Die gewaltige Felsenküste der Halbinsel Peniche, Portugal
Die gewaltige Felsenküste im Sturm
Wir fahren zum nächsten Leuchtturm an der Spitze der Halbinsel Peniche. Auf den ersten Blick gefällt uns diese eigenartig zerklüftete Klippenküste außerordentlich. Irgendwie fühlt es sich an, als hätten Giganten mit diesen Felsen wie mit Bauklötzchen gespielt, und wir sind mittendrin viel zu klein dafür. Die Felsen türmen sich hoch auf, dazwischen gibt es Spalten, die 6-7 Meter tief in den Fels einschneiden. Beeindruckend gewaltig halt.
Der ständig an uns zerrende stürmische Wind ist auch wieder da. Es ist schwierig, sich sicher auf den Beinen zu halten, und direkt an der Klippenkante auch nicht ungefährlich. Das kompliziert das Fotografieren, vor allem die Langzeitaufnahmen. Wir fahren die Stative nicht voll aus, lassen sie in Bodennähe und beschweren sie. So klappt es ganz gut. Wir müssen nicht nur auf die steilen Klippen und den Wind achtgeben, sondern auch auf gefährliche Spalten und Hohlräume, die überall lauern.
Treppen führen in die Tiefe der beeindruckenden Felslandschaft
An einigen Stellen gibt es Treppen hinunter in dieses Labyrinth mit Gucklöchern hinaus aufs Meer. Der Leuchtturm thront hoch über den außergewöhnlichen Klippen. Zwischen den Leuchtturmwärterhäusern und der Garage ist ein Durchgang, der den Sturm kanalisiert und beschleunigt. Mühevoll kämpfen wir uns durch diese Passage zur Westspitze des Kaps. Abends treffen wir Manuel, einen galizischen Fotografen, mit dem wir uns angeregt unterhalten. Er hat das Fotografieren wegen des Windes längst aufgegeben. Gerade als er mir erzählt, dass es keinen Sinn macht, belichte ich eine 30 Sekunden Aufnahmen. Er staunt nicht schlecht. Sein Stativ liegt allerdings sicher und vor allem unerreichbar im Hotel. Wir tauschen uns aus und verabreden uns in Galicien. Ich bin echt mal gespannt, ob das klappt.
Ein stürmische Nacht auf den Klippen
Gegen Abend versammeln sich hinter dem Leuchtturm ein gutes Dutzend Wohnmobile, weil dieser Platz als Stellplatz gelistet ist. So offiziell sieht er aber nicht aus. Wir überlegen, ob wir zu dem Campingplatz fahren sollen, lassen es dann, weil wir den Leuchtturm auch in der Nacht aufnehmen möchten. Daraus wird wegen des andauernden Sturmes dann doch nichts. Stundenlange Aufnahmen machen im Sturm nun wirklich keinen Sinn – vielleicht sind wir einfach nur müde und brauchen ne Ausrede?
Surfer lieben die Halbinsel Peniche
Die Halbinsel Peniche ist auch bei Surfern beliebt. Im Internet gibt es eine Seite, wo für jeden Strand die typischen Wellenformen beschrieben werden. Der berühmteste Strand ist der Supertubus – bei guten Bedingungen rollen da die Wellen tunnelartig auf den Strand zu. Wir haben trotz windiger Verhältnisse leider nicht das Glück, die Brandung ist eher unscheinbar. Aber die Farben an diesem Strand sind so was von knallig blau und grün, das wirkt richtig surreal. Wer da noch nicht gesehen hat, der glaubt es nicht.
Farbenfrohe Hafenleuchttürme in Peniche
Die beiden kleinen Leuchttürmchen im Hafen bilden einen tollen Farbkontrast. Wir laufen über die Mole, fotografieren und haben Spaß im frischen Wind und unter den brennenden Sonnenstrahlen. Die Wellen verlocken mich unwiderstehlich dazu, ins Wasser zu gehen. Ausnahmsweise habe ich heute lange Hosen an. Das hält mich aber nicht davon ab, hüfttief ins Wasser zu laufen. Nur auf das Smartphone und die Speicherkarten in der Hosentasche muss ich aufpassen. Im Wind und in der Sonne trocknen die nassen Hosen schneller als wir unser geparktes Wohnmobil erreichen können.
In Nazaré, dem für die weltweit größten surfbaren Wellen bekannten Ort, sind höhere Wellen gemeldet. So fahren wir erwartungsvoll dort hin. Unterwegs entdecker wir aber noch ein kleines Dörfchen von unglaublicher Schönheit. Davon aber mehr im nächsten Blogbeitrag.
Roadtrip Atlantikküste Spanien, Portugal, Frankreich
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…du hast Recht, die Klippen sind einmalig!