Wandern beim Pointe Poulains und abends am Port Coton
Wieder lachte die Sonne. Wir waren morgens früh unterwegs. Das Innere der Insel wurde von Bodennebel verziert. Die Kühe, die im Morgenlicht grasten gaben im Nebel wunderbare Motive her. Überall huschten Hasen über die Felder und es schien die ganze Insel wurde von Rufen der Fasan überdeckt. Nirgends sonst habe ich soviele Fasane und Rebhühner gesehen – ich hoffe, ich packe es, diese wunderschönen Vögel nochmal ordentlich aufzunehmen. Leider zieht es mich immer wieder sehr schnell ans Meer. Noah meinte, ich wäre extremst meeressüchtig, weil ich es nie länger als nötig im Land aushalte. So mußte auch Gunter ganze Überzeugungsarbeit leisten bevor ich mich auf die Nebelfotografie einliess.
Die Sonne stieg höher und der Nebel klarte so langsam auf, so fuhren wir weiter. Und zwar über löchrige, nasse Feldwege durch die Felder. Einen aufgeweckten Esel sahen wir, der uns laut, fast kreischend freudig begrüßte. Gunter hörte danach nicht mehr auf, von ihm zu reden.
Blick zum Hafen von Sauzon
Der Hafen von Sauzon lag wieder im weichen Licht. Wir suchten uns einen Weg auf der anderen Seite der Bucht und schlugen uns dort durch den Wald um einen Blick auf den Leuchtturm zu erhaschen. Wir liefen entlang der Pfade an der Küste, es roch nach Tang und Salz lag in der Luft. Nur die Vögel zwitscherten, seicht rollten kleine Wellen ans Land. So friedlich ist die Welt morgens um 7:00 Uhr.
Im Hafen konnte ich es später natürlich wieder nicht lassen und so stapfte ich durch die Matschepampe und fotografierte die Spiegelungen der Häuser und Boote. Beim Bäcker hielten wir kurz an und dann gings zum Frühstücken.
Nach dem Essen brachen wir alle gemeinsam zum Wandern auf. Die Sonne knallte fast, wir liefen mit T-Shirts los so warm war es. Ich untersuchte die Gezeitenbecken, wollte Unterwasserfotos machen, leider waren wir etwa eine Stunde zu spät, die Flut kam schon wieder und sie schien es eilig zu haben. So liefen wir beim Pointe de Poulains entlang des Pfades und schwitzten. Den Plage Donnant erreicht man über eine Treppe, die zum Strand hin in steile Felsen übergeht. Wir kletterten hinab und von unten erschienen uns die Wellen noch imposanter und gewaltiger. Sie knallten auf die Felsen und man merkte, wie stark die Flut anstieg. Wir betracheten das Schauspiel eine ganze Weile, die Kinder auf einem sicheren Felsen sitztend, ich etwas nervös hin und her laufend, weil ich der Meinung war, dass Gunter sich etwas zu nah herantraute. Er saß auf einem Felsen, von dem er nicht hätte fliehen können, käme da eine Welle, die doch größer als erwartet wäre. Ich kenne das, vor allem, wenn die Flut steigt und bei einem so großen Koeffizienten bin ich da sehr vorsichtig. Wir hatten uns gerade an den Aufstieg gemacht, da knallte eine richtig große Wellen hinein und überspülte beide Felsen, den, auf dem die Kids gesessen hatte und auch Gunters Fels lag nun unter Wasser!
Um 16:00 Uhr sollte jemand zu unserem Haus kommen. Der Termin war schon lange vor unserer Ankunft ausgemacht, wir hatten ja sehr kurzfristig gebucht. Nun, wir wollten vorher Essen und dann gleich zum abendlichen Fotografieren aufbrechen.
Der Herr, der das Haus bewerte sollte, kam eine halbe Stunde zu früh und war dann schon weg als Sofi klingelte, um ihn zu empfangen. So bekamen wir die Chance nochmal mit Sofi zu plaudern – mit Hilfe des google translators.
Direkt danach machten wir uns auf den Weg nach Westen. Ich hätte gerne am Pointe de Poulains fotografiert, Gunter meinte nur, dort hätten wir schon oft genug fotografiert. Wir hielten dort an, aber die Wellen waren nicht mehr allzu hoch, trotz hoher Flut. Der Zugang zum Leuchtturm war überflutet. So fuhren wir zu den Aiguilles, denn die Kids hatten diese noch nicht gesehen. Ich würde so gerne da unten am Meer fotografieren, doch mehrere Leute rieten uns davon ab, zum Strand zu gehen. Hmmm, die Wellen dort unten waren perfekt, sie liefen so wunderschön ab. Die Jungs testeten den ersten Abschnitt des Pfades, mir machte es aber Angst. Viel zu steil und rutschig. So fotografierten wir von oben herab und dachten wieder an Monet, der auch hier gestanden hatte vor vielen Jahren. Monet wollte ursprünglich eine Reise durch die Bretagne machen, dann entschied er sich, nur die Belle Ile zu bereisen. Dafür hatte er 10 Tage eingeplant. Es gefiel ihm so gut, dass er mehr als 70 Tage blieb. Er malte in der Zeit 39 Bilder. Ich habe fast das Gefühl, auch, wenn ich die Zahl von 39 Bildern längst überschritten habe, dass es mir auch gefallen würde länger zu bleiben. Hätten wir da nicht den Termin in Deutschland würde ich das sogar machen. Es ist wunderbar hier auf der Insel.
Aiguilles, Port Coton
Wir liefen den Küstenpfad entlang und fotografierten, die Jungs erzählten. Als wir wieder zum Auto zurück kamen sahen wir einen jungen Fanzosen in kurzen Hosen – und es war gar nicht mehr sonderlich warm – wie er mit einer Art Surfschuhen, locker flockig diesen Pfad zum Strand hinunter lief, Stativ und Kameratasche hatte er dabei – kurz darauf lief er genauso locker flockig wieder hoch wobei er das Stativ als Stock nutzte und nur einmal etwas langamer machte, an einer Stelle die besonders steil war und etliche Meter steil nach unten abfiel. Ich stand staunend am Rand der Klippe und neidisch war ich auch. Ach, wie gerne würde ich das auch machen. Hmmm! Ich sprach ihn direkt drauf an. Er meinte, man müsse schon aufpassen, aber es wäre möglich.
Den Rest des Abends behielten wir den Himmel im Blick, weil die Chancen für Nordlicht nach wie vor sehr gut waren. Der Mond geht jetzt erst gegen 22:00 Uhr auf und so standen zahlreiche Sterne am Himmel. Es war stockfinster.
Übersichtsseite Reise zur Belle Ile
Hallo Edeltraud und Sandra,
ja, so könnt Ihr daheim auch mitreisen. Zwar ohne den Duft und die Geräusche, aber etwas Fernweh können wir wohl wecken:-)
Hi Elke,
das ist ja mal schön, von Dir zu lesen:-) Wir haben tatsächlich wunderbares Fotowetter, und genießen es sehr. Werde daheim ein paar Fotos zeigen können:-)
liebe Grüße
Gabi
Hallo Gabi,
hab es tatsächlich mal geschafft in den Blog zu schauen, das sind ja ganz neue Farben, falls man das überhaupt sagen kann…..fantastisch…..ich wünsche euch eine gute Zeit…..viel gutes Fotowetter und viel gute Laune…..die ist ja wie man sieht vorhanden…..bis dann
lg Elke
… ich bestaune ganz einfach die wundeschönen Stimmungsbilder… es ist wunderschön von euch, dass wir Daheimgebliebenen elektronisch mit euch teilen dürfen….
Liebe Grüsse
Sandra
P.S. Das Titelbild auf der „Frontpage“ ist mega stark…. ich war hin und weg, als ich es gesehen habe…!!!
hallo, so hat doch jede Stimmung ihre Reize. Besonders reizvoll finde ich die Aufnahmen im Nebel. Aber der Hit ist natürlich die Aufnahme vom Hafen dem Boot im Vordergrund mit der Spiegelung. Sieht schon stark aus und das Boot wartet auf die Flut.
Amy und die Tiere, bei der fütterung des Esels, da kommt Freude auf.
lg edeltraud