Tagesausflug zur Île d’Arz im Golf von Morbihan
Die Île d’Arz im Golf von Morbihan wird meist als die kleine Schwester der Île aux Moines bezeichnet. Was eigentlich nicht ganz richtig ist, da die Île d’Arz flächenmäßig größer ist: 3,3 km² gegenüber 3,2 km². Zum Vergleich: Sylt hat eine Fläche von 99,14 km², da passt die Île d’Arz 30 mal hinein.
Die stündlich erfolgende Überfahrt von Vannes und Séne aus dauert eine knappe halbe Stunde. In der Hochsaison verkehren auch Fähren von anderen Häfen des Golfs aus. Dann gibt es auch Kombi-Angebote für den Besuch der Île aux Moines und der Île d’Arz.
Was uns aufgefallen ist, die Fähren nehmen das mit der Abfahrtszeit nicht allzu genau. Wir hätten beinahe unsere Rückfahrt verpasst, weil die Fähre 10 Minuten vor der planmäßigen Abfahrt abgelegt hat.
Auf der Île d’Arz geht es gemütlicher zu, als auf der berühmteren Île aux Moines. Hier leben auch nur ein Drittel der Einwohner, so um die 250 Leute. Um die Insel herum führen Wanderwege auf 18 Kilometer Länge. Allerdings kannst du dir am Fähranleger ein Fahrrad mieten, falls deine Zeit knapp ist.
Ein kurzer, spontaner Besuch auf der Île d’Arz
Wir haben gerade unsere Stadtbesichtigung von Vannes beendet. Es ist früher Nachmittag, als wir kurzfristig beschließen, die Île d’Arz zu besuchen. Schnell radeln wir hinunter zum Fähranleger, holen uns am Schalter die Tickets. Das Boot nimmt keine Räder mit, wir binden unsere Fahrräder an und schon gehts los. Der Golf von Morbihan ist weiß Gott kein offenes Meer. Aber selbst hier ist es draußen auf dem Wasser merklich kühler als an Land. Wir genießen einfach die frische Luft und die Aussicht. Während der Semaine du Golfe ist diese Fahrt besonders schön, weil sehr viele Segelboote unterwegs sind. So ist mal wieder der Weg das Ziel.
Auf der Insel angekommen, laufen wir direkt strammen Schrittes die zwei Kilometer entlang der Straße in Richtung Ortsmitte. Der Ort selbst ist nicht die große Attraktion, so steuern wir recht schnell die Küste an.
______________________________________________________________________________________________________
Der Küstenwanderweg auf der Ile d’Arz
Auf dem Küstenweg haben wir fast immer freie Sicht über den Golf von Morbihan. Die Insel ist viel weniger bewaldet als die Île aux Moines und auch viel flacher. Die leichte Brise macht das Wandern im sommerlichen Wetter zu einem Vergnügen.
Über die Insel verstreut stoßen wir immer wieder auf gestreifte Skulpturen, die mit unserer perspektivischen Wahrnehmung spielen. Wie wir später herausfinden, ist das eine Ausstellung des französischen Künstlers Daniel Buren, die noch bis Ende Oktober zu sehen ist.
Nebenbei stolpern wir am Westende des Mühlteichdamms über einen kleinen Schiffsfriedhof, und an der alten Gezeitenmühle springen einige Jungs jauchzend in das mit der Flut in den Etang du Moulin strömende Wasser.
Was uns von diesem Ausflug am stärksten in Erinnerung bleibt, ist die Ruhe und die Gemächlichkeit des Insellebens. Hier herrscht kein Verkehr, niemand hat es eilig, alle sind voll entspannt.
Auf unserem Rückweg zur Fähre hätten wir diese beinahe verpasst. Das Boot legt einfach zehn Minuten zu früh ab. Da hätten wir fast alt ausgesehen. Immerhin war es die zweitletzte Rückfahrt. Eine hätten wir im Ernstfall noch gut gehabt, oder im kleinen Hotel am Fähranleger übernachtet.