Der Nationalpark Tiveden
Tiveden Nationalpark, zurück zum Urwald
Der Tag ist noch nicht zu Ende. Gegen 17:00 Uhr fahren wir noch im nieseligen Wetter zum Nationalpark Tiveden. Ulike hatte uns den Park empfohlen und Fotos der gigantischen Felsen gezeigt. Das hat uns Lust, diesen Urwald anzusehen. Der Weg zum Park ist zwar gut ausgeschildert, aber nur ein löchriger, gewundener Feldweg führt zum relativ geräumigen Parkplatz. Noch ist das Visitorcenter in der Bauphase. Überall Absperrungen, Bagger und Schotterberge. Das ist wenig ästhetisch, aber gleich dahinter beginnt der Wald, und damit eine andere Welt.
»Wenn da ein Kilometer steht, plant mehr Zeit ein, als ihr denkt,« gibt uns unsere Freundin zu bedenkent. Sie hat recht, schon auf den ersten Metern unserer Wanderung geht es im wahrsten Sinne des Wortes über Stock und Stein. Wir klettern und ziehen uns an überstehenden Wurzeln hoch. Grindel mit ihren kurzen Beinchen meistert den größten Teil der Strecke ohne Hilfe. Sie zerrt Gunter sogar durch diesen schwedischen Urwald. Wie eine Bergziege schießt sie Steilhänge hinauf, springt über Baumstämme, oder zwängt sich darunter durch. Ich komme mit meinem Fotorucksack ins Schwitzen, glücklicherweise ist es recht kühl. Nur wenige Regentropfen dringen durch das Laubdach.
Wir sind ganz allein im Wald, das beunruhigt mich leicht. Ob wir die Strecke noch im Hellen zurück schaffen werden? Im August geht die Sonne erst gegen 21:00 Uhr unter, aber im Wald ist es schon ziemlich düster. Uns gefällt das Urtümliche dieses Waldes. Wir wandern über Baumwurzeln, ich entschuldige mich bei den Bäumen. Schließlich erreichen wir das Gebiet, in dem sich gigantische Felsen auftürmen, als hätten Riesen damit Würfel gespielt.. Bäume krallen sich am blanken Fels fest, wo kaum Nahrung z erwarten ist. Hier müssen wir sogar Grindel hin und wieder unter den Arm klemmen, damit sie nicht in den Felsspalten stecken bleibt. An einem Aussichtspunkt auf einer Anhöhe ruhen wir kurz. Auf flachen, teilweise mit Moos bewachsenen Granitplatten suchen Baumwurzeln in den Ritzen der Felsplatten nach Nährstoffen. Wir schauen über den Wald, Baumwipfel, so weit wir schauen können. Das tut der Seele gut.
Erst auf dem Rückweg treffen wir andere Wanderer. Als wir unser Mobil erreichen sind wir noch trocken, wir hatten Glück mit dem Wetter, es hat zwar dauern mit Regen gedroht, dann aber doch gehalten. Wir sind nur eine kurze Tour zu der Felsenschlucht gewandert. Auch wenn das ständige Auf und Ab an unseren und Grindels Kräften gezehrt hat, fühlen wir uns munter und erfrischt. Endlich scheint auch Grindel an ihre Erschöpfungsgrenze gelangt zu sein. Diese Nacht schläft sie wie ein Stein.
Beim nächsten Besuch werden wir sicher wesentlich mehr Zeit für diesen Nationalpark einplanen. Das Gefühl von Ruhe, Erhabenheit und urtümlicher Energie lässt sich schlecht in Worte fassen. Interessant ist, der Park wurde erst 1983 gegründet, mit der Absicht, die Natür sich selbst zu überlassen, um so einen schwedischen Urwald wieder zu erschaffen. Zurück zu den Wurzeln! 25 Kilometer Rundwanderwege sind inzwischen gut mit farbigen Baumbinden markiert, also reichlich Möglichkeiten den Urwald zu erkunden und vielleicht sogar mit der Tierwelt in Kontakt zu kommen.
Übersichtsseite Wohnmobil Reise zu den schwedischen Leuchttürmen
ja, das war etwas komisch so allein im Wald. Als wir auf dem Rückweg waren, kamen zig Wanderer entgegen.
Meine Füße muss ich tapen – dann geht es. Sie tun noch weh, aber ich komme wenigstens wieder etwas weiter als 500m.
Manchmal muss man einfach den Mut haben loszuziehen, auch, wenn man sich schei.. fühlt :-)
Danke liebe Ursula,
liebe Grüße
Gabi
Hallo,
ein wunderschöner Wald, beeindruckende Natur. Wie geht es dir, liebe Gabi, mit dem Laufen? Das scheint dort ein bisschen anstrengend gewesen zu sein.
LG Ursula
Mag solche Wälder ! Aber abends, wenn es dämmrig wird würde ich mich wohl etwas unwohl fühlen…….nur gut, dass ihr immer zu Zweit oder noch mehr seid und vor allem einen wunderbaren Wachhund habt der auf euch aufpasst ;-)