Tipps für eine Fahrt von Mittelschweden nach Luleå in schwedisch Lappland im Winter. Nordlichtsichtungen in der Nacht.
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Gestern verließen wir unsere geliebten Lofoten. Da Sturm und starke Regenfälle auf den Lofoten und Schnee in Abisko für Mittwoch vorhergesagt waren, entschlossen wir uns, den Vesteralen keinen Besuch mehr anzustatten, sondern gleicht Richtung Schweden zu fahren.
Wir haben es gestern in einer sehr langen Fahrt, bei freien Straßen die 740 km nach Lulea gepackt. Es war aufregend unterwegs – davon werde ich aber bald ausführlich berichten (jetzt wollen wir weiter ….) Nur kurz: wir sahen das Eishotel, wegen der sehr hohen Eintrittspreise (hätte uns über 200 Euro gekostet mal reinzuschauen!) nur von außen an. Dann begleitete uns fantastisches, sehr starkes Nordlicht auf der Fahrt. Ich verlor einen Autoschlüssel beim Fotografieren, und wir haben nur zwei! Also, fuhren wir wieder einige km zurück, suchten den Halteplatz und Amy fand den Schlüssel plattgefahren im Schnee. Uff, Glück gehabt!
In Lulea mieteten wir ein Zimmer, da waren wir ja schonmal. Und dort ging es nach mehr als 10 Stunden Fahrt dann gleich mit richtig wunderbarem Nordlicht weiter. Zeit zum Essen hatte ich nicht….. Bis nach 12:00 Uhr waren wir also draußen, glücklicherweise bei angenehmen minus 4-5° und nicht minus 30-40° wiebeim letzten Mal, als wir hier waren.
So, jetzt geht’s weiter. Wir melden uns wieder…..
und in Luleå ging es mit Nordlichtern weiter…..
Wir waren schon kurz nach 6:00 Uhr auf den Beinen. Direkt wieder Betten abziehen, packen, Frühstücken, Essen für die Fahrt vorbereiten, alles in Auto tragen (war viel) und dann das Zimmer wieder putzen. Dafür war die Unterkunft günstig:-)
Eiskalt in Luleå
Es war eiskalt morgens. Wir wissen leider nicht, wie kalt es wirklich war. Aber wesentlich kälter als die minus 30° C, die wir bereits hatten. Das Licht war genial. Es wird so schön arktisch hell, mit schönen Pastellfarben.
Alles, was noch im Auto geblieben war, fühlte sich sehr seltsam an. Es war wohl so kalt in der Nacht gewesen, dass die Kälte dermaßen überall hineingekrochen war, dass alles bis tief hinein gefroren war. Die Klamotten schienen bei Berührung zu zerberechen! Vielleicht ist sogar unsere letzte halbe Flasche Wiskey eingefroren? On the rocks halt. Mir tat das arme Auto leid. Die Türen öffneten sich nur noch einen kleinen Spalt breit, die Kopfkissen, die wir liegen gelassen hatten waren wie Bretter. Das finde ich gleichzeitig faszinierend und beängstigend!
Und wieder war die Fahrt einfach nur traumhaft schön. Die Straßen waren annehmbar, nicht zugeschneit, ein wenig mit Eis überzogen. Die Bäume und das Licht, wieder einmal erste Sahne. Sowas Schönes habe ich wirklich noch nicht gesehen. (Mutti – da halten sogar die Lofoten nicht mit!)
Bei dem Eis auf der Straße sind wir froh, Spikesreifen zu haben!
Rentiere
Wir sahen zahlreiche Rentiere, konnten aber leider kein schönes Foto machen. Die Rentiere, die stillhielten waren nicht mehr fotogen, da tot. Da saßen immer die Raben drauf, konnte man schon von weitem sehen. Leider sahen wir davon sehr viele. Und immer waren noch lebendige Rentiere in der Nähe. Traurig, oder? Einen Fuchs sahen wir durch den Schnee stapfen.
Trotzdem, wir hatten morgens das Wetter gecheckt, es soll Schnee geben, Freitag und Samstag und wir müssen über einen Pass. Also hielten wir kaum an, machten ein paar Fotostopps, kauften einmal einen Kaffee, weil ich in einem Kaffee die Toilette benutzen aber ich bei fast minus 30°C nicht an der Straße pinkeln wollte. Eigentlich hatten wir ja vor, bis Kiruna zu fahren, und dort in einem Wandrehem unterzukommen. Wir waren relativ früh dort, gegen 14:00 Uhr, und so beschlossen wir, mit der Schneenachricht im Hinterkopf, doch noch ein paar km zu fahren.
Schweren Herzens fuhr ich auch am Eishotel vorbei…. Auf dem Rückweg, hoffentlich… Abisko würde ja auch noch Möglichkeiten bieten. Als wir da waren, war die Sonne schon weg. Wir sind ja jetzt nördlich des Polarkreises, da geht die Sonne ja auch früh unter. Ich wollte mich, bevor wir Schweden verlassen, sowieso noch von Maria verabschieden, so rief ich jetzt an. Bat sie darum, nochmal das Wetter zu checken. Noch was es halbwegs hell, wir könnten es vielleicht sogar bis nach Narvik schaffen. Maria meinte, dass Schnee für morgen vorhergesagt war. Dann sahen wir, dass die Jugenherberge in Abisko offen war und fragten dort nochmal nach. Gleiche Auskunft, nur meinte der nette Herr dort, dass die Straße relativ schnell gesperrt werden würde bei Schneefall.
Doch noch bis nach Narvik
So entschlossen wir uns doch weiter zu fahren… Mittlerweile war es doch nicht mehr so wirklich hell. Und es kam noch Nebel dazu, der auf der Scheibe gefror. Ich sah nicht mehr viel. War vielleicht auch besser so, denn jetzt wurde es steil. Die Reifen bewährten sich sehr gut, denn der Nebel bildete auf der sowieso rutschigen Straße einen Schmierfilm.
Grenzkontrolle
Dann wurden wir tatsächlich zum ersten Mal, etwa 10 km hinter der Grenze, kontrolliert. Ob wir Alkohol dabei hätten? Ja, eine halbe Flasche Wiskey. „Und auch Bier?“ Nein, das würde nur einfrieren:-) Dann kontrollierte der Zollbeamte sicherheitshalber noch unseren schön vollgeräumten Kofferraum – beim T4 ja rießig, und bei uns auch fast voll!
Schließlich fanden wir in Narvik noch eine Jugenherberge wo wir die letzten beiden Zimmer bekamen. Und da das hier so ein Mix aus Hotel und Herberge ist sind die Betten schon bezogen und morgen werden wir Frühstück bekommen. Wow! Aber TEUER war es. 250 Euro für eine Nacht!