Santa Cruz in Portugal – der Strand mit dem gigantischen Fels
Nach dem langen Tag in Sinatra sind wir ziemlich platt – fast so, wie unsere Füße. Die Stellplatzsuche erwies sich als schwierig, wir geben schließlich auf und fahren auf einen Campingplatz, der große Ähnlichkeit mit einem Flüchtlingslager hat. Eigentlich wollten wir genau den meiden, doch das Fotomotiv – ein besonders großer und schiefer Fels mit Loch – lockt uns. Der Campingplatz ist durch eine Schranke und hohe Zäune gesichert. Ich frage nach, ob wir auch als Durchreisende eine Nacht auf dem Platz verbringen können. „ja, das würde zehn Euro kosten“ meint der Pförtner. Fest installierte Wohnanhänger stehen in endlos scheinenden Reihen dicht an dicht, darüber sind blaue Planen als Sonnenschutz gespannt. Ein freier Platz direkt an der Straße ist für Wohnmobile reserviert. Müde aber auch glücklich endlich was gefunden zu haben, parken wir unseren Flair neben einem kleinen Bus aus Luxemburg.
Nochmal schnell zum Strand – und dann kommt die Sonne raus
Wir essen schnell noch was zu Abend und laufen bei bedecktem Himmel durch die verlassene Stadt zum Strand. Santa Cruz ist einer der Touristenorte, in dem mehr als 80 % der Häuser leer stehen und auf die Hauptsaison warten. Das wirkt gespenstisch trist, hat aber irgendwie auch Charme. Wie eine Art verlassene Westernstadt, nur modern. Ein weißes Türmchen ziert die Strandpromenade, das würde einen guten Leuchtturm abgeben. Hat aber leider kein Licht oben drauf. Das wäre wohl der genialste Leuchtturm.
Das Wetter ist uns freundlich gesinnt, die Sonne kommt kurz vor dem Untergehen hinter den Wolken hervor, und wir haben einen großen Spaß am Strand. Der schiefe Fels mit dem Loch drinnen ist wesentlich massiver, als ich ihn mir vorgestellt habe. Immer diese Bilder, die man im Kopf hat, die sich in der Realität ganz anders zeigen.
Die positive Ent-Täuschung
Reisen ist eben immer eine Art »Enttäuschung« – die Eindrücke, die man vorab durch Fotos oder Erzählungen hat, werden korrigiert, eben ent-täuscht. Also nicht unbedingt negativ gemeint. Die Täuschung wird aufgehoben und durch eine Art Realität ersetzt. Die Realität ist dann doch immer lebendiger als jede Vorstellung. Der Wind auf der Haut, der Geruch der salzigen Luft, die Gischt, die auf der Haut klebt, der Sand in den Sandalen. Und das Umfeld, welches man vorher nicht sehen konnte, trägt zum umfassenden Eindruck bei.
Immer wieder den gleichen Fels fotografieren? aber ja doch!
Santa Cruz gefällt uns insgesamt sehr gut. Wir bleiben zwei Nächte, der Platz kostet dann nicht, wie vom Pförtner angesagt 10, sondern 14 Euro. Wir haben übrigens auf diesem Platz sehr nette Nachbarn aus Luxemburg und haben die Ruhe nach den anstrengenden Touren um und in die Städte auch gebraucht.
Den riesigen Felsen fotografieren wir in den nächsten Tagen immer und immer wieder. Morgens, abends und sogar mittags. Zwischendrin sitzen wir aber auch einfach nur am Strand, schauen den Leuten und den Wellen zu und schreiben abends an den Blogbeiträgen.
PS Morgens saß ich friedlich auf dem Campingplatz Klo und sinierte so vor mich hin. Eine Frau duschte, ansonsten war es still und ruhig. Bis eben diese Dame einen heftigen Husten- und Räusperanfall bekam. Sie „rotzte“ und spuckte minutenlang dermaßen laut, dass ich befürchtete, gleich eine Frau mit nach außen gestülpter Lunge vor mir zu haben. Es war so widerlich, dass ich tagelang mit einer Katzenwäsche begnügte obwohl ich mich doch sehr nach einer Dusche gesehnt hätte. Es dauerte lange, bis ich wieder in einer öffentlichen Dusche duschen konnte!
Roadtrip Atlantikküste Spanien, Portugal, Frankreich
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Shalom aus Israel,
Diese Aufnahmen vom Fels beruehren die Seele sehr stark – ich werde sie ausdrucken – rahmen und in meinem Wohnbereich aufhaengen eventuell Arbeitszimmer.
Schreibe hier in Beitar Illit im Sommer 2022 mein Buch „The end of war forever – one universal moral law for all people “ fertig – und da ich bewusst gegen den Strom des Unbewussten (unconscious) im Strom des Bewusstseins schwimme taeglich aufs Neue – werden mir die Aufnahmen helfen – meinen Geist zu fokussieren damit auch mein Buch das bewirkt was es soll: dass den Lesern klar wird dass „Frieden“ ein machbares Gut bzw. eine Errungenschaft einer stabilen Zivilisation ist – die auf Bewusstsein aufgebaut ist.
LG Frau Hannah Porat-Dahlem
Aus Beitar Illit – Gush Etzion – Israel
Hallo Gabi und „Mannschaft“,
die „5 Reicherts“ haben mir schon in Norwegen zahlreiche Tipps für meine Reisevorbereitungen geliefert. Natürlich war die Realität, wie ihr auch schreibt, immer eine andere. Aber ich möchte diese besonderen Hinweise und Ideen nicht missen. Toll natürlich eure erstklassigen Fotos und die zahlreichen EXTRA Tipps. Chapeau!
Auch für unsere kurz bevorstehende Wohnmobilreise nach Portugal konnte ich von eurem großen Erfahrungsschatz profitieren. KLASSE und DANKE dafür!
Herzliche Grüße
Klaus
Das erste Bild mit dem Felsen – wow! Naja, die folgenden auch… *seufz*
Wir müssen unbedingt mal nach Portugal, und Spanien, Cornwall, Irland, Schottland, Korsika, Italien… überall!
Hallo Gabi!
Immer wieder den gleichen Felsen fotografieren?! Du zeigst mit deinen tollen und eindrucksvollen Bildern, dass es nicht immer der gleiche Felsen ist. Man steigt niemals zweimal in den gleichen Fluss, sagt ein fernöstliches(?) Sprichwort.
Liebe Grüße
Michaela