.
Wir landen dort an und laufen über das winzige Eiland. Der Leuchtturm soll übrigens wie auch der Nachbar Ile Louet als Ferienwohnung hergerichtet werden.
Dieser Leuchtturm befindet sich auf einer isolierten Felseninsel in der Nähe des Château du Taureau. Bei Flut liegt sie fast vollständig unter Wasser. Der quadratische Leuchtturm aus Sandstein hat eine weiß getünchte Seite und markiert zusammen mit dem Phare de la Lande die Schiffsroute nach Morlaix.
Von der Halbinsel Barnénez kann man bei Ebbe zum Leuchtturm laufen. Ich bin mir allerdings nicht ganz sicher, ob das stimmt! Wenn du planst dort hinzulaufen, informiere dich unbedingt vorher.
Der Bau des Leuchtturms der Île Noire begann im Jahr 1844.
Auf der Insel wurde ein quadratischer, 15 m hoher Turm aus geschnittenem Stein von der Île Grande und Schutt der Île Stérec errichtet.
Von 1845 bis 1938 wechselten sich sehr viele Leuchtturmwärter ab. Sie waren alle mit den rauen Lebensbedingungen auf der kleinen Insel konfrontiert. Bei Flut ist die Insel überflutet, man muss sich in den Leuchtturm zurückziehen. Die sanitären Anlagen auf der Insel waren extrem unhygienisch. Leuchttürme sind meistens schlecht geheizt und feucht. In diesem Leuchtturm, der relativ nah an Land steht, fühlten sie sich vielleicht einsamer als weit draußen auf dem Meer. 1938 wurden die Männer zunehmend unmotivierter, zum Leuchtturm überzusetzen und ihren Dienst zu verrichten. Und irgendwann ging keiner mehr hin.
Seitdem wurde der Leuchtturm auch nicht mehr angezündet.
Er dient den Schiffen auch ohne Licht immer noch als Orientierung.
Jetzt ist es in der Planung, den Leuchtturm als Ferienwohnung einzurichten. Ob es in unserer modernen Zeit einfach sein wird, hygienische sanitäre Anlagen einzurichten? Ich wäre bereit, die kleine Insel für ein paar Nächte auszuprobieren. Das ist sicher eine besonders ruhige Ferienwohnung. Und extrem außergewöhnlich.
Wir sind dann doch eine ganze Stunde auf dem Meer unterwegs und es wird kälter. Das Licht wird immer besser. Frank läßt mich in Carantec aussteigen als gerade die Sonne die Wolken so richtig knallig bunt von unten bescheint und der Künstler Natur ganz kräftig in den Farbeimer greift. Ich habe nicht einmal die Zeit mich wärmer anzuziehen. Das muss ich einfach fotografieren. Ich bin so richtig im Flow. Es wird dann abends zu spät, noch einen Stellplatz zu suchen. Da die Parkplätze am Hafen fast alle frei sind, übernachten wir einfach vor Ort und fahren früh morgens weiter.
Schau dir die Fotos dieses Abends und von Carantec unbedingt im nächsten Blogbeitrag an.
Einer der bekanntesten Leuchttürme Deutschlands ist nicht nur unglaublich klein, er hatte auch nur ein kurzes aktives Leben als Leuchtturm.
Wir reden vom Pilsumer Leuchtturm, den jeder als der Otto Leuchtturm kennt. Bei unserem ersten Besuch am Leuchtturm verhinderte ein trister grauer Novemberhimmel eine erfolgreiche Fotosession. Dafür schmuggelten wir unwissend unseren Dackel zum kleinen Leuchtturm.
Pilsum, Norddeutschland. 30 Sekunden, f 3,5, ISO 4000 bei 24 mm – Mit Sternschnuppen!
Aber hier erst einmal ein paar Infos zum Leuchtturm von Pilsum
Der nur Elf Meter hohe runde Eisenturm bei Pilsum in der Gemeinde Krummhörn ist in den Nordseedeich hineingebaut worden. Er ist einer der kleinesten Leuchttürme an der Nordseeküste und Deutschlands. Der 1883 errichtete Turm hatte nur ein kurzes aktives Leben als Leuchtfeuer. Im Ersten Weltkrieg durfte er aus Sicherheitsgründen nicht leuchten, und danach hatten sich die Fahrrinnen der Schifffahrt so durch Sandablagerungen verschoben, dass er als Leitfeuer nutzlos wurde.
Hier hört der Leidensweg des unifarbig roten Turms nicht auf. Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges musste die rote Farbe weichen, um den feindlichen Mächten kein Orientierungszeichen zu bieten. Seitdem saß der kleine Turm ganz verschüchtert im tristen marinegrau auf dem Deich. Niemand schien mehr jemals etwas daran ändern zu wollen. Hatte man den kleinen Leuchtturm ganz vergessen?
Das Grau wurde im Laufe der Jahre durch Rostrot aufgelockert, was automatisch und kostenfrei geschah. 1972 gab der Pilsumer Leuchtturm ein gar trauriges Bild ab und stand schon fast vor dem Abriss.
Das Deichfundament hatte ebenfalls nachgegeben, so dass der Turm sich seitdem leicht Richtung aufgehende Sonne verneigt. Er macht dem Schiefen Turm von Pisa aber noch lange keine Konkurrenz.
Pilsumer Leuchtturm bei der Fotosession
Die Rettung naht!
Da geschah das Wunder in Gestalt des in Friesland legendären Oberdeichrichters Jannes Ohling. Dieser sah den Leuchtturm im Rahmen einer alljährlichen Deichbeschau, regte sich fürchterlich über den desolaten Zustand auf und befahl die sofortige Renovierung. Deswegen erstrahlt das Pilsumer Wahrzeichen seit 1973 endlich im frischen rot-gelb geringelten Gewand.
Noch eine Renovierung? Jetzt verdient der Leuchtturm sein eigenes Geld!
Wie es leider mit eisernen Bauwerken am Meer so ist, die Dinger rosten. Also muss alle naselang der Rostbefall ausgemerzt und der Anstrich erneuert werden. Bei der ersten Großrenovierung 1973 musste einige Stahlbleche von der Außenhaut ersetzt werden, das Dach wurde abgenommen und repariert.
Aber der Rost frisst unersättlich weiter. Schon 1984 muss wieder renoviert werden. Diesmal ist auch der Innenbereich dran. Und das undichte Kupferdach wird komplett erneuert.
1997 werden bei einer Beschau schon wieder schwere Rostschäden entdeckt. Das Küstenschutzamt kann die auflaufenden Renovierungskosten nicht mehr stemmen und stellt den Turm zum Verkauf ein.
Der Oberdeichrichter Gisbert Wiltfang nutzt das Gebot der Stunde und erwirbt den Turm. Die nötigen Arbeiten sind kostspielig. Wieder müssen Stahlbleche ersetzt werden, das Dach brauch eine neue Unterkonstruktion, die Treppen im Inneren müssen neu und größer angelegt werden.
Mit einer gewaltigen Spendenaktion schafft es der Oberdeichrichter, die nötigen Gelder zusammenzukratzen. Und seit 1998 verdient der durchrenovierte Leuchtturm sein eigenes Geld. Als Film- und Fotokulisse, als Standesamt und Werbeträger.
Pilsumer Leuchtturm, Nordsee
Der Pilsumer Leuchtturm bekommt ein besonderes Licht
Was ist ein Leuchtturm ohne Leuchte?
Ein Bauwerk, sonst nichts!
Also kontaktierte eine Gruppe von Leuchtturm-Enthusiasten den Oberdeichrichter Gisbert Wiltfang, und zusammen suchten sie eine Möglichkeit, diesen Missstand aus der Welt zu schaffen.
Die originale Petroleumlampe konnte nicht mehr dazu verwendet werden, aber die Truppe fand eine gleichwertige Lösung. Die alte Lampe des Borkumer Leuchtturms war gerade ausrangiert worden und fand so eine neue Heimat im Pilsumer Turm.
So schickt der Pilsumer Leuchtturm seit 2007 des nachts seinen Leuchtstrahl wieder über das Meer, wie es sich für einen richtigen Leuchtturm gehört.
Warum ist der Leuchtturm jetzt rot-gelb?
Der Pilsumer Leuchtturm war ja zu Anfang in einem amtlich bestimmten Rot gestrichen, das für aktive Leuchtfeuer reserviert ist. Das kam also nicht in Frage. Das schnöde Grau war auch keine ästhetische Option. Und weil jetzt nicht mehr auf sachliche Korrektheit geachtet werden musste, der Leuchtturm hatte ja dienstfrei, wurde er gelb-rot geringelt gestrichen. So kontrastiert er genial mit der Landschaft, mit den grünen Wiesen und dem blauen Himmel.
Pilsumer Leuchtturm in der blauen Stunde
Der Pilsumer Leuchtturm als Filmstar
Richtige Berühmtheit erlangte der Pilsumer Leuchtturm als Ottos Wohnung in dem Film „Otto – der Außerfriesische“. Seither heißt der Leuchtturm auch Otto Leuchtturm. Und viele Touristen möchten diese kleine Sehenswürdigkeit genau deswegen sehen.
Jetzt war der Pilsumer Leuchtturm einmal als Filmstar entdeckt, da bekam er noch weitere Auftritte in Otto-Filmen und sogar im Tatort.
Leuchtturm als Standesamt
Sehr populär ist er auch als Trauzimmer des Standesamtes Krummhörn. Die 400 Euro Gebühr ist er allemal wert. Brautpaare aufgepasst, die Trauung wird am Standesamt ihres Wohnortes angemeldet. Die leiten dann die Unterlagen nach Krummhörn weiter.
Der Pilsumer Leuchtturm als Fotomotiv und Sehenswürdigkeit
Eine große Gruppe, für die der Pilsumer Leuchtturm extrem interessant ist, sind die Fotografen. Die einzigartige aber für Leuchttürme untypische gelb-rote Farbe inmitten des grünen Deiches an der Nordsee macht ihn zu einem unwiderstehlichen Fotomotiv. Wahrscheinlich wird dieser kleine Leuchtturm weitaus häufiger fotografiert als der höhengewaltige Campener Leuchtturm in der Nachbarschaft. Nachweise kann ich das natürlich nicht!
Sternenbahnen-Fotografie am Pilsumer Leuchtturm
Ein paar Jahre später war unser zweiter Besuch in Ostfriesland wettermäßig erfolgreicher. Tagsüber genossen wir blauen Himmel mit Wolken, morgens wunderschöne, farbenfrohe Sonnenaufgänge und nachts war der Himmel sternenklar. Was für gute Bedingungen fürs Fotografieren auch in der Nacht. Bei so wichtigen Fotomotiven wie den Otto Leuchtturm müssen wir einfach dran bleiben. Und notfalls eben zu einer anderen Jahreszeit nochmal kommen oder länger bleiben.
Die morgendliche Fotosession war wesentlich angenehmer als die am Abend. Morgens zum Sonnenaufgang sind höchstens mal ein paar Fotografen unterwegs. Wir waren ganz allein, was an der Nebensaison liegen könnte und mussten nicht drauf warten, dass die Menschen aus dem Foto gehen.
Nachts warteten wir, bis es richtig dunkel war, und zogen mit unseren Stativen zum Leuchtturm. Das war eine ruhige, eindrucksvolle Nacht! Diese Dunkelheit, diese Ruhe.
Es gibt einige Möglichkeiten, einen Leuchtturm in der Nacht zu fotografieren. Beim Pilusmer Leuchtturm stört zumindest kein grelles Leuchtturmlicht die nächtliche Fotografie.
Die drei Arten der Sternenfotografie am Pilsumer Leuchtturm, die wir an diesem Abend ausprobierten.
Kreisrunde Sternenbahnen – mit dem Polarstern im Foto als Einzelfoto mit einer Belichtungszeit von mehr als 1200 Sekunden – also eine 20-minütige Belichtungszeit.
Gestacktes Bild zusammengesetzt aus 50 einzelnen Aufnahmen zu je 30 Sekunden mit extrem vielen Sternen da es bei ISO 4000 aufgenommen wurde
Sterne, Sternschnuppen und Leuchtturm mit 30 Sekunden Belichtungszeit bei hoher ISO
Pilsum, Norddeutschland. 30 Sekunden, f 3,5, ISO 4000 bei 24 mm
Pilsumer Leuchtturm bei 620 Sekunden, f 3,5 und ISO 500, 24 mm
Pilsumer Leuchtturm in der Nacht mit dem Sternbild Großer Wagen
An dieser Stelle nur eine kurze Erklärung zu den Sternenaufnahmen
Die Anzahl der Sterne, die du auf dem Foto dann auch siehst, hängt von der ISO Empfindlichkeit und der Blendenöffnung ab. Je weiter die Blende geöffnet ist, desto mehr Licht kann die Kamera einfangen und da haben auch schwächere Sterne die Chance einen Eindruck auf dem Foto zu hinterlassen. Genauso ist es mit der ISO. Je höher die ISO ist, desto mehr Sterne siehst du.
Bei Sternenbahnenfotos ist das, wie du in unserem Bildbeispiel sehen kannst, nicht von Vorteil sehr viele Sterne zu sehen. Die Sternenbahnen verlaufen dann ineinander. Bei den Sternenbahnenfotos finden wir die Einstellung mit ISO 500 bis 800 besser als mit 2000 bis 4000.
Sternenaufnahmen – 30 Sekunden oder 620 Sekunden
[caption id="attachment_40752" align="aligncenter" width="1200"] Pilsumer Leuchtturm bei 620 Sekunden, f 3,5 und ISO 500, 24 mm[/caption]
[caption id="attachment_40753" align="aligncenter" width="1200"] Pilsum, Norddeutschland. 30 Sekunden, f 3,5, ISO 4000 bei 24 mm[/caption]
Der direkte Vergleich: Viele und wenige Sterne, hohe und niedrige ISO
[caption id="attachment_40748" align="aligncenter" width="1200"] Pilsumer Leuchtturm bei 1200 Sekunden, f 3,5 und ISO 500, 24 mm[/caption]
[caption id="attachment_40749" align="aligncenter" width="1200"] Pilsum, gestacktes Sternenfoto. 52 Ausfanhmen zu je 30 Sekunden,[/caption]
Pilsumer Leuchtturm 1276 Sekunden bei f4 und ISO 400
Hilfe – Pilsumer Leuchtturm gerade rücken klappt nicht!
Noch ein kleiner Hinweis an die Fotografierenden. Architektonisch penible Fotografen könnten aus bestimmten Aufnahmewinkeln heraus leicht graue Haare kriegen. Im Text hatten wir schon erwähnt, dass der Pilsumer Leuchtturm eine leichte Schieflage hat. Wer das nicht weiß und versucht, den Turm am Computer exakt gerade auszurichten, wird auf gewisse Schwierigkeiten stoßen.
Auch wenn der Pilsumer Leuchtturm sicher einer der meistfotografierten Leuchttürme der deutschen Nordseeküste ist, lohnt es sich, nach einer eigenen Interpretation zu suchen und einfach mal etwas auszuprobieren.
Wie kommst du zum Otto Leuchtturm?
Pilsum liegt an der Nordseeküste auf halbem Weg zwischen Emden und Norden. Asphaltierte Wege führen zum Leuchtturm-Parkplatz am Rand des Naturschutzgebietes Hauener Pütte. Vom Parkplatz aus sind es noch 500 Meter Fußweg bis zum Leuchtturm. Der Weg am Fuß des Deiches entlang darf auch von Radfahrern benutzt werden. Autos dürfen nur mit Sondergenehmigung den Weg zum Leuchtturm fahren. Diese Sondergenehmigungen werden für die Teilnehmer der standesamtlichen Trauungen im Leuchtturm ausgestellt.
Während der Haupt- und Nebensaison steht ein Imbisswagen auf dem Parkplatz, der die hungrigen und durstigen Leuchtturm-Besucher mit Pommes frites, Bratfisch, Fischbrötchen und anderen Leckereien versorgt.
Ein illegaler Dackel am Otto Leuchtturm
Bei unserem ersten Besuch des Pilsumer Leuchtturms waren wir auf der Rückfahrt von den Niederländischen Inseln. Unsere Dackeldame Grindel war mit von der Partie. Wir fotografierten Dackel Grindel bereits mit zahlreichen Leuchttürme für unser Buchprojekt „Wir dackeln durch Europa“. Da sollte der Otto Leuchtturm nicht fehlen. Und zum Glück wussten wir nicht, dass Hund da nicht erlaubt sind. Wir hätten uns nämlich an die Regel gehalten. Jedenfalls kam das so:
Regenschwere Wolken versteckten in Ostfriesland die Sonne und das Blau des Himmels. Wir hielten auf dem Parkplatz vor dem Leuchtturmgelände und warteten auf eine Regenpause. Kaum hatte der Regen nachgelassen und wir die Wohnmobiltür geöffnet, freute sich unser Dackel schon schwänzelnd auf seinen Spaziergang. Wir zogen die Jacken über und liefen los. Die Fotos für unser Buchprojekt würden wir auch bei Regenwetter machen können.
Wir liefen durch offene Gatter, denn ein Serviceteam war mit dem Auto samt Hänger vorgefahren, um irgendwelche Grünabfälle aufzusammeln. So genossen wir die Regenpause, fotografierten bis zum nächsten Schauer und liefen dann im Regen wieder zurück. Wirklich gute Fotos vom Dackel mit dem Leuchtturm waren unter den Bedingungen nicht möglich. Beim Zurücklaufen haben wir die verdeckte Seite des geöffneten Gatters gesehen: „Hunde auf dem Gelände verboten!“
Dackel Grindel am Otto Leuchtturm, Pilsum
Wir dackeln durch Europa – das Buch.
Cover: Wir dackeln durch Europa
Übrigens gibt es im Leuchtturm Campen ein Besucherzentrum, wo es ein schönes Buch über den Otto Leuchtturm zu kaufen gibt.
Viel Spaß mit unseren Aufnahmen vom Otto Leuchtturm.
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2022/08/PilsumerLeuchtturm-4-1.jpg10671600Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2022-08-17 20:11:012023-09-10 14:57:51Pilsumer Leuchtturm – oder der Otto Leuchtturm, Ostfriesland
Norwegen hat eine extrem lange Küste. Natürlich findet man dort sehr viele verschiedene Leuchttürme. Viele Leuchttürme befinden sich auf kleinen, unbewohnten Inseln.
Wir besuchten den Leuchtturm Litløy der auf einer sehr kleinen Insel zwischen den Lofoten und Vesterålen liegt für zwei Wochen und berichten in zahlreichen Texten über diesen Aufenthalt.
Die hier vorgestelltennorwegischen Leuchttürme erschienen im Leuchtturm Kalender, den ich 10 Jahre lang bei Delius Klasing hatte. Bald werden wir weitere norwegische Leuchttürme auf dieser Seite vorstellen.