Die Leuchttürme in Harlingen und „Der lange Jaap“ in Huisduinen
Ein paar Tage Holland – Leuchttürme in Harlingen und „Der lange Jaap“, Huiduinen
Wir haben nur ein paar Tage für Holland eingeplant. Viel zu kurz, wie wir schnell bemerken. Es gefällt uns hier am Meer extrem gut. Die zahlreichen Kanäle und Wasserwege, in denen mannigfaltige Boote ankern, strahlen eine ansprechende Art Zigeunerflair aus. Wir sehen überall ein reges Kommen und Gehen, aber auch ein „Angekommensein“.
Die Reisenden machen es sich auf dem Schiffsdeck oder davor in Liegestühlen gemütlich, sie plaudern miteinander, lösen Kreuzworträtsel oder lesen. Wir radeln entlang der Kanäle zu den Stränden, oder laufen mit dem Hund. Treffen immer wieder auf andere Hunde und deren Frauchen und Herrchen. Wir schwätzen miteinander, tauschen uns aus und fotografieren.
Noah ist krank
Nur einer macht das nicht mit: Noah. Er liegt mit fast 40°C Fieber im Alkoven des Mobils und brütet eine heftige Sommergrippe aus. Wir hören fast gar nichts von ihm, er hat keinen Hunger und keine Lust auf Nichts. Wir schauen zu, dass das Fieber nicht über 40°C geht und machen einfach mal langsam.
Der Hunger kehrt nach drei Tagen wieder, Noah macht auch schon wieder freche Sprüche. Wie gut, dass wir es nicht eilig haben, und keinen Zeitdruck haben.
Regenwetter
Das Wetter schwenkt von sonnig und etwas zu heiß nach wolkig und etwas zu nass. Dicke Wolken hängen tief am Himmel und regnen sich immer mal wieder ab. Wir fahren trotzdem ein paar Leuchttürme an und suchen in „Radnähe“ nach Stellplätzen. Das ist nicht immer einfach. In einigen Ortschaften ist entweder Kirmes oder Zirkus oder beides – wir quälen das Mobil durch die engen Gassen. Das nevt. Wir beschließen für die Niederlade mehr Zeit einzuplanen, und später für mindestens 2 Wochen wiederzukommen.
Im Hafen von Harlingen
Im Hafen von Harlingen ist was los, die großen Segelboote rangieren herum, es wird gerufen und gebrüllt. Uns weht ein kalter und nasser Wind um die Nase, während wir versuchen, den Leuchtturm mit der Kamera einzufangen. Der schöne Turm steht nicht gerade fotogen mitten in der Stadt hinter einer Bahnlinie. Wir laufen hin und her und wieder zurück. Unsere Dackeldame ist von der Aussicht wenig beeindruckt, sie bellt lieber die großen Hunde an und sorgt so für weiteren Trubel. Wir fahren weiter als der Himmel die Pforten wieder mal öffnet und es uns zu nass wird.
Über dem Damm zum Leuchtturm „Langer Jaap“
Am nächsten Morgen wollen wir Esra von der Fähre in Amsterdam abholen. Er hat seine Schottlandtour inzwischen beendet und ist auf dem Weg nach Schweden zu unseren Freunden Maria und Magnus und deren Kindern. Dort gibt es wie jedes Jahr ein großes Freilernertreffen, das er endlich nach 10 Jahren einmal besuchen möchte. Wir wollten da auch gern hin, schaffen es aber zeitlich nicht.
Über den Damm des IJsselmeers
Die Holländer haben das Ijsselmeer durch einen großen Damm vom Meer abgetrennt. Wir fahren entlang des ungefähr 30 Kilometer langen Damms und bemitleiden die radfahrenden Familien, die sich gegen den kräftigen Wind stemmen müssen. Die Eltern schieben ihre Kinder auf den Rädern an. Es rüttelt am Mobil, und wir machen lieber etwas langsamer. Das Mobil kommt zwar gerade aus der Werkstatt, aber so ganz in Ordnung scheint es nicht zu sein. Wir hören bei jeder kleinen Bodenwelle üble Geräusche an der hinteren Radaufhängung oder Federung. Das Problem kennen wir bereits, wir finden das jetzt echt nicht mehr lustig. Ob doch die Schaube, die wir auf der Isle of Skye haben einbauen lassen, zu schwach ist? Ich fahre vorsichtig, Gunter checkt die Schaube, die schon zweimal defekt war, er kann aber keinen Fehler entdecken.
Jenseits des Deichs bei der Fähre nach Texel fotografieren wir den Leuchtturm „der Lange Jaap“. Er steht ählich schlecht wie der in Harlingen, nämlich hinter dem Deich. Dafür ist er umso höher und gewaltiger und wunderbar knallrot. Das Wetter meint es nicht gut mit uns. Kaum ein Sonnenstrahl schafft es an diesem Tag hinab zur Erde. Es ist grau in grau und es schein auch so bleiben zu wollen. Eine Übernachtung vor Ort im einige Kilometer entfernten Stadtkern lohnt nicht.
Wir finden den Stellplatz nicht
Also fahren wir weiter nach Süden Richtung Amsterdam, damit wir Esra morgens gleich bei dessen Ankuft gegen 10:00 Uhr abholen können. Der Navi tut sich schwer mit der Interpretation der Straßen und Kanäle. Auf der Suche nach dem Stellplatz stehen wir nach Anbruch der Dunkelheit vor einer Fähre, die schon längst Feierabend hat. Über den Kanal kommen wir nur, wenn wir wieder 25 Kilometer zurück fahren, über eine Brücke und wieder retour. Dazu haben wir aber absolut keine Lust mehr. Wir bleiben da, wo wir gerade stehen, vor einem Betonmischwerk, wir wollen sowieso früh los.
Das mit dem früh los hat wohl das Betonwerk mitbekommen. Schon kurz nach 5 Uhr fängt es an zu scheppern, zu quietschen und zu dröhnen, ein weiterer Arbeitstag fängt geräuschvoll an. Wir krabbeln aus den Federn, machen uns schnell frisch und fahren in das graue Morgenlicht.
Hallo Ihr Lieben,
da seid ihr also wieder unterwegs. Wir waren eine Woche unterwegs und sind gestern vorzeitig Heim gefahren. Unser WoMo steht noch bei Chemnitz und wartet darauf, nach Hause bzw. in die Werkstatt transportiert zu werden. Es fing an zu scheppern und die Werkstatt empfahl uns, nicht weiter zu fahren :-((
Wünsche euch, dass euer WoMO durchhält und ihr eure Tour ohne Probleme bereisen könnt.
Habt eine gute Reise;-) schönes Wetter und nette Leute um euch.
LG Ursula
Weiterhin Gute Besserung für Noah sowie liebe Grüsse an Esra und daß er viel Spaß in Schweden haben wird :)
Ohh Harlingen,
da war ich Ende Mai auch, ein sehr schönes Städtchen!
Ich war von dort aus eine Woche Segeln, das ist mit den Plattboden Klippern dort wirklich eine Erfahrung wert!
An dem Platz, wo euer erstes Bild entstanden ist lag unser Schiff vor Abreise, wir waren mit der Tijdgeest unterwegs: http://www.zeitgeist-info.de/home/tijdgeest/
Ein tolles Schiff, mit der wohl besten Crew, solltet ihr also mal so einen Segeltörn in erwägung ziehen, vielleicht mal dort anfragen ;).
Ich hab hier ein paar Impressionen meiner Tour zusammengestellt:
http://photograficx.de/galerie/segeln-niederlande-2015/
Viele Grüße,
Johannes
Wenn Ihr euch da in IJmuiden verfahren habt, kann ich das verstehen. Wir haben uns auch schon vom Navi an so eine Fähre „verführen“ lassen. Pech war, die Fähre ging erst 1 Stunde später und wir hatten einen Wohnwagen im Schlepptau……
Wir also dann den ganzen unübersichtlichen Weg zurück bis wir den Fähranleger von DFDS gefunden haben. Die Gegend dort ist recht tricky…..
Gute Reise weiterhin, Sabine