Nach einigem Herumgekarre und auf und ab auf kleinen gewundenen Straßen kommen wir in Doelan an, stellen uns auf den leeren Parkplatz am Ortsende und gehen auf Fotopirsch. Doelan sieht im Sonnenschein und mit Wolkenhimmel unglaublich fotogen aus. Ständig ändert sich das Licht, Regenwolken ziehen vorüber, die Farben sind überwältigend. Der Hafen liegt in einer dermaßen engen Flussmündung, dass sich die Fischer hier von Ufer zu Ufer unterhalten.
Immer wieder regnet es, dann ziehen wieder neue, fotogene Wolken auf. Im Regen sitzen wir dann im Wohnmobil, versuchen ein wenig zu arbeiten. Das funktioniert nicht, der Leuchtturm ist genau im Blickfeld des Heckfensters – kaum schauen wir aus dem Fenster raus, sieht es wieder klasse aus und wir laufen auf ein Neues los.
Die beiden Leuchttürme von Doelan
Die beiden Leuchttürme von Doelan
Die beiden Leuchttürme sind natürlich unser Hauptmotiv. Der rot-weisse Turm, der Doelan-Amont, steht weiter die Flussmündung hinauf 13 Meter höher am Hang zwischen den Häusern. Er ist 14 Meter hoch. Sein Gegenstück, der grün-weiße Doelan-Aval steht an der linken Ufermündung und ist 20 Meter hoch. Beide Leuchttürme wurden 1861 in Betrieb genommen. Um die schiffbare Rinne zur Hafeneinfahrt zu finden, müssen die Fischer nur den Blick auf die beiden Türme ausrichten.
Es bleibt nicht bei einem kurzen Fotostopp.
Traumhafte Wanderung in Doelan
Der Regen hält sich eine Weile dezent zurück, wir laufen auf dem Küstenpfad los. Es ist eine Freude zum anderen Ort zu wandern. Der Pfad führt über die Brücke am Ortsanfang, dann in einen kleinen Wald hinein. Wir sind etwa eine Stunde unterwegs – das liegt vor allem an den zahlreichen Fotostopps, die wir einlegen. Die beiden Ortschaften sind so unglaublich schön. Das Wasser, die Boote, die alten Gemäuer und die beiden Leuchttürme passen perfekt zusammen.
Gabi zieht es bis ganz zum Hafen hin, Gunter findet den Umweg durch den Ort zu weit. Doch vom Land her rauscht die nächste schwere Regenwolke heran. Was für ein Panorma sich da vor unseren Augen auftut. Vorne beim Leuchtturm scheint noch die Sonne, weiter hinten im Dorf regnet es bereits. Klar werden wir nass. Aber das ist uns egal.
Beim Womo angekommen, ist es wieder sonnig. Der Wanderpfad führt hier auch an der Küste entlang. Unsere Füße sind für diesen Tag bereits platt, deswegen schauen wir nur kurz um die Ecke. Hier zum offenen Meer hin herrscht eine ganz andere Stimmung. Die Wellen knallen laut auf die Felsen, der Blick führt weit hinaus auf das tiefblaue Meer, oben drüber hängen dicke, fette und dunkle Regenwolken. Was für ein genialer Ort!
Wir fotografieren bis in die Dämmerung und bleiben einfach über Nacht auf dem Parkplatz stehen. So haben wir noch Gelegenheit, das Örtchen im Morgenlicht zu erkunden.
Die Restaurants sind im April auf der linken Seite alle noch geschlossen, auf der anderen Seite ist auch im Frühjahr mehr los. Uns macht das nichts aus, wir genießen sowieso gern einfach nur die Ruhe.
Wir nutzen diese beiden Reiseführer:
Bretagne Reiseführer von Michael Müller
Mit dem Wohnmobil in die Bretagne
In unserem Leuchtturm Kalender 2019 sind übrigens vier Leuchttürme aus der Bretagne.