Wissant, Frankreich, dann nach Hause
Wir fuhren früh los, denn wir wollten möglichst ohne Stau an London vorbeikommen. Das Wetter war bescheiden, es nieselte heftig, das Fahren war aus diesem Grund eher unangenehm, doch kein Stau auf unserer Route.
Etwa 2 Stunden vor Fährabfahrt trafen wir in Dover ein, es regnete noch immer. Zuerst wurden wir überall durchgewunken, keine Passkontrolle, doch dann wurden wir in eine Halle geleitet, in der eine Sicherheitsbeauftragte das Womo kontrollierte. Sie marschierte durch das Mobil, war erstaunt, hinten drei Teenager zu finden. „do you have knives?“ „Well, yes, of course, we do!“ „Do you have pepper spray?“ uh, das hatten wir leider auch. Vor zig Jahren hatten wir das zum Schutz unseres Hundes zugelegt und da wir öfters an Autobahnraststätten übernachten, zur Sicherheit ins Mobil gelegt. „it’s good you are honest!“ uiui, was jetzt, wir hatten unwissentlich…
etwas Verbotetenes getan. Pfefferspray ist in GB illegal und ist nach neueser Definition eine Schusswaffe. Da muss man erst mal drauf kommen! Wir mußten warten. Ziemlich lange. Dann kam ein „richtiger“ Officer, stellte sich neben das Fenster und ich wurde verhört, belehrt, ermahnt und fühlte mich ganz schlecht. Das Spray wurde konfisziert, wir durften wieder fahren. Hmmm. eigenlich waren wir ja schon durch die Grenzkontrollen durch und auf dem Kontinent ist es in Ordnung zur Selbstverteidigung so ein Spray zu haben. Schon komisch! Es stand in keinem Reiseführer etwas drinnen. Aber Unwissen schützt vor Strafe nicht! Jetzt wissen wir es also!! Im Übrigen wäre es wesentlich einfacher, wenn die britische Sicherheitskontrolle auf der französischen Seite alle Englandbesucher auf diese Regelung hinweisen würde, das wäre effektive Crime Prevention.
Die Fähre hatte über eine Stunde Verspätung, die Sonne kam durch. Wir warteten und warteten. Endlich war es so weit, Laster nach Laster fuhr auf das große Schiff. Es hörte gar nicht mehr auf, noch eine ganze Stunde schauten wir zu, bis wir endlich hochfahren durften. Wir standen schon einige Zeit an Deck, und der Strom der Lastwagen riss noch lange nicht ab. Ich finde das schon sehr erstaunlich, wieviele Fahrzeuge da drauf passen.
Im schönsten Sommerwetter verließen wir die Insel, die Kreidefelsen leuchteten cremeweiss, umrahmt von blauem Himmel und blauem Meer. Wir wollten Karten spielen, doch es war wahnsinnig laut auf dieser Fähre. Sowas hatten wir noch NIE erlebt! Busladungen voller Italiener, die extrem laut lachten, und sich unterhielten, als würden sie einen Kilometer entfernt voneinander stehen. Ich konnte nicht mal mehr meine eigenen Gedanken hören. Aus welchem zähen Nervengeflecht müssen italienische Busfahrer gemacht sein um das bei der Fahrt zu ertragen?? Zu alldedem gab es noch etliche Schulklassen, Männerclubs – alle mit dem selben T-Shirt – es war einfach verdammt voll. Fast waren uns die Ohren abgefallen, als wir endlich in Frankreich anlegten und dem Irrsinn entkommen konnten. Eine Frau mit japanischen Zügen fragte mich, ob wir jetzt endlich in Paris seien?! Hä, wir fahren doch nach Calais, Paris liegt nicht am Meer! Ah, ist Calais eine Insel?
Es war schon spät, eine Stunde Verspätung und dann noch eine Stunde Zeitumstellung und schwupps ist der Rest vom Tag weg. Wir wollten am Cap de Griz Nez übernachten, doch die Verbotsschilder schreckten ab, und die Küste war eher uninteressant. Es herrschte Ebbe, keine Wellen und keine blühenden Pflanzen weit und breit. In Wissant gibt es einen Stellplatz, wir besetzten das letzte Plätzchen neben einem gesprächigen Engländer, der sich ebenfalls auf der Heimreise befand.
Gegen Abend fingen die Wolken an, in charakteristischen Sonnenuntergangsfarben zu strahlen, und mich zog es an den Strand. Und wie genial war das denn?! Der weite Sandstrand, große Wasserpfützen im geriffelten Sand, Herden von rosa Wolken am ansonsten tiefblauen Himmel! Was für ein genialer Abschluß einer absolut fantastischen Reise!! Danke!
Ein paar thematische Berichte werden noch kommen, laßt euch überraschen!
… und kaum zu Hause, schon plant Ihr Neues?
Viele schöne Motive in Norwegen und Schweden wünsche ich Euch!
Hi Maria,
ich freu mich, wenn Du immer mit dabei bist. Beim Schreiben der Artikel habe ich immer unsere „Mitreisenden“ im Hinterkopf. Es ist ganz wichtig, dass Ihr Euch immer wieder zu Wort meldet, das macht die Sache irgendwie greifbarer – wir „kennen“ Euch alle schon etwas.-)
Danke also an Euch Alle!!
Der Kalender wird übrigens in den nächsten Tagen ausgelost!
Liebe Grüße
Gabi
Hallo Gabi,
und ich danke euch, dass ihr uns immer an euren teilhaben lasst.
Wenn man selber nicht solch Touren unternehmen kann,ist es ganz prima, online mitreisen zu können.
LG Maria
Hi Ihr alle.-)
Danke für die Kommentare!
Ja, jetzt wissen wir es: Pfefferspray nicht mit nach GB!!
Ich wunderte mich sehr, dass das gerade auf den allerletzten Metern passierte. Es würde viel mehr Sinn bei der Einreise machen?!
Das Mohnfeld und der Sonnenuntergang waren wirklich ein ganz besonders schöner Abschluß einer genialen Reise!
Hortensien haben wir leider keine gesehen. Schade, das hätte ich natürlich auch wieder gerne fotografiert:-)
Herzlichen Dank an euch „mitgereisten“ :-) da weiss ich dann schon, dass doch imemr ein paar Leute auf die Beiträge warten, das treibt mich dann an, mir doch die Mühe zu machen.
herzliche Grüße
Gabi
Tolle Fotos zum Abschluß, das Mohnfeld ist spitze! Die spinnen, die britischen Beamten – wir wurden vorletztes mal auf dem Hinweg in Dover peinlich befragt, wohin wir denn wollten: Die Antwort ‚Schottland‘ reichte wohl nicht, es kam auch noch die Frage, warum wir denn dahin wollten. Erst meine spontage Antwort aus dem WoMo, dass es da schön sei konnte der – nette – Beamte nur noch breit lächelnd bejahen und wir konnten weiter…
Gruß, Andreas
Interessant finde ich ja, dass sie euch das Spray auf den allerletzten Metern auf britischem Boden abgenommen haben. Wohlwissend, dass ihr in ein paar Stunden das Land verlassen habt. Aber auch in GB wiehert der Amtsschimmel und wie überall gibts Beamte, die keine Augen zudrücken können.
Hallo,
ein ecter Knaller zum Abschluß, diese Zollkontrolle.Da kann man sich dem Ausspruch von Obelix nur anschließen ;-)
Allein schon die Frage, ob man im Womo Messer mitführt – kopfschüttel!!!!! Wenn man nur Fish & Chips kennt, kann man mit den Fingern essen.
Da hattet Ihr rictig Glück, dass man euch nicht noch eine Strafe aufgebrummt hat.
Am Cap de Griz Nez waren wir vor 2 Wochen auch, aber nicht über Nacht. Das war uns auch zu joker.
Sind euch die tollen Hortnsienhecken vor die Linse gekommen? Die haben mich total fasziniert.
Gute Heimreise!
LG Ursula
Hallo,
na da hattet ihr zum Schluß ja noch bißchen „Action“ mit den Grenzbeamten – aber ehrlich, ich hätt auch nicht gewusst, daß man so ein Teil nicht mithaben darf.
Wenigstens hat der Strand in Wissant noch etwas für die Unannehmlichkeiten des Tages entschädigt. Das Mohnfeld sieht übrigens auch klasse aus !
Gruß, Ricarda