Kurz vor dem Verlassen der Wohnung auf der Île de Sein war Henri, unser Ansprech-, besser Angestikulierpartner immer noch nicht aufgetaucht. Dann war auch noch der Gepäckwagen verschwunden.
Notgedrungen machten wir uns gepäckbeladen zu Fuß auf den recht kurzen Weg zur Fähre, die Miete würden wir halt überweisen. Auf der Hafenpromenade kam eine hagere Gestalt in grünem Parka um die Ecke, Henri hatte uns gefunden. Wir drückten ihm die Miete in die Hand, lachten nochmal gemeinsam und dann gings weiter auf die Fähre.
Ein außergewöhnliche Poststempel
Esra hatte wie immer Postkarten geschrieben. Doch die waren noch von der Belle Ile. Als er sie auf der Ile de Sein zum Postamt brachte, saß unser Inselarzt in der Post. Ja, der ist wirklich überall präsent. Er sah, dass die Postkarte ein Foto der Belle Ile zeigte, meinte: „na das geht ja gar nicht! Non, non, non!“ und setzte den Poststempel der Ile de Sein einmal auf die Briefmarke, wo er hingehört und einmal mitten auf die Vorderseite der Karte, so dass man das Belle Ile nicht mehr lesen kann. Esra kam laut lachend aus dem Postamt heraus. Die Karte ging an die Schwiegermutter, wir konnte das Kunstwerk daheim also bewundern. Haha…
Natürlich war Ambroise auch da, als die Fähre sich zur Abfahrt bereit machte. Voller Begeisterung musste er uns noch die neuen Pläne für das Seenotrettungsboot im Büro des Vereins zeigen. Das klappte jetzt auch ohne Übersetzer. Was für ein Spaß. Fast hätten wir die Fähre verpasst. Wäre uns auch recht gewesen. Fünf Tage reichen einfach nicht aus, für diese kleine, aber charmante Insel.
Die Ruhe, das wilde Meer und die ausgeglichenen Menschen der Insel sind eine Wohltat für gestresste Festländer. Ich hätte natürlich gerne den Grand Phare de Île de Sein besichtigt, dazu muss ich wohl die Insel in der Saison noch einmal besuchen.
Mark und Lydia bringen ihr Gepäck zu Fähre – als Letzte, denn die Letzten werden die Ersten sein – beim Aussteigen :-) Mark ist Bretone, Lydia kommt aus Bayern. Die beiden halfen uns sehr beim Übersetzen. Herzlichen Dank dafür!
Das Schiff, welches den Müll abholt – laut Ambroise etwa zweimal im Jahr – Solange warten die gepressten Ballen im Hafen.
Recht ruhige Fährfahrt zurück zum Festland
Die Fährfahrt zurück war mehr ein entspanntes Schaukeln, nichts im Vergleich zur Hinfahrt. Unser VW-Bus wartete brav am kostenlosen Parkplatz, wir warfen schnell das Gepäck hinten rein und los gings zum ibis-Hotel in Plougastel-Daoulas. Vor dem Einchecken kauften wir schnell noch den nebenan liegenden E’Leclerc Supermarkt halb leer. Das rudimentäre Nahrungsmittelangebot auf Sein hat Spuren bei uns hinterlassen – wir hatten einfach tierisch Hunger. Unsere Mägen hatten wir nur notdüftig gefüllt, falls die Fähre doch wieder zu sehr schaukeln würde. Da gingen wir diesmal auf Nummer sicher – doch jetzt war es schon richtig spät und wir mussten was essen.
Übersichtsseite der Live-Reiseberichte von der Ile de Sein
hallo, es ist schön, von euren touren zu lesen. es sind berichte aus einer anderen welt.danke dafür, sehr inspirierend! euch weiterhin eine gute reise, spannende erfahrungen, tolle motive und vor allem freude aneinander! liebe grüße, ina
Na dann ganz viel Spaß auf dieser Insel !
Und hungern braucht ihr auch nicht……nun müsst ihr nur noch losziehen und all die schönen Ecken der Insel erkunden und vielleicht dabei auch wieder auf interessante Leute treffen.
Alle Gute !
Hallo, diese Fotoreise ist ja alles andere als einfach und immer wieder Action pur. Insteressnt zu lesen, ganz besonders für mich, da ich solche Reisen ja leider nicht mehr machen kann. Diese Insel ist ja nicht so klein und von eurem Haus zum Wasser scheint ja auch nicht weit zu sein. Bin schon gespannt auf weitere Fotos und Berichte.
lg edeltraud